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Elementare Reise

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Gen
Kirby Knuckle Joe Magolor Marx Meta-Knight
26.03.2013
12.08.2015
50
63.086
4
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26.03.2013 1.479
 
Tatsächlich hatten Kirby und seine Freunde schließlich etwas zu Essen aufgetragen bekommen. Dabei hatte es sich um eine Menge Kekse, sowie Tee und Früchte gehandelt. Besonders den Jüngsten der Gruppe hatte das natürlich sehr gefreut. Aber auch die anderen langten begeistert zu. Das Meiste wurde aber von Kirby und von Miu verputzt, wobei Meta-Knight sich wieder etwas um die Niveanerin sorgte. Sonst aß sie nicht so viel. Miu war aber noch immer der Meinung, dass er schon selbst herausfinden müsse, was ihr „Problem“ war. Nach einiger Zeit der gefräßigen Stille schaute dann auch noch einmal die Bedienstete herein und verkündete, dass der Hausherr in einer halben Stunde anwesend sein würde. Erst jetzt, wo wieder etwas Ruhe in die Crew eingekehrt war, fiel auf, dass das Aussehen der jungen Dame dem einer Ratte ähnelte. Ihr, leicht abgerundeter, etwa 1,5 m großer, Körper war von dichtem, rotem Fell bedeckt, das stellenweise braun war. Ihr etwa rückenlanges Haar war ebenfalls rot. Sie hatte einen recht schmalen Kopf mit mittelgroßen, abgerundeten Ohren. Ihre Schnauze, ihre Hände und ihre Füße waren weiß. Sie trug keine Schuhe, wodurch ihre zierlichen Pfötchen gut zu sehen waren. Des weiterem wurde ihr Körper von der Kleidung eines gewöhnlichen Dienstmädchens bedeckt. Ein knielanges, grünes Kleid, worüber eine weiße Weste getragen wurde. Den Abschluss bildeten ihre tiefbraunen, fast schwarzen, Augen und ein langer, ebenfalls rot behaarter Schweif mit einem nussbraunen Schwanzbüschel am Ende. Kurz davor saß noch eine grüne Schleife mit einem goldenen Glöckchen, das hin und wieder leise klingelte. Sie hatte sich der Skyfallcrew mit dem Namen Terra vorgestellt.

Allgemein schien ein großer Teil der Bevölkerung Primum Lunas aus rattenartigen Wesen zu bestehen, die sich in den unterschiedlichsten Fellfarben und Mustern präsentierten. Nun, keiner der Crew hatte so etwas schon einmal gesehen, aber niemand beschwerte sich. Warum auch? Wie angekündigt tauchte eine halbe Stunde später noch jemand in dem gemütlichen Wohnraum auf. Gerade, als die Rattenmagd es sich neben der schneeweißen Niveanerin gemütlich gemacht hatte, hörte man ein männlich klingendes „Hallo!“ von der Tür hereinschallen. Alle Blicke wandten sich zum Eingang des Raumes. Im Türrahmen stand ein weißes Rattenmännchen. Anders als Terra war er größer, dünner und wirkte etwas zerstreut. Auf dem Kopf hatte er kastanienbraunes, fast schulterlanges, leicht wuscheliges Haar und die acht Freunde wurden aus klugen, grauen Augen freundlich angeblickt. Er trug eine Brille mit orange getönten Gläsern auf der Nase, ein grünes Hemd mit einer braunen Weste darüber und eine schwarze, dreiviertellange Hose. Auch er trug keine Schuhe und im Gegensatz zu dem Dienstmädchen war sein langer Rattenschweif nicht behaart. Terra stand sofort auf und trat flink zu ihm, während zumindest Meta-Knight und Chiaki ebenfalls aufstanden. Der Rest blieb, noch immer etwas erschrocken, sitzen. Der Maskierte trat nach vorn und stellte sich, eine Verbeugung andeutend, vor. Chiaki tat es ihm gleich. Davon angespornt erhob sich auch der Rest der Besatzung und nannte seine Namen. Nun, mit Ausnahme von Miu, die liegen blieb. Nach der langen Vorstellungsrunde begann der Ratterich schallend zu lachen und meinte lächelnd: „Freut mich, euch alle kennen zu lernen. Ich bin Archimedes. Meines Zeichens Erfinder, Tüftler, Chaot und Leiter der hiesigen Sternenschiff-Baugesellschaft. Und meine reizende Assistentin habt ihr ja schon kennen gelernt.“ Das Dienstmädchen, welches sich jetzt eher als Assistentin entpuppte, errötete leicht und schaute zur Seite.

Nachdem sich Archimedes zu den acht Reisenden gesetzt hatte und man sich ein wenig über dies und das unterhalten hatte, kam in ihm doch die Frage auf, wie er denn zu diesem zahlreichen Besuch kam. Er richtete seine Frage an den maskierten Sternenkrieger, aber es war letztendlich Silica, die antwortete. „Eigentlich sind nur mein Partner Knuckle Joe und ich der Grund. Wir brauchen ein neues Sternenschiff und wurden zu dieser Adresse geschickt. Man sagte uns, du könntest uns da weiterhelfen.“ Archimedes nickte langsam und meinte freundlich: „Sicher kann ich das. Aber wollt ihr denn schon so schnell wieder abreisen?“ Während Knuckle Joe den Kopf schüttelte, bejahte die weiße Kriegerin und blickte forsch zu ihrem Freund herüber. "Wir würden wirklich gern bleiben. Aber wir sind Monsterjäger und müssen in Alarmbereitschaft bleiben.“, erklärte sie, worauf der blonde Kämpfer sich eingestehen musste, dass seine Gefährtin Recht hatte. „Aber der Rest von euch kann doch noch ein Weilchen bleiben, oder? Nicht, dass ich aufdringlich wirken möchte, aber ich mag Besuch.“, lächelte das weiße Rattenmännchen und rückte seine Brille zurecht. Kirby schien von dieser Idee sofort hellauf begeistert, wobei es ihm in erster Linie um Terras Kekse ging. Auch der Rest der Skyfallcrew hatte nichts gegen einen längeren Aufenthalt einzuwenden. Schlussendlich hatte auch Meta-Knight nichts dagegen und so war es beschlossene Sache. „Sehr schön! Terra? Wärst du so freundlich, unseren Gästen Zimmer einzurichten?“ Die Stimme des Weißen klang äußerst erfreut und seine Gehilfin machte sich sofort an ihre Aufgabe.

Währenddessen verließen Archimedes und die beiden Monsterjäger das Herrenhaus. Silica und Knuckle Joe hatten sich natürlich vorher noch verabschiedet und sich dafür bedankt, mitgenommen worden zu sein. Besonders Kirby war der Abschied nicht leicht gefallen, aber es musste nun mal sein. Die Trauer war auch schnell wieder vergessen, nachdem Miu ein wenig mit ihm gekuschelt hatte. So neigte sich der erste Tag auf Primun Luna so langsam dem Abend zu. Archimedes war schon seit ein paar Stunden zurück und während Kirby bereits im Bett lag war der weiße Ratterich mit dem Rest der Truppe ins Gespräch gekommen.  

„Sag mal, Archie… Was hat es eigentlich mit diesen drei Monden auf sich?“, fragte Chiaki. Diese Frage hatte dem Kaitoianer schon seit ihrer Ankunft auf der Seele gebrannt und er hoffte, nun endlich eine Antwort zu bekommen. Der Braunhaarige überlegte einen Moment und begann dann zu erzählen. „Wisst ihr, diese Monde sind hier sowas wie Sagengestalten. Der rosane Vitam ist der Mond des Lebens und der dunkle Mors der Mond des Todes. Der kleine zerbeulte Heros steht genau zwischen ihnen und soll sie voneinander fern halten.“ „Wie, voneinander fernhalten. Erzähl doch mal!“, forderte die Triforianerin und legte ihren Kopf auf die Schulter des Windkriegers. Chiaki lächelte sanft und legte seinen Arm um ihren Körper, was Genta ein leises Knurren entlockte. Miu bemerkte es wohl als einzige, leckte sich aber nur teilnahmslos über eine ihrer Pfoten. „Also schön. Dann erzähle ich euch die Geschichte. Ich möchte aber noch warten, bis Terra wieder hier ist. Sie hört sie so gerne.“ Nur wenige Minuten später tauchte die rote Rattendame auch schon auf und als sie erfuhr, dass ihr Vorgesetzter die Legende der drei Monde erzählen wollte, gesellte sie sich begeistert zu Miu aufs Sofa. Neben der weißen Flauschkugel war, nachdem Mia sich neben Chiaki gesetzt hatte, ja genügend Platz. Archimedes lehnte sich nun in seinem Sessel zurück, rückte seine Brille zurecht und begann, zu erzählen.

„Vor langer Zeit lebten Vitam und Mors als normale Lebewesen auf diesem Planeten. Sie waren ein Paar, waren sich aber fast nie einig. Während Vitam Blumen liebte, konnte Mors diese gar nicht leiden. Vitam liebte das Leben und Mors mochte leiber den Tod. Trotzdem bekamen die beiden einen Sohn, den sie Heros nannten. Heros bekam schnell mit, dass seine Eltern ständig am streiten waren und das machte ihn traurig. Eines Tages trieben es die beiden zu weit und Mors tötete Vitam in einem besonders heftigen Streit. Heros war davon so überstürzt, dass er vor Verzweiflung seinen Vater erschlug. Fortan lebte Heros in tiefer Trauer über den Tod seiner Eltern. Eines Nachts erschienen über Primum Luna zwei Monde. Ein Rosaner und ein Schieferfarbener. Heros erkannte in ihnen sofort seine verstorbenen Eltern und wünschte sich, wieder bei ihnen sein zu können. Außerdem machte es den Eindruck, als würde Mors seine Frau selbst im Tode noch jagen, da es so aussah, als würde Vitam vor ihm fliehen. Aber das war noch nicht alles. Stand Vitam am Himmel blühten auf der Erde die schönsten Blumen. Ihr Licht war sogar in der Lage zu heilen. Stand aber Mors am Himmel schossen blitzschnell schwarze Pilze aus dem Boden. Ihre Sporen waren hochgiftig und töteten jeden sofort, der sie einatmete. Schließlich kam die Zeit, wo Heros dieses Schauspiel nicht mehr mitansehen konnte. Die Bewohner des Planeten hatten keinerlei Warnsignal vor dem finsteren Mond. Der Wechsel der Steinkörper war einfach zu unberechenbar. Also nahm Heros das Schwert, welches ihm einst sein Vater geschenkt hatte, und beendete mit ihr sein Leben. Auch er wurde zu einem Mond. Klein, zerbeult und unscheinbar. Aber er stand zwischen Mors und Vitam und kündigte so jedes Mal den Wechsel der beiden an. Von diesem Tag an konnten sich die Bewohner auf die Nächte des Todes vorbereiten.“

Niemand hatte während der Erzählung des Rattenmännchens etwas gesagt. Erst, als Archimedes mit einem leisen Seufzen endete, hob die schneeweiße Niveanerin vorsichtig zum Sprechen an. „Dann hat der kleine Mond aber eine ganz schöne Last auf sich genommen.“ „Nicht wahr?“, schmunzelte Terra und blickte ihren hellen Artgenossen mit leuchtenden Augen an. Archimedes lachte nur und meinte: „Tja, die Last eines Helden eben.“
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