Hey! Danke das du meine FF angeklickt hast! Ich möchte mich ganz herzlich bei meiner lieben Beraterin/Beta-leserin Crow-chan bedanken, ohne die ich es nie geschafft hätte, das hier reinzustellen. Danke!




05.03.1992


"Wer als erstes da ist!" schrie eine lachende Kinderstimme in die Nacht. Ein blonder Junge, vielleicht neun Jahre alt, rannte los. Seine flinken Füsse bahnten sich geschickt den Weg durch den dunklen Wald, steuerten auf eine hohe Klippe zu, die man nur wage im matten Mondschein ausmachen konnte. "Warte!" wurde die stille der Nacht erneut durchbrochen, dieses mal von einem kleinen Mädchen, das mühsam durch das Unterholz stolperte. Sie war vielleicht drei Jahre alt und verzog angestrengt das Gesicht um ihren Halbbruder in der Dunkelheit auszumachen. Dieser blieb stehen und wartete, das seine Schwester näher kam. "Was willst du mal werden, Robin?" fragte der Junge. Das Mädchen, Robin, antwortete bestimmt: "Prinzessin! Und ich will ein Pferd, das pink und weiß und lila ist!" Ihr Bruder zog die Augenbrauen wegen dieser kindlichen Naivität nach oben, ehe er anfing zu sprechen: "Ich will Astronaut werden." Er schaute mit großen Augen gen Nachthimmel, an dem die Sterne und der Mond leuchteten und schwaches Licht auf die Klippe warf. Seine Halbschwester tat es ihm gleich, ehe sie fragte: "Das sind die, die dahin gehen, oder?" sie zeigte mit ihren kleinen Fingern in den Himmel, der sich schier unendlich über dem tiefschwarzen Meer ausbreitete. Clay nickte. "Bringst du mir dann einen mit?" fragte Robin. Clay nickte abermals, ehe er auf einen besonders hellen Stern zeigte. "Schau, den da. Vergiss nicht welchen, sonst kann ich ihn dir nicht mitbringen." mit diesen Worten legte er sich auf das kühle gras zu ihren Füßen und schloss die Augen. Seine Schwester tat es ihm abermals gleich. Nach einiger Zeit erhob sich Clay, als er die rufe seiner besorgten Mutter hörte. "Komm, Robin, meine Mummy ruft" sagte Clay zu seiner Schwester, die selig im Gras schlummerte. "Ich bin müde..." sagte die gerade eben erwachte Robin. "Trag mich.""Nein.""Bitte.""Nein.""Sonst schreie ich." "Wehe!" drohte Clay ihr. "KATH-" fing Robin schon an zu schreien, ehe Clay sie unterbrach: "Okay, okay, meinetwegen." Leise grummelnd nahm er Robin auf seinen Rücken. " Hü-a, Pferdchen!" Schrie sie enthusiastisch, als Clay losrannte. Lautes Kinderlachen war zu hören.




17.09.2012



Sanft wehte der Wind ein paar der weißen Blütenblätter des Rosenstraußes über die Klippe, trug sie auf das offene Meer. Der Strauß lag vor einem kleinen, mamornen Grabstein, in dem auf der Vorderseite in eine goldene Platte die Worte "Clay Kaczmarek     8. August 2012" eingraviert waren. Davor saß eine junge Frau mit dunkelblondem Haar im Schneidersitz und murmelte: " Ich habe einen Namen gefunden, Bruder. Warren Vidic. Er hat dir all das angetan, nicht wahr? Er ist zur Zeit in Italien, ich werde dorthin reisen, ich werde ihn finden. Wenn ich wieder komme" sie stockte kurz, ehe sie weiter sprach, "FALLS ich wiederkomme, sind diese Drecks-Abstergo-Hurensöhne um mindestens einen Mann kleiner geworden." Sie hielt kurz inne und schaute auf einen kleinen Käfer, der sich mühsam auf den kurzen Grashalmen vor ihren in giftgrünen Chucks lang balancierte. "Dad geht es nicht besser. Er hat zwar deine Mail gelesen, denkt aber immer noch es wäre seine Schuld. Er fühlt sich echt schrecklich. Ich wünschte, es hilft ihm, von Vidics Tod zu hören.Wir vermissen dich, Bruder." Langsam erhob sie sich und warf noch einen Blick über die Schulter, um diesen Ort für immer in ihren Gedanken festzuhalten. Früher waren sie beide oft hier hochgekommen, hatten sich Geschichten erzählt oder sich über die Leute lustig zu machen. Es war schön hier, die Bäume wurden langsam braun, rot oder orange, der Wind wehte ihre Blätter und erdigen Gerüche auf das Meer, das direkt unter der Klippe rauschend unter lautem Getöse hart gegen die Felsen schlug. Sie würde diesen Ort vermissen.
Ich bin Robin Kaczmarek und das ist meine Geschichte.