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Normal.?

von Aenia
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / Gen
02.06.2013
31.05.2014
37
96.983
1
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Dieses Kapitel
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02.06.2013 1.206
 
So..ein ganz kurzes Kapitel. Ich hoffe ihr seid nicht allzu verwirrt (Sie: Dora; -......- :Logan; "Ich": Lydia) ;D Hab viel zu tun. Tschuldigung!
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Sie schloss ihre Augen und legte sich auf den Rücken. Es war nicht sehr..bequem. Nur eine Matte. Sie strich mit ihren Händen über den rauen Stoff. Hände hoch über den Kopf und wieder runter. Sie zog ihre Füße an und strich, immer noch mit geschlossenen Augen, über ihre nackten Beine. Bei dem rauen Stoff um ihre Wade, blieben ihre Finger hängen. Sie zwang sich, alles wahrzunehmen. Jede Faser, die feuchte blutige Stelle, die Klammer, die den Stoff zusammen hält. Sie drückte auf die Wunde und öffnete schreiend die Augen.
Ja, sie war noch da. Alles war noch da. Die Kälte, die Matte, der Raum, die blutige Binde, die zwei Wochen alte Wunde, die nicht verheilt, weil sie es so wollte....und die Frau. Die böse Frau. Die sehr böse Frau. Die ihr ihre Haare bis auf die Schultern kürzte und blond färbte. -So kommen die bösen Männer nicht zu uns, die dich mir wegnehmen wollen.- sagte sie, -Das mache ich nur für dich.- behauptete sie. Sie nannte Theodora von Tag zu Tag Luisa. Langsam glaubte Theodora schon selbst, dass sie nicht mehr sie war, sondern Luisa.
-Weißt du, Luisa hätte ihre Haare blond gefärbt und kurz geschnitten. Das hätte sie gemacht.- hatte die Frau gesagt, als sie ihr die Haare abschnitt, während Theodora gefesselt auf einem Stuhl saß.
-Sie hätte sich auch nicht gewehrt. Sie hätte mir vertraut. Luisa wäre meine perfekte Tochter gewesen.-
Was hatte sie bloß gemeint? Warum erzählte sie immer von ihrer Tochter? Warum sagte sie hätte? War ihre Tochter tot? Und warum musste sie deswegen einspringen? Dora hatte schon lange festgestellt, dass diese Frau verrückt sein muss. Warum sonst behielt sie Dora hier und ließ sie nicht zu ihren Eltern. Zu ihrem Vater.
"Luisa! Ich habe hier dein Mittagessen!"
"Dora.." murmelte sie, um sich daran zu erinnern, wer sie war. Nicht Luise- Theodora! Sie rappelte sich auf und kroch in die Ecke. Die Frau kam mit einem Tablett herein.
"Ich habe keinen hunger.."
"Ach Luisa! Du bist so dünn! Du musst was essen!" sagte sie mit liebevoller Stimme.
"Ich habe keinen hunger!!" schrie sie der Frau entgegen. Die Frau ließ das Tablett fallen, wobei die Suppe in alle Richtungen verspritzte und der Teller in hundert Stücke zersplitterte.
"Ich mach mir solch eine Mühe! Verkleide mich und gebe Geld für dich aus! Und du willst meine liebevoll zubereitete Suppe nicht essen?!! GUT! Dann verhunger eben!"
Und damit stürmte die Frau wieder aus dem Zimmer. Dora stürmte auch auf die Tür zu, erreichte sie aber nicht rechtzeitig. Sie hämmerte dagegen und schrie: "Mir ist kalt! Lass mich raus! Mir ist KALT!"
Aber die Frau gab kein Wort von sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich den Fuß an einer Scherbe aufgeschnitten hat. Das spürte sie schon gar nicht mehr, so kalt waren ihre Füße. Sie zerrte ihr Hemd so weit über die Beine wie es ging, schlang ihre Arme um ihren Leib und machte sich auf Zehenspitzen, den Splittern ausweichend auf den Weg zur Matte.

Er schreckte auf: -DORA!-

Ich krallte meine Finger um seine Hand: Dora...."Dora!"
"Was ist los, Lydi?"
Ich sah auf. Elise saß da und sah mich abwartend an.
"Dora..sie.." ich lehnte mich stöhnend zurück in meinen Rollstuhl, "Keine Ahnung..musste nur an sie denken.."

-Ich auch...-

Elise lächelte mich müde an und tätschelte unsere Hände- Logans und meine: "Es wird alles gut, Lydi...Sie wissen ja jetzt, wo sie suchen müssen."
Ich lachte sarkastisch auf: "Zumindest weiß ich, dass sie nicht tot ist."

-Jap..sie ist nicht tot.-

"Warum der Sinneswandel?" fragte Elise.

-Telepatie? Wir sind Eltern! Wir wissen das eben!-

"Telepatie? Ich bin Mutter! Ich weiß das eben!" sagte ich. Ich schloss meine Finger enger um Logans Hand und sagte: "Und du weißt es auch, richtig?"

-Jap..-

"Er wird nicht antworten, Lydi..." sagte Elise.

-Doch! Tu ich doch!-

"Mahn Isi...sei nicht immer so realistisch und bitte nicht in der Situation. Das nervt."

-Genau..außerdem hast du unrecht..-

"Ich will dir doch nur helfen, Lydi.."
"Und ich will nur mein normales Leben zurück..."
"Lydi..."
"Geh und kümmer dich um die Meute verrückter Menschen da draußen! Sie solln zurück nach Amerika! Sie nerven..."
"Ich kann sie nicht einfach weg schicken!"
"Doch! Du musst! Besonders Logans Mutter! Sie hasst mich! Selena und..und Dean kannst du ruhig hier lassen...die anderen sollen gehen!!"
"Sie haben das recht hier zu sein!"
"Wenn, dann höchstens die Mutter!"
"NAJA?!"
"DA DANN LASS SIE DOCH HIER!"
Wir starrten uns wütend an. Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen. Sie stand auf und kam zu mir herüber, um mich zu umarmen.
"Tut mir Leid..." murmelte ich in ihre Haare.
"Schon gut...schon gut."
"Nichts ist gut..."

Er versuchte, ihren Händedruck zu erwidern, doch es gelang ihm nicht. -Lydia....-

Sie sah aus dem Fenster und rieb sich die Füße. Draußen schneite. In ihrem Herzen fühlte sie ein Ziehen. Oder Stechen. Oder war es der Magen, der ihr weh tat? Sie fasste sich an die noch icht vorhandene Brust. Sonst konnte sie es spüren, ihr Herz, wenn sie an Logan dachte. Aber jetzt...nichts. Ihre Mutter hat es kaputt gemacht. Logan ist ihr Vater. Der, den sie immer toll fand! Sie hat sogar ihn sogar im Internet gegoogelt! Und jetzt? Sie schämte sich dafür. Obwohl sie ja immer wusste, dass das kein Gefühl des verknallt seins war. Das fühlte sich anders an. Trotzdem- das würde sie ihm nie erzählen! NIEMALS!
"Ähhh...." Alles scheiße kompliziert. Wie alt war sie? 10. 10 Jahre lang, hat er sie nicht besucht. Warum denn nicht? Und wieder war da eine Person, die in ihrem Kopf auftauchte: Ihre Mutter. Ja- sie war an allem Schuld! Sie vermisste sie. Sie vermisste es, dass sie sie anmeckerte, sie solle sich wärmer anziehen. Ihr entfuhr ein sarkastisches Lachen. -Wenn du jetzt hier wärst, Mama, dann würdest du den Schock fürs Leben kriegen! "Zieh dir bloß was an! Du kriegst noch ne Nierenentzündung!"- Sie lachte bei der Vorstellung.
Als es dunkel wurde, legte sie sich hin, zog die Beine an und sang sich leise das Lied vor, was ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte und stellte sich vor, wie ihre Mutter ihr einen Kuss auf die Stirn gab.

"Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus dem Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

So legt euch denn ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen!
und unsren kranken Nachbarn auch!"

Ihre Stimme klang hell und klar und durchdrang das dunkle Draußen.
"Nacht Mama...Nacht Papa."

"Gute Nacht, Dora..."
-Nacht, mein Liebling.-
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