Ein Jahr nach dem Tod
von Thainwyn
Kurzbeschreibung
Eigentlich sollte Hwearfan sterben. Es war vorgesehen, dass er in der Schlacht fallen sollte. Und doch hat er überlebt, und seitdem ist ihm der Autor hartnäckig auf den Fersen, um ihn doch noch zur Strecke zu bringen...
GeschichteFantasy / P12 / Gen
04.08.2013
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17. März
Aufgeben
Fürst Herracan hatte gelächelt, als er Cíoris und Hwearfan auf sich zulaufen sah. Er hatte genug Zeit gehabt, sich vorzubereiten, und somit fing er Cíoris' ersten Schlag mit Leichtigkeit ab.
Und Hwearfan hatte sich gefragt, was er hier tat. Weshalb griff er seinen Herren an? Es konnte sein, dass der Pfeil nicht auf ihn gezielt gewesen war, sondern auf jemanden hinter ihm.
Cíoris rief dem Fürsten etwas zu, als er erneut sein Schwert auf ihn zu schwang, doch der Fürst lächelte nur und schob es beiseite.
Hwearfan war stehengeblieben und beobachtete entsetzt das Schauspiel.
Sollte man nicht einfach aufgeben? Fliehen?
18. März
Riesenrad
Früher, als er klein war, hatte er immer begierig den Geschichten seiner Großmutter gelauscht, in denen die Riesen aus dem Gebirge heruntergekommen waren. Es hieß, dass sie große Wagen mit sich geführt hatten, die beladen waren mit Steinen – dem Nahrungsmittel der Riesen. Riesen aßen Steine, dies wusste ein jeder; bestanden sie selbst doch auch aus Stein.
Mittlerweile jedoch hatten die Riesen sich zurückgezogen oder waren alle gestorben; so genau wusste es niemand.
Im Dorf hatten sie ein Stück von einem Riesenrad gehabt, hatte seine Großmutter behauptet, nämlich den Felsen, an dem er oft gespielt hatte am Rande des Waldes.
19. März
Erdbeben
Die Erde hatte erbebt unter den Schritten der Männer; ihren schweren Stiefeln, die den matschigen Grund aufrissen, als sie durch die Löcher stürmten. Die Jasrad, die schneller und leichtfüßiger waren, hatten die Menschen schnell überholt und waren als Erster in die Reihen der Gegner gedrungen; waren zischend gegen sie geprallt und hatten den ersten Schaden zugefügt.
Hwearfan spürte beinahe jetzt noch die Erde beben, hörte die Schreie und das Klirren von Stahl, das Brechen von Knochen.
Ein Schrei voller Wut, ein Schlag in das Gesicht, und die Erde, die unerwartet auf einen zuraste.
Und helle Augen, die vor Hass brannten.
20. März
Jemandem einen Schubs verpassen
Sein Schwert war klirrend von dem rohen Knochen abgeglitten, doch er hatte den Schwung genutzt, sich gedreht und die Klinge einem Gegner in den Hals gerammt.
Weshalb tue ich dies?
Er machte einen weiteren Vorstoß, doch Fürst Herracan lenkte seinen Schlag erneut mit einem groben Hieb ab, die Augen unentwegt auf Cíoris gerichtet, der in diesem Moment zurücksprang.
Weshalb bei Aëcaruh tue ich dies?!
Es war Cíoris' Schuld. Cíoris hatte ihn dazu angestiftet, hatte ihm den Schubs in die falsche Richtung gegeben. All dies war nur dank Cíoris geschehen, dank ihm und der verfluchten Gabe, die Aëcaruh ihm gegeben hatte.
21. März
Notizen
Er hatte damals, lange Zeit vor der Schlacht, lange Zeit, bevor er Fürst Herracan kennengelernt hatte, in seinem kleinen Gemach gesessen und versucht, Ordnung in die ganzen Papiere zu bekommen, die er mitgebracht hatte.
Papiere, beschrieben mit Notizen zu seiner Herkunft, seiner Abstammung, seiner Familie. Papiere, mit Einreiseerlaubnissen und Aufenthaltsgenehmigungen, mit einer Bürge von seinem Dorfvorsteher, der ohnehin diese jedem der jungen Männer in seinem Dorf geschrieben hatte, die das Angebot des königlichen Botschafters angenommen hatten.
Man war stolz gewesen, dass so viele für ihren König und ihr Land kämpfen wollten.
Nur weshalb war damit so viel mühselige Schreibarbeit verbunden?
A/N: Vielen Dank an RigiPilatus für das Review und es freut mich, dass es dir gefällt! :)