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Fremde Zeichen

Kurzbeschreibung
GeschichteSci-Fi, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Botschafter Soval Hoshi Sato
11.08.2013
31.08.2013
18
114.512
5
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11.08.2013 5.438
 
Kapitel 10:

Das Wasser schäumte und kurz darauf tauchte Hoshi auf, dann nahm sie das Mundstück aus dem Mund und blickte genervt zur Seite. »Himmel gewöhne ich mich mal daran?« schimpfte sie und sah Soval an.
»Es braucht etwas Übung, lass dir Zeit«, besänftigte dieser und zog seine Atemmaske vom Kopf. »Vielleicht versuchst du mal meine. Ich empfinde sie etwas kleiner, als die anderen.« Er hielt sie ihr hin.
Etwas lustlos griff sie danach. »Ich kann es noch mal versuchen, aber ich fürchte auch die ist mir zu groß. Das Wasser wird an den Seiten herein laufen, wie bei den anderen auch.«
Seit einer guten Stunde schon wollte Soval sie im Tauchen unterrichten, doch sie kamen nicht mal zur ersten Lektion. Sämtliche Atemmasken, die sie zur Verfügung hatten, waren für Hoshi zu groß und das Wasser lief an den Seiten herein. Sie hatte zwar selbst eine kleine Taucherbrille dabei, aber die deckte die Nase nicht ab, so dass sie bisweilen immer mal wieder Wasser in die Nase bekam, oder sich sogar verschluckte, weil sie beim Atmen im Automatismus auch durch die Nase Luft holen wollte. Hinzu kam, dass Sovals Ausrüstung hauptsächlich mit Kreislauftauchgeräten, sogenannten Rebreathern, ausgestattet war. Sie waren zwar besonders für Anfänger sehr gut geeignet, da sie das Gasgemisch automatisch der Tauchtiefe anpassten, konnten jedoch nicht an ein einfaches Mundstück, wie es Hoshi mit der kleinen Brille benötigte, angeschlossen werden. Dafür waren nur normale Druckgas-Sauerstoffflaschen vorgesehen. Sovals Ausrüstung verfügte zwar darüber, doch er wollte sie nur ungern nutzen, weil deren Handhabung für Ungeübte ungleich schwerer war. Man musste sich äußerst genau an die vorgeschriebenen Tiefen halten, weil es sonst zu Vergiftungserscheinungen durch das Atemgasgemisch kommen konnte.
Soval half ihr die Maske anzulegen. »Normalerweise sollte man das draußen machen, aber … na ja, es wird gehen.« Er achtete sorgfältig darauf, dass sich keine Haare unter den Rand schummelten, denn dann würde die Maske auch nicht dicht abschließen und sie hätten das gleiche Problem wieder. »So, ganz vorsichtig. Denk daran, dass du jetzt mit meinem Atemgerät verbunden bist.« Sie nickte stumm und er zwinkerte ihr zu. »Jetzt darfst du sogar sprechen.«
Ein schiefer Blick traf Soval. »Was du nicht sagst.«
Amüsiert erwiderte er ihren Blick, ehe er sich das Mundstück und ihre Brille nahm. »Versuchen wir es noch mal?« Hoshi nickte wieder. »Gut, bleiben wir einfach nur etwas unten, um zu sehen wie dicht die Maske bei dir ist, ja?« Langsam ließen sie sich absinken und diesmal schien die Maske dicht zu halten. Keiner war darüber froher, als Soval selbst, auch wenn das bedeutete, dass er auf seine Maske nun verzichten musste. Würde er eben eine der anderen nehmen, er wusste ja, dass sie ihm passten. Sie blieben fast fünf Minuten unter Wasser. Obwohl Hoshi diese Stelle der Höhle in- und auswendig kannte, denn zu der kleinen Halle tauchten sie grundsätzlich ohne Gerätschaft, kam sie ihr heute ganz anders vor. Vielleicht lag das daran, dass es total ungewohnt war so lange unter Wasser zu bleiben. Zum Atmen nämlich nicht auftauchen zu müssen, war außergewöhnlich. Sie konnte sich in Ruhe umschauen und sie entdeckte so viele Dinge, die ihr vorher verborgen blieben. Maserungen im Gestein, Formationen der Felsen, ja sogar dass die Schriftzeichen um den Eingang einen sternförmigen Kranz bildeten. Soval machte ein Zeichen, dass sie auftauchen sollten. Es war vorerst genug. Er wollte ja nur testen, ob seine Maske ihr passte und dicht hielt. »Na wie war’s?« fragte er, als sie die Oberfläche erreicht hatte.
»Unbeschreiblich, ich glaube tauchen wird mir gefallen. Die Maske ist dicht, endlich! Allerdings ein Problem habe ich. Ich bekomme irgendwie schlechter Luft. Mit meinem Mundstück schien das besser zu funktionieren.«
Soval wusste auch warum. »Natürlich«, bemerkte er und nahm seine Maske wieder an sich. »Das Mischungsverhältnis ist auf Vulkanier abgestimmt und daher nicht so stark.«
Hoshi zog eine Grimasse. Klar, darauf hätte sie eigentlich auch alleine kommen können, noch dazu, da Soval sie darauf aufmerksam machte. Sie sah ihn an, denn sie wollte ihn auf die sternförmige Anordnung der Inschriften aufmerksam machen, doch er hatte den Blick etwas gesenkt und schien irgendwelchen Geräuschen zu lauschen.
»Ist das etwa schon der Frachter?« Er sah sie an, doch sie zuckte mit den Schultern, sie hatte ja noch nicht einmal was gehört. Soval zog leicht genervt die Brauen hoch und schüttelte den Kopf. Ja, es war der Frachter, er war soeben gelandet und diesmal waren sie wieder viel zu früh. »Was gäbe ich für Pünktlichkeit.« Er begab sich zum Ausgang und legte Atemgerät und Maske ab, dann stieg er aus dem Wasser. Hoshi folgte ihm. »Eigentlich sollte ich sie einfach mal warten lassen, dann wären sie das nächste Mal vielleicht pünktlicher«, dann zog die Flossen aus und stand auf.
Hoshi grinste nun ihrerseits. »Soval es gibt kein nächstes Mal, denn heute ist das letzte Mal. Nach irdischer Zeitrechnung haben wir den fünften Dezember. Schon vergessen? Ursprünglich wollten wir zu der Zeit schon gepackt haben und uns für den Rückweg bereit gemacht haben, wenn wir nicht beschlossen hätten noch vier Wochen dran zu hängen.«
Er blieb unvermittelt stehen. »Im Ernst?« dann überlegte er kurz und natürlich, es war so. »Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell Zeit manchmal vergehen kann, obwohl sie linear ist.« Er griff nach seinem Handtuch. »Bemerkenswert, dann ist der Frachter heute wirklich zum dritten Mal hier?«

Es war kaum zu glauben, aber es entsprach den Tatsachen. Hoshi schmunzelte, auch Soval ging es offenbar zu schnell. Es war erstaunlich, aber die Tage vergingen wie im Flug. Gerade jetzt, nachdem alle Inschriften aufgezeichnet waren und nur noch die Auswertungen, also die Übersetzungen anlagen. Soval hatte im Oktober bereits vier Wochen mehr Arbeitszeit angefordert, da er aufgrund der Unterbrechung durch sein Pon Farr befürchtete nicht rechtzeitig fertig zu werden. Damit verschob sich ihr Abflug hier von Mitte Dezember auf Mitte Januar. Hoshi war anfangs nicht begeistert, weil sie Weihnachten und Neujahr dann doch nicht Zuhause wäre, doch mittlerweile war sie Soval für die paar Wochen mehr Zeit sehr dankbar. Denn da sie längst wieder im Zeitplan waren, was hauptsächlich Hoshis übereifrigem Engagement in den letzten Wochen zu verdanken war, konnten sie sich dem Vergnügen hingeben, das Höhlensystem zu erforschen und darauf freute sie sich ganz besonders. Vor allem weil Soval seine Zeit nur mit ihr verbrachte und das genoss sie in vollen Zügen. Wenn sie ihn schon nicht lieben durfte, wollte sie ihm wenigstens in der Zeit, die sie noch hatten, nahe sein. Auch wenn es nicht so befriedigend war, wie in seinen Armen zu liegen, es half dennoch ihre Sehnsucht etwas zu mildern.

Soval warf das Handtuch über einen Felsen und wollte die Höhle verlassen, als fast zeitgleich die junge Vulkanierin namens T'Ara eintrat. Sie begrüßte die beiden höflich. »T'nar jaral, schön sie zu sehen.«
Soval richtete sich bedächtig auf und sah ärgerlich auf die sehr zierliche, junge Frau herab. »Danke! Etwas früh heute, nicht?« Damit verließ er die Höhle.
T'Ara sah ihm mit großen Augen hinterher. Soval war schon eine Erscheinung, sehr würdevoll und respekteinflößend und mehr als einen Kopf größer, als sie selbst. Das wirkte sogar auf eine so junge Frau und ihr ehrfürchtiger Blick blieb nicht einmal Hoshi verborgen. »Da wird man richtig demütig, was?« fragte sie daher.
T'Ara nickte. »Dieser Mann hat eine sehr beeindruckende Ausstrahlung. In der Tat«, stimmte sie Hoshi zu. Diese seufzte, wie wahr, wie wahr und ihre Sehnsucht wuchs. Jetzt hatte sie es so gut in den Griff bekommen und doch spürte sie wieder, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte und wie sehr sie seine Zärtlichkeit vermisste. Vielleicht sollte sie heute Abend wieder meditieren. In letzter Zeit hatte es ihr immer sehr gut geholfen und sie genoss die Ruhe, die sie hinterher erfüllte. Nie hätte sie eine solche Wirkung für möglich gehalten, doch es war erstaunlich um wie viel ausgeglichener sie sich dadurch fühlte.

Doch zum Meditieren kam sie vorerst nicht, denn diese Lieferung hatte einige Überraschungen bereit, vor allem für sie. Da sie Weihnachten ja nicht zu Hause verbringen konnte, hatten ihre Freunde und Verwandten, die Grüße und Geschenke einfach nach Ran'Kashar weitergeleitet. Es war eine große Kiste und sie war bis oben hin voll mit Geschenken, Naschereien und sonstigen weihnachtlichem Kitsch. Hoshi konnte den Abend kaum abwarten, bis sie alles in Augenschein nehmen durfte. So sehr sie das Tauchen auch lernen wollte, die Kiste war nun erst einmal wichtiger. Kaum geduscht und angekleidet, eilte sie am Abend in die Kombüse und „fiel“ darüber her.

Soval stellte jedem eine Tasse Tee hin und setzte sich dazu. Erheitert beobachtete er wie sie die Klammern des Deckels löste. Es ging ihn zwar nichts an, aber er musste gestehen, dass er ebenso neugierig auf den Inhalt dieser Kiste war, wie sie. Außerdem empfand er ihren Enthusiasmus erfrischend. Er liebte ihre Natürlichkeit. Sie hatte etwas Kindliches und ja, manchmal empfand er sogar väterliche Zuneigung ihr gegenüber. Auf eine solche Tochter wäre er stolz gewesen.
»Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass du darauf schon den ganzen Nachmittag wartest«
»Allerdings«, war die kurze Antwort und gleich darauf legte sie den Deckel zur Seite. Ein kurzer, erwartungsvoller Blick hinein, dann kniete sie sich daneben und holte ein Bündel Grußkarten hervor. »Oh wie schön.« Sie begann zu zählen. »Fünfzehn Stück.« Eifrig schlug sie nacheinander die Karten auf, um zu sehen wer ihr alles geschrieben hatte.
Soval blickte etwas zweifelnd in die Kiste und dann zu Hoshi. »Ehrlich gesagt halte ich das für sehr große Verschwendung. Ein Gruß über Subraum erfüllt den gleichen Sinn und wäre weniger Umweltbelastend.«
»Ach du Miesepeter, das ist doch dann nur halb so besinnlich. Solche Karten haben Tradition. Schau!« Sie gab ihm eine besonders aufwendig gestaltete in die Hand. »Sieh doch nur mal wie schön die ist.«
Soval opferte einige Blicke und gab die Karte dann zurück. Er kannte das religiöse Konzept, welches hinter diesem Brauchtum stand und er kannte auch den Hype, der vor allem in den Städten manchmal darum gemacht wurde. Nach über dreißig Jahren Erdenleben war das auch kein Wunder. Doch es kam ihm zeitweise auch recht kommerziell vor und insgeheim belächelte er es manchmal, dass die Menschen an den vielen Lichtern und bunten Schleifchen fast schon mehr hingen, als an der eigentlichen Aussage dieser Zeit. »Um ehrlich zu sein, sehe ich hinter solcherlei Objekten leider nur den kommerziellen Zweck, jedoch nicht die christliche Aussage eurer Religion.« Hoshi ließ die Karten sinken und warf Soval einen langen, tiefen Blick zu. Wollte er nun wirklich über religiöses Verhalten und den christlichen Glauben sprechen. »Ihr feiert mit diesem Fest doch die Geburt eures Messias, eures Erlösers.« Er griff in die Kiste und holte eine knallrote Weihnachtsgirlande hervor. »Ich bezweifle, dass so etwas in Bethlehems Stall hing.«
Hoshi lachte und nahm ihm die Girlande ab. »Nein, eher nicht! Aber erstaunlich, dass du mit der Geschichte vertraut bist?«
»Du vergisst, wie lange ich auf der Erde lebte. Natürlich bin ich damit vertraut. Selbst eure Bibel ist mir nicht fremd. Ich habe sie sogar gelesen.« Er schenkte ihr einen eindringlichen Blick. »Doch da stand nichts von Weihnachtskarten und Glitzerdekoration.«
Hoshi ließ die Schultern fallen. »Natürlich nicht, aber es gehört mittlerweile einfach dazu. Mag ja sein, dass sich die Industrie daran ein goldenes Näschen verdient. Ganz bestimmt ist das auch so, aber dennoch … es gehört dazu, es ist einfach Tradition.« Sie legte Soval die Girlande um den Hals. »Außerdem macht es unglaublichen Spaß.«
Er hob langsam eine Braue. »Was, Vulkanier zu dekorieren?«
Hoshi lachte. »Ja, das auch, jetzt noch eine Lichterkette und Kugeln und du wärst der perfekte Weihnachtsbaum.«
»Ich verstehe!« Er nahm die Girlande ab und legte sie in die Kiste zurück. »Aber wenn ich das richtig sehe, hast du hier ja einen Ersatz für deinen „vulkanischen Weihnachtsbaum“.« Damit entnahm er der Kiste ein recht großes Paket. Ein gefalteter Zettel, der daran befestigt war, ließ auf einen Gruß schließen. »Darf ich lesen?« Sie nickte und er nahm den Zettel ab. »Merry … X … Mas …« begann er und las es für extra falsch vor.
»Das heißt Merry Christmas«, korrigierte ihn Hoshi.
»Tatsächlich?« grinste er nur und Hoshi kniff die Augen zusammen. »Das weiß ich.« Hoshi sah sich suchend um und Soval wusste auch sehr genau wozu. »In der Kombüse haben wir keine Kissen, meine Liebe.«
»Nein, aber Messer!« knurrte sie und warf ihm statt dem Messer „nur“ einen ärgerlichen Blick zu.
Soval begann zu lachen, dann las er weiter vor. »Allerliebste Hoshi.«
Sie wurde weiß. Der Zettel war von Sylvia und nur Gott allein wusste, was da alles draufstand. Fakt war nur, dass es garantiert nicht für Sovals Augen bestimmt war. »Der ist von Sylvie!« rief sie aus und hechtete auf Händen und Knien Soval zu. Sie musste unbedingt verhindern, dass er auch nur ein weiteres Wort las.
Soval, der noch immer neben der Kiste auf dem Boden saß, ahnte sofort, warum sie so hektisch reagierte und er würde einen Teufel tun, ihr den Zettel jetzt schon zu überlassen. Stattdessen lehnte er sich weit zurück, als sie vor ihm kniete, damit sie nicht ran kam. Hoshi mit einer Hand auf Abstand haltend, las er dann weiter vor. »Damit bei euch beiden auch die rechte Weihnachtsstimmung aufkommt …«
»Mann, gib her!« Sie schwang ein Bein über seine Oberschenkel und setzte sich auf seinen Schoß. »Soval!«
Er begann zu lachen und hielt den Zettel einfach nur etwas höher. Das genügte damit sie ihn nicht erreichen konnte, dann laß er las weiter vor. » … habe ich euch diesen kleinen, künstlichen Baum zugesandt. Viel Spaß damit.« Hoshi fischte immer noch nach dem Zettel, doch solange sie über seinen Beinen kniete, kam sie nicht ran und zum Aufstehen hatte sie keine Lust. Kurzerhand stützte sie sich auf Sovals Schulter, um ihr Objekt der Begierde zu erreichen und im nächsten Moment hatte sie ihn dabei rücklings umgeworfen. Etwas schockiert, weil der „Berg“ einfach so umgefallen war, lag sie nun auf seiner Brust. Soval lachte erheitert und las weiter vor. »PS: Lass die Finger von Soval!« Ein eindringlicher Blick traf Hoshi. »Hast du gehört?«, tönte er schelmisch.
»Das steht da nicht!« rief sie aus.
»Doch tut es«, lachte er und sie begann erneut nach dem Zettel zu fischen, doch er ließ sie nicht herankommen.
»Nein, niemals.« Wieder griff sie ins Leere. »Gib ... gib her jetzt, verdammt!« schimpfte sie und kletterte von ihm runter, dann stand sie doch auf und nahm ihm den Zettel ab. Leise las sie ihn durch. Tatsächlich, der Satz stand genauso da, wie ihn Soval vorgelesen hatte.
Er setzte sich auf und schenkte Hoshi einen erheiterten, aber auch etwas nachdenklichen Blick. Der letzte Satz ließ ihn grübeln. »Offengestanden möchte ich gar nicht wissen, was Sylvia alles von uns, besonders von mir, weiß.«
Hoshi sah auf. »Nichts.« Sie setzte sich an den Tisch und legte den Zettel darauf ab. »Auch wenn es mir sehr schwer fiel, weil sie wirklich meine beste Freundin ist. Ich habe ihr keinen Ton über uns geschrieben. Ich habe dir schließlich mein Wort gegeben.«
Soval hob die Brauen. »Aha, und die Bemerkung?«
Ein Schmunzeln umspielte Hoshis Lippen, doch tatsächlich war es ihr peinlich. Sie hatte Sylvia zwar nichts verraten, aber sie hatte sehr begeistert über ihn geschrieben. »Na ja«, druckste sie schließlich. »Ich gestehe, dass ich Sylvie gegenüber sehr von dir geschwärmt habe, … aber mehr auch nicht«, beteuerte sie dann und nickte bekräftigend.
Sovals Grinsen wuchs in die Breite. »Geschwärmt also, da bin ich ja mal gespannt.«
Hoshi lachte auf. »Ja …vergiss es!« sagte sie dann und setzte sich wieder zur Kiste.
Soval sah ihr nach. »Wie, mehr hast du nicht zu sagen?«
»Nicht mal im Angesicht des Todes, mein Lieber!«
Er lachte vergnügt und bekam sie dann im Genick zu fassen. »Grrr, Biest!« Sie kicherte angetan.
Es war so schön mit ihm zusammen zu sein und sie fühlte sich so glücklich, vor allem, weil sie sich so geben konnte, wie sie war und er es ihr dennoch nicht vorhielt. Sie musste sich nicht verstellen, überhaupt nicht und das war sehr angenehm. Sicherlich lag dem auch zugrunde, dass er für ihr Verhalten nicht verantwortlich war und er es einfach billigen konnte ohne es beurteilen zu müssen, doch so schätzte sie ihn nicht ein. Soval war ein Mann der generell offen und vor allem sehr direkt war. Wenn er etwas zu unangebracht fand, egal ob sie sich nun zu albern oder zu gereizt gab, würde er garantiert nicht schweigen. Also hieß das im Umkehrschluss, dass er es wohl mochte, wenn sie so mit ihm spaßte, zumal er häufig sogar der Initiator dazu war, wie gerade eben. Schön einen solch wundervollen Kollegen zu haben. Sie schenkte ihm noch einmal einen heiteren Blick und packte dann weiter die Kiste aus. Schließlich gab es darin noch einige Überraschungen.
»Ist Samel eigentlich auch Syrranitin?« Sie stellte die Frage, noch bevor ihr klar wurde, aus welchem Grund sie ihr in den Sinn kam.
Soval sah etwas irritiert auf. »Nein, ist sie nicht. Warum fragst du?«
Es waren wohl ihre Gedanken von eben, die sie zu dieser Frage bewogen und ohne zu ahnen welchen Stein sie damit lostrat antwortete sie. »Na ja, wir hatten gerade so viel gelacht, mit einer rein logischen Frau dürfte das doch kaum möglich sein, oder?« Er hatte diesen neuen Weg ja eingeschlagen, weil er Emotionen erleben wollte, aber mit dieser Frau müsste er wahrscheinlich weitestgehend darauf verzichten.
»Samel kennt mich«, sagte er optimistisch. »Und sie kommt mit meiner emotionalen Seite sehr gut klar. Ich würde mich ihr nicht nähern wollen, müsste ich meinen Glauben dafür aufgeben, aber du hast recht: sie würde von solch übermäßigen Gemütsregungen ganz sicher Abstand nehmen.« Er legte den Kopf schief und sah sie eindringlich an. »Ist dir eigentlich bewusst wie leicht ich deine Worte falsch verstehen könnte?«
Hoshi überlegte einen Moment. Nein, das war ihr ganz und gar nicht bewusst. Doch mit einem Mal weitete sie die Augen und ihr fuhr ein Stich in die Magengegend. »Oh mein Gott!« Erst jetzt begriff sie wie geradezu verächtlich ihre Bemerkung auf Soval gewirkt haben musste. Sie ließ den Kopf in eine Hand sinken und ihr wurde es heiß und kalt gleichzeitig. »Ich und mein unbedachtes Geschwätz. Soval wirklich, ich …« Sie rang nach Worten, doch Soval winkte ab, denn wenn er eines genau wusste, dann dass sie völlig ohne Hintergedanken, diese Worte sprach. Niemals würde sie so etwas Boshaftes aussprechen. Sie war zwar sehr verliebt in ihn und sie war mit Sicherheit auch sehr unglücklich, weil es keine Zukunft für sie und ihn gab, aber sie würde das nie an Samel auslassen.
»Lass gut sein«, sagte er ruhig. »Mir war klar, dass du Samel nicht in ein schlechtes Licht rücken wolltest.« Hoshi viel ein riesen Stein vom Herzen und sie sah ihn erleichtert an, doch Soval war noch nicht ganz fertig. »Ich möchte dir nur ans Herz legen, deine Worte zukünftig etwas zu reflektieren, bevor du sie aussprichst. Das hilft Missverständnisse zu vermeiden.« Er hob die Brauen und schenkte ihr einen aufmunternden Blick. Sie nickte und sie konnte gar nicht beschreiben wie erleichtert sie war, dass er das nicht falsch verstanden hatte. Wenn er da nicht selbst eingelenkt hätte, wäre sie wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen glaubhaft zu erklären, was sie zu solchen Worten bewog. Auch wenn es sie mit Kummer und großer Sehnsucht erfüllte, sie gönnte Samel diesen Mann von ganzen Herzen. Sie hatte sich nur Sorgen um ihn gemacht das war alles. Sorgen, weil er ein so wundervoll, heiteres Gemüt besaß, welches völlig verkümmern würde, wenn er auf diese herrlichen Emotionen verzichten müsste. Gottlob hatte er einen starken Willen, und sie hoffte, dass er ihn dazu bewog, sich das Ausleben seiner Gefühle nicht mehr nehmen zu lassen. Auch nicht für eine Frau die er liebte.

Hoshi griff in die Kiste und holte eine größere Packung hervor. Sie war mit Sternen verziert und in Folie eingeschweißt. »Oh gut! Da freue ich mich jetzt schon drauf.« Damit reichte sie Soval die Packung. »Das musst du unbedingt versuchen, ist irre lecker.«
Soval sah sich die Packung an und man sah deutliche Skepsis dem Inhalt gegenüber. »Dieses Lebensmittel, sofern man das als solches bezeichnen kann, enthält mehr Zucker, als alles andere! Was ist daran gut?«
»Der Geschmack, Herr Miesepeter«, sie nahm das Päckchen an sich. »Dann bekommst du eben nichts davon, ist alles für mich! So!«
Ein sehr strenger Blick traf Hoshi. »Ich würde dir nicht empfehlen übermäßig davon zu essen. Du hast erst gestern wieder über Magenprobleme geklagt und ich glaube kaum, dass …« Er nahm sich das Päckchen noch mal und las vor. »Leb-ku-chen, so förderlich für eine geregelte Verdauung sind.«
Sie nickte. »Mag schon sein, aber sie schmecken gut. Vor allem die, die mit Marmelade gefüllt und mit Schokolade überzogen sind.« Ein Grinsen ihrerseits war die Antwort.
Er gab ihr die Packung zurück. »Es ist deine Gesundheit, aber ich möchte keine Klagen hören, weil du dich unwohl fühlst.«
»Abgemacht, aber versuchen solltest du es dennoch.« Sie hob verlockend die Brauen. »Es schmeckt wirklich sehr interessant.«
Doch Soval war solchen Dingen gegenüber äußerst vorsichtig und genaugenommen verabscheute er ungesundes Essen. Noch mehr, wenn man nur der Lust willen aß. »Nun, ich werde mich eventuell auf einen Geschmackstest einlassen, aber momentan halten mich die Inhaltsstoffe dieses Nahrungsmittels noch davon ab.«
Hoshi begann zu lachen. »Du weißt gar nicht was es für ein genussvolles Gefühl sein kann, etwas so köstliches zu versuchen.« Sie holte noch weiteres weihnachtliches Gebäck aus der Kiste hervor und legte alles zusammen mit einem sternförmigen Teller auf dem Tisch ab. »Wenn ich den Weihnachtsteller mit den Naschereien gerichtet habe, werde ich ihn hier auf den Tisch stellen. Sollte deine Neugierde dann groß genug sein, kannst du ja das ein oder andere einmal versuchen. Es bringt dich garantiert nicht um! Wenn nicht, bleibt mehr für mich.« Sie machte ihm ein Petzauge und begann dann die Dekorationsartikel auszupacken. Innerhalb einer Stunde war der gesamte Aufenthaltsraum weihnachtlich dekoriert. Selbst der Baum stand schon und auch die Geschenke hatte sie sorgfältig darunter platziert. Allerdings, so Hoshi, sei das Öffnen dieser ausschließlich dem ersten Weihnachtstag vorbehalten. Soval erstaunte es kaum, mit welcher Hingabe sie dieses Werk verrichtete, denn sie hatte schon vielfach anklingen lassen, dass sie Weihnachten sehr mochte. Als es damals hieß sie würden über die Festtage doch noch hier sein, war sie deswegen auch sehr, sehr traurig, weil sie diese Zeit normalerweise immer mit ihrer Familie verbrachte. Mittlerweile aber, und das konnte er gerade wieder feststellen, freute sie sich sogar darauf noch etwas hier bleiben zu können und Weihnachten mit ihm gemeinsam zu feiern. Es wäre für ihn das erste Mal einer solchen Feierlichkeit beizuwohnen, denn während seiner Zeit auf der Erde hatte er sich immer erfolgreich darum drücken können. Seltsamer weise wurde er nämlich immer über Weihnachten nach Vulkan abberufen, selbst dann, als Admiral Forrest ihn zu einer der starfleetinternen Feiern eingeladen hatte. Gut, Forrest war kein Narr. Er wusste auch, dass Soval einer solchen Einladung niemals folgen würde, da derartige Feierlichkeiten keinesfalls mit seiner Einstellung übereinstimmten, doch alleine der Höflichkeit halber, musste der Admiral eine Einladung aussprechen. Diesmal aber war Soval mehr oder minder gezwungen daran teilzunehmen, alleine schon, weil er Hoshi nicht zumuten wollte diesen besonderen Abend alleine zu verbringen. Er wusste, dass er sie verletzen würde, wenn er sie alleine ließ. Doch er teilte diese Erfahrung gerne mit ihr und wenn er ehrlich war, empfand er sogar eine gewisse Spannung diesem speziellen Abend gegenüber. Sehr wahrscheinlich aber auch, weil er eine kleine Überraschung für sie hatte, als Anerkennung für ihre exzellente Mitarbeit.


Ein verspätetes Ho, ho, ho und ein frohes neues Jahr, liebste Sylvie

Bitte entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde, ich bin momentan völlig ausgelastet. Weißt du, Soval und ich tauchen fast pausenlos in den Höhlen und gerade am zweiten Weihnachtstag fanden wir einen Zugang zu einem gigantischen, völlig unberührten Höhlensystem. Es ist atemberaubend schön dort (Ich hab dir mehr als 30 Bilder angehängt) und wir entdecken jeden Tag neue herrliche Winkel. Meist ist es jedoch so spät, wenn wir zurückkommen, dass wir nur noch hundemüde ins Bett fallen. Tauchen ist verdammt anstrengend, aber es ist so was von schön und es macht einen wahnsinnigen Spaß. Ich könnte stundenlang unter Wasser bleiben, ich bräuchte nie wieder auftauchen! Okay, genug geschwärmt die Bilder sprechen nämlich für sich. Übrigens das eine, wo Du unter uns nur noch schwarz siehst, dort ist es, laut Sovals Auslotung, exakt 183,67 Meter tief. Glaub mir, wenn einem bewusst wird über welcher Tiefe man schwebt, dann wird man sehr, sehr ehrfürchtig. Ich war ziemlich schockiert, als ich die Zahlen sah. Und von wegen der Planet ist eine trostlose Wüste, schau dir nur das Leben in diesen Kavernen an … na ja, sieh auf die Bilder, das spricht einfach für sich. Der Reichtum dieses Planeten liegt in seinem Innern verborgen und alleine nur des Tauchens wegen könnte ich noch weitere vier Monate hier verbringen.

Ja, nun zu Deiner Frage: Wie war Weihnachten? Herrlich! Sag bitte jedem der mir ein Geschenk zugesandt hat, vielen lieben Dank von mir und auch noch mal ein ganz großes Dankeschön wegen der Überraschungskiste Anfang Dezember. Wir hatten unseren Spaß damit, das sag ich Dir ^^ … vor allem ich … ^^ … So, aber jetzt zu Weihnachten: Also, wir haben am Weihnachtsabend zusammen gekocht, ein herrliches Risotto mit selbst geerntetem Gemüse, gedünstetem Hühnchen in Weißweinsoße und einem leckern Salat mit Feigen-Senf-Dressing, nach Sovals Rezept! Ja der Gute hat noch immer einige Überraschungen auf Lager. Sogar vom Hühnchen hat er etwas gekostet, was mich wunderte, aber, und das erstaunte mich noch mehr, er war recht angetan davon. Es hat ihm durchaus gemundet. Ich habe hinterher zwar zehn Stoßgebete gen Himmel geschickt, dass sein Körper das Fleisch auch verträgt, aber es hat ihm wohl nichts gemacht. Zum Nachtisch gab’s meine berühmte Vanillecreme mit Fruchtcocktail. Mmmh, ich weiß, dass ich Dir gerade die Nase lang mache.

Nachdem wir die Kombüse wieder auf Fordermann gebracht hatten, bin ich über die Geschenke hergefallen ^^ … nee natürlich nicht, ich hab zuerst Soval sein Geschenk überreicht. Da er damit absolut nicht rechnete, war das alleine schon seinen Blick wert. Er hat keine Floskeln herausgelassen, wie „Das war doch nicht nötig“ oder so. Nein, er schenkte mir nur einen sehr, sehr tiefen Blick, dann packte er ganz bedächtig aus. Sylvie an der Stelle möchte ich Dir sagen: Du hast dich selbst übertroffen in Deiner Wahl. Ich wusste ich kann Dir 100% vertrauen, als ich dich mit dem Besorgen der Haarspange beauftragte. Die ist ja so was von schön: Das schlichte Design der silbernen Platte, das Ornament darauf und der herrliche Türkis in der Mitte, unübertrefflich, ganz ehrlich. Soval hat sich ehrlich gefreut und hat sie auch gleich getragen. Sie sieht in seinen grauen Haaren aber auch wirklich klasse aus. Es hat mir richtig Spaß gemacht zuzusehen wie er sich darüber freute. Für die Haargummis, die ich ihm noch dazu legte hat er sich zwar schmunzelnd bedankt, aber die Spange erhielt seine volle Aufmerksamkeit.

Ja und dann habe ich ihm Dein Geschenk gegeben. Als ich ihm sagte, dass es von Dir sei, erntete ich einen mehr als skeptischen Blick. Es ist schon erstaunlich, auch wenn Du nicht anwesend bist, wissen die meisten, wie sie Dich einzuschätzen haben, selbst Vulkanier. Du Schlingel! … und er behielt ja auch recht. Frag nicht nach dem Gesicht, als er die Nikolausmütze erkannte.

Mit viel Liebesmüh konnte ich ihn sogar dazu überreden sie doch mal aufzusetzen (He he, das war ein Vergnügen), doch als ich zur Kamera griff, hatte er sie ganz schnell wieder aus und auch nicht wieder an … warum nur? Feigling!

Nun, so nach und nach habe ich dann alles ausgepackt. Bitte gib meinen Dank an alle weiter und dass ich mich sehr über alles gefreut habe.

Die größte Überraschung erwartete mich allerdings am nächsten Morgen: da lag neben meinem Bett auf dem Beistelltischchen ein kleines Kästchen mit Schleife und als ich es öffnete, erblickte ich einen IDIK. Das ist ein vulkanisches Ornament, ein unglaublich schöner Anhänger. Soval trägt ebenfalls einen solchen und ich habe ihn sehr oft angehimmelt. Er meinte, er hätte bemerkt wie sehr ich seine Kette immer bewundere und darum wollte er mir diese Freude bereiten. Auch wenn nicht Weihnachten gewesen wäre, hätte er mir zum Abschluss unserer gemeinsamen Arbeit eine solche Kette geschenkt. Da es aber gerade passend war, hat er es vorgezogen. Du glaubst nicht wie glücklich mich das gemacht hat. Nicht nur, dass ich so einen wunderschönen Anhänger nun auch endlich mein Eigen nennen darf. Nein, er ist von ihm. Er ist von Soval und ich trage ihn nun immer an meinem Herzen … den Anhänger, sowie diesen Mann.


Sylvie, ich glaube, ich muss Dir was gestehen. Wobei, Du kennst mich, und Du weißt es längst, und soll ich Dir was sagen? Du hast recht! Ja, ich liebe diesen Mann und das schon ziemlich lange. Ich habe das nur nie wirklich an mich heran gelassen. Gut, vielleicht war es Anfangs auch nur Schwärmerei, aber jetzt längst nicht mehr. In den vergangenen Monaten, habe ich diesen wundervollen Mann sehr gut kennen gelernt und es bricht mir das Herz zu wissen, dass er auf Vulkan eine Frau hat, die er heiraten möchte. Es grämt mich, weil ich weiß, dass sie niemals mit ihm Lachen, scherzen oder sich streiten würde, geschweige denn ihm offen gesteht, dass sie ihn liebt. Ich wäre so gerne diese Frau, denn in meinen Armen würden seine herrlichen Emotionen nicht klanglos verhallen. Ich weiß, das klingt jetzt sehr missgünstig, ist so aber niemals gemeint. Ich gönne ihm diese Frau, wirklich. Ich wünschte nur sie wäre Syrranit, wie er.
Ich glaube, wenn mir das einer zu Beginn der Expedition gesagt hätte, dann hätte ich ihn womöglich für verrückt erklärt. Mittlerweile aber habe ich schon Angst vor dem Tag, wenn wir hier die Zelte abbrechen. Es betrübt mich vor allem, weil ich weiß, dass ich nicht mehr jeden Tag mit ihm zusammen sein kann. Ich habe mich zwar damit abgefunden, aber es schmerzt furchtbar. Ein so aufmerksamer, aufrichtiger und unkomplizierter Mann begegnet mir nie wieder, das weiß ich. Wahrscheinlich werde ich sogar jeden anderen an ihm messen und wenn, dann liegt die Messlatte verdammt hoch! Nur ein Beispiel und davon könnte ich viele aufschreiben: gestern Mittag gegen zwei Uhr unserer Zeit auf Ran'Kashar, kam er plötzlich mit zwei Gläsern Sekt zur Kombüse herein und wünschte mir ein frohes, neues Jahr. Auf mein verblüfftes Gesicht hin erklärte er, dass gerade eben in Brasilien der Jahreswechsel stattgefunden hätte und ich eigentlich mit dir jetzt feiern würde, wären wir nicht länger hier geblieben. Ich war so was von überrascht und habe mich so über diese nette Geste gefreut, das kann ich Dir gar nicht beschreiben. Aber genau das macht diesen großartigen Mann aus. Die Kleinigkeiten die er in sich aufnimmt und mit denen er dich später dann völlig unerwartet überrascht. Ihm bleibt nichts verborgen … nicht einmal meine tiefe Zuneigung zu ihm. Natürlich hat er es gemerkt, doch er half mir unglaublich mit diesem Gefühl umzugehen. Ohne seine einfühlsame Art und ohne seine Hilfe, würde ich jetzt womöglich heulend in einer Ecke sitzen und mich mit wahnsinnigem Liebeskummer herum plagen. Du weißt doch, wie sehr ich darunter immer leide. Mittlerweile meditiere ich. Ja, du hast richtig gelesen: ich meditiere und das sogar sehr erfolgreich! Soval hat mich darin angeleitet und ich bin erstaunt wie beruhigend und gleichzeitig erfüllend es auf mich wirkt. Oh, mein Vater wäre stolz auf mich!


Da ich gerade von Zelte abbrechen schrieb, ich habe jetzt die genauen Termine, wann ich wieder zurück bin. Also: am 17. Januar brechen wir hier auf. Mit einem kleinen Umweg über Vulkan bin ich dann am 22. wieder auf der Erde, aber bei meinen Eltern in Kioto. Das weißt du ja. Wir beide sehen uns am 6. Februar wieder und ich erwarte, dass du mich in der Flughalle abholst!!! Ich komme wie immer mit dem ersten Shuttle. (Heul) Nur noch zwei Wochen, ich kann es gar nicht glauben. Die Zeit war soooooo schnell um.

Ich habe Dir heute sehr wahrscheinlich das letzte Mal geschrieben, denn in den nächsten zwei Wochen haben wir viel zu tun. Das Camp abbauen und alles für den Heimflug richten wird wohl die meiste unserer Zeit in Anspruch nehmen. Die restlichen Übersetzungen fertigen wir dann zu Hause an und da haben wir noch über ein halbes Jahr zu tun und dann noch das Kir'Shara, ja ich arbeite noch ein paar Jahre mit Soval zusammen, wenn auch nur sporadisch, aber immerhin ist es kein Abschied für immer und das ist sehr beruhigend zu wissen!

Gut Süße, wie sehen uns am 6. Februar und ganz ehrlich, ich werde bestimmt froh sein, wieder zu Hause zu sein. Machs gut Du und Grüße alle ganz lieb zum Neuen Jahr!!!

Deine Hohi!

Vergiss nicht die Grüße an alle meine Lieben!!!
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