Names, carved in stone (Defense Devil)
von Miss Kuri
Kurzbeschreibung
Bichura hat als letzter Überlebender des Massakers an seinem Volk den Entschluss gefasst, an dem tödlichsten Turnier der Dämonenwelt teilzunehmen. Jedoch ist er mit diesem Vorhaben nicht allein, denn auch andere Kämpfer wollen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dass dadurch nicht alles friedlich vonstatten geht, erklärt sich von selbst. Wer wird am Ende den Sieg und somit das Leben davon tragen und wessen Name wird an der steinernden Zellenwand stehen?
GeschichteAbenteuer, Drama / P16 / Gen
31.01.2013
14.02.2014
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31.01.2013
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In der nun leeren Arena standen sich zwei Parteien gegenüber. Auf der linken Seite waren Shimon und Havo, beide in ihre Rüstungen gehüllt und mit ihren Waffen in den Händen. Beide sind schon in Angriffstellung gegangen, jedoch blickten sie nicht ernst drein, sondern schmunzelten. Ihnen gegenüber auf der rechten Seite stand der Drachendämon, der darauf verzichtet hatte, seine Rüstung anzulegen, damit sie keine bösartigen Kerben davontrug, sollte er getroffen werden.
„Und ich soll wirklich mit dieser Einschränkung gegen euch kämpfen?“, fragte er, und ein wenig Beunruhigung schwang in seiner Stimme mit. Vielleicht hätte er doch seine Rüstung, oder wenigstens ein Teil von ihr, mitnehmen sollen...
„Keine Sorge, wir werden dich schon nicht umbringen“, entgegnete die Dämonin daraufhin, die eines ihrer Messer in der Hand drehte, jedoch milderte das keineswegs seine Sorge. Immerhin waren die beiden geschützt und er nicht.
„Sei kein Schisser! Du wirst doch wohl unseren Angriffen ausweichen können. Sonst brauchst du dich erst gar nicht erst 'Krieger' nennen!“
Bichura seufzte. „Also schön.“
„Hältst du dich nicht an unsere Vereinbarung, hast du schon verloren. Vergiss das nicht.“
Und diese lautete, dass er auf keinen Fall seine Flügel einsetzen sollte, denn die Monstren, die sie in den nächsten Tagen erwarten würde, konnten auch nicht fliegen. Es war dem Drachen aber zuwider, in dem Augenblick als eines der „Monster“ gehandhabt zu werden.
„Ja. Jetzt hört auf zu schwafeln, greift mich endlich an!“, brüllte Bichura ihnen kampfeslustig entgegen und machte sich bereit.
Havo ließ es sich nicht nehmen, sofort zu ihm mit erhobener Axt und wildem Kriegsgeschrei zu stürmen, während Shimon erst später zum Einsatz kommen sollte. Außerdem wollte sie sehen, wie der Drache wohl mit ihrem Liebsten fertig werden würde.
Der erste Axthieb traf schon ins Leere, denn Bichura war diesem Schlag gekonnt zur Seite ausgewichen, jedoch hätte er dabei beinahe sein Gleichgewicht verloren. Sein Gegner war sehr schnell, das musste er ihm lassen, doch um mit den kraftvollen Hieben Erfolg zu haben, musste er schon treffen. Auch der Irokesen-Dämon war erstaunt, wie wendig der andere war, obwohl dessen Körper durch die Muskeln zum Teil recht schwerfällig wirkte. Gerade, als er sich nach dem Fehlschlag umwenden wollte, spürte er schon einen Handkantenschlag des Drachen im Nacken.
„Argh, du bist verdammt schnell!“, kommentierte Havo das Geschehen und schwang nun mit der Axt knapp über den Boden, wobei Bichura ziemlich weit nach oben springen musste. Von diesem Schlag abgelenkt, witterte Shimon ihre Chance und stürmte siegessicher mit ihren Messer auf den Drachendämon zu. Als sie ihren einen Arm vorstreckte, erwischte sie Bichura an der Schulter, selbst als er ausgewichen war und verpasste ihm einen Schnitt, der sofort zu bluten anfing. Bevor er sie jedoch packen konnte, sprang sie nach hinten und ließ ihn erst einmal so stehen. Bichura fasste sich an die Schulter und spürte Blut an seinen Fingern.
„Nicht schlecht, aber ihr wisst, dass ihr nicht in Kombination kämpfen dürft“, meinte er schließlich und lockerte sein Genick. „Havo, du hast sehr viel Kraft, aber du solltest dich nicht dabei verausgaben, denn nicht jeder Schlag trifft. Schon gar nicht, bei schnellen Gegnern. Und du Shimon, hast mich getroffen, weil ich nicht konzentriert war. Aber was ist, wenn ich angreife?“
Damit rannte der Drachendämon ohne weitere Vorwarnung auf die junge Frau zu, sodass sie sich nicht einmal kampfbereit machen konnte. Sie stach viel zu früh zu und traf Bichura zwar am Arm, doch dadurch unbeeindruckt, packte er sie am Hals und sie sah mit den Augen nach unten, zu ihren Messern. Er jedoch drückte etwas kräftiger zu und schon fiel ihr eine der Waffen auf den Boden.
„Lass sie los!“, rief Havo und rannte erneut mit seiner Axt nach vorn, doch ehe er es sich versah und ihm einen Axtstreich verpassen wollte, war dieser hinter Shimon getreten und benutzte sie als Schutzschild. Sofort schmetterte der andere seine Axt in den Boden und Bichura gab die Dämonin frei, indem er sie zu dem anderen schubste und zurücksprang.
„Mistkerl, was war denn das für eine Aktion?“, schimpfte der andere Dämon und hielt seine Freundin, die den Schreck erst einmal verkraften musste, in den Armen.
„Seid ihr als Räuber nie in eine ähnliche Situation gekommen?“, gab der Drache nun zurück. „Damit würdet ihr euch selbst umbringen, wenn es der Ernstfall wäre.“
Shimon befreite sich dann wieder aus dem Griff ihres Liebsten, aber drehte sich noch einmal zu ihm.
„Er hat recht. Wir sollten nicht so ungestüm kämpfen, das kostet mehr, als es nützt.“
Sie nahm dann ihr heruntergefallenes Messer wieder auf, machte sich im nächsten Moment wieder bereit.
„Kämpfen wir einzeln, das bringt mehr. Ich fange an. Und jetzt Schluss mit Spielereien!“
Seltsamerweise war gerade die Dämonin dem Drachen gefährlich geworden, denn sie hatte ihm bisher schon zwei Schnitte versetzt, die alles andere als ungefährlich waren. Zum Glück waren sie recht schnell wieder verheilt. Havo hatte ihn bisher nicht getroffen, was auch besser für ihn war.
„Dann los!“
Erneut stürmte Shimon auf ihn zu, aber kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatte, ging sie in die Hocke, womit Bichura nicht gerechnet hatte und versetzte ihm mit der Faust, in der sie das Messer hielt, einen Schlag unter das Kinn und daraufhin gleich einen Tritt, sodass er mit dem Rücken in den Dreck flog. Er lag nun am Boden und sein Kiefer schmerzte, doch das hielt die junge Frau nicht ab, auf ihn zuzuspringen, woraufhin der Drache sich wegrollte und machte, dass er wieder hochkam. Sich von ihr entfernen konnte er sich jedoch nicht, denn er spürte im nächsten Moment am unteren Rücken ein Ziehen und drehte sich geschwind um. Sie hielt ihn am Drachenschwanz mit einer Hand gepackt und das Messer der Hand zwischen ihre Zähne geklemmt, während sie ihn anzwinkerte.
„Hey!“, rief er ihr überrumpelt zu, als er über seine Schulter nach hinten sah.
Sie riss ihn daran geschwind zurück und warf eins der Messer nach ihm, was tatsächlich in seiner Brust stecken blieb und er einen Schmerzensschrei ausstieß. Seine Augen funkelten sie böse an und da er merkte, dass sie sich im Vorteil fühlte, riss er das Messer einfach heraus, warf es auf den Boden und rannte wie gestochen auf sie zu, packte sie an den Schultern und riss sie zu Boden, woraufhin Shimon aufschrie. Als die aufgewirbelte Staubwolke verweht war, sah man, wie Bichura drauf und dran war, seine Faust auf sie herunter sausen zu lassen, aber er tat es nicht.
„Das mit dem Ziehen war eine ganz unsaubere Aktion!“, sagte er stattdessen keuchend, doch sie starrte nur auf seine Brust, in der ein ausgefranstes Stichloch prangte und das Blut nur so heraussickerte. Sie hatte wohl doch übertrieben...
Immerhin schloss es sich langsam wieder und im nächsten Moment stand er wieder von ihr auf und reichte ihr die Hand zum Aufstehen hin, welche sie dann auch nahm.
„Sag mal... Machen dir die Stiche gar nichts aus, dass du einfach weiter kämpfst? Dir könnte wohl einer ein Schwert in den Rücken jagen und du würdest weitermachen.“
„Schmerzen regen mich nur dazu an, mit stärkerer Wucht anzugreifen“, erwiderte Bichura auf ihre Frage und Havo, der sich das angesehen hatte, war erstaunt über ihren kurzen, aber effektvollen Kampf. Ihre Rüstung hatte jedoch tiefe Kerben an den Schulterschonern, von Bichuras Krallen, die er ausgefahren hatte.
„Ich will jetzt auch!“, quengelte Havo, der vom Zusehen ganz ungeduldig geworden war. Shimon hatte ihre Fintenattacke vom gestrigen Tag schon ausprobiert, jetzt wollte er sein Können unter Beweis stellen.
Der Drachendämon sah zu ihm herüber und rief dann: „So lange du mir nicht den Kopf abhacken willst, kannst du auch so einen Kampf haben! Deine Freundin hat mich ganz schön in Bedrängnis gebracht!“
Shimon lächelte triumphierend und klopfte Bichura auf die Schulter, die bis vor kurzem noch verwundet war.
„Wenn ich damit das Monster überrasche, habe ich sicher gute Chancen, oder?“
„Garantiert“, antwortete Bichura und ließ sie dann wieder an den Rand des Geschehens treten, denn der andere wartete auch schon in den Startlöchern.
Havo stürmte wieder auf ihn zu und ließ seine Axt lang ausschwingen, weswegen Bichura seinen Rücken nach hinten biegen musste, um ihr auszuweichen.
„Was hab ich gerade gesagt?! Nicht auf meinen Kopf!“, meckerte er danach, als der Drache mit den Händen auf dem Boden ankam und im halben Handstand mit seinen Füßen den anderen kräftig wegstieß. Als Havo schließlich auf dem Hosenboden saß, sagte er beim Aufrappeln: „Aber ich muss meine Monster doch so angreifen!“
Kurz darauf war Bichura sofort wieder da, griff an den Stab der Axt und drückte dagegen, um den anderen auf den Boden zu zwingen, doch dieser hielt fest dagegen. Aber das war noch nicht alles, denn der Iro-Dämon versuchte mit einem Fuß die Beine des Drachen wegzuschlagen, was ihm schließlich auch gelang, sodass Bichura nach hinten kippte und der andere nun die Axtstange quer über seinen Hals hielt. Langsam sah der Drachendämon ein, dass er heute nicht gut in Form war, oder es lag eben daran, dass die anderen sehr gut mit ihm mithalten konnten.
„Na, was machst du jetzt?“, fragte der recht bullige Dämon den Drachen, der in der Klemme saß. Eine Hand hatte er unter den Stiel gelegt, um Platz zwischen seinem Hals und der Waffe zu schaffen , doch die andere hatte er frei. Er stützte sich damit mit aller Kraft ab, sodass er sogar den Axtstab etwas vorrücken konnte und Havo bekam, verwundert über die Kraft desjenigen, mit dessen Stirnschmuck eine Kopfnuss, die ihn gehörig ablenkte. Nun war es ein Leichtes, dass Bichura ihn so einen Tritt versetzte, dass der andere über ihn rüberflog, wobei der Drache jetzt die Axt an sich nahm und sich auf Havo stürzte. Mit der Axt in der Hand wirkte dieser noch viel bedrohlicher, doch auch hier würde er nicht weiter zuschlagen. Dass sich auf der Stirn des Irokesen-Dämons langsam eine Beule bildete, reichte schon.
„Pass auf, dass du nicht zu siegessicher bist, wenn dein Gegner am Boden liegt. Der kann nämlich noch immer angreifen, wenn er geschickt genug ist.“
„Schwächen und dann den finalen Schlag ausführen, wenn der Gegner noch mit der anderen Verletzung zu tun hat. Wie gut, dass ich einen wie dich nicht als Gegner haben werde“, sagte Havo nun und hielt sich noch immer seine Stirn, auf der bisher nur ein großer Bluterguss prangte. Als der andere wieder von ihm aufstehen wollte und die Axt neben ihn legte, spürte er ein Messer am Hals, was ihn erschrocken die Luft anhalten und inne halten ließ, denn Shimon hatte die Chance genutzt und sich von hinten angeschlichen.
„Nur mit listigen Angreifern kommt er nicht so gut zurecht“, flüsterte sie belustigt, aber ließ das Messer dann wieder sinken.
Die Dämonen trainierten danach noch weiter, bis die Sonne am Untergehen war und gingen dann erschöpft und durchgeschwitzt zum Quartier zurück. Die Portion Dark Matter nach dem Abendbrot würde ihre Lebensgeister schon wieder wecken.
„Und ich soll wirklich mit dieser Einschränkung gegen euch kämpfen?“, fragte er, und ein wenig Beunruhigung schwang in seiner Stimme mit. Vielleicht hätte er doch seine Rüstung, oder wenigstens ein Teil von ihr, mitnehmen sollen...
„Keine Sorge, wir werden dich schon nicht umbringen“, entgegnete die Dämonin daraufhin, die eines ihrer Messer in der Hand drehte, jedoch milderte das keineswegs seine Sorge. Immerhin waren die beiden geschützt und er nicht.
„Sei kein Schisser! Du wirst doch wohl unseren Angriffen ausweichen können. Sonst brauchst du dich erst gar nicht erst 'Krieger' nennen!“
Bichura seufzte. „Also schön.“
„Hältst du dich nicht an unsere Vereinbarung, hast du schon verloren. Vergiss das nicht.“
Und diese lautete, dass er auf keinen Fall seine Flügel einsetzen sollte, denn die Monstren, die sie in den nächsten Tagen erwarten würde, konnten auch nicht fliegen. Es war dem Drachen aber zuwider, in dem Augenblick als eines der „Monster“ gehandhabt zu werden.
„Ja. Jetzt hört auf zu schwafeln, greift mich endlich an!“, brüllte Bichura ihnen kampfeslustig entgegen und machte sich bereit.
Havo ließ es sich nicht nehmen, sofort zu ihm mit erhobener Axt und wildem Kriegsgeschrei zu stürmen, während Shimon erst später zum Einsatz kommen sollte. Außerdem wollte sie sehen, wie der Drache wohl mit ihrem Liebsten fertig werden würde.
Der erste Axthieb traf schon ins Leere, denn Bichura war diesem Schlag gekonnt zur Seite ausgewichen, jedoch hätte er dabei beinahe sein Gleichgewicht verloren. Sein Gegner war sehr schnell, das musste er ihm lassen, doch um mit den kraftvollen Hieben Erfolg zu haben, musste er schon treffen. Auch der Irokesen-Dämon war erstaunt, wie wendig der andere war, obwohl dessen Körper durch die Muskeln zum Teil recht schwerfällig wirkte. Gerade, als er sich nach dem Fehlschlag umwenden wollte, spürte er schon einen Handkantenschlag des Drachen im Nacken.
„Argh, du bist verdammt schnell!“, kommentierte Havo das Geschehen und schwang nun mit der Axt knapp über den Boden, wobei Bichura ziemlich weit nach oben springen musste. Von diesem Schlag abgelenkt, witterte Shimon ihre Chance und stürmte siegessicher mit ihren Messer auf den Drachendämon zu. Als sie ihren einen Arm vorstreckte, erwischte sie Bichura an der Schulter, selbst als er ausgewichen war und verpasste ihm einen Schnitt, der sofort zu bluten anfing. Bevor er sie jedoch packen konnte, sprang sie nach hinten und ließ ihn erst einmal so stehen. Bichura fasste sich an die Schulter und spürte Blut an seinen Fingern.
„Nicht schlecht, aber ihr wisst, dass ihr nicht in Kombination kämpfen dürft“, meinte er schließlich und lockerte sein Genick. „Havo, du hast sehr viel Kraft, aber du solltest dich nicht dabei verausgaben, denn nicht jeder Schlag trifft. Schon gar nicht, bei schnellen Gegnern. Und du Shimon, hast mich getroffen, weil ich nicht konzentriert war. Aber was ist, wenn ich angreife?“
Damit rannte der Drachendämon ohne weitere Vorwarnung auf die junge Frau zu, sodass sie sich nicht einmal kampfbereit machen konnte. Sie stach viel zu früh zu und traf Bichura zwar am Arm, doch dadurch unbeeindruckt, packte er sie am Hals und sie sah mit den Augen nach unten, zu ihren Messern. Er jedoch drückte etwas kräftiger zu und schon fiel ihr eine der Waffen auf den Boden.
„Lass sie los!“, rief Havo und rannte erneut mit seiner Axt nach vorn, doch ehe er es sich versah und ihm einen Axtstreich verpassen wollte, war dieser hinter Shimon getreten und benutzte sie als Schutzschild. Sofort schmetterte der andere seine Axt in den Boden und Bichura gab die Dämonin frei, indem er sie zu dem anderen schubste und zurücksprang.
„Mistkerl, was war denn das für eine Aktion?“, schimpfte der andere Dämon und hielt seine Freundin, die den Schreck erst einmal verkraften musste, in den Armen.
„Seid ihr als Räuber nie in eine ähnliche Situation gekommen?“, gab der Drache nun zurück. „Damit würdet ihr euch selbst umbringen, wenn es der Ernstfall wäre.“
Shimon befreite sich dann wieder aus dem Griff ihres Liebsten, aber drehte sich noch einmal zu ihm.
„Er hat recht. Wir sollten nicht so ungestüm kämpfen, das kostet mehr, als es nützt.“
Sie nahm dann ihr heruntergefallenes Messer wieder auf, machte sich im nächsten Moment wieder bereit.
„Kämpfen wir einzeln, das bringt mehr. Ich fange an. Und jetzt Schluss mit Spielereien!“
Seltsamerweise war gerade die Dämonin dem Drachen gefährlich geworden, denn sie hatte ihm bisher schon zwei Schnitte versetzt, die alles andere als ungefährlich waren. Zum Glück waren sie recht schnell wieder verheilt. Havo hatte ihn bisher nicht getroffen, was auch besser für ihn war.
„Dann los!“
Erneut stürmte Shimon auf ihn zu, aber kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatte, ging sie in die Hocke, womit Bichura nicht gerechnet hatte und versetzte ihm mit der Faust, in der sie das Messer hielt, einen Schlag unter das Kinn und daraufhin gleich einen Tritt, sodass er mit dem Rücken in den Dreck flog. Er lag nun am Boden und sein Kiefer schmerzte, doch das hielt die junge Frau nicht ab, auf ihn zuzuspringen, woraufhin der Drache sich wegrollte und machte, dass er wieder hochkam. Sich von ihr entfernen konnte er sich jedoch nicht, denn er spürte im nächsten Moment am unteren Rücken ein Ziehen und drehte sich geschwind um. Sie hielt ihn am Drachenschwanz mit einer Hand gepackt und das Messer der Hand zwischen ihre Zähne geklemmt, während sie ihn anzwinkerte.
„Hey!“, rief er ihr überrumpelt zu, als er über seine Schulter nach hinten sah.
Sie riss ihn daran geschwind zurück und warf eins der Messer nach ihm, was tatsächlich in seiner Brust stecken blieb und er einen Schmerzensschrei ausstieß. Seine Augen funkelten sie böse an und da er merkte, dass sie sich im Vorteil fühlte, riss er das Messer einfach heraus, warf es auf den Boden und rannte wie gestochen auf sie zu, packte sie an den Schultern und riss sie zu Boden, woraufhin Shimon aufschrie. Als die aufgewirbelte Staubwolke verweht war, sah man, wie Bichura drauf und dran war, seine Faust auf sie herunter sausen zu lassen, aber er tat es nicht.
„Das mit dem Ziehen war eine ganz unsaubere Aktion!“, sagte er stattdessen keuchend, doch sie starrte nur auf seine Brust, in der ein ausgefranstes Stichloch prangte und das Blut nur so heraussickerte. Sie hatte wohl doch übertrieben...
Immerhin schloss es sich langsam wieder und im nächsten Moment stand er wieder von ihr auf und reichte ihr die Hand zum Aufstehen hin, welche sie dann auch nahm.
„Sag mal... Machen dir die Stiche gar nichts aus, dass du einfach weiter kämpfst? Dir könnte wohl einer ein Schwert in den Rücken jagen und du würdest weitermachen.“
„Schmerzen regen mich nur dazu an, mit stärkerer Wucht anzugreifen“, erwiderte Bichura auf ihre Frage und Havo, der sich das angesehen hatte, war erstaunt über ihren kurzen, aber effektvollen Kampf. Ihre Rüstung hatte jedoch tiefe Kerben an den Schulterschonern, von Bichuras Krallen, die er ausgefahren hatte.
„Ich will jetzt auch!“, quengelte Havo, der vom Zusehen ganz ungeduldig geworden war. Shimon hatte ihre Fintenattacke vom gestrigen Tag schon ausprobiert, jetzt wollte er sein Können unter Beweis stellen.
Der Drachendämon sah zu ihm herüber und rief dann: „So lange du mir nicht den Kopf abhacken willst, kannst du auch so einen Kampf haben! Deine Freundin hat mich ganz schön in Bedrängnis gebracht!“
Shimon lächelte triumphierend und klopfte Bichura auf die Schulter, die bis vor kurzem noch verwundet war.
„Wenn ich damit das Monster überrasche, habe ich sicher gute Chancen, oder?“
„Garantiert“, antwortete Bichura und ließ sie dann wieder an den Rand des Geschehens treten, denn der andere wartete auch schon in den Startlöchern.
Havo stürmte wieder auf ihn zu und ließ seine Axt lang ausschwingen, weswegen Bichura seinen Rücken nach hinten biegen musste, um ihr auszuweichen.
„Was hab ich gerade gesagt?! Nicht auf meinen Kopf!“, meckerte er danach, als der Drache mit den Händen auf dem Boden ankam und im halben Handstand mit seinen Füßen den anderen kräftig wegstieß. Als Havo schließlich auf dem Hosenboden saß, sagte er beim Aufrappeln: „Aber ich muss meine Monster doch so angreifen!“
Kurz darauf war Bichura sofort wieder da, griff an den Stab der Axt und drückte dagegen, um den anderen auf den Boden zu zwingen, doch dieser hielt fest dagegen. Aber das war noch nicht alles, denn der Iro-Dämon versuchte mit einem Fuß die Beine des Drachen wegzuschlagen, was ihm schließlich auch gelang, sodass Bichura nach hinten kippte und der andere nun die Axtstange quer über seinen Hals hielt. Langsam sah der Drachendämon ein, dass er heute nicht gut in Form war, oder es lag eben daran, dass die anderen sehr gut mit ihm mithalten konnten.
„Na, was machst du jetzt?“, fragte der recht bullige Dämon den Drachen, der in der Klemme saß. Eine Hand hatte er unter den Stiel gelegt, um Platz zwischen seinem Hals und der Waffe zu schaffen , doch die andere hatte er frei. Er stützte sich damit mit aller Kraft ab, sodass er sogar den Axtstab etwas vorrücken konnte und Havo bekam, verwundert über die Kraft desjenigen, mit dessen Stirnschmuck eine Kopfnuss, die ihn gehörig ablenkte. Nun war es ein Leichtes, dass Bichura ihn so einen Tritt versetzte, dass der andere über ihn rüberflog, wobei der Drache jetzt die Axt an sich nahm und sich auf Havo stürzte. Mit der Axt in der Hand wirkte dieser noch viel bedrohlicher, doch auch hier würde er nicht weiter zuschlagen. Dass sich auf der Stirn des Irokesen-Dämons langsam eine Beule bildete, reichte schon.
„Pass auf, dass du nicht zu siegessicher bist, wenn dein Gegner am Boden liegt. Der kann nämlich noch immer angreifen, wenn er geschickt genug ist.“
„Schwächen und dann den finalen Schlag ausführen, wenn der Gegner noch mit der anderen Verletzung zu tun hat. Wie gut, dass ich einen wie dich nicht als Gegner haben werde“, sagte Havo nun und hielt sich noch immer seine Stirn, auf der bisher nur ein großer Bluterguss prangte. Als der andere wieder von ihm aufstehen wollte und die Axt neben ihn legte, spürte er ein Messer am Hals, was ihn erschrocken die Luft anhalten und inne halten ließ, denn Shimon hatte die Chance genutzt und sich von hinten angeschlichen.
„Nur mit listigen Angreifern kommt er nicht so gut zurecht“, flüsterte sie belustigt, aber ließ das Messer dann wieder sinken.
Die Dämonen trainierten danach noch weiter, bis die Sonne am Untergehen war und gingen dann erschöpft und durchgeschwitzt zum Quartier zurück. Die Portion Dark Matter nach dem Abendbrot würde ihre Lebensgeister schon wieder wecken.