Ein Ende wie der Anfang
von Moji Scribe
Kurzbeschreibung
Für ein Schiff wie die Enterprise scheint die neue Mission beinahe eine Farce zu sein. Doch ehe sich Captain Jonathan Archer versieht, ist er mit einer Situation konfrontiert, in der vieles auf dem Spiel steht.
GeschichteSci-Fi, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Charles Tucker III
Jonathan Archer
18.03.2013
23.07.2013
11
25.739
5
Alle Kapitel
14 Reviews
14 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
1 Review
18.03.2013
2.876
Man findet nie zu sich selbst wenn man sich nicht der Wahrheit stellt.
Des nächsten Leid zu lindern hilft einem das eigene zu vergessen.
- Unbekannter Autor
Sein Bewusstsein erwachte aus einem Schlaf, der ihm keine Erholung gebracht, sondern sich an den letzten Kraftreserven seines Körpers bedient hatte. Selbst das Öffnen seiner Augen erschien Trip als eine kaum überwindbare Aufgabe. Stattdessen versuchte er sich daran zu erinnern, was das Letzte war, an das er sich erinnern konnte. Doch in seinem Gedanken entstanden nur einige schemenhafte Bilder, die durch seine Finger glitten, als er nach ihnen greifen wollte. Kopfschmerzen begleiteten ihn als stetige Gefährten, je mehr er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
Um das unangenehme Gefühl in seinem Kopf zu lindern, versuchte sich der Mann auf die wesentlichen Dinge in seiner Umgebung zu konzentrieren. Er spürte eine angenehme Wärme und einen kaum wahrnehmbaren Luftzug, welcher eine Gänsehaut auf seinen Armen hinterließ. Ein tiefer Atemzug ließ frische Luft durch seine Lungen gleiten und erinnerte ihn an den stechenden Geruch von Fäulnis, der in ihm einen Anflug von Übelkeit auslöste. Doch die Erinnerungen verschwammen, als Trip sich der ungewohnten Stille zuwandte, die um ihn herrschte. Je länger er lauschte, desto sensibler wurde sein Gehör für eine Vielzahl von kaum wahrnehmbaren Geräuschen um ihn herum. Ein monotones, immer wiederkehrendes, leises Piepsen, ein leises Rauschen und die gleichmäßigen Atemzüge einer Person in seiner unmittelbaren Nähe.
Gerne hätte er erfahren wer bei ihm war, doch Trip war müde von der Anstrengung sich wachzuhalten und nahm die neuen Eindrücke mit sich in einen weiteren traumlosen Schlaf.
Stimmen erklangen und verhallten in den kurzen Wachphasen, in denen Tucker sein Bewusstsein zurückerlangte. Er konnte nicht sagen, wie lange die Zeitspannen waren, in denen er ins Hier und Jetzt zurückkehrte, doch es schien immer wieder ein wenig Zeit vergangen zu sein.
Mit jedem Mal fühlte er sich stärker, aber noch immer zu schwach, um die Augen zu öffnen oder die Personen um sich herum auf sich aufmerksam zu machen. Es war zu anstrengend sich zu erinnern, weswegen sich der Mann damit zufrieden gab, Änderungen in seiner unmittelbaren Umgebung wahrzunehmen. Er hörte unterschiedliche Personen Dinge sagen, die für ihn keinen Sinn ergaben. Schnell hatte Trip es aufgegeben es verstehen zu wollen.
Wenn er das leise Flüstern der vertraut wirkenden Stimmen, nicht hörte, vernahm er nur das monotone, leise Piepsen und den ruhigen Atem, der nicht der seine war. Schnell hatte der Ingenieur registriert, dass es jemanden gab, der über ihn wachte und ihm das Gefühl vermittelte, sicher zu sein. Wenngleich er sich nicht erinnern konnte, wieso er einen Grund gehabt haben sollte sich nicht sicher zu fühlen.
Unzählige weitere Male wurde er wach und war wieder in die vollkommene Stille gesunken, bis er aus dem leisen Flüstern um ihm herum, die Stimme von Doktor Phlox erkannte. Er verstand nicht was er sagte, doch er erkannte die Klangfarbe wieder.
Trip gab dem Ort, an dem er lag, einen Namen. Er war auf der Krankenstation der Enterprise. Etwas verwunderte ihn daran, doch sein Bewusstsein war noch nicht bereit mit ihm alles zu teilen, was er in den vergangenen Stunden und Tagen erlebt hatte.
Als Phlox verstummte, spürte er wieder die Präsenz einer anderen Person und spürte, wie eine eine fremde Hand die seine nahm. Die Handfläche war feucht und kalt, ein Zeichen für Angst und Trip fragte sich, wovor diese andere Person sich fürchtete. Er wollte den sanften Druck erwidern, doch sein Körper wollte ihm noch nicht gehorchen. Tucker akzeptierte den Zustand und konzentrierte seine Sinne auf die Berührung, die ihm jemand schenkte. Zu gerne hätte er darum gebeten, dass die Person sprechen sollte, um zu erkennen, wer es war, der an seinem Bett saß. Doch ebenso wie seine Augen blieb auch sein Mund verschlossen.
Als er sich das nächste Mal einen Schritt aus dem Hier und Jetzt zurückzog, träumte Trip Tucker. Er sah die Person vor Augen, von der er sich gewünscht hatte, sie würde das Letzte sein was er sah, wenn er diese Welt verließ. In seinen Träumen offenbarte ihm seine Erinnerungen das vorangegangene Geschehen und brachte ihm alle Emotionen zurück, nach denen er die vergangenen Stunden, Tage, versucht hatte zu greifen. Angst, Hoffnung, Verzweiflung, Liebe und das Verlangen, Jonathan bei sich zu haben.
Aus der wohlbehüteten Welt des Vergessens entlassen, erwachte Trip in einer grauen, kalten Realität, von der er wusste, dass er sich ihr stellen musste. Er bewegte seine Finger und spürte, wie sie auf ihn reagierten. Doch er hielt die Augen weiterhin geschlossen, als er zwei Stimmen vernahm. Tucker versuchte sich darauf zu konzentrieren, ob er die Gegenwart desjenigen spürte, der über ihn gewacht hatte - während seinen stetigen Wachphasen hatten sich alle Sinne auf das Atmen dieser Person und seiner Präsenz konzentriert. Doch nichts wies darauf hin, dass sie noch immer da war. Trauer breitete sich in ihm aus, als er versuchte zu akzeptieren, dass es ein Geist seines Traums gewesen sein musste.
Seine Aufmerksamkeit driftete zu den beiden Stimmen; in der Ersten erkannte er den denobulanischen Arzt Doktor Phlox wieder. Die andere Person war ein weiterer Mann, der nur knapp und leise antwortete, wenngleich seine Stimme nach Autorität klang. Er hatte einen Akzent der auf keinen Fall amerikanisch war und ihn als Lieutenant Malcolm Reed enttarnte. Geduldig wartete Trip, bis das Gespräch beendet war und Reed sich umwandte, um die Krankenstation zu verlassen. Mit dem Geräusch des künstlich herbeigeführten Druckausgleichs öffnete sich die Tür und schloss sich hinter dem britischen Offizier.
"Der Lauscher an der Wand, hört seine eigene Schand'." Schritte kamen auf Trip zu und eine kühle Hand legte sich auf seine Schulter. "Oder so ähnlich sagt man bei Ihnen auf der Erde, nicht wahr, Commander?"
Der Ingenieur öffnete die Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zusammenzukneifen, als ihn das grelle Licht der künstlichen Beleuchtung blendete. Ein leises Stöhnen glitt über seine Lippen, als der Reiz auf seine Augen einen leichten Kopfschmerz auslöste. "Ja, so ähnlich." Als er sprach, kratzte sein Hals und seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren merkwürdig.
"Entschuldigen Sie, ich verringere die Lichtintensität." Phlox schien an der Lichtregulierung zu drehen, bevor er ihn aufforderte: "Öffnen Sie die Augen Commander."
Vorsichtig blinzelte Trip und versuchte sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Das verschwommene Bild um ihn herum formte sich nach wenigen Momenten zu den bekannten Formen der Krankenstation der Enterprise, auf der er bereits vermutet hatte zu sein. Über ihm hatte sich Doktor Phlox gebeugt und sein Lächeln reichte von einem Ohr bis zum anderen.
"Wie fühlen Sie sich?", fragte er und warf einen Blick über ihn hinweg. Tucker folgte dieser Gestik und sah auf einen Monitor, der mehrere Werte anzeigte, von denen Trip nur ahnen konnte, wofür sie standen.
"Wie auf einem Urlaub auf Risa", antwortete der Ingenieur trocken und ließ sich von Phlox soweit aufhelfen, dass der denobulanische Arzt die Rückenlehne etwas höher stellen konnte.
"Wenn es Ihnen wieder besser geht, würde mich interessieren, was sie in Ihrem Urlaub alles machen, Commander Tucker", antwortete Phlox amüsiert, griff nach einem medizinischen Scanner und konzentrierte sich auf die angezeigten Werte.
"Woher wussten Sie, dass ich wach bin?" Trip räusperte sich, doch der gefühlte Knoten in seinem Hals wollte sich nicht lösen.
"Ihre Werte haben sich verändert, ich hatte Sie immer im Blick, auch als Lieutenant Reed hier gewesen war. Normalerweise haben sich die Werte nur kurz verändert, doch dieses Mal blieben sie konstant, weswegen ich davon ausgegangen bin, dass Sie wieder zu uns zurückgekommen sind.
Sie hätten sich ruhig zu erkennen geben können, seit Sie wieder hier sind, hat Lieutenant Reed sich regelmäßig nach Ihnen erkundigt. Er wird froh sein, wenn er hört, dass Sie wieder zu Bewusstsein gekommen sind", erzählte Phlox, redseelig wie er war und sah nur kurz zu Trip auf, während er ihn weiter untersuchte.
Tucker blickte an sich hinab und betrachtete die Kabel, die an verschiedenen Stellen seines Körpers befestigt waren. Sein Kopf konnte die neuen Informationen noch nicht so schnell verarbeiten, wie es für gewöhnlich der Fall gewesen wäre. Vorsichtig zog er an dem Kabel, das an seinem Arm befestigt war und beobachtete, wie es sich straffte. Doch seine Aufmerksamkeit kehrte auf seinen Arm zurück, auf dem noch blass die Schwielen zu erkennen waren, die beinahe seinen ganzen Körper übersät hatten.
"Wie lange war ich hier?", wollte er wissen.
Es dauerte einen Moment, bis der Arzt reagierte. Phlox beendete seine Notizen bevor er ihm antwortete. "Sie lagen beinahe zwei Wochen hier. Die ersten fünf Tage lagen Sie im Koma, Commander. Seither haben Sie geschlafen und Ihrem Körper die Möglichkeit gegeben, sich von der Infektion zu erholen. Es war reines Glück, dass der Captain Sie im letzten Augenblick gefunden hat. Als ich Sie auf der Kolonie wiedergesehen habe, waren sie so gut wie tot." Der Denobulaner zog die Augenbrauen in die Höhe, als wollte er Trip im nächsten Augenblick für sein Handeln rügen. Stattdessen sagte er: "Aber was ich sehe, sagt mir, dass sie auf den besten Weg sind, vollkommen gesund zu werden. Sie werden noch einige Wochen Ihre Medikamente nehmen müssen, auch ihr Magen wird vorerst mit Schonkost vorlieb nehmen müssen und die Überreste des Ausschlags dürfte in den kommenden Tagen ganz verschwinden." Phlox hob Tuckers Arm und entferne gleichzeitig das Kabel von diesem. "Die Stellen, die Sie sich aufgekratzt haben, werden kleine Narben ergeben, diese werden später kaum zu sehen sein. Oder wir entfernen sie später, wenn sie Sie stören, Commander."
Trip nickte, auch wenn er nur die Hälfte dessen verstanden hatte, was der Arzt ihm gesagt hatte. Alles andere hatte der Ingenieur achtlos beiseite geschoben, um einen weiteren Anflug von Kopfschmerzen abzuwenden.
"Der Captain hat mich gefunden?"
"Ja." Vor Trips Augen erschien eine grelles Licht, doch zwei kühle Finger hielten ihn davon ab, seine Lider zusammenzukneifen. "Was auch immer Sie dazu getrieben hat sich von der Gruppe zu trennen, Captain Archer hatte anscheinend einen guten Instinkt dafür, sie wieder zu finden. Lassen Sie bitte die Augen offen."
Wenn er zurückdachte, konnte Trip keinen logischen Grund erkennen, wieso er die Hoffnung daran verloren hatte, dass seine Kameraden ihn retten würden. Sein Körper war gänzlich unter der Gewalt von Schmerzen gewesen, dass es ihm als das Beste und Einfachste erschien, alles zu beenden, als weitere Qualen zu erdulden. Als ihm am Rand der Klippe bewusst wurde, wie falsch diese Gedanken waren, war es bereits zu spät gewesen. Hätte Jonathan ihn nicht gefunden, dann hätte ihn sein Leichtsinn dieses Mal vielleicht tatsächlich umgebracht.
"Und seitdem hat er nicht mehr nach mir gesehen?" Trips Stimme erklang leise und das nicht nur, um das unangenehme Kratzen in seinem Hals zu unterdrücken. Als Phlox ihm nicht sofort antwortete, hob er seinen Blick und erwiderte den beinahe empörten Blick des Arztes.
"Ein großer Vorteil davon, dass Sie wieder wach sind und wir sie in ihr Quartier verlegen können ist, dass ich nachts wieder in Ruhe arbeiten kann, ohne dass ich Captain Archer laufend daran erinnern muss, dass ihm ein wenig Schlaf auch guttun würde", sagte er und ging in Richtung seines Büros, in dessen Türrahmen eine Krankenschwester erschien, mit der er leise sprach.
Man konnte dem Chefingenieur der Enterprise ansehen, wie es in seinem Kopf begann zu arbeiten. Die Erinnerung an die geträumt geglaubte Person an seiner Seite bekam ein Gesicht und ließ Trip vor Verlegenheit erröten. Dass er auch nur einen Augenblick an seinem besten Freund gezweifelt hatte, war ihm sichtlich unangenehm.
"Wo ist Jon?" Tucker schüttelte leicht den Kopf. "Ich meine Captain Archer."
"Auf der Brücke", antwortete Phlox und griff Trip an den Armen, um ihn zurück auf das Krankenbett zu schieben. "Und Sie bleiben hier, solange ich Sie noch untersuche. Nach dem Essen können wir darüber reden, ob ich Sie in Ihr Quartier lasse. Einverstanden, Commander?" Es war weniger eine Frage als eine Aussage, die keinerlei Wiederspruch duldete.
Es vergingen beinahe zwei Stunden, bis Phlox seine Untersuchungen an Tucker beendet hatte. Der Sternenflottenoffizier hatte noch immer mit dem beinahe ungenießbaren Brei zu kämpfen, der seinem gereizten Magen bekommen sollte, als der Arzt ihm die Auflage erteilte, sich ohne Umwege direkt in sein Quartier zu begeben. Trip willigte ein und verbarg ein schelmisches Schmunzeln, denn er hatte nicht vor, seine eigenen vier Wände zu betreten. Doch Phlox schien ihm zu vertrauen und ließ sich dazu überreden, ihn ohne Begleitung zu entlassen.
Mit den Medikamenten in den Händen, deren Einnahme Phlox auf den einzelnen Behältern genau vorgeschrieben hatte, ging Trip an seinem Quartier vorbei und folgte dem schmalen Korridor, bevor er vor einer Tür stand, deren Schwelle er unzählige Male überschritten hatte.
Um sich zu versichern, dass niemand ihn dabei beobachtete, wie er die Privilegien seiner Position ausnutze, überging Trip mit seinen persönlichen Code die Türsperre, die normalerweise nur von Captain Jonathan Archer hätte geöffnet werden können.
Schnell war er in den Räumlichkeiten des Kommandanten verschwunden und hörte die schnellen, tapsenden Schritte von Porthus bereits auf sich zurennen.
"Hey." Trip sank auf die Knie und streichelte den Beagle, der seine Pfoten auf die Knie des Mannes legte und bellte. "Tut mir leid, dass ich die Zeit mit deinem Herrchen in den letzten Tagen noch mehr verkürzt habe." Als Antwort spürte er die feuchte Zunge des Hundes auf seinem Gesicht.
"Porthus", tadelte er ihn und stand auf. Doch Jons Hund gab sich unbeeindruckt und freute sich weiterhin über die Anwesenheit von Tucker.
Er ließ sich auf das Bett sinken und unterdrückte ein Gähnen. Phlox hatte ihn bereits darauf vorbereitet, dass sein Körper in den kommenden Tagen noch viel Ruhe benötigen würde. Die vergangenen drei Stunden waren stressiger, als sie auf den ersten Blick erschienen. Mit einem leisen Seufzen legte Tucker die Medikamente auf den kleinen Tisch neben Jons Bett und zog die Beine zu sich, um es sich bequemer zu machen. Die Augen geschlossen und die Arme unter das Kissen seines Freundes geschoben, atmete Trip den Geruch von Jon ein, er hatte beinahe vergessen, wie gut er roch. Sein Herz hüpfte in seiner Brust und brachte den Ingenieur zum lächeln. Mit der Vorstellung, dass es Jonathan war, der in seinen Armen lag, schlief Trip ein.
Ein warmer Hauch streifte über seine Wange und verursachte eine Gänsehaut. Aus seinem Schlaf erwachend, kühlte sein Körper ab und erinnerte ihn daran, dass er sich nicht zugedeckt hatte. Erneut spürte Trip einen wärmenden Hauch auf seinem Gesicht, kurz bevor ihn eine sanfte Berührung dazu bewog, die Augen zu öffnen.
Vorsichtig drehte Tucker den Kopf und blickte zu Jon hinauf, der den sanften Kuss auf seiner rechten Wange wiederholte und mit seiner Hand über seine linke streichelte.
"Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt?", wollte er wissen.
Trip schmiegte sich gegen die Hand und legte seine eigene über die seine. "Du hast deinen Dienst wegen mir bereits genug vernachlässigt."
Archer schmunzelte und lehnte seine Stirn gegen die seines Freundes. "Wichtige Dinge haben Vorrang. Wie geht es dir?"
Tucker zuckte leicht mit den Schultern. "Es gab schon bessere Momente." Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, während seine Hände über Archers Brust streichelten und dem Verlauf bis in seinen Nacken folgten. "Aber gerade jetzt fühle ich mich sehr gut."
Jon lachte auf und ließ sich von seinem Chefingenieur dazu verführen ihn zu küssen. "Aber tu mir einen Gefallen", bat er ihn zwischen zwei kurzen Berührungen ihrer Lippen. "Tu so einen Scheiß bitte nie wieder."
"Ich geb' mir Mühe." Trip wandte den Blick kurz ab. "Tut mir Leid."
"Hauptsache du bist wieder hier. Jetzt, da es kein Geheimnis mehr gibt." Eine Vielzahl von sanften Berührungen von Jonathans Lippen flatterten über Tuckers Gesicht und Hals.
"Was passiert nun mit der Kolonie? Phlox wollte mir nicht auf die Fragen antworten."
Archer richtete sich etwas auf und streichelte Tucker über das Gesicht, während er antwortete. "Es ist zwar etwas überraschend gewesen, doch die Vulkanier haben in dem Vorfall ihre Schuld anerkannt, da die Vulkanierin, die du auf der Kolonie angetroffen hast, tatsächlich unter einer Krankheit gelitten hatte und unter Beobachtung hätte stehen müssen.
Wenn ich Admiral Forrest korrekt verstanden habe, wollen sich die Spitzohren an dem Wiederaufbau der Kolonie beteiligen. Die Überlebenden wurden allerdings zurück zur Erde transportiert, ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals wieder zurück wollen. Wir selbst befinden und ebenfalls auf den Rückweg. Die USS Columbia hat für uns übernommen und die Enterprise wird einige Wochen im Dock liegen müssen", fasste er die Ergebnisse zusammen, die an Trip in den vergangenen Tagen vorbeigeflogen waren.
"Besser ist es, wir haben zwar unser bestes getan, aber ich habe auch nichts gegen einen Landurlaub", gestand der Chefingenieur und streckte sich leicht.
"Wenn es dir besser geht, zeige ich dir den Bericht. Aber jetzt sollte dich das nicht beschäftigen, du bist nicht im Dienst."
"Aye aye, Sir." Trip hob seine Hand zum Salut.
"Nenn mich nicht Sir." beklagte sich Jon.
"Aye Aye, Ma'am." Trips Lachen verstummte, als Archer seine Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss einfing.
Des nächsten Leid zu lindern hilft einem das eigene zu vergessen.
- Unbekannter Autor
Sein Bewusstsein erwachte aus einem Schlaf, der ihm keine Erholung gebracht, sondern sich an den letzten Kraftreserven seines Körpers bedient hatte. Selbst das Öffnen seiner Augen erschien Trip als eine kaum überwindbare Aufgabe. Stattdessen versuchte er sich daran zu erinnern, was das Letzte war, an das er sich erinnern konnte. Doch in seinem Gedanken entstanden nur einige schemenhafte Bilder, die durch seine Finger glitten, als er nach ihnen greifen wollte. Kopfschmerzen begleiteten ihn als stetige Gefährten, je mehr er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
Um das unangenehme Gefühl in seinem Kopf zu lindern, versuchte sich der Mann auf die wesentlichen Dinge in seiner Umgebung zu konzentrieren. Er spürte eine angenehme Wärme und einen kaum wahrnehmbaren Luftzug, welcher eine Gänsehaut auf seinen Armen hinterließ. Ein tiefer Atemzug ließ frische Luft durch seine Lungen gleiten und erinnerte ihn an den stechenden Geruch von Fäulnis, der in ihm einen Anflug von Übelkeit auslöste. Doch die Erinnerungen verschwammen, als Trip sich der ungewohnten Stille zuwandte, die um ihn herrschte. Je länger er lauschte, desto sensibler wurde sein Gehör für eine Vielzahl von kaum wahrnehmbaren Geräuschen um ihn herum. Ein monotones, immer wiederkehrendes, leises Piepsen, ein leises Rauschen und die gleichmäßigen Atemzüge einer Person in seiner unmittelbaren Nähe.
Gerne hätte er erfahren wer bei ihm war, doch Trip war müde von der Anstrengung sich wachzuhalten und nahm die neuen Eindrücke mit sich in einen weiteren traumlosen Schlaf.
Stimmen erklangen und verhallten in den kurzen Wachphasen, in denen Tucker sein Bewusstsein zurückerlangte. Er konnte nicht sagen, wie lange die Zeitspannen waren, in denen er ins Hier und Jetzt zurückkehrte, doch es schien immer wieder ein wenig Zeit vergangen zu sein.
Mit jedem Mal fühlte er sich stärker, aber noch immer zu schwach, um die Augen zu öffnen oder die Personen um sich herum auf sich aufmerksam zu machen. Es war zu anstrengend sich zu erinnern, weswegen sich der Mann damit zufrieden gab, Änderungen in seiner unmittelbaren Umgebung wahrzunehmen. Er hörte unterschiedliche Personen Dinge sagen, die für ihn keinen Sinn ergaben. Schnell hatte Trip es aufgegeben es verstehen zu wollen.
Wenn er das leise Flüstern der vertraut wirkenden Stimmen, nicht hörte, vernahm er nur das monotone, leise Piepsen und den ruhigen Atem, der nicht der seine war. Schnell hatte der Ingenieur registriert, dass es jemanden gab, der über ihn wachte und ihm das Gefühl vermittelte, sicher zu sein. Wenngleich er sich nicht erinnern konnte, wieso er einen Grund gehabt haben sollte sich nicht sicher zu fühlen.
Unzählige weitere Male wurde er wach und war wieder in die vollkommene Stille gesunken, bis er aus dem leisen Flüstern um ihm herum, die Stimme von Doktor Phlox erkannte. Er verstand nicht was er sagte, doch er erkannte die Klangfarbe wieder.
Trip gab dem Ort, an dem er lag, einen Namen. Er war auf der Krankenstation der Enterprise. Etwas verwunderte ihn daran, doch sein Bewusstsein war noch nicht bereit mit ihm alles zu teilen, was er in den vergangenen Stunden und Tagen erlebt hatte.
Als Phlox verstummte, spürte er wieder die Präsenz einer anderen Person und spürte, wie eine eine fremde Hand die seine nahm. Die Handfläche war feucht und kalt, ein Zeichen für Angst und Trip fragte sich, wovor diese andere Person sich fürchtete. Er wollte den sanften Druck erwidern, doch sein Körper wollte ihm noch nicht gehorchen. Tucker akzeptierte den Zustand und konzentrierte seine Sinne auf die Berührung, die ihm jemand schenkte. Zu gerne hätte er darum gebeten, dass die Person sprechen sollte, um zu erkennen, wer es war, der an seinem Bett saß. Doch ebenso wie seine Augen blieb auch sein Mund verschlossen.
Als er sich das nächste Mal einen Schritt aus dem Hier und Jetzt zurückzog, träumte Trip Tucker. Er sah die Person vor Augen, von der er sich gewünscht hatte, sie würde das Letzte sein was er sah, wenn er diese Welt verließ. In seinen Träumen offenbarte ihm seine Erinnerungen das vorangegangene Geschehen und brachte ihm alle Emotionen zurück, nach denen er die vergangenen Stunden, Tage, versucht hatte zu greifen. Angst, Hoffnung, Verzweiflung, Liebe und das Verlangen, Jonathan bei sich zu haben.
Aus der wohlbehüteten Welt des Vergessens entlassen, erwachte Trip in einer grauen, kalten Realität, von der er wusste, dass er sich ihr stellen musste. Er bewegte seine Finger und spürte, wie sie auf ihn reagierten. Doch er hielt die Augen weiterhin geschlossen, als er zwei Stimmen vernahm. Tucker versuchte sich darauf zu konzentrieren, ob er die Gegenwart desjenigen spürte, der über ihn gewacht hatte - während seinen stetigen Wachphasen hatten sich alle Sinne auf das Atmen dieser Person und seiner Präsenz konzentriert. Doch nichts wies darauf hin, dass sie noch immer da war. Trauer breitete sich in ihm aus, als er versuchte zu akzeptieren, dass es ein Geist seines Traums gewesen sein musste.
Seine Aufmerksamkeit driftete zu den beiden Stimmen; in der Ersten erkannte er den denobulanischen Arzt Doktor Phlox wieder. Die andere Person war ein weiterer Mann, der nur knapp und leise antwortete, wenngleich seine Stimme nach Autorität klang. Er hatte einen Akzent der auf keinen Fall amerikanisch war und ihn als Lieutenant Malcolm Reed enttarnte. Geduldig wartete Trip, bis das Gespräch beendet war und Reed sich umwandte, um die Krankenstation zu verlassen. Mit dem Geräusch des künstlich herbeigeführten Druckausgleichs öffnete sich die Tür und schloss sich hinter dem britischen Offizier.
"Der Lauscher an der Wand, hört seine eigene Schand'." Schritte kamen auf Trip zu und eine kühle Hand legte sich auf seine Schulter. "Oder so ähnlich sagt man bei Ihnen auf der Erde, nicht wahr, Commander?"
Der Ingenieur öffnete die Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder zusammenzukneifen, als ihn das grelle Licht der künstlichen Beleuchtung blendete. Ein leises Stöhnen glitt über seine Lippen, als der Reiz auf seine Augen einen leichten Kopfschmerz auslöste. "Ja, so ähnlich." Als er sprach, kratzte sein Hals und seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren merkwürdig.
"Entschuldigen Sie, ich verringere die Lichtintensität." Phlox schien an der Lichtregulierung zu drehen, bevor er ihn aufforderte: "Öffnen Sie die Augen Commander."
Vorsichtig blinzelte Trip und versuchte sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Das verschwommene Bild um ihn herum formte sich nach wenigen Momenten zu den bekannten Formen der Krankenstation der Enterprise, auf der er bereits vermutet hatte zu sein. Über ihm hatte sich Doktor Phlox gebeugt und sein Lächeln reichte von einem Ohr bis zum anderen.
"Wie fühlen Sie sich?", fragte er und warf einen Blick über ihn hinweg. Tucker folgte dieser Gestik und sah auf einen Monitor, der mehrere Werte anzeigte, von denen Trip nur ahnen konnte, wofür sie standen.
"Wie auf einem Urlaub auf Risa", antwortete der Ingenieur trocken und ließ sich von Phlox soweit aufhelfen, dass der denobulanische Arzt die Rückenlehne etwas höher stellen konnte.
"Wenn es Ihnen wieder besser geht, würde mich interessieren, was sie in Ihrem Urlaub alles machen, Commander Tucker", antwortete Phlox amüsiert, griff nach einem medizinischen Scanner und konzentrierte sich auf die angezeigten Werte.
"Woher wussten Sie, dass ich wach bin?" Trip räusperte sich, doch der gefühlte Knoten in seinem Hals wollte sich nicht lösen.
"Ihre Werte haben sich verändert, ich hatte Sie immer im Blick, auch als Lieutenant Reed hier gewesen war. Normalerweise haben sich die Werte nur kurz verändert, doch dieses Mal blieben sie konstant, weswegen ich davon ausgegangen bin, dass Sie wieder zu uns zurückgekommen sind.
Sie hätten sich ruhig zu erkennen geben können, seit Sie wieder hier sind, hat Lieutenant Reed sich regelmäßig nach Ihnen erkundigt. Er wird froh sein, wenn er hört, dass Sie wieder zu Bewusstsein gekommen sind", erzählte Phlox, redseelig wie er war und sah nur kurz zu Trip auf, während er ihn weiter untersuchte.
Tucker blickte an sich hinab und betrachtete die Kabel, die an verschiedenen Stellen seines Körpers befestigt waren. Sein Kopf konnte die neuen Informationen noch nicht so schnell verarbeiten, wie es für gewöhnlich der Fall gewesen wäre. Vorsichtig zog er an dem Kabel, das an seinem Arm befestigt war und beobachtete, wie es sich straffte. Doch seine Aufmerksamkeit kehrte auf seinen Arm zurück, auf dem noch blass die Schwielen zu erkennen waren, die beinahe seinen ganzen Körper übersät hatten.
"Wie lange war ich hier?", wollte er wissen.
Es dauerte einen Moment, bis der Arzt reagierte. Phlox beendete seine Notizen bevor er ihm antwortete. "Sie lagen beinahe zwei Wochen hier. Die ersten fünf Tage lagen Sie im Koma, Commander. Seither haben Sie geschlafen und Ihrem Körper die Möglichkeit gegeben, sich von der Infektion zu erholen. Es war reines Glück, dass der Captain Sie im letzten Augenblick gefunden hat. Als ich Sie auf der Kolonie wiedergesehen habe, waren sie so gut wie tot." Der Denobulaner zog die Augenbrauen in die Höhe, als wollte er Trip im nächsten Augenblick für sein Handeln rügen. Stattdessen sagte er: "Aber was ich sehe, sagt mir, dass sie auf den besten Weg sind, vollkommen gesund zu werden. Sie werden noch einige Wochen Ihre Medikamente nehmen müssen, auch ihr Magen wird vorerst mit Schonkost vorlieb nehmen müssen und die Überreste des Ausschlags dürfte in den kommenden Tagen ganz verschwinden." Phlox hob Tuckers Arm und entferne gleichzeitig das Kabel von diesem. "Die Stellen, die Sie sich aufgekratzt haben, werden kleine Narben ergeben, diese werden später kaum zu sehen sein. Oder wir entfernen sie später, wenn sie Sie stören, Commander."
Trip nickte, auch wenn er nur die Hälfte dessen verstanden hatte, was der Arzt ihm gesagt hatte. Alles andere hatte der Ingenieur achtlos beiseite geschoben, um einen weiteren Anflug von Kopfschmerzen abzuwenden.
"Der Captain hat mich gefunden?"
"Ja." Vor Trips Augen erschien eine grelles Licht, doch zwei kühle Finger hielten ihn davon ab, seine Lider zusammenzukneifen. "Was auch immer Sie dazu getrieben hat sich von der Gruppe zu trennen, Captain Archer hatte anscheinend einen guten Instinkt dafür, sie wieder zu finden. Lassen Sie bitte die Augen offen."
Wenn er zurückdachte, konnte Trip keinen logischen Grund erkennen, wieso er die Hoffnung daran verloren hatte, dass seine Kameraden ihn retten würden. Sein Körper war gänzlich unter der Gewalt von Schmerzen gewesen, dass es ihm als das Beste und Einfachste erschien, alles zu beenden, als weitere Qualen zu erdulden. Als ihm am Rand der Klippe bewusst wurde, wie falsch diese Gedanken waren, war es bereits zu spät gewesen. Hätte Jonathan ihn nicht gefunden, dann hätte ihn sein Leichtsinn dieses Mal vielleicht tatsächlich umgebracht.
"Und seitdem hat er nicht mehr nach mir gesehen?" Trips Stimme erklang leise und das nicht nur, um das unangenehme Kratzen in seinem Hals zu unterdrücken. Als Phlox ihm nicht sofort antwortete, hob er seinen Blick und erwiderte den beinahe empörten Blick des Arztes.
"Ein großer Vorteil davon, dass Sie wieder wach sind und wir sie in ihr Quartier verlegen können ist, dass ich nachts wieder in Ruhe arbeiten kann, ohne dass ich Captain Archer laufend daran erinnern muss, dass ihm ein wenig Schlaf auch guttun würde", sagte er und ging in Richtung seines Büros, in dessen Türrahmen eine Krankenschwester erschien, mit der er leise sprach.
Man konnte dem Chefingenieur der Enterprise ansehen, wie es in seinem Kopf begann zu arbeiten. Die Erinnerung an die geträumt geglaubte Person an seiner Seite bekam ein Gesicht und ließ Trip vor Verlegenheit erröten. Dass er auch nur einen Augenblick an seinem besten Freund gezweifelt hatte, war ihm sichtlich unangenehm.
"Wo ist Jon?" Tucker schüttelte leicht den Kopf. "Ich meine Captain Archer."
"Auf der Brücke", antwortete Phlox und griff Trip an den Armen, um ihn zurück auf das Krankenbett zu schieben. "Und Sie bleiben hier, solange ich Sie noch untersuche. Nach dem Essen können wir darüber reden, ob ich Sie in Ihr Quartier lasse. Einverstanden, Commander?" Es war weniger eine Frage als eine Aussage, die keinerlei Wiederspruch duldete.
Es vergingen beinahe zwei Stunden, bis Phlox seine Untersuchungen an Tucker beendet hatte. Der Sternenflottenoffizier hatte noch immer mit dem beinahe ungenießbaren Brei zu kämpfen, der seinem gereizten Magen bekommen sollte, als der Arzt ihm die Auflage erteilte, sich ohne Umwege direkt in sein Quartier zu begeben. Trip willigte ein und verbarg ein schelmisches Schmunzeln, denn er hatte nicht vor, seine eigenen vier Wände zu betreten. Doch Phlox schien ihm zu vertrauen und ließ sich dazu überreden, ihn ohne Begleitung zu entlassen.
Mit den Medikamenten in den Händen, deren Einnahme Phlox auf den einzelnen Behältern genau vorgeschrieben hatte, ging Trip an seinem Quartier vorbei und folgte dem schmalen Korridor, bevor er vor einer Tür stand, deren Schwelle er unzählige Male überschritten hatte.
Um sich zu versichern, dass niemand ihn dabei beobachtete, wie er die Privilegien seiner Position ausnutze, überging Trip mit seinen persönlichen Code die Türsperre, die normalerweise nur von Captain Jonathan Archer hätte geöffnet werden können.
Schnell war er in den Räumlichkeiten des Kommandanten verschwunden und hörte die schnellen, tapsenden Schritte von Porthus bereits auf sich zurennen.
"Hey." Trip sank auf die Knie und streichelte den Beagle, der seine Pfoten auf die Knie des Mannes legte und bellte. "Tut mir leid, dass ich die Zeit mit deinem Herrchen in den letzten Tagen noch mehr verkürzt habe." Als Antwort spürte er die feuchte Zunge des Hundes auf seinem Gesicht.
"Porthus", tadelte er ihn und stand auf. Doch Jons Hund gab sich unbeeindruckt und freute sich weiterhin über die Anwesenheit von Tucker.
Er ließ sich auf das Bett sinken und unterdrückte ein Gähnen. Phlox hatte ihn bereits darauf vorbereitet, dass sein Körper in den kommenden Tagen noch viel Ruhe benötigen würde. Die vergangenen drei Stunden waren stressiger, als sie auf den ersten Blick erschienen. Mit einem leisen Seufzen legte Tucker die Medikamente auf den kleinen Tisch neben Jons Bett und zog die Beine zu sich, um es sich bequemer zu machen. Die Augen geschlossen und die Arme unter das Kissen seines Freundes geschoben, atmete Trip den Geruch von Jon ein, er hatte beinahe vergessen, wie gut er roch. Sein Herz hüpfte in seiner Brust und brachte den Ingenieur zum lächeln. Mit der Vorstellung, dass es Jonathan war, der in seinen Armen lag, schlief Trip ein.
Ein warmer Hauch streifte über seine Wange und verursachte eine Gänsehaut. Aus seinem Schlaf erwachend, kühlte sein Körper ab und erinnerte ihn daran, dass er sich nicht zugedeckt hatte. Erneut spürte Trip einen wärmenden Hauch auf seinem Gesicht, kurz bevor ihn eine sanfte Berührung dazu bewog, die Augen zu öffnen.
Vorsichtig drehte Tucker den Kopf und blickte zu Jon hinauf, der den sanften Kuss auf seiner rechten Wange wiederholte und mit seiner Hand über seine linke streichelte.
"Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt?", wollte er wissen.
Trip schmiegte sich gegen die Hand und legte seine eigene über die seine. "Du hast deinen Dienst wegen mir bereits genug vernachlässigt."
Archer schmunzelte und lehnte seine Stirn gegen die seines Freundes. "Wichtige Dinge haben Vorrang. Wie geht es dir?"
Tucker zuckte leicht mit den Schultern. "Es gab schon bessere Momente." Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, während seine Hände über Archers Brust streichelten und dem Verlauf bis in seinen Nacken folgten. "Aber gerade jetzt fühle ich mich sehr gut."
Jon lachte auf und ließ sich von seinem Chefingenieur dazu verführen ihn zu küssen. "Aber tu mir einen Gefallen", bat er ihn zwischen zwei kurzen Berührungen ihrer Lippen. "Tu so einen Scheiß bitte nie wieder."
"Ich geb' mir Mühe." Trip wandte den Blick kurz ab. "Tut mir Leid."
"Hauptsache du bist wieder hier. Jetzt, da es kein Geheimnis mehr gibt." Eine Vielzahl von sanften Berührungen von Jonathans Lippen flatterten über Tuckers Gesicht und Hals.
"Was passiert nun mit der Kolonie? Phlox wollte mir nicht auf die Fragen antworten."
Archer richtete sich etwas auf und streichelte Tucker über das Gesicht, während er antwortete. "Es ist zwar etwas überraschend gewesen, doch die Vulkanier haben in dem Vorfall ihre Schuld anerkannt, da die Vulkanierin, die du auf der Kolonie angetroffen hast, tatsächlich unter einer Krankheit gelitten hatte und unter Beobachtung hätte stehen müssen.
Wenn ich Admiral Forrest korrekt verstanden habe, wollen sich die Spitzohren an dem Wiederaufbau der Kolonie beteiligen. Die Überlebenden wurden allerdings zurück zur Erde transportiert, ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals wieder zurück wollen. Wir selbst befinden und ebenfalls auf den Rückweg. Die USS Columbia hat für uns übernommen und die Enterprise wird einige Wochen im Dock liegen müssen", fasste er die Ergebnisse zusammen, die an Trip in den vergangenen Tagen vorbeigeflogen waren.
"Besser ist es, wir haben zwar unser bestes getan, aber ich habe auch nichts gegen einen Landurlaub", gestand der Chefingenieur und streckte sich leicht.
"Wenn es dir besser geht, zeige ich dir den Bericht. Aber jetzt sollte dich das nicht beschäftigen, du bist nicht im Dienst."
"Aye aye, Sir." Trip hob seine Hand zum Salut.
"Nenn mich nicht Sir." beklagte sich Jon.
"Aye Aye, Ma'am." Trips Lachen verstummte, als Archer seine Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss einfing.