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Elementare Reise

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Gen
Kirby Knuckle Joe Magolor Marx Meta-Knight
26.03.2013
12.08.2015
50
63.086
4
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12.08.2015 1.556
 
„Was machen wir jetzt nur? Er stirbt, wenn wir nichts unternehmen!“, verlautete Mia verzweifelt. Sie saß über Genta gebeugt, der noch immer kein Lebenszeichen von sich gab. Nachdem die Schlange Alea die Truppe wieder zusammengeführt hatte, war Flash sofort zu seiner Mutter geeilt. Kirby war seit diesem Moment sehr still und in sich gekehrt und die restliche Mannschaft überlegte verzweifelt hin und her, wie sie an ein Gegengift kommen sollten. Alea hatte ihnen alles erzählt – mit Miu als Übersetzerin – und beobachtete nun schweigend das weitere Geschehen. Sie hätte gern geholfen, aber mehr konnte sie für diese Wesen nicht tun. Außer den Planeten wieder erhellen. Und diese Aufgabe nahm sie nun in Angriff. Das große Tier brummte zum Abschied kurz und verschwand dann in den Gängen, um die gesamte Mondoberfläche mit Löchern zu übersähen. Aus ihnen strömte das Licht der Kristalle und des Kerns und allmählich wurde es wieder etwas heller. Beim Kern war man jedoch noch immer ratlos. Doch dann fiel der Blick des jungen Sternenkriegers Kirby auf die violette Pfütze, die Kurai bei seinem Tod hinterlassen hatte. Langsam formte sich in seinem Kopf eine Idee. Kurai hatte gesagt, dass er ihn erst besiegen müsste, wenn er seinem Freund helfen wollte. Gab es da einen Zusammenhang? Langsam schritt der Rosane auf die dunkle Masse zu, blieb kurz davor stehen und starrte sie an. Vielleicht… In den kleinen Kopf entstand ein Geistesblitz. Aufgeregt beugte er sich herab und tauchte eine Hand in die zähe Flüssigkeit. Sie fühlte sich kalt und unangenehm matschig an, aber daran störte sich Kirby im Moment nicht. Er glaubte, dass er das Gegengift gerade gefunden hatte.

Mit der Masse an der Hand lief er schnell zu Miu, die sich neben Mia niedergelassen hatte und ebenfalls betrübt auf den jungen Erdkämpfer herabschaute. Er stupste sie aufgeregt an und hielt ihr seine Hand hin. Miu roch verwirrt an der Masse, wollte fragen, wo er das herhatte, als sich ihre Augen plötzlich weiteten. Sie roch erneut an der Hand ihres Adoptivsohnes, dann an der kleinen Stichwunde Gentas und dann wieder an der dunklen Masse an Kirbys Hand. Meta-Knight und Chiaki waren – gemeinsam mit Flash – nun auch dazu gestoßen und starrten die weiße Niveanerin verwirrt an. „Was hast du, Miu?“, fragte der maskierte Schwertkämpfer schlussendlich und die Weiße blinzelte. „Ich glaube, Kirby hat das Gegengift gefunden.“ Augenblicklich bekamen alle große Augen. „Was?! Wirklich?“, wollte Mia aufgeregt wissen und das Pelzknäuel nickte zögerlich. „Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest sehr hoch, weil Gentas Wunde einen ähnlichen Geruch verströmt wie dieses Zeug an Kirbys Hand.“ „Einen Versuch ist es wert… Schließlich können wir es jetzt auch nicht mehr schlimmer machen, als es ist“, murmelte Chiaki traurig. Seine Worte klangen zwar hart, aber entsprachen nun einmal der Wahrheit. Also strich Miu etwas von der Masse von Kirbys Hand und bedeckte damit die Einstichstelle von Kurais Stachel. Die Substanz zog sofort in die Wunde ein und diese veränderte sich. War sie vorher noch unnatürlich dunkel gewesen, wurde sie nun heller und nahm wieder eine lebendige, rötliche Farbe an. Auch die Atmung des Atmorianas besserte sich. Es schien gewirkt zu haben. Große Erleichterung breitete sich in den Gesichtern der Crew aus und auch Flash freute sich. Er schien zu verstehen, dass es seinem Freund nun bald wieder besser gehen würde.

Mit der Unterstützung von Mia und Chiaki hatten sie es fertiggebracht, den noch immer nicht wach gewordenen Genta an die Oberfläche zu bringen. Hier zeigte sich den sechs wachen Freunden nun ein atemberaubender Anblick. Der Himmel war noch immer etwas dunkel, doch es war trotzdem allgemein heller geworden. Überall klafften große Löcher im nun hellgrauen Boden, aus denen das hellblaue Licht des Untergrundes strömte. Es wurde von den schwarzen Wolken, die den Mond umgaben, reflektiert und tauchte die Umgebung in ein diesiges Blau. Staunend schritten die Reisenden voran. Chiaki trug Genta auf dem Rücken und wurde dabei etwas von Mia unterstützt, die sich inzwischen wieder weitestgehend erholt hatte. Die Unterstützung war auch notwendig, denn der Atmoriana war nicht gerade ein Fliegengewicht. Interessanterweise dauerte es keine Stunde, bis die Crew die Absturzstelle der Skyfall erreicht hatte. Allen kam es vor, als wären sie über Tage auf diesem Steinball gewesen. Wie lange es wirklich gewesen war konnte keiner sagen. Nach einer kurzen Inspektion konnte Meta-Knight mit großer Erleichterung sagen, dass das Schiff weniger beschädigt war, als vermutet und dass sich dies recht schnell reparieren lassen würde. Nach der langen Zeit in der Finsternis und der Sorge umeinander und um Genta kam den Freunden dieses bisschen Glück gerade recht. Chiaki und Mia brachten den Hellblauhaarigen ins Innere der Skyfall, um ihn dort geschützt ablegen zu können. Miu folgte ihnen, wobei sie ihren Sohn auf dem Rücken trug. Der kleine Flash war schon die ganze Zeit auf dem Rücken der Weißen gewesen und war schließlich eingeschlafen. Für ihn musste das alles sehr anstrengend gewesen sein. Die Niveanerin ließ ihn sich von Mia vorsichtig vom Rücken legen und wies sie dann an, ihn in einen Korb zu legen, der mit Decken und Kissen ausgepolstert war und dem Kleinsten als Bett diente. Anschließend verließ Miu das Schiff wieder, um ihrem Gefährten und Kirby bei den Reparaturen zu helfen. Mia gesellte sich wieder zu Chiaki, der Genta bereits auf eine Matratze gebettet und ihn zugedeckt hatte. Nun kehrte eine tiefe Stille im Inneren der Skyfall ein.

Draußen waren Meta-Knight und Kirby bereits intensiv mit den Reparaturen beschäftigt. Miu unterstützte die beiden tatkräftig, sodass der gebrochene Flügel und der lose Heckantrieb schnell repariert waren. Der dunkle Sternenkrieger huschte schnell ins Innere des Raumschiffes und versuchte es zu starten. Es klappte! Noch ein wenig holprig, aber dennoch stetig erwachte die Skyfall wieder zum Leben. Nachdem Miu und Kirby eingestiegen waren schloss Meta-Knight alle Luken und das Schiff setzte sich langsam in Bewegung. Derweil geschah ihm Hintergrund auch so einiges. Denn Genta schlug plötzlich langsam die Augen auf und blickte in die strahlenden Gesichter von Chiaki und Mia. „Hey Leute… Was ist passiert? Warum bewegen wir uns?“, begann der Erdkämpfer leise zu sprechen und erschrak etwas vor seiner eigenen Stimme, die angesichts seiner momentanen Schwäche sehr kratzig klang.

„Genta! Wir sind so froh, dass du wieder wach bist!“, strahlte Mia begeistert und Chiaki half seinem Freund sich aufzusetzen. „Du wurdest von Kurai, dem Schattenmonster, vergiftet“, begann der Windkämpfer und Genta nickte. „Das weiß ich noch. Aber woher wisst ihr das?“ „Die Schlange hat es uns erzählt. Und Miu hat übersetzt“, klärte Mia auf. In diesem Moment zuckte Genta leicht zusammen. „Alea? Wo ist sie?“ „Ich schätze, sie kümmert sich um ihren Planeten.“ Diese Antwort kam direkt von Miu, die sich lächelnd zu den dreien gesellt hatte. „Sind wir denn in der Skyfall?“, forschte der Hellblauhaarige weiter und seine drei Freunde nickten. „Schade… Dabei wollte ich mich doch noch von Alea verabschieden…“ Genta schien sichtlich traurig zu sein, doch dann mischte sich auch Meta-Knight in das Gespräch mit ein. „Dann tu das. Komm zur Frontscheibe.“ Mit der Hilfe von Chiaki schaffte es Genta, zur besagten Scheibe zu laufen. Als er nach draußen, speziell nach unten blickte, konnte er die große Schlange sehen, wie sie mit ihren blauen Augen zu dem Sternenschiff aufsah. Mit einem breiten Grinsen klopfte der Atmoriana an die Scheibe und winkte ihr. Er musste etwas lachen, als die Riesenschlange es ihm mit ihrem Ende gleichtat. „Mach’s gut, Alea. Und vielen Dank für alles…“, verabschiedete sich Genta, sah dem Tier dabei direkt in die Augen und dieses nickte sachte, so als ob sie seine Worte gehört hatte. Dem Atmoriana lief eine Träne über die Wange. „Ich vergesse dich bestimmt nicht. Ich…“ Er wandte sich ab und ging langsam zu einem der Sitzplätze. Vorsichtig zog er etwas unter dem Sitz hervor und zum Erstaunen aller kam eine Gitarre zum Vorschein. „Ich werde ein Lied über sie schreiben. Damit jeder weiß, was da draußen für ein freundliches Geschöpf existiert.“ Daraufhin begann er zu spielen und die Melodie entlockte selbst Meta-Knight eine kleine Träne.

So verließ die Skyfall-Crew den finsteren Mond und begab sich nach einem anstrengenden Abenteuer bereits in die Bahn eines Neuen. Meta-Knight beschloss, dass es Zeit war, den Heimweg anzutreten. Größtenteils deshalb, weil er nicht wollte, dass sein Sohn im All aufwuchs. Die Zeit des Abschieds rückte also nun mit jedem Tag näher und trotzdem lag nicht nur Trauer in der Luft. Sondern auch Freude, Zukunftsneugier und Hoffnung. Aber keine Angst. Wir werden die sieben Freunde auch auf diesem Weg begleiten, auch, wenn er kürzer sein wird als der Rest der Reise. Noch ist es nicht vorbei.

Als die Skyfall schon ein ganzes Stück von dem dunklen Mond entfernt war entstand in dessen Nähe eine so finstere Substanz, dass sie selbst in der vorherrschenden Schwärze des Alls zu sehen war und trotzdem mit der Umgebung verschmolz. Ihr Aussehen war unbeschreiblich und doch für jeden sichtbar. In der unendlichen, seelenlosen Finsternis der Masse glühten zwei kleine rote Punkte auf, die das Sternenschiff eisern fixierten. Sie glühten nur kurz auf, bevor sie wieder verschwanden und es schien, als wären sie nie dagewesen. Mach dich bereit, kleiner Verbündeter der Sterne. Denn Kurai war nur ein winziger Teil der eigentlichen Finsternis, der du schon bald gegenüberstehen wirst. Hoffe, dass du dann, wenn es dich einholt, bereit sein wirst, Kirby!

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Keine Angst! Wie schon gesagt ist es noch nicht vorbei.  Auch, wenn es danach aussehen mag.
 
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