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Ein Kampf gegen die eigene Familie

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Freundschaft / P16 / Gen
Fabi Jo Mäx
08.01.2013
08.01.2013
1
477
 
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Dieses Kapitel
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08.01.2013 477
 
Hauptpersonen:

Name: Elli Sherin
Alter: 16
Wohnort: Dillingen

Name: Fabian Halbig
Alter: 18
Wohnort: Dillingen

Name: Mäx Schlichter
Alter: 23
Wohnort: Augsburg

Name: Jo Halbig
Alter: 22
Wohnort: München



Ellis Sicht

Wieder einmal ging ich alleine zur Schule. Wie immer eben. Einsam und allein. Es war gerade Ende Oktober und der letzte Tag in der Woche. Danach war ich wieder alleine. Alleine mit den Zeugen Jehovas. Ja, ich gehörte zu dieser Sekte und stand immer noch hinter ihr. Einzig und allein die ewige Einsamkeit machte mir zu schaffen. Ich durfte keine Freunde in der Schule haben, nicht mit den Nachbarskindern spielen. Die einzigsten sozialen Kontakte, die ich knüpfen durfte, waren zu Kindern die ebenfalls der Sekte angehörten. Mit denen verstand ich mich allerdings nicht so gut. Die einzigste Freundin die ich hatte war Julie, auch ein Mitglied der Zeugen Jehovas. Sie war auch die einzigste Person, die mich verstand, wenn ich manchmal an der Treue zu den Zeugen Jehovas zweifelte. Und das alles ging schon seit 9 Jahren so. Oftmals ging es mir schlecht, weil ich in der Schule gemobbt wurde und beleidigt wurde. Ich wurde graues Mäuschen genannt, weil ich immer nur Röcke und Kleider tragen durfte. Aber nicht etwa die Röcke und Kleider, die viele meiner Klassenkameradinnen trugen, nein sie waren eng und grau, mindestens bis zu den Knien lang und einfach nur hässlich. Außerdem saß ich in der Pause immer alleine auf der Bank, weil ich Angst vor Beleidigungen hatte. Als ich noch kleiner war, und gerade erst zu den Zeugen Jehovas gekommen war, fand ich alles ganz normal für mich. Meine Klassenkameraden ließen mich in Ruhe, akzeptierten, dass ich zu den Zeugen Jehovas gehörte und keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen durfte. Doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Als ich etwa 12 Jahre alt war, ging der Terror erst richtig los. Meine Klassenkameraden fingen an, meine Schulsachen kaputt zu machen, bewarfen mich mit Tafelschwämmen und machten mir den Schulalltag zur Hölle. Ich erzählte es alles meiner Mutter, sie meinte daraufhin nur „Für die Zeugen Jehovas musst du das schon durchhalten. Jehova wäre enttäuscht von dir, wenn du es nicht tun würdest.“ Jehova war der Gott, an den man bei den Zeugen Jehovas glaubte und um ihn nicht zu enttäuschen, nahm ich einfach alles weiterhin so hin und litt weiter.
Eine weitere Sache, die mich von meinen Klassenkameraden unterschied war, dass ich meine Geburtstage nicht feiern durfte. Weihnachten war auch nicht mehr das, was es früher einmal war. Auch das wurde hier nicht gefeiert. Das alles war damals ziemlich ungewöhnlich, als ich den Zeugen Jehovas beitrat.
Trotz all der Unterschiede zu den anderen Menschen, hielt ich an meinem Glauben fest. Ich stand zu den Zeugen Jehovas und wollte das auch immer tun. Da wusste ich allerdings noch nicht, wen ich bald treffen sollte. Jemand, der mein ganzes Leben auf den Kopf stellte.
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