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Blut

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Schmerz/Trost / P16 / Gen
Elphaba Thropp
06.03.2013
06.03.2013
1
1.056
 
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06.03.2013 1.056
 
AN: Die nächste meiner Übersetzungen :D Auch wenn diese mir nicht ganz so gut gefällt auf deutsch... mein Mini-Wortspiel kommt gar nicht rüber :/ Naja, was soll's, hier ist der Link zum Original: http://www.fanfiction.net/s/8278931/1/Blood und hier ist die Übersetzung :)

Disclaimer:Ernsthaft, für diese Seite sollte es einen automatischen Disclaimer geben... einen, der automatisch mit dem Account auftaucht. Gibt aber keinen, wenn ihr es also konkret haben wollt: Nein, gehört nicht mir. Es gehört Gregory Maguire, und wenn es meins wäre, wäre es nicht so unglaublich genial und niemand würde darüber schreiben wollen, weil er das Genie ist und nicht ich. Schnief.

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Blut

Blut. Es spielte eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Sie hatte nie viel darüber nachgedacht, doch nun schlich es sich in ihre Gedanken, langsam, ungebeten, bis sie seine Gegenwart nicht länger leugnen konnte.

Blut bedeutete Familie, Menschen, die durch Blutlinien aneinander gebunden waren. Sie hatte das gewusst, immer schon, und hatte keinen zweiten Gedanken daran verschwendet, weil es natürlich war. Sie hatte nie eine Verbindung gezogen zwischen dem Wort Blutlinie und dem Blut, das diese rote Flüssigkeit war, die dunkler und klebrig wurde, wenn sie trocknete, die die pure Essenz des Lebens war, die durch die Venen der Menschen ebenso pulsierte wie durch die von TIEREN und Tieren. Doch es war genau das gleiche. Ihr Blut war verbunden mit dem Blut ihrer Mutter, das schon vor langer Zeit seinen Weg durch ihren Körper aufgegeben hatte, und auf eine Art floss Melenas Blut nun in ihr, obgleich es immer noch eher eine Metapher zu sein schien als alles andere, schließlich hatte sie das Blut ihrer Mutter nicht aufgesaugt, um es für eigene Zwecke zu verwenden. Dennoch, sie waren gleichen Blutes.

Das gleiche Blut floss durch die Adern ihrer Schwester, ihre Schwester, die sie seit der Universität nicht mehr gesehen hatte, von der sie kaum etwas wusste, trotz der Blutlinien. Sie war ihre Schwester, doch auch sie war von ihrem Blut, doch Blutlinien bedeuteten Familie und Familie bedeutete nicht, einander zu kennen. Sie kannte ihre Schwester kaum, merkte sie, genau wie sie ihren Bruder nicht kannte. Blut. Familie. Nicht Nähe.

Ihr Vater. Erneut das selbe Blut, Thropp-Blut. Blutige Thropps, dachte sie, wissend, wie absurd es war. Ihr Vater hasste sie dafür, dass sie von seinem Blut war, und sie wusste es. Er hatte nie versucht, seine Abscheu ihr gegenüber zu verbergen, und sie hatte es auch nicht erwartet. Im Endeffekt bedeutete Blut Familie, aber Familie bedeutete nicht Liebe, bedeutete nicht Verständnis.

Es gab andere Arten von Blut. Das Blut, das aus einer kleinen Wunde, einem Kratzer, tropfte, gezogen von einem Messer auf nackter Haut. Dann noch einer und ein weiterer, als sie versuchte, den seelischen Schmerz zu verdrängen. Es war eine abstoßende Art von Blut, und gleichermaßen eine befriedigende. Wenn jemand sie beobachtet hätte, hätte man ihr vielleicht gesagt, aufzuhören, dass es nicht helfen würde, aber niemand sah hin. Sie zeigte es nicht. Sie hatte ohnehin nicht viele Freunde gehabt, die es hätten sehen können. Mit dieser Sorte Blut hatte sie nicht viel zu tun – sie merkte bald, dass es nichts nützte, und hörte auf, Linien in ihre grüne Haut zu schneiden. Es half nichts, dieses Blut zu rufen.

Rosen haben Dornen, und auch diese Dornen können Blut hervorbringen. Als Glinda sich versehentlich selbst schnitt, an einer Rose von einem ihrer ungezählten Verehrer, war das Blut vermischt mit Tränen. Tränen, die aus sanften blauen Augen tropften, rosige Wangen hinabrannen und auf eine schöne weiße Hand fielen, wo sie sich mit ein paar Tropfen roten Blutes vereinten. Im Falle kleiner Wunden schmerzt Blut ein wenig, doch man kann getröstet werden. Es bleibt nicht lang, und selbst die Erinnerung daran versinkt bald.

Blut hatte schon immer ihr Leben beherrscht, auf verschiedene Art und Weise. Sie hatte nie innegehalten, um darüber zu grübeln, es war lediglich eine Tatsache, kein Grund, darüber nachzudenken, und so hatte sie es ignoriert. Doch das ging nicht mehr. Es war überall. Blut auf ihrer Kleidung, Blut an ihren Händen, ihren Armen, ihrem Gesicht, Blut in ihrem Haar, Blut in jeder Ecke des Zimmers. Blut auf seinem Körper. Es trat aus aus Wunden, tiefer, als jede Dorne je schneiden könnte. Seine Haut wirkte rot. Sie hatte nicht geahnt, dass ein menschlicher Körper so viel Blut in sich trug, und sie wollte es nicht wissen. Doch der Beweis war da, klar und deutlich vor ihren Augen, und sie hatte nicht die Kraft, sie zu schließen. Sie wusste, dass es zu spät war, doch sie wollte es nicht wissen. Sie wusste, dass kein Puls mehr da war, und dennoch suchte sie hektisch danach und verteilte das Blut noch weiter, auf ihm, auf ihr. Sein Blut an ihr, und sie dachte an Blutlinien und dass sie jetzt sein Blut hatte, und sie fühlte ihre Kehle sich zusammenschnüren und erbrach sich fast bei dem Gedanken. Sie wollte sein Blut nicht, nicht so. Sein Blut an ihren Händen. Sie dachte an Galinda und wie sie ein paar Tränen vergossen hatte, als ihre Hand verletzt war, und wie die Tränen sich mit dem Blut vermischt hatten, doch sie weinte nicht, sie konnte nicht weinen. Sie konnte den Anblick von noch mehr Blut nicht ertragen, und sie wusste, was ihre Tränen anrichten würde. So schrie sie.

Sie schrie, ein langer, glaszerfetzender Laut, den kein Mensch jemals hätte von sich geben dürfen. Sie schrie, denn weinen konnte sie nicht, doch genauso wenig konnte sie den wahnsinnigen Schmerz, den sie fühlte, aus sich herausschreien. Sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren. Der Schmerz war rot, rot wie sein Blut, und sie konnte es sehen, konnte es riechen, konnte es sogar hören, wie es noch immer leise auf den Boden tropfte. Sie konnte es auf ihrer Zunge schmecken, weil sie ihn geküsst hatte, doch er konnte nicht wachgeküsst werden wie ein Märchenprinz. Alles, was sie sah, war rot, und alles, was sie fühlte, war ihr blutendes Herz, das blutete ebenso wie Fiyero blutete. Ihr Herz schlug noch immer, während seines still war. Doch beide bluteten aus.

Sie wusste nicht, wo sie war, und es war ihr egal. Sie fühlte nur, wie jemand das Blut von ihren Handgelenken wischte, sein Blut, und es fühlte sich an, als würden sie ihren Verstand wegwischen zusammen mit der roten, klebrigen Substanz, die so viel für sie bedeutete.

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