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Guten Tag, ich bin der Nikolaus….

von Suomi
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteHumor / P6 / Gen
Audrey Parker Duke Crocker Nathan Wuornos
23.12.2012
23.12.2012
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23.12.2012 935
 
Als Audrey am 6. Dezember ihr Bürozimmer betrat, sah sie zu ihrer Verwunderung einen ihrer seit Tagen vermissten Stiefel neben der Tür stehen. Er war randvoll mit Mandarinen, Schokoladennikoläusen verschiedenster Größen, kleinen Schokokugeln gefüllt mit Nougat, vielen Erdnüssen und einem knuffigen Plüschelch.
„Nathan!“, schoss es ihr durch den Kopf. Und sie hatte ihm das Versprechen geben müssen, bei ihm bloß nicht die Nikoläusin zu spielen.
Grinsend drückte sie das Plüschtier an sich und wollte gerade aus ihrem Zimmer, als sie Nathan vor der Tür niederknien sah. Mit einem Ruck öffnete sie die Tür, sodass Nathan vor Schreck schnell aufsprang und etwas hinter seinem Rücken verschwinden ließ.
„Audrey… Du bist ja schon hier.“ Verlegen sah er seine beste Freundin an.
„Ja und ich danke dir, Nathan. Der Elch ist ja so knuffig!“ Sie hielt das Plüschtier vor ihre Brust.
„Aber…“, begann Nathan verwirrt. „Der ist nicht von mir…“
„Ja klar, und als Nächstes willst du mir erzählen, dass es der Nikolaus gewesen wäre.“
„Ja… ähm… ich meine… doch. Woher hast du den?“ Langsam folgte er Audrey in ihr Büro. Als er den Stiefel auf dem Schreibtisch stehen sah, schüttelte er den Kopf. „Ist das nicht einer deiner Stiefel, die du seit Tagen vermisst?“
 
„Ja, und jetzt hör auf so zu tun, Nathan. Ich möchte nur dann auch gern, den Zweiten wieder haben.“ Neugierig versuchte sie hinter Nathans Rücken zu schauen.  Doch er war schneller und hielt ihr den zweiten Stiefel vor die Nase. Auch dieser war bis oben hin gefüllt mit allerlei Knabbereien und obendrauf thronte ein Plüschelch, der genauso aussah, wie der den Audrey in ihrer Hand hielt.

Jetzt war es Audrey, die verdutzt Nathan anblickte. „Der da…“, sie zeigte auf den Stiefel auf dem Tisch. „Der ist gar nicht von dir?“
Nathan schüttelte den Kopf. „Naja, sowie es aussieht, gibt es wohl doch den Nikolaus…“
„Einer der Stiefel klaut?“, fragte Audrey zweifelnd. Dann hatte sie eine Idee.

„Schau mal bitte nach, ob du auch etwas bekommen hast.“
Gemeinsam ging die Beiden in das Büro von Nathan. Doch weder vor noch neben der Tür noch sonst irgendwo stand ein Schuh oder Stiefel herum. Grinsend sahen sie sich an und riefen gleichzeitig einen Namen aus: „Duke Crocker!“

„Was ist mit mir?“, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Duke kam, in einem Nikolauskostüm, zur Tür herein. Nathan blickte Audrey augenzwinkernd an. „Tja Duke, diesmal bist eindeutig zu weit gegangen... Wenn sogar Audrey eine Anzeige gegen dich erstattet....“, teilte er Duke mit ernster Stimme mit.
„WAS?“ Duke wurde ganz blass vor Schreck. „Aber ich...“
„Zuerst hat du ihren Stiefel geklaut, lügst dann schon seit Tagen herum du hättest ihn nicht und besitzt dann auch noch die Frechheit, ihr den befüllt mit Schokolade und so ins Büro zu stellen und mir schenkst du nichts?“ Nathan versuchte weiterhin Ernst zu bleiben.
Duke richtete seinen Finger erbost auf  Nathan. „Ich gebe es zu, ja ich habe einen – wohlgemerkt EINEN – Stiefel vorläufig entwendet. Gelogen habe ich nur teilweise, weil Audrey immer gefragt hat, ob jemand ihr PAAR Stiefel gesehen hat. Ich hatte – nur zur Erinnerung – nur einen! Und das du nichts bekommen hast, lieber Nathan, liegt allein daran, dass mir Knecht Ruprecht mitgeteilt hat, du seist nicht artig gewesen. Und weißt du auch warum?“ Herausfordernd grinste Duke Nathan an, der das Grinsen ohne Umschweife erwiderte. „Ja, weil ich der erste war, der einen Stiefel entwendet hat.“

Audrey sah auf die beiden Elche in ihrer Hand und schüttelte dann den Kopf. „Also wirklich, Jungs. Nathan, gegen dich werde ich wohl auch eine Anzeige erstatten müssen. Immerhin hast du das Gleiche getan wie Duke. Und nun bitte deine Erklärung, warum du ihm nichts geschenkt hast. Und Knecht Ruprecht gilt jetzt nicht. Der arbeitet schon für Duke.“
„Na ganz einfach. Ich habe gesehen, dass Duke den Stiefel genommen hat.“ Nathan zuckte mit den Schultern.


Fassungslos sah Audrey ihre Freunde an. Das Nathan Duke deckte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Dann blickte sie erneut auf die Elche. „Mh, ich denke, die beiden Tierchen brauchen definitiv Namen. Habt ihr Vorschläge?“
„Knecht Rupelch und Nikoelch“, kam es von Duke wie aus der Pistole geschossen.
„Auja, gute Idee. Hier festhalten.“ Audrey drückte den Männern die jeweiligen Elche in die Hand, nahm eine Schere zur Hand und machte sich daran den Saum von Dukes Kostüm abzuschneiden.

„Ey! Was machst du da?“ Duke schrie sofort entsetzt auf. „Ey, Nathan, du bist ihr Vorgesetzter! Sieh zu, dass mich deine Mitarbeiterin hier nicht zerschneidet.“
Nathan lachte nur und schüttelte den Kopf.
„Ich zerschneide nur deinen Mantel. Schließlich möchte ich Nikoelch und Knecht Rupelch unterscheiden können“, konterte Audrey. Gelassen wickelte sie den roten Stoff um den Hals des Plüschelchs, den Duke in der Hand hielt. „Und warum bitte, wird meiner hier nicht Nikoelch?“ Nathan tat beleidigt.
„Ist doch logisch! Ich bin zwar nicht Sankt Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte, aber ich bin eindeutig der Nikolaus. Also ist mein Elch....“
„MEIN Elch, den ich von dir habe“, unterbrach Audrey. Duke zog die Stirn kraus und seufzte.
„Also ist der Elch, den Audrey von mir bekommen hat, logischerweise auch der Nikoelch.“
„Ach und meiner....“ Auch Nathan wurde von Audrey unterbrochen.
„MEINER, den ich von dir bekommen habe.“
„Ja, der Elch, den Audrey von mir bekommen hat, ist dann wohl Knecht Rupelch, weil ich als erster einen Stiefel entwendet habe?“ Nathan sah Duke fragend an. Dieser grinste breit und nickte.

„So und da ihr beide so süß seid zu mir, lade ich euch heute Abend zum Essen ins Grey Gull ein.“ Audrey drückte Nathan und Duke jeweils ein Kuss auf die Wange und verließ mit Knecht Rupelch und Nikoelch das Büro.
 
 
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