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Ein Ende wie der Anfang

Kurzbeschreibung
GeschichteSci-Fi, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Charles Tucker III Jonathan Archer
18.03.2013
23.07.2013
11
25.739
5
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18.03.2013 500
 
Und schießlich gibt es das älteste und tiefste Verlangen,
die große Flucht dem Tod zu entrinnen.
- J.R.R. Tolkien

An dem Tag, an dem er sich dazu entschlossen hatte der Sternenflotte beizutreten, war ihm bewusst gewesen, dass eine falsche Entscheidung oder eine Laune des Schicksals sein Leben verkürzen konnte. Niemals hatte er etwas unvollendet zurückgelassen, wenn es in seiner Macht lag. Er hatte gedacht, dass, wenn seine Zeit gekommen war, er darauf vorbereitet sein würde. Dass er zurückschauen konnte, auf ein Leben das jeden Moment wert gewesen war.

Doch nun, da er am Abgrund stand und der sichere Halt, der ihn vor einem Fall in die unendliche Tiefe des Nichts hätte bewahren sollen, ihn immer weiter entglitt, wurde ihm bewusst, dass er noch längst nicht bereit war alles zurückzulassen.

Schmerzen erfüllten seinen Körper und verführten all seine Sinne zu vergessen, was er im Laufe seines Lebens erfahren hatte. Entschlossen keines der Erinnerungen loszulassen, entglitten sie ihm, eine nach der anderen und ließen nur das Gefühl zurück, von innen heraus zu verbrennen.

Er hielt die Augen auf den Himmel über ihn gerichtet, als er einen weiteren Schritt nach vorne ging. Sein Herz pochte und sein Blut vermischte sich mit Adrenalin. Noch wagte er es nicht in den Abgrund zu sehen, an dem er stand. Er hatte noch keine Antwort darauf gefunden,ob es mutig oder feige war, selber zu entscheiden, wann sein Leben zuende war.

Ein Hustenreiz erschütterte seinen ausgezerrten Körper und ließ ihn in sich zusammensinken. Stechende Schmerzen breiteten sich in seinem Brustkorb aus und machten das Atmen zunehmend schwerer. Der metallene Geschmack von Blut gelangte in seinen Mund und löste einen Würgereflex aus.

Nicht mehr als ein Schatten seiner selbst, öffnete der Mann seine blauen Augen und richtete den Blick direkt hinab in die Schlucht vor ihm. Er betrachtete die Leere und spürte, wie ein eiskalter Schauer über seinen Rücken lief.

Erschrocken über die eigene Entscheidung, alles zu beenden, wich er einen Schritt zurück und stolperte über seine eigenen Füße. Ein schmerzerfülltes Stöhnen kam über seine Lippen, als sein geschwächter Körper auf dem harten Steinboden aufkam. Er hatte keine Kraft mehr sich an die Hoffnungen zu klammern, dass sie ihn rechtzeitig retten würden. Doch er wollte daran glauben, dass er zumindest seine Stimme noch einmal hören konnte bevor der Tod ihn holen würde.

Erneut erzitterte sein Körper unter Husten. Seine Sicht schwand mit jedem Krampf seines Körpers ein wenig mehr. Vergeblich versuchte er sich an sein Bewusstsein zu klammern. Er hob die Hand in jene Richtung, von der er annahm, dass er von dort gekommen war. Wieso war er so dumm gewesen und hatte sich von seiner Panik leiten lassen? Ihm wurde bewusst, dass er sich der letzten Chance beraubt hatte Jonathan Archer noch einmal zu sehen. Verzweifelt versuchte er sich ein Bild seines Captains vor Augen zu holen, doch es gelang ihm nicht. Hätte er gekonnt, er hätte geflucht, doch Kummer wehrte nur noch einen kurzen Augenblick, bevor er in der Dunkelheit des Nichts versank.
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