Langsam öffnete ich meine Augen. Meine Lider waren schwer und mein Kopf schmerzte. Der kalte Steinboden unter mir ließ mich erzittern. Ich fragte mich was passiert war. Irgendetwas hatte mich bewusstlos werden lassen. Elliot! Ich ließ meinen Blick durch den kargen Raum wandern. Meine Sicht war verschwommen. Als ich mich etwas aufrichtete, spürte ich plötzlich etwas Warmes, Feuchtes an meiner Hand. Mein Blick wurde etwas klarer, auch wenn das schummrige Licht der Kerzen mich keine Einzelheiten erkennen ließ. Fassungslos starrte ich auf meine Hand. An ihr klebte Blut.
Mir wurde schlecht und ich ballte meine Hand zu einer Faust zusammen, um das Blut nicht weiter sehen zu müssen.
Nochmals sah ich mich um, um herauszufinden, woher das viele Blut kam.
Als ich fand wonach ich suchte, stockte mir der Atem. Elliot. Langsam stand ich auf und tat ein paar Schritte auf den leblosen Körper zu. Meine Beine zitterten. Das konnte nicht sein. Durfte nicht sein.
Einige Sekunden stand ich da und versuchte zu begreifen was passiert war.
Das alles ging viel zu schnell.
Viel zu schnell holte mich auch die Erkenntnis ein, dass das hier die Realität war. Dies war wirklich Elliot.
Meine Beine gaben nun endgültig unter mir nach und ließen mich zu Boden sinken. Allein bei dem Gedanken daran, dass Elliot tot war, spürte ich, wie mein Herz von etwas Schwerem und Dunklem eingenommen wurde.
Ein Gefühl der Einsamkeit breitete sich in mir aus. Nein, schlimmer. Es war, als ob ein Teil meiner selbst auf einmal fehlte. Es fühlte sich an wie damals, bevor ich Elliot zum ersten Mal traf. Unvollständig. Mein Leben war wie ein Lied ohne Rhythmus gewesen. Durcheinander und ohne einen Sinn.
Elliot schien meinem Leben eine Melodie gegeben zu haben.
Eine Melodie, die nun nicht mehr spielte...
Doch da war neben dem drückenden Schmerz noch ein anderes Gefühl. Ich wusste nicht welches, aber es belastete mich zutiefst.



Seid still!



Deine Schuld. Deine Schuld. Deine Schuld...
Es hallte in meinem Kopf ununterbrochen weiter und schmerzte. Es sollte aufhören. Diese Stimmen. Sie sollten mich einfach in Ruhe lassen!
Verschwindet endlich! Ihr versteht das nicht!
Das alles war nicht meine Schuld. Es war die Schuld dieses Chains! Es hätte nicht so kommen müssen...
Ich hasste diesen Chain. Er hatte mir das Wichtigste in meinem Leben genommen.
Etwas in mir hatte mir gesagt, dass er versucht hatte, mich zu beschützen.
Doch er hatte mein Leben nicht verteidigt, sondern zerstört...
Schuld. Schlagartig wurde mir bewusst, woher dieses belastende Gefühl kam. Sie hatten Recht. Das alles war sehr wohl meine Schuld. Elliot wurde meinetwegen verletzt. Meinetwegen schloss er diesen Vertrag ab...
Die Stimmen hatten Recht. Elliots Tod war nur meine Schuld und es trieb mir unaufhaltsam die Tränen in die Augen...