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Names, carved in stone (Defense Devil)

von Miss Kuri
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Drama / P16 / Gen
31.01.2013
14.02.2014
13
18.850
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31.01.2013 528
 
Du bist vollkommen allein...
Alles, was du bis dahin kanntest und womit du aufgewachsen bist, wurde mit einem Schlag ausgelöscht...
Trauer, Rachegelüste und Wiedergutmachungsgedanken quälen dich noch immer...


Zwei Jahre nach dem Massaker am Drachenvolk, welches der Großkönig der Dämonenwelt angeordnet hatte, saß Bichura, der die Auslöschung seines Volkes mitansehen musste, auf einem dünnen Felsen und hielt einen Zettel in der Hand. Beim Wasserholen hatte er ihn an einer Säule entdeckt, wo er im Wind flatterte und abzureißen drohte. Nur mit einem kurzen Blick darauf hatte er diesen an sich genommen, in seine Hosentasche gesteckt und war mit einem Wassereimer wieder zurück zu seinem Heimatfelsen geflogen. Jetzt starrte er auf diesen Zettel, welchen er mittlerweile schon etliche Male gelesen hatte.
Schwarz auf Weiß stand dort folgendes: „Ihr habt nichts zu verlieren und könnt dem Tod furchtlos ins Auge blicken? Dann meldet Euch beim diesjährigen Turnier des Massaker-Kolosseums am Königshof an!“
Der Drachendämon kniff das Blatt Papier wütend in seiner Hand an einer Seite zusammen, als er nur das Wort „Königshof“ las. Weiter unten wurde erklärt, wie man teilnehmen konnte. Man musste sich nur bei den Wachen dafür melden, die würden einen dann schon zulassen. Tatsächlich? Was, wenn sie ihn nach dem Attentat wiedererkannten? Bichura schüttelte den Kopf. Nein, wie sollten sie auch? Keiner der Wachen hatte bei seinem Angriff überlebt, nur das Opfer selbst. Dieses hätte eine Personenbeschreibung abgeben können, aber wenn man ihn steckbrieflich gesucht hätte, dann wären schon längst Kopfgeldjäger zu ihm gekommen, um ihn zu töten. Das war jedoch in den Jahren nicht ein einziges Mal der Fall gewesen. Den Gedanken nun beiseite schiebend, loderte der Hass auf die Imperiale Familie erneut auf.
Verdammte Königsfamilie, fluchte er innerlich, denn sie beziehungsweise der König allein, war Schuld daran, dass seine Familie, nein, das ganze Dorf, in dem er lebte und am Aufstand der Drachen beteiligt war, dem Erdboden gleich gemacht wurde. Allein er, als stärkster Krieger, hatte gerade so überleben können, als die Schergen des Königs in Vielzahlen kamen und alles zerstörten, was vor ihren Augen lag.
Bichura hatte sich fest vorgenommen, diesen Ort wieder aufzubauen, doch dafür brauchte er Geld und das in rauen Mengen. In der ganzen Zeit danach hatte sich ihm keine Gelegenheit dafür geboten, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, doch nun, durch dieses schäbige Blatt Papier, konnte er der Imperialen Familie einen Denkzettel verpassen, wenn er dieses Turnier gewann.
Er hatte einen Entschluss gefasst, deshalb knüllte er den Zettel in einer Hand zusammen, warf ihn mit voller Wucht gegen das Licht der gerade aufgehenden Sonne und ging zu einer großen Kiste, in der seine Rüstung vom letzten Kampf gegen die Gefolgsleute des Königs verstaut war und klappte diese auf. Glänzend und mit ein paar Kerben auf dem Brustpanzer und dem Helm, lag sie dort noch so, wie er sie das letzte Mal, vom Blut der Feinde gesäubert, hineingelegt hatte.
„Ich werde dieses Turnier gewinnen und dann mein Dorf wieder aufbauen. Und das prächtiger, als es jemals war, damit ihr alle stolz auf mich sein könnt.“
Eine Träne lief aus einem seiner Augenwinkel, als der Drache mit fest entschlossener Miene die Rüstung aus der Kiste nahm, um sie anzulegen.
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