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[Revenge] Intrigen in den Hamptons

von Hofer
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Freundschaft / P16 / Gen
Charlotte Grayson Conrad Grayson Daniel Grayson Emily Thorne / Amanda Clarke Nolan Ross Victoria Grayson
16.07.2013
21.03.2014
9
6.498
 
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16.07.2013 813
 
„Conrad. Willkommen!“ Nolan setzte ein freundliches Lächeln auf, doch er hasste diesen Menschen so abgrundtief, dass es ihm sehr schwer fiel.
„Hallo Nolan. Sie wohnen während Miss Thornes Abwesenheit also hier?“
Nolan verwirrte, dass er Conrad duzte und Conrad ihn siezte.
„Ja. Emily bat mich hier die Stellung zu halten…“
„Dann heiße ich Sie in der Nachbarschaft willkommen, auch wenn ich hoffe, dass ihr Besuch zum Wohle von Ms. Thorne nur von kurzer Dauer ist.“
Nolan resignierte, dass Emily Conrad irgendwie am Herzen liegen musste. Vielleicht hatte er sie bei ihren Aufenthalten in Grayson Manor lieb gewonnen oder ihr Engagement bei Daniels Freilassung beeindruckte ihn. Emily war eine selbstbewusste und starke Frau. Sie hatte ähnliche Eigenschaften wie Victoria. Nur die Boshaftigkeit hatte sie nicht. In so eine Frau hatte sich Conrad vor über 20 Jahren verliebt, aber nein, er würde doch nicht etwas von Emily wollen, nein… oder vielleicht doch?
„Selbstverständlich hoffe ich das Beste für Emily. Wir brauchen jetzt jede Hilfe, die wir bekommen können… Inwiefern kannst du uns also helfen?“
„Wir – Daniel und ich – wollen Miss Thorne helfen, wenn es sein muss auch mit unkonventionelleren Methoden.“
„Was soll ich darunter verstehen?“ Nolan spielte die Karte des Unwissenden.
„Sagen wir so: Unsere Familie hat viel Einfluss und weiß diesen auch gekonnt einzusetzen…“
„Das heißt…?“
„Wollen Sie nun unsere Hilfe oder wollen Sie mich hier weiter ausquetschen?“ Conrad war schlau genug um keine seiner illegalen Machenschaften preiszugeben. Jeder Richter hatte seinen Preis. Manche gaben sich mit wenig zufrieden, andere konnte mit der gebotenen Summe in den Ruhestand gehen. Geld spielte keine Rolle. Das galt sowohl für Nolan als auch für die Graysons.
„Ich denke Emily würde wollen, dass ich so handle… also tut was nötig ist.“ Selbstverständlich log Nolan. Emily würde lieber in das Gefängnis gehen, bevor sie von den Graysons Hilfe entgegennahm. Aber er wollte Emily wieder in Freiheit sehen. Es war ihm egal, wie Emily reagieren würde, wenn sie das erfährt. Wenn sie es überhaupt jemals erfahren würde…
„Ach… äh… Conrad, berichte Emily lieber nicht davon.“
„Je weniger sie weiß, umso besser.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Conrad und Nolan atmete leicht auf, als Conrad nicht nachhakte.

Emily lief um ihr Leben. Sie hatte es gerade geschafft den hohen Zaun zu überwinden und schon wurden Hunde auf sie gehetzt. Emily hatte nur Unterwäsche und einen Schlafanzug an. Draußen war es für den Sommer ziemlich kalt und der Wind wehte stark. Das Bellen der Hunde wurde immer lauter. Sie wurde allmählich erschöpft und ihr Tempo verlangsamte sich. Emily sah am Rande ihres Blickfeldes eine Hütte. Sie lief in Richtung dieser Hütte und nahm auch einige Stimmen weit hinter ihr wahr. Emily drehte sich um und sah zwei Verfolger, dazwischen die Hunde.

Sie war unmittelbar vor der Tür der Hütte und musste es wagen. Alles oder nichts. Versperrt oder offen. Die Hütte sah leer aus. Immerhin war sie auch mitten im Wald – wer sollte dort schon, mit völliger Isolation zur Außenwelt, wohnen? Emily streckte ihre Hand aus um die Türklinge bestmöglich zu treffen, um sie mit einem Versuch zu öffnen, bevor die Hunde sie zerfleischen würden. Das Timing würde jetzt über Leben und Tod entscheiden. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit zurück. Sie war im Meer fast ertrunken, doch im rechten Moment kam ihr Vater von der Arbeit nachhause, hörte ihre Hilferufe und konnte sie retten. Dieses Mal müsste es wieder funktionieren.

Emily raste zur Tür, bekam sie mit einem Handgriff auf und schloss sie gleich danach wieder. Die Hunde krachten mit voller Wucht dagegen. Die waren wohl für einige Zeit erledigt. Sie wusste aber, dass sie noch nicht sicher war. Die Stimmen wurden lauter und kamen näher. Emily stand hinter der Tür – bereit jeden Eindringling fertig zu machen. Ihre Verfolger leuchteten mit Taschenlampen in die Hütte. Sie versuchte die Personen zu belauschen, doch ihr Herz pumpte wie verrückt und sie konnte sich kaum konzentrieren. Emily versuchte ruhig zu bleiben und ging ihre Vorgehensweise im Kopf durch: Abwarten – den ersten Mann reinlassen – den zweiten Mann ausschalten – sich dann um den ersten Mann kümmern. Sie ging es immer und immer wieder durch. Es musste perfekt werden.

Die Tür ging auf. Emily kauerte sich hinter die Tür und ließ den ersten Jäger hineingehen. Als dieser in der Mitte des Raumes war, sprang sie auf und erledigte den zweiten, der gerade durch die Tür gehen wollte, mit einer japanischen Kampfkunst, die  sie mittlerweile bestens beherrschte.  Der erste machte eine 180°-Wendung und ehe er seinen Kumpanen am Boden realisierte, war auch er schon Emily zum Opfer gefallen.

Emily griff nach der Waffe des Mannes.
„Prüfung bestanden.“ Emily schrak hoch. Es war Takeda, der ihr gratulierte.
Emily wachte schweißnass auf. So viel sie auch von Takeda gelernt hatte, die nächtlichen Prüfungen verfolgten sie bis heute und brachten sie um den ruhigen Schlaf.

Doch an diese simulierte Flucht war hier, in ihrer Lage, keineswegs zu denken.
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