Gold and Dust
von Tunnel-Girls
Kurzbeschreibung
Durch gezwungene Umstände lernen sich drei Mädels kennen, welche unterschiedlicher nicht sein können. Gemeinsam ziehen sie in eine WG nach LA und lernen ohne das Wissen der jeweils anderen Freundin Logan Lerman kennen. Jede Sicht ein eigener Autor.
GeschichteHumor, Freundschaft / P12 / Gen
28.02.2013
01.02.2015
7
18.084
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28.02.2013
2.139
Sorry sorry sorry! alles meine Schuld! könnt mich auch ruhig steinigen oder so! Ok ich finde es etwas.. naja ich konnte mich selber durch die wendung überraschen und bin gespannt wie es euch so geht!! - Jule
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Schockiert blicke ich vom Bildschirm zu Logan, der neben mir sitzt, und wieder zurück. Doch Gottseidank bekomme ich mich wieder schnell ein.
„Ach, das erklärt die Situation von vorhin!“ sage ich möglichst lässig und bemühe mich nicht andauernd zu Logan zu starren.
Mitten im Film erhebt sich Dean lautstark und verkündet er habe Hunger. Als er sich schon auf den Weg in die Küche macht, rufe ich ihm noch hinterher: „Dean vergiss es! Wir sind alle erst eingezogen, da ist eh nichts Essbares! Da fällt mir ein, dass ich wohl morgen auswärts frühstücken muss!“ füge ich leise an Daniel und Logan gewandt, „Ihr habt nicht zufällig einen Geheimtipp für mich oder?“
Logan, der froh zu seinen scheint seinen Blick vom Bildschirm abzuwenden sieht mich an. Doch noch bevor er antworten kann ruft Daniel dazwischen: „Ich kann dich auch morgens abholen und wir gehen gemeinsam was essen!“
Erstaunt blicke ich zu dem Jungen mit den erstaunlich langen Wimpern, der sich lässig auf der Couch zurücklehnt, mich jedoch verschmitzt und ich würde mal behaupten, flirtend ansieht.
Ich zögere lange bis ich ihm antworte, doch schließlich nimmt mir Dean die Antwort ab.
„Hier ist aber ganz schön viel zu essen!“
„Was?“ frage ich erstaunt und froh nicht antworten zu müssen, stehe ich auf und folge Dean in die Küche.
Er hat recht: der Kühlschrank ist voll und es befinden sich sogar, Kartoffeln, Brot, Nudeln und Reis in der Speisekammer. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Das kann nur Nika gewesen sein. Oh man die arme muss sich vorkommen wie unsere Mutter.
Dean steht schon vor der offenen Kühlschranktür und wühlt darin rum.
„Lass das! Das ist nicht meins!“ zische ich ihm zu und haue ihn auf den Hinterkopf.
„Ich werde mir wohl einen Joghurt nehmen dürfen!“
Ich gebe nur einen undefinierbaren Laut von mir und er fängt schon an nach einem Löffel zu suchen mit dem er seinen Joghurt essen kann.
Als ich hinter Dean her ins Wohnzimmer zurück gehe fällt mir auf, dass Logan nicht mehr anwesend ist.
„Wo ist Logan hin?“ frage ich misstrauisch.
„Wollte dein Zimmer auskundschaften!“ antwortet Daniel, der kurz neugierig Deans Joghurt beäugt, dann aufsteht und sich auch einen holt.
Darum kann ich mich doch gerade nicht kümmern, wichtiger ist wohl dafür zu sorgen, dass Logan nicht meine Sachen durchstöbert.
Als ich in das Zimmer trete dreht sich dieser fröhlich zu mir um und schmettert mir ein „Hi!“ entgegen.
„Hi!“ erwidre ich lahm „Was genau wird das?“
„Naja ich weiß ich hab‘s erst vor Dean versteckt, aber jetzt bin ich neugierig! Du bist nicht so der Tagebuchtyp!“ erwidert er und bückt sich zu meinem Kopfkissen, zweifellos um das vor kurzer Zeit noch versteckte Buch rauszuholen.
„Liegt vielleicht daran, dass es kein Tagebuch ist!“ entgegne ich angespannt.
„Ach nein?“ fragt er erstaunt, das Buch schon in der Hand. Doch es scheint als halte er es etwas zu locker, denn prompt fallen unzählige Zettel raus. Viele hatte ich schon lange wieder vergessen.
Ich bücke mich schnell um sie alle einzusammeln.
„Du zeichnest?“ fragt Logan erstaunt und blickt dann von der Skizze in seiner Hand zu dem Bild von Michael.
„Nein, die sind nicht von mir! Die sind von einem alten Freund!“
Gerade in dem Moment greife ich nach der Skizze die ich als Vorlage für mein Tattoo benutzt habe. Unwillkürlich fange ich an zu lächeln.
„Seit wann hast du das Tattoo eigentlich?“ fragt Logan, nach dem ihm die Ähnlichkeit aufgefallen ist.
Ich zucke nur mit den Schultern und antworte, dass ich es noch nicht allzu lange habe. Schnell suche ich alle Bilder zusammen und schiebe sie wieder in das Buch.
„Darf ich?“ fragt Logan und winkt kurz mit dem Buch.
Ich überlege kurz. Und schüttle dann den Kopf, ein Versuch ist es wert.
„Okay!“ sagt er nur und schiebt es wieder unter das Kopfkissen. Erstaunt blicke ich ihn an. Eigentlich hatte ich das Gefühl die Jungs machen immer was sie wollen, deshalb hatte ich auch gar nicht groß versucht ihn vorher aufzuhalten, ich hielt es für zwecklos.
„Danke!“ entgegne ich, immer noch verblüfft.
Doch Logan zuckt nur mit den Schultern und schaut sich das Bild an meiner Wand wieder genauer an.
„Ziemlich cool, he?“
„Ziemlich!“
Schweigend stehen wir eine Weile da, beide in unsere Gedanken vertieft.
„Glaubst du nicht wir sollten langsam mal wieder zu den anderen?“ breche ich schließlich das Schweigen woraufhin er leicht aufschreckt, als habe ich ihn aus irgendwelchen tieflegenden Gedanken gerissen. Unwillkürlich fange ich an zu grinsen als er mich so erschrocken anguckt.
„Guck nicht so fies sondern geh!“ sagt er beleidigt.
„Äh Hallo? Ich hab nicht fies geguckt ich hab nur grinsen müssen!“ beschwere ich mich.
„Jaja!“ sagt er und schiebt mich Richtung Tür, ich kann jedoch am Klang seiner Stimme hören, dass auch er grinst. Ich stemme mich leicht gegen seine schiebenden Arme, so dass der den Drück erhöht und drehe mich dann blitzschnell zur Seite weg. Ich hatte erwartet, dass er stolpern würde, damit gerechnet, dass der vornüber kippt und sich mit den noch ausgestreckten Armen am Boden auffangen muss, nun ja damit hatte ich nicht gerechnet.
Nach den ersten Schocksekunden, dreht er sich auf den Rücken und blinzelt verwirrt zu mir hoch. Ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht steigt, allerdings weniger, weil ich mich schäme und viel mehr, weil ich angestrengt versuche, mir ein Lachen zu unterdrücken.
„Was machst du da?“ fragt Logan, als ich anfange mir meine Nase zuzuhalten um nicht verräterisch zu grunzen oder sonst was.
Ich versuche zu antworten, doch von dem Moment in dem ich meinen Mund öffne kann ich nicht mehr an mich halten und fange lauthals an zu lachen.
„Sah wohl witzig aus!“ stellt Logan trocken fest, lässt sich aber von mir aushelfen.
„Schon!“ sage ich während ich immer noch lachen muss.
Als ich am nächsten Morgen aufwache sind Nika und Anni beide nicht in der Küche oder im Wohnzimmer. Ich während ich eine Scheibe trockenen Toast esse schreibe ich schnell einen Zettel an beide auf dem ich sie frage wie wir das demnächst mit Lebensmittel, Finanzen und Einkaufen klären, dann schnappe ich mir meinen Becher Tee und beschließe L.A. zu durchforsten. Naja wie schon mal erwähnt das gute an meinem Dad ist sein schlechtes Gewissen, dem habe ich diesen hammermäßigen Jeep zu verdanken, und ich spreche von einem der Alten und nicht diese neuen Dinger die mehr mit einem Kombi als einem Jeep zu tun haben. Auch wenn ich eigentlich nicht so der Strandmensch bin, will ich wenigstens einmal zum Strand, wo ich jetzt schon hier lebe.
Alles was ich nicht mag hat sich allerdings jetzt bestätigt: als ich endlich irgendwas zum Parken gefunden habe bezahle ich seit dem pro Stunde einen hübschen netten betrag; der Strand ist, wie im Sommer zu erwarten, überfüllt von Touristen und vor allem hirnlosen Barbies mit engen Tops.
Nach 5 Minuten halte ich es nicht mehr aus und suche nach etwas Ruhe. Schließlich finde ich ein kleines Café in einer Seitengasse, die vielleicht etwas düster erscheint, aber so wimmelt es nicht von Leuten. Da ich nicht mehr so viel Zeit vor meinem Kurs in dem Gemeindezentrum habe, will ich nur schnell einen Tee trinken bevor ich mich auf die Suche nach meinem Auto mache, doch als das Café betrete und die Tür hinter mir klirrend zugeht, stoße ich doch tatsächlich mit jemanden zusammen. Wer hätte es gedacht, aber es ist Mr.-ich-hab-diesen-Kinderkram-nicht-nötig-und-gebe-ganz-sicher-mein-Handy-nicht-ab als er erkennt gegen wen er gestoßen ist zieht er nur abschätzend die Augenbrauen hoch.
„Kann ich nur erwidern!“ sage ich, als ob er etwas gesagt hätte, dränge mich an ihm vorbei und setzte mich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Als ich wieder einen Blick zur Tür werfe sehe ich, dass er immer noch nicht weg ist, sondern sich verwirrt zu mir umdreht.
Plötzlich dreht er sich um und kommt zu meinem Tisch.
„Was glaubst du eigentlich was du mir beibringen kannst?“ fragt er harsch. Ich zucke mit den Schultern: „Wenn ich dir nichts beibringen kann, was die Musik angeht, dann vielleicht, dass man Chancen annehmen soll wenn man sie bekommt.“
„Wie heißt du noch gleich?“
„Derek“
„Ah, ja Derek. Und solltest du tatsächlich so viel besser sein als die anderen: beweise es, hilf mir ihnen was beizubringen.“
„Das heißt wir wären gleichberechtigt?“
„Wenn du so gut bist wie du denkst; ja aber nur was den Fachbereich angeht! Wenn du Scheiße baust, dann steh ich über dir! Und wenn du damit nicht umgehen kannst, wünsch ich dir viel Spaß im Leben, weil du verdammt noch mal immer jemanden haben wirst der über dir steht, das hat jeder auch wenn man es nicht glaub! Selbst wenn du es bis nach ganz Oben schafft gibt es noch welche die über dir stehen und damit muss man klarkommen können! Und jetzt nerv mich nicht! Komm entweder heute Nachmittag, oder lass es bleiben!“
Wütend dreht er sich um.
„Ach und Derek: wenn du kommst und ich dich noch einmal dabei erwische wie du die Schule schwänzt kannst du was erleben!“
Knall. Die Tür ist zu und er auf der anderen Seite.
„Na das nenne ich eine Ansage!“ überrascht blicke ich von meiner Lektüre auf, die ich noch bei dem Gespräch mit Derek aus meiner Tasche gekramt hatte.
„Logan!“ überrascht blicke ich in zwei blaue Augen. „Du scheinst viel Freizeit zu haben!“
„Naja, wenn ich mal Zeit habe dann nur wenn ich gerade arbeitslos bin!“ erwidert er und setzt sich unaufgefordert zu mir an den Tisch.
„Setzt dich doch!“ sag ich ironisch und er bedankt sich auch noch dafür, was mich allerdings zum Lachen bringt.
„Also um ehrlich zu sein hab ich hier nur ein Plakat aufgehängt!“ erwähnt er gespielt lässig, wobei der versucht cool zu gucken, was leider nicht gut zu ihm passt und er wohl auch nicht richtig in seinen Schauspielerischen Tiefen gegraben hat, denn es ist einfach nur lächerlich, jedoch auch witzig weshalb ich erneut lache und zu dem Plakat blicke auf das er gezeigt hat. „Pacific The Band“
„Du spielst in einer Band?“
„Nein, aber Daniel, Dean und David!“
Ich bleibe so lange mit Logan in dem Café, dass ich schließlich direkt von da aus zum Gemeindezentrum fahre und trotzdem gut zehn Minuten zu spät komme.
„Sorry Leute!“ setzte ich an als ich reingehe, doch da ist keiner. Ein Blick zur Tafel erklärt auch warum.
„Hey B. glaub ja nicht, dass ich mir von irgendwem was sagen lasse und die hier hören alle viel besser auf mich, schließlich kann ich sie verstehen und bin keins von diesen, von ihrem Vater finanzieren Gören! Viel Glück noch mit deinen Sozialstunden, Mörderin!“
Steht auf dem an die Tafel gepinnten Zettel geschrieben. Na herrlich, da hab ich mir mal wieder selbst in den Fuß geschossen. Ich lege mich schnell mit den Falschen an, oder ich freunde mich mit den Falschen an, dass passiert noch öfter, glaube ich.
Genervt durchsuche ich das ganze Gebäude um diesen verdammten Kurs wieder zu finden, natürlich erfolglos.
Danach gehe ich zu meinem Auto und bin schon drauf und dran nachhause zu fahren, als mir einfällt, dass Logan von dem eigentlichen Treffpunkt der Jugendlichen aus meinem Kurs erzählt hat: irgendeine Underground Diskothek die schon ziemlich früh auf hat. Also düse ich dahin.
Und Bingo, in der beinahe menschenleeren Bar, Diskothek war wohl etwas übertrieben, sitzt der gesamte Kurs versammelt.
Derek hält gerade so ein Art Ansprache. Ich würde es eher Hetzkampagne gegen mich nennen. Als er endet und verunsichertes Schweigen eintritt, weil ihm wohl nicht alle zustimmen, muss ich unwillkürlich grinsen und fange an zu klatschen.
Alle drehen sich blitzschnell zu mir um und schauen mich erschreck an, nur Derek nicht. Der sitzt da als habe er mich schon erwartet.
„Tolle kleine Rede! Scheint ja nicht so viel Anklang gefunden zu haben!“
„Was willst du hier?“ fragt er bissig.
„Ich suche nach meinem Kurs! Aber sollte sich herausstellen, dass sie lieber mit dir zusammen arbeiten beuge ich mich dem und verschwinde, ich bin mir sicher, dass lässt sich mit Mrs. Melters abklären!“
Schweigen.
Ich blicke alle abwartend an, während Derek sie alle warnend anstarrt. Keine Reaktion.
„Okay! Wisst ihr was? Ich sehe ja dann wer Montag auftaucht und wer nicht!“ mit den Worten verlasse ich die Bar und mache mich auf den Weg nach Hause, wo ich ziemlich mit den Tränen kämpfen muss; das Schlimmste was passieren kann ist passiert, jemand hat herausgefunden warum ich im Gemeindehaus gearbeitet habe, jemand der es nur allzu gerne gegen mich verwenden wird.
Erst als Nika zur Tür reinkommt schaffe ich mich endlich vollständig zusammenzureißen, die beiden müssen es ja nicht auch noch wissen.
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Schockiert blicke ich vom Bildschirm zu Logan, der neben mir sitzt, und wieder zurück. Doch Gottseidank bekomme ich mich wieder schnell ein.
„Ach, das erklärt die Situation von vorhin!“ sage ich möglichst lässig und bemühe mich nicht andauernd zu Logan zu starren.
Mitten im Film erhebt sich Dean lautstark und verkündet er habe Hunger. Als er sich schon auf den Weg in die Küche macht, rufe ich ihm noch hinterher: „Dean vergiss es! Wir sind alle erst eingezogen, da ist eh nichts Essbares! Da fällt mir ein, dass ich wohl morgen auswärts frühstücken muss!“ füge ich leise an Daniel und Logan gewandt, „Ihr habt nicht zufällig einen Geheimtipp für mich oder?“
Logan, der froh zu seinen scheint seinen Blick vom Bildschirm abzuwenden sieht mich an. Doch noch bevor er antworten kann ruft Daniel dazwischen: „Ich kann dich auch morgens abholen und wir gehen gemeinsam was essen!“
Erstaunt blicke ich zu dem Jungen mit den erstaunlich langen Wimpern, der sich lässig auf der Couch zurücklehnt, mich jedoch verschmitzt und ich würde mal behaupten, flirtend ansieht.
Ich zögere lange bis ich ihm antworte, doch schließlich nimmt mir Dean die Antwort ab.
„Hier ist aber ganz schön viel zu essen!“
„Was?“ frage ich erstaunt und froh nicht antworten zu müssen, stehe ich auf und folge Dean in die Küche.
Er hat recht: der Kühlschrank ist voll und es befinden sich sogar, Kartoffeln, Brot, Nudeln und Reis in der Speisekammer. Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Das kann nur Nika gewesen sein. Oh man die arme muss sich vorkommen wie unsere Mutter.
Dean steht schon vor der offenen Kühlschranktür und wühlt darin rum.
„Lass das! Das ist nicht meins!“ zische ich ihm zu und haue ihn auf den Hinterkopf.
„Ich werde mir wohl einen Joghurt nehmen dürfen!“
Ich gebe nur einen undefinierbaren Laut von mir und er fängt schon an nach einem Löffel zu suchen mit dem er seinen Joghurt essen kann.
Als ich hinter Dean her ins Wohnzimmer zurück gehe fällt mir auf, dass Logan nicht mehr anwesend ist.
„Wo ist Logan hin?“ frage ich misstrauisch.
„Wollte dein Zimmer auskundschaften!“ antwortet Daniel, der kurz neugierig Deans Joghurt beäugt, dann aufsteht und sich auch einen holt.
Darum kann ich mich doch gerade nicht kümmern, wichtiger ist wohl dafür zu sorgen, dass Logan nicht meine Sachen durchstöbert.
Als ich in das Zimmer trete dreht sich dieser fröhlich zu mir um und schmettert mir ein „Hi!“ entgegen.
„Hi!“ erwidre ich lahm „Was genau wird das?“
„Naja ich weiß ich hab‘s erst vor Dean versteckt, aber jetzt bin ich neugierig! Du bist nicht so der Tagebuchtyp!“ erwidert er und bückt sich zu meinem Kopfkissen, zweifellos um das vor kurzer Zeit noch versteckte Buch rauszuholen.
„Liegt vielleicht daran, dass es kein Tagebuch ist!“ entgegne ich angespannt.
„Ach nein?“ fragt er erstaunt, das Buch schon in der Hand. Doch es scheint als halte er es etwas zu locker, denn prompt fallen unzählige Zettel raus. Viele hatte ich schon lange wieder vergessen.
Ich bücke mich schnell um sie alle einzusammeln.
„Du zeichnest?“ fragt Logan erstaunt und blickt dann von der Skizze in seiner Hand zu dem Bild von Michael.
„Nein, die sind nicht von mir! Die sind von einem alten Freund!“
Gerade in dem Moment greife ich nach der Skizze die ich als Vorlage für mein Tattoo benutzt habe. Unwillkürlich fange ich an zu lächeln.
„Seit wann hast du das Tattoo eigentlich?“ fragt Logan, nach dem ihm die Ähnlichkeit aufgefallen ist.
Ich zucke nur mit den Schultern und antworte, dass ich es noch nicht allzu lange habe. Schnell suche ich alle Bilder zusammen und schiebe sie wieder in das Buch.
„Darf ich?“ fragt Logan und winkt kurz mit dem Buch.
Ich überlege kurz. Und schüttle dann den Kopf, ein Versuch ist es wert.
„Okay!“ sagt er nur und schiebt es wieder unter das Kopfkissen. Erstaunt blicke ich ihn an. Eigentlich hatte ich das Gefühl die Jungs machen immer was sie wollen, deshalb hatte ich auch gar nicht groß versucht ihn vorher aufzuhalten, ich hielt es für zwecklos.
„Danke!“ entgegne ich, immer noch verblüfft.
Doch Logan zuckt nur mit den Schultern und schaut sich das Bild an meiner Wand wieder genauer an.
„Ziemlich cool, he?“
„Ziemlich!“
Schweigend stehen wir eine Weile da, beide in unsere Gedanken vertieft.
„Glaubst du nicht wir sollten langsam mal wieder zu den anderen?“ breche ich schließlich das Schweigen woraufhin er leicht aufschreckt, als habe ich ihn aus irgendwelchen tieflegenden Gedanken gerissen. Unwillkürlich fange ich an zu grinsen als er mich so erschrocken anguckt.
„Guck nicht so fies sondern geh!“ sagt er beleidigt.
„Äh Hallo? Ich hab nicht fies geguckt ich hab nur grinsen müssen!“ beschwere ich mich.
„Jaja!“ sagt er und schiebt mich Richtung Tür, ich kann jedoch am Klang seiner Stimme hören, dass auch er grinst. Ich stemme mich leicht gegen seine schiebenden Arme, so dass der den Drück erhöht und drehe mich dann blitzschnell zur Seite weg. Ich hatte erwartet, dass er stolpern würde, damit gerechnet, dass der vornüber kippt und sich mit den noch ausgestreckten Armen am Boden auffangen muss, nun ja damit hatte ich nicht gerechnet.
Nach den ersten Schocksekunden, dreht er sich auf den Rücken und blinzelt verwirrt zu mir hoch. Ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht steigt, allerdings weniger, weil ich mich schäme und viel mehr, weil ich angestrengt versuche, mir ein Lachen zu unterdrücken.
„Was machst du da?“ fragt Logan, als ich anfange mir meine Nase zuzuhalten um nicht verräterisch zu grunzen oder sonst was.
Ich versuche zu antworten, doch von dem Moment in dem ich meinen Mund öffne kann ich nicht mehr an mich halten und fange lauthals an zu lachen.
„Sah wohl witzig aus!“ stellt Logan trocken fest, lässt sich aber von mir aushelfen.
„Schon!“ sage ich während ich immer noch lachen muss.
Als ich am nächsten Morgen aufwache sind Nika und Anni beide nicht in der Küche oder im Wohnzimmer. Ich während ich eine Scheibe trockenen Toast esse schreibe ich schnell einen Zettel an beide auf dem ich sie frage wie wir das demnächst mit Lebensmittel, Finanzen und Einkaufen klären, dann schnappe ich mir meinen Becher Tee und beschließe L.A. zu durchforsten. Naja wie schon mal erwähnt das gute an meinem Dad ist sein schlechtes Gewissen, dem habe ich diesen hammermäßigen Jeep zu verdanken, und ich spreche von einem der Alten und nicht diese neuen Dinger die mehr mit einem Kombi als einem Jeep zu tun haben. Auch wenn ich eigentlich nicht so der Strandmensch bin, will ich wenigstens einmal zum Strand, wo ich jetzt schon hier lebe.
Alles was ich nicht mag hat sich allerdings jetzt bestätigt: als ich endlich irgendwas zum Parken gefunden habe bezahle ich seit dem pro Stunde einen hübschen netten betrag; der Strand ist, wie im Sommer zu erwarten, überfüllt von Touristen und vor allem hirnlosen Barbies mit engen Tops.
Nach 5 Minuten halte ich es nicht mehr aus und suche nach etwas Ruhe. Schließlich finde ich ein kleines Café in einer Seitengasse, die vielleicht etwas düster erscheint, aber so wimmelt es nicht von Leuten. Da ich nicht mehr so viel Zeit vor meinem Kurs in dem Gemeindezentrum habe, will ich nur schnell einen Tee trinken bevor ich mich auf die Suche nach meinem Auto mache, doch als das Café betrete und die Tür hinter mir klirrend zugeht, stoße ich doch tatsächlich mit jemanden zusammen. Wer hätte es gedacht, aber es ist Mr.-ich-hab-diesen-Kinderkram-nicht-nötig-und-gebe-ganz-sicher-mein-Handy-nicht-ab als er erkennt gegen wen er gestoßen ist zieht er nur abschätzend die Augenbrauen hoch.
„Kann ich nur erwidern!“ sage ich, als ob er etwas gesagt hätte, dränge mich an ihm vorbei und setzte mich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Als ich wieder einen Blick zur Tür werfe sehe ich, dass er immer noch nicht weg ist, sondern sich verwirrt zu mir umdreht.
Plötzlich dreht er sich um und kommt zu meinem Tisch.
„Was glaubst du eigentlich was du mir beibringen kannst?“ fragt er harsch. Ich zucke mit den Schultern: „Wenn ich dir nichts beibringen kann, was die Musik angeht, dann vielleicht, dass man Chancen annehmen soll wenn man sie bekommt.“
„Wie heißt du noch gleich?“
„Derek“
„Ah, ja Derek. Und solltest du tatsächlich so viel besser sein als die anderen: beweise es, hilf mir ihnen was beizubringen.“
„Das heißt wir wären gleichberechtigt?“
„Wenn du so gut bist wie du denkst; ja aber nur was den Fachbereich angeht! Wenn du Scheiße baust, dann steh ich über dir! Und wenn du damit nicht umgehen kannst, wünsch ich dir viel Spaß im Leben, weil du verdammt noch mal immer jemanden haben wirst der über dir steht, das hat jeder auch wenn man es nicht glaub! Selbst wenn du es bis nach ganz Oben schafft gibt es noch welche die über dir stehen und damit muss man klarkommen können! Und jetzt nerv mich nicht! Komm entweder heute Nachmittag, oder lass es bleiben!“
Wütend dreht er sich um.
„Ach und Derek: wenn du kommst und ich dich noch einmal dabei erwische wie du die Schule schwänzt kannst du was erleben!“
Knall. Die Tür ist zu und er auf der anderen Seite.
„Na das nenne ich eine Ansage!“ überrascht blicke ich von meiner Lektüre auf, die ich noch bei dem Gespräch mit Derek aus meiner Tasche gekramt hatte.
„Logan!“ überrascht blicke ich in zwei blaue Augen. „Du scheinst viel Freizeit zu haben!“
„Naja, wenn ich mal Zeit habe dann nur wenn ich gerade arbeitslos bin!“ erwidert er und setzt sich unaufgefordert zu mir an den Tisch.
„Setzt dich doch!“ sag ich ironisch und er bedankt sich auch noch dafür, was mich allerdings zum Lachen bringt.
„Also um ehrlich zu sein hab ich hier nur ein Plakat aufgehängt!“ erwähnt er gespielt lässig, wobei der versucht cool zu gucken, was leider nicht gut zu ihm passt und er wohl auch nicht richtig in seinen Schauspielerischen Tiefen gegraben hat, denn es ist einfach nur lächerlich, jedoch auch witzig weshalb ich erneut lache und zu dem Plakat blicke auf das er gezeigt hat. „Pacific The Band“
„Du spielst in einer Band?“
„Nein, aber Daniel, Dean und David!“
Ich bleibe so lange mit Logan in dem Café, dass ich schließlich direkt von da aus zum Gemeindezentrum fahre und trotzdem gut zehn Minuten zu spät komme.
„Sorry Leute!“ setzte ich an als ich reingehe, doch da ist keiner. Ein Blick zur Tafel erklärt auch warum.
„Hey B. glaub ja nicht, dass ich mir von irgendwem was sagen lasse und die hier hören alle viel besser auf mich, schließlich kann ich sie verstehen und bin keins von diesen, von ihrem Vater finanzieren Gören! Viel Glück noch mit deinen Sozialstunden, Mörderin!“
Steht auf dem an die Tafel gepinnten Zettel geschrieben. Na herrlich, da hab ich mir mal wieder selbst in den Fuß geschossen. Ich lege mich schnell mit den Falschen an, oder ich freunde mich mit den Falschen an, dass passiert noch öfter, glaube ich.
Genervt durchsuche ich das ganze Gebäude um diesen verdammten Kurs wieder zu finden, natürlich erfolglos.
Danach gehe ich zu meinem Auto und bin schon drauf und dran nachhause zu fahren, als mir einfällt, dass Logan von dem eigentlichen Treffpunkt der Jugendlichen aus meinem Kurs erzählt hat: irgendeine Underground Diskothek die schon ziemlich früh auf hat. Also düse ich dahin.
Und Bingo, in der beinahe menschenleeren Bar, Diskothek war wohl etwas übertrieben, sitzt der gesamte Kurs versammelt.
Derek hält gerade so ein Art Ansprache. Ich würde es eher Hetzkampagne gegen mich nennen. Als er endet und verunsichertes Schweigen eintritt, weil ihm wohl nicht alle zustimmen, muss ich unwillkürlich grinsen und fange an zu klatschen.
Alle drehen sich blitzschnell zu mir um und schauen mich erschreck an, nur Derek nicht. Der sitzt da als habe er mich schon erwartet.
„Tolle kleine Rede! Scheint ja nicht so viel Anklang gefunden zu haben!“
„Was willst du hier?“ fragt er bissig.
„Ich suche nach meinem Kurs! Aber sollte sich herausstellen, dass sie lieber mit dir zusammen arbeiten beuge ich mich dem und verschwinde, ich bin mir sicher, dass lässt sich mit Mrs. Melters abklären!“
Schweigen.
Ich blicke alle abwartend an, während Derek sie alle warnend anstarrt. Keine Reaktion.
„Okay! Wisst ihr was? Ich sehe ja dann wer Montag auftaucht und wer nicht!“ mit den Worten verlasse ich die Bar und mache mich auf den Weg nach Hause, wo ich ziemlich mit den Tränen kämpfen muss; das Schlimmste was passieren kann ist passiert, jemand hat herausgefunden warum ich im Gemeindehaus gearbeitet habe, jemand der es nur allzu gerne gegen mich verwenden wird.
Erst als Nika zur Tür reinkommt schaffe ich mich endlich vollständig zusammenzureißen, die beiden müssen es ja nicht auch noch wissen.