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Menschsein leichtgemacht

von samphira
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Horror / P18 / Gen
Balthazar Gabriel John Constantine Luzifer OC (Own Character)
28.12.2012
20.05.2016
15
17.250
2
Alle Kapitel
15 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
28.12.2012 1.150
 
Hallo,
das ist meine Story zu ´Constantine´. Die Idee kam mir einfach so durch Zufall, nachdem ich den Film gesehen habe. Und ich habe tierischen Spaß daran, diese Idee umzusetzen.
Die Handlung und Lilith sind auf meinem Mist gewachsen, der Rest ist nicht meine.
Ich versuche, alle Charakter naturgetreu darzustellen, aber wenn das nicht so ganz klappt, bitte nicht böse sein.
Lilith ist etwas speziell, aber wer mir deshalb den Kopf abreißen will, den schick ich vorher in die Hölle.
Warnungen?! Lilith ist ein Teufelsbraten, also erwartet keine bunten Luftballons und süße Tierchen.

Los geht der Spaß!


„Mir ist so langweilig“, stöhnt die junge Frau und verleiert genervt die Augen. Sie sitzt, besser gesagt liegt, auf einem bequemen, dunkelroten Sofa. Gegenüber steht ein schwarzer Thron, auf welchem eine weitere Person sitzt. Der Mann spricht mit spöttischer Stimme: “Warum bis du nicht  bei den Gruben und machst eines deiner legendären Spiele.“ „Die sind langweilig mit der Zeit! Alle hören immer auf das, was man ihnen sagt und überraschen einen nicht. Irgendwann hängt einem das zum Hals heraus. Die Menschenschreie gehen sowas von auf die Nerven, wenn man jede einzelne Stimme unterscheiden kann. Und das ist scheiße! Ich brauche Abwechslung, verdammt nochmal! Was bist du nur für ein schlechter Vater! Ich verabscheue dich!“ Ein herausforderndes Lächeln legt sich auf die Lippen der Sprecherin. Ihr offener Blick ruht auf der anderen Person.
Luzifer, seines Zeichens Herrscher der Hölle, ist etwas angenervt. Der Grund befindet direkt vor ihm. Es ist nur eine Weile her, dass Mammon, sein  missratener  Sohn, versucht hat, sich die Welt unter den Nagel zu reißen. Ganz zu Schweigen von einer erstklassigen, der Hölle geweihten Seele, welche ihm durch die Lappen gegangen ist. Verständlich, warum der Höllenherrscher nicht besonders gute Laune hat.
“Was kann ich denn dafür, dass dieser Vollidiot von Bruder so was macht? Und Exorzisten gibt es wie Sand am Meer. Außerdem, die gehen immer in den Himmel. Ist doch logisch. Warum bist du deswegen so deprimiert? Ist ja nicht so, dass diese Typen alle zurückschicken können.“ „Ruhe jetzt!“ Luzifer lächelt, als er das leichte Zusammenzucken der jungen Frau vor ihm bemerkt. Nur einen Augenblick später bereut der Teufel es, laut geworden zu sein. Zumindest dieser Person gegenüber. “Du bist schrecklich! Du hasst mich! Dabei habe ich noch nie etwas gemacht, weswegen du mich bestrafen musstest“, erklärt die junge Frau weinend. Sie schlägt die Hände vor ihr verheultes Gesicht und schluchzt haltlos.  
„Prinzessin, verzeih meine lauten Worte“, entschuldigt Luzifer sich mit sanfter, schmeichelnder  Stimme, “aber dieser Exorzist gehört in die Hölle. Er war bereits für eine kurze Zeitspanne hier. Und besucht die Hölle immer mal. Durch einen Trick soll er bei seinem Tod in den Himmel kommen.“ „Hat er denn eine so wertvolle Seele?“ Die Fragestellerin hat aufgehört zu weinen und schaut ihren Vater neugierig an. Dieser lächelt teuflisch, da die junge Frau genau so reagiert wie erwartet.
Lilith benimmt sich ziemlich oft wie ein verwöhntes, egoistisches Kleinkind, doch der Teufel hat dafür vollstes Verständnis. Immerhin ist sie seine Tochter bis in die letzte Pore. Egal wie oft eine große Folterung stattfindet, sitzt sie auf einem bequemen Diwan und verfolgt die Show gespannt. Ihr von Wahnsinn angehauchtes Lachen  erklingt, sobald das erste Blut fließt. Lilith selbst übernimmt nicht selten die Regie über Folterungen in den Gruben. Zu diesen blutigen, brutalen Schauspielen lädt sie immer ihren Vater ein. Dennoch besitzt die Teufelstochter eine gehörige Portion Allgemeinwissen und  in ihrer Sprechweise tanzen Sadismus, Zweideutigkeiten und Spott gemeinsam. Wirklich ein Kind, auf das Luzifer stolz sein kann.
Eben dieses streicht sich eine Strähne des dunkelblonden Haares aus dem zarten Gesicht. Die großen, rötlich glühenden Augen und der blutrote Kussmund unter der leicht schiefen Nase unterstellen der Besitzerin Naivität, Kindlichkeit und Sanftmut. Doch wer diesen Fehler macht und sie so einschätzt, findet sich schneller als gedacht in einer Folterkammer wieder. Als Foltermeisterin ist Lilith neben ihrem Vater ungeschlagenen, vor allem mit Weihwasser und Säuren. Was sie damit alles anstellt, entspringt den dunkelsten Alpträumen des Wahnsinns.
“Gibt es denn keine mächtigen Leute mehr, die in die Hölle kommen? Es kann doch nicht sein, dass alle in den Himmel fahren“, erklingt die enttäusche Stimme der Frau. Mit fragenden Augen schaut sie zu ihrem Vater: “Du solltest mal ein paar Leute kräftig in den Arsch treten.“ „Möchtest du meinen Job machen, Prinzessin?“, fragt Luzifer mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht,“ dann kannst du aber auf keinen Fall mehr deine Spiele veranstalten, sondern musst dich stattdessen mit Engeln herumschlagen.“ Ein leises Lachen folgt seinen Worten, als Lilith angewidert das Gesicht verzieht und sich vor Ekel  schüttelt. „War ja nur ein Vorschlag“, murmelt die Teufelstochter so laut, dass ihr Vater sie dennoch hören kann, “Engel sind widerlich. Wie dicke, fette Fliegen. Jemand sollte dringend eine Fliegenklatsche erfinden, die diese Mistviecher ausschaltet. Oder haufenweise Spinnen auf sie hetzen.“ Luzifer lacht schallend.
Zufrieden wedelt er kurz mit der Hand und ein Tisch erscheint vor dem Thron. Auf diesem ist ein Teller lilafarbener Weintrauben und  zwei Weingläser, gefüllt mit einer dunklen Flüssigkeit. Lilith richtet sich auf und zieht ihre Füße unter den Körper. Mit spitzen Fingern angelt sie eine Frucht und verspeist diese. Luzifer nippt entspannt an seinem Glas und schließt die Augen. “Darf ich Mammon foltern? Bitte, bitte, Papa?“, fragt die junge Frau zwischen  zwei Bissen. Der Angesprochene öffnet ein Auge und mustert das lächelnde Gesicht seiner Tochter. Enttäuschung macht sich auf diesem breit, als er den Kopf schüttelt. Schmollend trinkt Lilith etwas Wein.
“Darf ich stattdessen mit Balthazar spielen?“ Luzifer denkt kurz über diese Worte nach, bevor sich Gehässigkeit auf sein Gesicht legt. Mit spöttisch erhobener Augenbraue stellt er seiner Tochter eine Gegenfrage: “Magst du ihn etwa so sehr, Prinzessin?“ „Widerlich! Allein die Vorstellung“, würgt Lilith und tut so, als müsste sie sich übergeben, “niemals werde ich mich mit einem niederen Möchtegern einlassen, der mit Ungeziefer zusammen arbeitet. Nein, ich habe Gerüchte gehört, dass Balthazar wie ein kleines Menschlein weint und, außerdem, hat er sich des Öfteren über mich lustig gemacht. Ein wenig Rache wäre aus meiner Sicht angemessen.“ „Wie hat er es denn geschafft, dich bloß zustellen?“ Lilith hört eine gewisse Härte und spricht mit leiser Stimme: “Dass ich immer noch unschuldig bin.“ Aus einem Impuls heraus wirft sie ihr noch ordentlich gefülltes Weinglas gegen eine Wand. “Dieser Kerl weiß nicht das Geringste! Als ob ich mit jemand Schwachen einlasse, der meine Bedürfnisse nicht vollends befriedigen kann! Das wäre reine Verschwendung!“ Die Schimpftirade wird durch lautes Gelächter unterbrochen. Auf das Gesicht der jungen Frau legt sich ein sanftes, gewinnendes Lächeln. “Gehe ruhig zu Balthazar, Prinzessin“,  winkt Luzifer, immer noch glucksend, mit der Hand ab. Lilith klatscht wie ein kleines Kind in die Hände, gibt ihren Vater einen Kuss auf die Wange und rennt voller Ungeduld aus dem Raum.

So, Lilith ist erstmal spielen.
Reviews werden mit einem Teller voller Schokolade belohnt.

Auf ein baldiges Wiedersehen!
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