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Menschsein leichtgemacht

von samphira
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Horror / P18 / Gen
Balthazar Gabriel John Constantine Luzifer OC (Own Character)
28.12.2012
20.05.2016
15
17.250
2
Alle Kapitel
15 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
28.12.2012 1.341
 
Ohne große Vorworte ein neues Kapitel.

Let´s go!

Eine ihm nur allzu bekannte Gestalt kommt langsam näher. Die schmutzige, ehemals weiße Kleidung ist ziemlich heruntergekommen. „Hallo, Gabriel“, spricht Balthazar gemein lächelnd,“ lange nicht gesehen. Du hast dich ziemlich verändert. Vom Engel zum Mensch. Das ist bestimmt hart.“ „Warum bist du nicht in der Hölle und wirst bestraft? Vergibt der Antichrist so schnell ein solches Vergehen? Des Herren Sieg über den Verführer? Mit Hilfe seiner eigenen Brut?“, fragt Gabriel höhnisch. Der Dämon winkt ab: “Ich kann dich beruhigen, Menschlein. Luzifer ist sehr nachtragend.“ „Weshalb bist du dann wieder hier? Und wer ist das da an deiner Seite?“
„Reiße der Person die Zunge raus“, nuschelt Lilith mit geschlossenen Augen, “die Stimme nervt.“ Der Angesprochene Mann grinst. Er fasst die immer noch mitgenommene Teufelstochter um die Taille und hebt sie hoch. Lilith murmelt einen leisen Protest, doch lächelt müde. “Wer ist diese Frau?“ „Braucht dich nicht zu interessieren, Mensch“, spricht Balthazar mit spöttisch verzogenen Mundwinkeln und lässt Gabriel ohne ein weiteres Wort stehen.
“Ich rate einfach mal drauf los“, kommt es schwach von Lilith,“ das war bestimmt dein Engel, Balthy.“ Ein leises Kichern folgt ihren Worten, da der Dämon beleidigt das Gesicht verzieht. „Nicht fallen lassen“, meint sie schnell und kuschelt sich enger an ihren Begleiter.
Balthazar hebt fragend eine Augenbraue: “Du vertraust mir doch nicht etwa, Lilith?“ „Ich bin vollkommen mit meinen normalen Kräften am Ende. Mit Vertrauen hat das nichts zu tun, mein lieber Balthy.“ Der Angesprochene grinst siegessicher. „Einbildung ist auch eine Art von Bildung“, stellt die Frau schmollend fest.
„Mir hat niemand gesagt, dass du so schnell umfällst, Kleine“, spricht Balthazar voller Spott. „Meine Nerven sind aus Stahl“, erklärt Lilith nachdenklich, ohne auf den Kommentar einzugehen,“ irgendwie haben meine Ohren angefangen zu schmerzen und durch meinen Kopf jagte ein beißendes Gefühl. So als würde jemand spitze Nadeln hineinstoßen.“ „Hattest du sowas schon einmal?“ Die Frau schüttelt den Kopf und zuckt zusammen, da die Kopfschmerzen noch immer nicht weg sind und erneut an Stärke zunehmen. Völlig am Ende schließt sie die Augen und ist nur einen Augenblick später eingenickt.
Balthazar schaut in das ungesund gefärbte Gesicht der Teufelstochter. Er trägt sie in sein Apartment. Auf den Weg dorthin ignoriert der Dämon geflissentlich die Menschen um sich herum, vor allem gewisse Damen, welche entsetzt die Hände vor den Mund geschlagen haben, als ihre Blicke auf ihn gefallen sind. Mit Hilfe seiner Kräfte flüstert der Mann ihnen einige bösartige Worte ein.
Frau Naumin ist mit den Putzen und Aufräumen fertig, worüber Balthazar dankbar ist. Diese hat sich nämlich schon viel zu viele Gedanken über die Beziehung zwischen ihm und Lilith gemacht. Dazu zählt auch das verbrannte Schlafzimmer, was erst renoviert werden muss. Wegen der etwas verrückten Teufelstochter, denkt sich Balthazar.
Auf der einen Seite ist die verständliche Angst vor dem mehr als zornigen Luzifer, auf der Anderen haben die Beiden schon in der Hölle zu viel gemeinsam angestellt, als dass er sich einfach so Liliths entledigen kann.
Sie misst sich immer intellektuell mit ihm, wodurch es niemals langweilig wird. Egal ob es sich darum handelt, wie man eine Person am Besten zerstückeln sollte oder die Reihenfolge in den Spielen. Jedes Mal hatten Balthazar und Lilith sich in den Haaren gehabt, doch erst dann wurde alles richtig interessant. In der Hitze ihrer sogenannten Gespräche floss nicht selten Blut. Und eine Menge gute Ideen, um die Menschen in den Gruben wunderbar zu quälen. Lilith setzt nicht nur ihre Hände zum Schlagen und Kratzen ein, sondern auch zu anderen faszinierenden Dingen, wie Balthazar sich sadistisch lächelnd erinnert.
Wer kann schon von sich behaupten, flinke Finger zu haben, ohne einmal in den Genuss gekommen zu sein, des Satans Töchterlein beim Schlösserknacken zu beobachten. Oder bei, nicht selten ekelhaften, Operationen an Menschen. Natürlich ohne Handschuhe und Schutzkleidung, wo bliebe sonst der Spaß. Ganz zu schweigen im Umgang mit Degen und Schwert. Ein weiterer Punkt, weshalb diese Frau an seiner Seite bleiben sollte. Nur Schusswaffen sind ihr ein wahrhaftiges Rätsel. Ein Buch mit sieben Siegeln, könnte man sagen. Und dass die Tochter Luzifers nicht hässlich, sondern ein ziemlich ansprechendes Äußeres besitzt, spricht für sich selbst.
Lilith schreckt auf, als Balthazar sich auf das Sofa setzt. Sie blinzelt verwirrt in sein Gesicht. “Bist du wieder ansprechbar, Kleine?“, fragt der Mann neugierig. „Halt die Klappe, Balthy“, erklärt sie mit müder Stimme,“ ich fühle mich immer noch so, wie du aussiehst. Also verdammt schrecklich.“ “Bleibe bei Bewusstsein, Lilith“, kontert der Angesprochene gemein lächelnd,“ ansonsten würdest du mir doch schutzlos ausgeliefert sein.“
Diese Worte haben es in sich, da die Teufelstochter ihn mit der Faust fest ins Gesicht schlägt, sich wutentbrannt aus seinen Armen windet und mit schleppenden Bewegung einen gewissen Abstand gewinnt. Zornfunkelnd blicken ihre Augen zu dem Dämon.
“Du brauchst nicht denken, dass ich von dir abhängig bin“, erklärt Lilith mit stolzer Stimme,“ irgendwie kriege ich es hin, dass meine Kräfte auch hier funktionieren. Also, höre gefälligst auf, davon auszugehen, ich käme nicht allein klar.“ „Weshalb bitteschön gibst du dich dann mir ab? Du könntest ebenso einfach mir den Rücken kehren und dich allein durch die Menschenwelt bewegen“, stellt Balthazar lächelnd fest. Eigentlich sollten seine Worte ein Einlenken ihrerseits zur Folge haben, so der Plan. Aber die Frau denkt nicht einen Augenblick daran, nachzugeben.
“Ich werde auf dich hören, so wie ich es versprochen habe“, meint sie mit hoheitsvoller Stimme und steht, leicht schwankend, von dem Sofa auf, “dann bis irgendwann einmal.“ Ihre Schritte sind schwerfällig und mehrmals schließen sich ihre Augen, um den Taumel zu unterdrücken.
Lilith greift nach der Türklinke, doch bevor sie diese benutzen kann, schießt ein Arm an ihr vorbei, welcher entschlossen die Tür zuhält.
“Du Elendige“, flüstert Balthazar mit mühsam unterdrückter Wut,“ was hast du jetzt schon wieder vor?“ „Ich gehe“, antwortet die Teufelstochter entschlossen und rüttelt erfolglos an der Tür.
Auf einmal liegt eine unnachgiebige Hand um ihren Oberarm. „Du bleibst hier, Lilith!“, zischt der Dämon herrisch. „Warum sollte ich genau das tun? Erstens, du willst mich sowieso nicht hier haben, Zweitens brauche ich niemanden als sogenannten Aufpasser, weil ich immer noch die Tochter Luzifers bin und Drittens bin ich nicht schwach.“
„Aber sich an mich klammern, wenn die Dame mitgenommen ist und sogar um Hilfe bitten“, spricht Balthazar kalt lächelnd. Eine heftige Ohrfeige hinterlässt mehrere blutige Kratzer auf seinen Wangen. „Niemals bin ich hilflos!“, knurrt Lilith beinahe. „Und ob“, kontert Balthazar und zieht sie mit einem Ruck an sich.
Die Teufelstochter schlägt ihn mehrmals mitten ins Gesicht und versucht, einen Tritt an seine empfindlichste Stelle zu platzieren, aber der Dämon presst seine Gefangene unsanft, fast schon brutal gegen eine Wand. „Krieg dich gefälligst wieder ein, Lilith“, keucht er, da sie jetzt dazu übergegangen ist zu beißen.
Lilith spürt sehr wohl, dass ihre Kräfte langsam, aber sicher verschwinden. Eine trotzige Träne stiehlt sich aus ihrem Auge, als Balthazar sie blitzschnell von der Wand auf den Boden gezwungen hat. Er hält ihren Körper mit seinem eigenen bewegungsunfähig. „Hörst du mir zu, Kleine?“, versucht der Mann ein Gespräch zu beginnen, aber die Frau dreht ihr Gesicht weg.
Nicht nur aus Ignoranz, sondern auch damit ihr Begleiter nicht die bitteren Tränen der Erkenntnis sieht.
Erneut hat Balthazar das geschafft, was noch nie jemanden gelungen ist. Sie, Lilith. Die Teufelstochter. Auf dem Boden. Liegend. Hilflos. Seiner Willkür ausgeliefert. Ihr seine Regeln aufzwingen und ihren Stolz brechend.
„Weinst du?“ Balthazars Stimme ist weder spöttisch, noch höhnisch, geschweige denn gemein. Sie klingt besorgt. Lilith schüttelt stumm den Kopf, doch der Dämon dreht sanft ihr Gesicht so, dass die Frau ihm direkt in die Augen schauen muss.
“Du hast es geschafft“, flüstert die noch immer Festgehaltene mit tonloser, dumpfer Stimme. In ihrem Blick liegt Hoffnungslosigkeit und Bitterkeit. Die Wut und auch der leichte Wahnsinn haben Verzweiflung platz gemacht. „Du hast mich gebrochen“, schluckt Lilith und Tränen rinnen ihre Wangen nun ungehindert hinab.

Eventuelle Antworten gibt es im nächsten Kapitel.
Reviews werden mit einem Teller mit Schokoladenstückchen belohnt, Favos durchgeknuddelt. Also so wie immer.
Shadow Queen, dein Teller mit Knochenkeksen und weißer Schokolade ist zum abholen bereit!

Auf ein baldiges Wiedersehen!
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