Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Elementare Reise

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Gen
Kirby Knuckle Joe Magolor Marx Meta-Knight
26.03.2013
12.08.2015
50
63.086
4
Alle Kapitel
54 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
11.03.2015 1.438
 
Eine hellblaue Flamme loderte auf und beleuchtete flackernd das karmesinrote Gesicht Mias. Es spiegelte sich in ihren Augen, die Verwirrung und Ratlosigkeit zeigten. Eben war sie noch zwischen dem Sternenkrieger Meta-Knight und ihrem Gefährten Chiaki gelaufen und jetzt war sie hier. Ganz allein in der Finsternis dieses ominösen Planeten. Egal, wie viel Kraft sie in ihre Flamme legte, sie schaffte es nicht, die Umgebung weit genug zu erleuchten, um mehr als ein paar wenige Zentimeter des Bodens zu erkennen. Also gab sie den Versuch, für mehr Licht zu sorgen, schließlich auf und beschränkte sich auf ein handflächengroßes Flämmchen, um nicht zu viel Energie zu verschwenden und trotzdem nicht in völliger Dunkelheit zu stehen. Eventuell würde sie ihre Energie ja noch brauchen. Nach einigen Schritten bemerkte die Triforianerin, dass es um sie herum merklich wärmer wurde. Und diese Wärme kam keinesfalls von ihr, da sie spürte, dass sie auf die Temperaturänderung zulief. Anscheinend mit jedem weiteren Schritt etwas mehr. Schlussendlich blieb die 17-Jährige stehen und blickte um sich. Natürlich sah sie nichts, doch trotzdem stiegen die Temperaturen. Was ging hier nur vor? Wenige Herzschläge später – Mia hatte sich gerade auf den Weg machen wollen – blitzte etwas orange Glühendes in der Ferne auf. Zuerst hielt das Mädchen das Licht für das Schwert Meta-Knights, doch schnell bemerkte sie, dass die Farbe anders war. Viel zu dunkel. Außerdem flackerte das Licht so. Als wäre das nicht schon seltsam genug schien es stetig näher zu kommen und immer größer zu werden. Mia holte einmal tief Luft und griff langsam mit der rechten Hand über die linke Schulter, um ihren großen Bumerang zu greifen. Sie ließ das Licht nicht aus den Augen und machte sich innerlich auf alles gefasst.

Obwohl sich Mia vorbereitet hatte, fiel es ihr schwer, das, was sie sah, zu glauben. Das orangene Licht war sehr schnell nähergekommen. Schon wenige Augenblicke später war deutlich zu erkennen, dass es sich bei dem Licht um ein Lebewesen handeln musste und schließlich schwebte einige Meter vor dem Mädchen die Lodermaus. Sie schlug gleichmäßig mit ihren riesigen Schwingen, wobei kleine Flammen um sie herumschwirrten. Das Tier gab leise, hohe Laute von sich und beobachtete das Mädchen feindselig. Heiße Luft umgab beide und die Spannung eines bevorstehenden Kampfes war überdeutlich zu spüren. Mia war sich nicht sicher, wie sie glauben sollte, dass das dieselbe Lodermaus sein sollte, gegen die sie damals zusammen mit Chiaki gekämpft hatte. Das Einzige, was die Triforianerin auf diesen Gedanken brachte war die Tatsache, dass sie einfach das Gefühl hatte, diese Lodermaus zu kennen. Die Feuerfledermaus fauchte und präsentierte dabei ihre scharfen Fänge. Mia duckte sich. Sie war bereit! Und das musste sie auch, denn schon im nächsten Augenblick schoss das feurige Tier auf sie zu. Flink zog die Triforianerin ihren großen Bumerang und wehrte ihren Gegner damit ab, bevor sie ein paar Schritte rückwärts machte, um etwas Abstand zu erschaffen. Noch immer grübelte sie darüber nach, ob es sich hierbei um DIE Lodermaus handelte. Eigentlich konnte das nicht sein, doch dieser Planet war so seltsam, dass das Mädchen wohl alles glauben konnte. Während Mia einen weiteren Angriff der Feuerfledermaus abwehrte drängte sich ihr noch ein anderer Gedanke auf. Wie sollte sie das Tier effektiv bekämpfen? Wenn sie ihr Feuer gegen es verwendete, stärkte sie es am Ende nur, anstatt es zu schwächen. Und nur mit ihrem Bumerang schien sie ihren Gegner nicht groß verletzen zu können. Was sollte sie also tun?

Mia zuckte zurück, als die scharfen, spitzen Fänge der Lodermaus nur knapp vor ihrem Gesicht zusammenkrachten. Der Kampf war in vollem Gange, wobei die Triforianerin noch immer nichts weiter tun konnte, als die Angriffe des großen Tieres mit ihrem Bumerang abzuwehren. Jedes Mal, wenn sie glaube, die Lodermaus verletzt zu haben, schloss sich die Trefferstelle sofort wieder. Die Situation war verdammt verzwickt, doch das Mädchen wagte es nicht, ihre Waffe mit ihrem Feuer zu verstärken. Also, was tun? Plötzlich kam der 17-Jährigen etwas in den Sinn. Sie wollte es fast sofort wieder verwerfen, doch es schien ihr letztendlich die einzige Möglichkeit zu sein, überhaupt etwas gegen die Feuerfledermaus ausrichten zu können. Sie beherrschte da noch etwas. Eine Flamme, aber eine andere Art von Feuer. Sie wusste, dass sie diese eigentlich einsetzen konnte, aber es war ihr bisher noch nie gelungen. Es handelte sich um eine schneeweiße Flamme, die mehr aus Magie als aus Feuer bestand. Mia wusste, wie sie dieses Feuer aktivieren konnte, aber es gelang ihr eben einfach nicht. //Nein! Ich darf nicht einfach aufgeben! Sonst frisst mich dieses Ding noch!//, spornte die Dunkelblauhaarige sich innerlich an und begann, sich zu konzentrieren. Oder zumindest versuchte sie es, denn die Lodermaus ließ ihr kaum Zeit dazu und attackierte sie immer weiter. Mia begann innerlich zu verzweifeln. Sie musste sich irgendwie schützen um genug zur Ruhe kommen zu können.

Verzweifelt wehrte sie weiter die feurigen Angriffe ihres Gegners ab. Während sie dies tat und sich wünschte, sich doch wenigstens für einen Moment konzentrieren zu können, spürte sie plötzlich etwas. Es fühlte sich an wie ein zarter Windhauch. Ein weicher, warmer Luftzug, der sie an jemanden erinnerte. Jemand, der ihr sehr wichtig war. //Chiaki, ich schaff das nicht ohne dich…//, dachte sie traurig und schloss für einen Moment die Augen. //Chiaki…// Eine Träne lief dem Mädchen über die Wange. Sie versuchte immer stark zu sein, aber in Momenten wie diesen kam sie sich so hilflos und verlassen vor. Alles um sie herum war stockfinster, nur ihr Gegner strahlte Licht aus. Ein Licht, welches sie aber fürchten musste. Und die einzige Möglichkeit, die Lodermaus zu besiegen, erforderte Konzentration! An der Seite des Windkämpfers fühlte Mia sich immer sicher und stark. Aber jetzt… Jetzt war sie allen, auf sich gestellt, im Kampf gegen ihr eigenes Element. Tiefe Trauer spiegelte sich in ihren azurblauen Augen wieder, als der Wind plötzlich eine Stimme mit sich trug, die ihr schweres Herz dazu brachte, wieder hoffnungsvoller zu schlagen. „Mia! Wo auch immer du bist! Ich finde dich! Gib nicht auf!“ Die Augen des Mädchens weiteten sich. Sie spürte, wie eine enorme Kraft in ihr aufstieg. Mia holte tief Luft, fixierte sich auf die Lodermaus und entfachte in ihrer rechten Hand eine schneeweiße Flamme, die vollkommen starr knapp über ihrer Handflache schwebte. Sie war so hell, dass die Feuerfledermaus, laut aufquiekend, zurückwich. Das magische Feuer flackerte nicht, wie gewöhnliches Feuer. Es stand still. Erst, als die Triforianerin ihren Gegner damit bewarf kam die Flamme in Bewegung und raste wie ein weißer Komet auf die Lodermaus zu. Diese versuchte, mit einigen schnellen Flügelschlägen, einfach auszuweichen, doch zum Entsetzen des Monsters folgte ihr das Geschoss.

Schließlich traf es. Die Lodermaus schrie auf und ein Teil ihres linken Flügels begann, sich aufzulösen, während der Rest des Flügels von weißen Flammen umhüllt war. Das große Monster sank zu Boden und Mia nutzte diese Gelegenheit, um ein blendend weißes Inferno zu entfachen, mit welchem sie das Tier einschloss und dabei zusah, wie es sich in wenigen Sekunden vollständig auflöste. Alles, was noch von ihr übrig war, war einer ihrer spitzen Reißzähne. Die 17-Jährige ging auf das Objekt zu, sank auf die Knie und hob es auf. „Tut mir leid. Ich wünschte, es hätte nicht so enden müssen…“, flüsterte das Mädchen und verstaute den Zahn in ihrer Kleidung. Sie würde ihn behalten. Als Andenken an diesen Kampf. Auch, wenn es sie traurig stimmte, die Lodermaus so verenden gesehen zu haben. „Hoffentlich kann ich es irgendwann wieder gut machen. Niemand hat es verdient, unter Schmerzen zu sterben. Nicht mal ein Monster.“ Mia seufzte. Leider war die Magieflamme ihre einzige Möglichkeit gewesen, selbst am Leben zu bleiben. Sie erinnerte sich an die Worte ihres Geliebten. Wie hatten sie sie erreicht? Wie war es möglich, dass der Wind seine Stimme mit sich trug? Hatte sie sich das nur eingebildet, weil sie Hilfe gebraucht hatte? Mia schüttelte den Kopf und machte sich langsam wieder auf den Weg durch die Dunkelheit, in die Richtung, aus der der Wind gekommen war. Sie hoffte, wenigstens Chiaki so wiederzufinden. Die Flamme auf ihrer Hand war nun wieder blau und erhellte, wie vor einiger Zeit noch, nur einen kleinen Teil ihrer Umgebung. Das Mädchen setzte langsam, der endgültigen Erschöpfung nahe, einen Fuß vor den anderen. „Chiaki… Wo bist du…?“, hauchte sie und sank in sich zusammen. Die magische Flamme hatte sie doch mehr Energie gekostet, als sie gedacht hatte. Gerade, als Mia versuchen wollte, sich wieder aufzurichten, entdeckte sie ein hell leuchtendes Licht in der Ferne. Es strahlte Wärme, Hoffnung und Zuversicht aus. Die Dunkelblauhaarige lächelte schwach. Sie ahnte, wessen Licht das war und es beruhigte sie. Zumindest war sie jetzt gleich nicht mehr allein in dieser Finsternis.
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast