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Spartacus: Champion

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Freundschaft / P16 / MaleSlash
Agron Gaius Iulius Caesar Gannicus Laeta Nasir Saxa
11.07.2013
20.11.2013
7
12.301
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11.07.2013 2.580
 
Corbinius


Die Villa war hell erleuchtet, mit Fackeln und kleineren Öllämpchen geschmückt, mit Blumen und langen Seidenbahnen behängt. Der Geruch von Gewürzen und gut gebratenem Fleisch durchzog die Luft.
Corbinius hatte den größten Teil seines Lebens bislang in einer ganz ähnlichen Villa in Griechenland verbracht und dabei auch das eine oder andere Fest wie dieses gesehen; es war allerdings eine ganz andere Sache, selbst zu Gast zu sein - mehr oder weniger.
Seine Uniform war glänzend poliert und schimmerte leicht golden im Schein der Fackeln, während er dem Tribun Gaius Iulius Caesar durch den marmornen Flur folgte.
„Irgendjemand muss ein Auge auf Crassus und Pompejius haben“, hatte er Corbinius angewiesen und ebenso den Soldaten, der bei ihm gewesen war, einen jungen Optio namens Leandros mit dunklen Locken und goldbraunen Augen wie flüssigem Honig. Sie waren beide schon Teil seines Regiments in Griechenland gewesen, und der Tribun war kaum drei, vier Jahre älter als Leandros, mit dem Talent gesegnet, obwohl er als Patrizier geboren war, überraschend gut mit den einfachen Soldaten zurecht zu kommen. Nicht ohne Grund hatte er Corbinius und Leandros heute Abend damit beauftragt, als seine Leibwächter aufzutreten und dabei unauffällig die Gäste im Auge zu behalten.
„Ich will wenigstens ein oder zwei vernünftige Leute heute Abend hier haben“, hatte er Corbinius im Vorbeigehen zugemurmelt, und der junge Mann spürte sein Herz bei dem Gedanken daran immer noch vor Stolz bis zum Hals klopfen.
Dennoch schien der obere Rand seines Harnisch ihm ein wenig mehr auf die Brust zu drücken, als sein Blick über die Sklaven huschte, die mehr oder minder unsichtbar für die Gäste durch den Raum glitten, Essen servierten, Weinkelche auffüllten, leeres Geschirr beiseite räumten. Es hätte nicht viel gefehlt, und Corbinius hätte den Rest seines Lebens genauso verbracht - mit einem Reifen um den Hals, in einer schlichten Leinentunika, den Blick auf den Boden gerichtet, reichen Patriziern Pastetchen und Süßigkeiten reichend.
Wenn nicht...
Sklaven hin oder her, jetzt war er frei.
Zufrieden verdrängte Corbinius den Gedanken aus seinem Kopf.
Jetzt war er frei, und auch, wenn er mit achtzehn Jahren zu jung für die meisten Ränge der Legion war, würde trotzdem nie wieder jemand an ihm vorbei gehen und so tun, als sei er Teil des Inventars.
Ich bin.
Unweigerlich reckte er das Kinn ein wenig mehr vor, fuhr sich hastig mit einer Hand durch die blonden Haare.
Ich bin.
Er war jetzt frei, und das war das Wichtigste.
Und dann hatte er den Blick wieder auf Caesar gerichtet und folgte ihm neben Leandros den Gang entlang.



Gaius


Die beiden jungen Männer in seinem Rücken wirkten eigenartig beruhigend.
Die meisten Soldaten unter Crassus' Kommando hatte er nicht gekannt, dafür war er zu lange nicht in Rom gewesen, doch zumindest eine Handvoll der Männer, die mit ihm in Griechenland gekämpft hatten, waren dabei gewesen - Leute, die er kannte, und bei denen er wusste, dass die zumindest nicht von vornherein darauf aus waren, ihm bei erster Gelegenheit ein Messer in den Rücken zu stoßen.
Sein ganzes Leben war von Politik und Intrigen bestimmt gewesen, und so betrachtet konnte er sich eigentlich nur der Loyalität der Leute sicher sein, deren Wohlergehen von ihm abhing. Keine Sklaven - jeder, der die Diktatur Sullas auch nur ansatzweise mitbekommen hatte, wusste es besser als seinen Sklaven zu vertrauen, dafür hatte es den Aufstand der Gladiatoren von Capua nicht gebraucht - die Leute, die von ihm abhängig waren, waren junge Legionäre wie Corbinius, die wussten, dass ihr Aufstieg rapide beendet sein würde, wenn ihrem Gönner etwas zustieß. Deshalb (und wegen eines außergewöhnlichen Händchens im Umgang mit Pferden, fast wie Gaius selbst) hatte er den jungen Kelten zu seinem Knappen gemacht, entgegen der stirnrunzelnden Blicke der anderen Offiziere, die für derartige Positionen üblicherweise die Söhne ihrer Freunde und Bekannten nahmen, damit die sich hocharbeiten konnten, anstatt einen dahergelaufenen Freigelassenen.
Die Söhne ihrer Freunde und Bekannten...
Selbstverständlich waren alle da. Seine Mutter war in den letzten fünf Jahren überraschend alt geworden; die feinen Linien um ihren Mund und ihre Augen zeigten sich jetzt deutlicher, das goldblonde Haar war bereits von helleren Strähnen durchzogen, doch die Wärme in ihrem Blick war dieselbe, als Aurelia Cotta ihren Sohn in die Arme schloss und ihn auf beide Wangen küsste. Sie hatte ihre beiden Töchter mitgebracht, Gaius' jüngere Schwestern, Iulia die Ältere, hochgewachsen wie ihre Mutter mit langem, schwarzen Haar und den hellen Augen ihres Bruders, bildhübsche zwanzig Jahre alt, deren Ehemann an ihrem Arm Gaius mit einem Lächeln grüßte, und Iulia die Jüngere, zierliche sechzehn, mit hellblonden Locken wie Gaius selbst, einem schüchternen Lächeln auf dem Gesicht gegenüber dem Bruder, den sie als Kind das letzte Mal gesehen hatte. Auch sie hatte ihren Ehemann dabei - seit zwei Jahren waren sie verheiratet, murmelte Cornelia ihm nebenher ins Ohr, und sie hatte ihre erste Tochter mitgebracht, die kleine Atia, ein pausbäckiges Mädchen mit dem rotblonden Haar ihres Vaters, das schläfrig im Arm seiner Mutter hing, die so betrachtet kaum älter schien als sie.
Es waren fünf lange Jahre gewesen, und Gaius wurde das seltsame Gefühl nicht los, in die vertrauten Gesichter von Fremden zu sehen.
Er konnte den Eisklumpen nicht ganz aus seinem Magen verdrängen, als er Crassus begrüßte, und sie über Nebensächlichkeiten plauderten, als hätten sie nie etwas anderes getan als Wein zu trinken innerhalb der sicheren Mauern Roms, umringt von treuen Sklaven und Dienstboten.
Sanfte Finger streiften seinen Oberarm und den Saum seiner Kleidung und beinahe wäre er zusammen gezuckt.
„Marcus“, sagte Cornelia und lächelte, „Es freut das Herz, dich gesund und unversehrt wieder in Rom zu sehen.“
Ihre Finger fühlten sich kalt auf seiner Haut an, aber vielleicht war das nur Einbildung.
Mit der Gewandtheit der fürsorglichen Ehefrau tauschte sie den Becher in Gaius' Hand gegen einen vollen aus.
„Ich kann dir gar nicht genug dafür danken, dass du meinen Ehemann auch sicher nach Hause gebracht hast“, fuhr sie mit einem gekonnten Augenaufschlag fort und reichte Crassus ebenfalls einen Becher, was dieser mit einem Nicken quittierte.
Gaius entging nicht, wie der Blick des anderen an Cornelia empor wanderte und er biss sich unwillkürlich auf die Wange - ein ganz probates Mittel, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren, während er die äußerst verführerische Vorstellung von Crassus' Eingeweiden auf dem Desserttisch loszuwerden versuchte.
„Nichts zu danken“, antwortete Crassus mit einem säuerlichen Unterton in der Stimme, „Wenn die letzten Überreste der Rebellion morgen in Mirtunae versteigert wurden, hat diese unselige Angelegenheit morgen hoffentlich ein Ende.“
Morgen.
Bei dieser Neuigkeit konnte Gaius unweigerlich spüren, wie die Muskeln in seinem Rücken sich anspannten.
Das war interessant.
Mirtunae war gar nicht so weit weg von hier...
Flüchtig legte er Cornelia eine Hand auf die Schulter.
„Auf ein Wort.“
Er lächelte Crassus kurz über die Schulter zu und kam sich dabei vor wie einer der großen Raubfische, die sie ab und an vor der Küste gesehen hatten.
Erst, als sie das Atrium hinter sich gelassen hatten, und fast bis in ihre eigenen Gemächer zurück gekehrt waren, blieb er stehen.
„Ihr wartet draußen“, wies er Corbinius an, „Am Ende des Ganges, und ihr lasst niemanden durch.“
Cornelia zog fragend die Brauen zusammen, wartete jedoch, bis beide verschwunden waren.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie leise und griff nach seiner Hand, „Fühlst du dich nicht wohl?“
Er wusste nur zu genau, worauf sie anspielte, und wieder einmal dankte er innerlich ihr für ihre Diskretion, selbst ihm selbst gegenüber. Dennoch schüttelte er den Kopf und griff stattdessen nach ihrer Hand.
„Vertraust du mir?“, fragte er eindringlich.
Tausend Mann gekreuzigt, murmelte die warnende Stimme in seinem Hinterkopf, und du willst dich mit ihm anlegen?
Cornelias Augenbrauen hoben sich lediglich kaum merklich.
„Immer“, antwortete sie ruhig und nahm seine andere Hand, um ihn auf den Mund zu küssen. Der schwere Geruch von Lavendel und Opium stieg kaum merklich aus ihren Kleidern auf und Gaius schloss die Augen für einen Moment, um tief einzuatmen.
„Gut“, antwortete er leise, „Du musst mir dabei helfen, Crassus' Siegel zu stehlen und heute Abend noch wieder zurück zu bringen.“



Quintus


Die Gallierin saß aufrecht auf ihrer Liege, als er zurückkam.
Das war zugegebenermaßen überraschend, aber anders als Gannicus war sie auch größtenteils vom Fieber verschont gewesen; mehr tun, als die Geretteten mit Brühe und Kräuterwein zu füttern und das Beste zu hoffen, konnte er auch nicht, wenn die äußeren Verletzungen erst einmal verarztet waren.
Die Gallierin war die einzige Frau gewesen, die bei den Gekreuzigten gewesen war. Sie ging Quintus kaum bis zur Schulter, hatte langes, schwarzes Haar und fein geschnittene Gesichtszüge mit sanften, braunen Augen; den Umständen entsprechend war sie nach wie vor kalkweiß im Gesicht, hatte die schlanken bandagierten Hände lose im Schoß liegen und musterte ihn mit einer Art ruhiger Wachsamkeit, die Quintus  unweigerlich einen kalten Fleck im Nacken spüren ließ, als er ihr kurz den Rücken zuwandte, um seine Sachen abzustellen.

„Ihr habt Besuch.“
Quintus musste nicht erst Catos nervöses Gesicht sehen, um zu wissen, dass der Besuch nichts gutes bedeutete.
Dementsprechend war er nicht besonders überrascht, den Offizier im Atrium zu sehen.
Er war vielleicht in Quintus‘ Alter mit dichtem, schwarzem Haar und Crassus‘ Zeichen auf der Brust; Livia schlich gerade mit folgsam gesenktem Blick um ihn herum und servierte ihm einen Becher Wein, bevor sie an Quintus vorbeihuschte und ihm dabei einen kurzen, besorgten Blick zuwarf.
„Du solltest deine Sklaven besser kennzeichnen, Quintus“, merkte der Offizier an, während sein Blick dem Mädchen folgte, „Wenn sie dir weglaufen…“
Der Unterton in der Stimme des Soldaten gefiel ihm nicht. Vermutlich hatte man ihm die Geschichte erzählt, nein, natürlich hatte man das, es war schließlich kein Geheimnis.
„Die meisten sind Freigelassene und können gehen, wohin sie wollen“, antwortete Quintus kühl.
Die Augenbrauen des Soldaten zuckten flüchtig, doch dann hob er die Schultern und nahm einen weiteren Schluck Wein.
„Der ist gut“, murmelte er, mehr zu sich selbst als tatsächlich zu Quintus, dessen erwidertes Lächeln nicht ganz bis zu seinen Augen reichte.
„Der ehrenwerte Marcus Licinius Crassus schickt mich“, fuhr er dann fort, „Wir haben Meldung erhalten, dass einige der Aufständischen wohl in diese Richtung geflohen sind, und er wollte sicher gehen, dass es dir gut geht.“
Und ob du nicht ein paar Rebellen im Weinkeller versteckt hast, hing seiner Stimme in der Luft nach.
„Dann kannst du ihm ausrichten, dass es hier keine Schwierigkeiten gab“, antwortete er.
„Dominus“, sagte eine leise Stimme neben ihm und sein Herz setzte für einen Schlag aus, als Nasir mit der neutralen Miene des treuen Haussklaven und einem neuen Krug Wein in der Hand um ihn herumging, um diesen auf dem Tisch abzustellen, und sich anschließend vergleichsweise aufwendig mit den Bechern beschäftigte.
Quintus räusperte sich und sei es nur, um die Enge in seiner Kehle zu vertreiben. War der Syrer denn völlig wahnsinnig geworden?
„Hmh.“ Der Offizier beachtete den jungen Mann glücklicherweise nicht weiter. „Schade.“ Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Mannes und er zeigte überraschend weiße Zähne. „Wir haben tausend von ihnen vorgestern an der Via Appia gekreuzigt, hätte mich gefreut, den Rest und Spartacus selbst noch daneben zu hängen.“
Aus dem Augenwinkel konnte Quintus sehen, wie Nasirs Fingerknöchel, die den Griff der Weinkanne festhielten, weiß anliefen, und sein Mund wurde trocken.
Tausend Mann. Gekreuzigt.
„Wie auch immer…“ Der Soldat stand auf und schenkte Quintus ein flüchtiges Kopfnicken. „Meine Gratulation für den Wein“, merkte er an, „Vielleicht geb‘ ich selbst mal eine Bestellung auf. Da es hier sonst nichts weiter zu tun zu geben scheint…“
Quintus machte sich im Hinterkopf eine Notiz, die nächsten Weinlieferungen, die er verschickte, zu vergiften, als er den Mann zum Tor geleitete.
Die schweren Holzflügel hatten sich kaum hinter ihm geschlossen, als er sich umdrehte und in Agrons blasses Gesicht blickte.
„Tausend Mann“, sagte er scharf und der harte, germanische Akzent darunter war überraschend deutlich herauszuhören, „Wir müssen sie retten.“
„Bist du wahnsinnig?“, zischte Quintus zurück, „Ja, tausend Mann, willst du die alle hierhin tragen, nachdem du Crassus‘ Legionen mit bloßen Händen umgebracht hast? Die meisten werden ohnehin schon tot sein, es ist zwei Tage her!“
Agron packte seine Tunika und Quintus entging nicht, dass ihn das offenbar mehr Mühe kostete als beabsichtigt.
„Wenn es nötig ist, dann-
„Agron!“ Nasir stand wie aus dem Boden gewachsen neben ihm und griff nach seinem Arm. „Wir lassen uns etwas einfallen“, sagte er leise und durch die zusammengebissenen Zähne, „Wir fragen Spartacus, vielleicht fällt dem etwas ein, er hat die Arena in Capua niedergebrannt…“
Nervös zupfte Quintus seine Tunika zurecht.
„Spartacus wird euch nicht helfen können“, sagte er leise, „Er ist schwer verletzt, es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch unter uns weilt.“
Aber es war ja nicht so, als hätten sie nicht Recht gehabt; Quintus konnte sich keinen schlimmeren Tod vorstellen als den am Kreuz, und er hatte die kaum verheilten Narben an Agrons Händen gesehen und wusste, dass der Germane anscheinend aus Erfahrung sprach.
Quintus presste die Lippen zusammen und ließ den Blick schweifen, während er sich in Erinnerung rief, was er aus seiner Zeit in der Legion behalten hatte.
„Crassus muss seine Legionen entlassen, sobald die Krise vorbei ist“, sagte er, „Es werden also nicht allzu viele übrig sein, um die Via Appia zu bewachen, und die, die übrig sind, werden sich aufteilen müssen.“
Er tauschte einen kurzen Blick mit Nasir.
„Es sind ja auch nicht allzu viele nötig, um – sie zu bewachen…“
Agrons Blick huschte ebenfalls zu Nasir und dann wieder zurück.
„Ja, und?“
„Das bedeutet, es reichen wenige Leute aus, wenn wir es schaffen, sie lautlos umzubringen“, antwortete Nasir, der Quintus‘ Gedanken anscheinend bereits aufgegriffen hatte, „Aber ich bin nicht besonders gut mit einem Bogen…“
„Wir brauchen keine Bögen“, sagte Quintus leise, „Wir haben Wein.“

Cato kam zurück, Agron und Nasir im Schlepptau.
Besonders Agron wirkte immer noch bedenklich blass um den Mund, doch beide wirkten entschlossen.
„Was gibt’s denn?“
Nasirs Blick huschte kurz über Quintus‘ Schulter zu Kore und lächelte ihr ein wenig matt zu, sagte jedoch nichts.
„Ich kann euch helfen“, sagte Kore leise.
Agron presste die Lippen zusammen. „So, und wie das?“
„Wir können eure Verbündeten nicht durch Waffenstärke befreien“, erklärte Quintus, „Ich nehme an, da sind wir uns alle einig. Und so gut sich mein Wein auch verkauft, wenn ich das richtig in Erfahrung gebracht habe, reden wir hier von zweihundert Frauen und Kindern, das scheitert schlicht und ergreifend am Geld.“
„An Quintus‘ Geld“, fiel Kore ihm nach wie vor ruhig ins Wort, „Aber nicht an Crassus‘ Geld.“
„Und ich nehme an, der hilft uns aus reiner Menschenfreundlichkeit“, antwortete Agron bissig; Nasir stieß ihm sachte den Ellbogen gegen den Arm.
„Er wird euch überhaupt nicht helfen, sei nicht dumm“, antwortete Kore scharf, „Ihr braucht bloß eine römische Uniform – Quintus hat eine, soweit ich weiß – und eine Vollmacht mit Crassus‘ Siegel darauf, und ihr könnt alle Sklaven für euch beanspruchen. Pompejius hat den Ruhm des Sieges über Spartacus an sich gerissen, ich hab‘ gehört, wie er mit Crassus darüber gesprochen hat.“
Quintus zog es vor, nicht nachzufragen, unter welchen Umständen sie das gehört hatte.
„Es macht also Sinn, wenn Crassus wenigsten irgendeinen Profit aus der Sache ziehen will.“
Kores Gesicht war bedenklich blass geworden, als sie weitersprach.
„Im Zweifel sagt, er will sie zum Vergnügen der Menge in der Arena den Tieren vorwerfen oder irgendetwas in der Art.“
Nasir wirkte ebenfalls nicht allzu begeistert von der Vorstellung, doch er nickte.
„In Ordnung“, sagte er zögerlich, „Und wie sollen wir an Crassus‘ Siegel kommen?“
Kore lächelte müde.
„Ich war über fünfzehn Jahre lang seine Leibsklavin“, sagte sie leise, „Ich werde euch dabei helfen, es zu fälschen.“
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