Flug ins Glück
von Yvaine19
Kurzbeschreibung
Amelie muss beruflich von München nach Berlin fliegen. Sie hat Flugangst, aber aus einer glücklichen Fügung heraus wird sie in die Business-Class hochgebucht. Und ihr netter Sitznachbar hilft ihr, die Flugangst wenigstens teilweise in den Griff zu kriegen ... Aufgrund der großen Nachfrage (wie sich das anhört, wie im Katalog) gibt es noch eine kleine Fortsetzung in Form von drei, na ja, Nachfolgekapiteln. Ich hoffe, ich konnte jetzt alle Fragen beantworten :O)
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
17.12.2012
01.05.2013
40
144.461
10
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Dieses Kapitel
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17.12.2012
1.036
Logan
Im ersten Moment war ich so überrascht, dass mir fast meine Tasche aus der Hand gefallen wäre. Es war schon lange nicht mehr vorgekommen, dass jemand auf ein „Hi“ von mir keine Reaktion zeigte und mir blieb sprichwörtlich der Mund offen stehen. Doch dann musste ich über mich selbst grinsen. Das war jetzt schon irgendwie ziemlich eingebildet.
Ich schob meine Tasche in die Stauraum über mir und ließ mich dann in den Sitz fallen. Meine Assistentin Carly saß auf der anderen Gangseite und redete unablässig auf mich ein. Termine, Interviews, Fotoshooting, blablabla.
Ich seufzte leise auf und strich mir eine Haarsträhne aus den Augen. Verdammte Extensions, ich war froh, wenn die Dreharbeiten vorbei waren und ich mir die Haare wieder schneiden konnte.
Carly redete noch immer und ich schob mir die Sonnenbrille in den Hemdkragen.
„Bitte Carly, Pause“ bat ich sie mit einem schiefen Lachen. „Wir haben das doch schon besprochen, ich hab es nicht vergessen.“ Ich zog eine Grimasse und sie musste grinsen.
„Schon in Ordnung, Logan. Ich weiß. Aber deine Mom macht mir die Hölle heiß, wenn irgend etwas schief geht.“
Ich beugte mich verschwörerisch zu ihr hin und sagte:
„Ich werde dich heldenhaft verteidigen, versprochen. Aber es wird schon nichts schief gehen. Ist bis jetzt schon irgend etwas schief gegangen?“
Carly wollte etwas erwidern, doch ein Blick in meine Augen ließ sie verstummen. Sie nickte nur und beugte dann den Kopf über ihre Unterlagen.
Carly war ein Engel. Sie war die perfekte Assistentin und ich wusste genau, was ich an ihr hatte. Aber ich konnte es nicht ausstehen, wenn sie mich wie ein kleines Kind behandelte. Schließlich war ich ihr Boss, aber manchmal schien es genau anders herum zu sein.
Ich lehnte mich wieder in den Sitz zurück und fast unbewusst wanderte mein Blick wieder zu meiner Sitznachbarin. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, die in einem lockeren Zopf über ihren Rücken flossen. Sie trug ein schwarzes Kostüm – Typ Chefskretärin – doch ihr Gesicht passte so gar nicht zu einer strengen Sekretärin. Sie mochte in meinem Alter sein, vielleicht ein wenig jünger oder älter, genau konnte ich es nicht ausmachen, da ich ihr nicht in die Augen sehen konnte.
Im gleichen Augenblick erfolgte die Sicherheitseinweisung durch das Kabinenpersonal. Ich hörte nicht zu. Ich flog zum gefühlten tausendsten Mal und ich konnte die Sicherheitsübung quasi im Schlaf.
Das Mädchen neben mir jedoch schien plötzlich nervös zu werden. Sie klammerte sich an ihren Armlehnen fest, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten, dann zerrte sie nochmals an ihrem Sicherheitsgurt, der eigentlich kaum noch fester hätte gezogen werden können. Ich zog die Augenbrauen hoch. Oh, Flugangst, okay.
Die Kabinencrew wanderte nochmals die einzelnen Sitze ab. Die junge Frau, die meinen Gurt kontrollierte, strahlte mich begeistert an, ihre Stimme quietschte fast ein wenig, als sie mich auf Englisch fragte:
„Ist alles in Ordnung, Mr Lerman?“
Ich dankte ihr mit einem Lächeln und ihre Wangen röteten sich. Ja, das war die Reaktion, die ich hundertfach erlebt hatte.
Sie lächelte zurück, dann beugte sie sich über mich und besah sich kurz den Gurt meiner Nachbarin. Hatte das nicht schon die Flugbegleiterin auf ihrer Gangseite gemacht? Ihre Hand berührte ganz kurz meine und sie zuckte gespielt zusammen.
„Oh, tut mir Leid“ flötete sie, dann ging sie zur nächsten Reihe.
Ich zog eine Grimasse und bemerkte im gleichen Augenblick, dass meine Sitznachbarin mich verwundert anstarrte. Als sie meinen Blick jedoch bemerkte, zuckte sie zusammen und grinste schief.
„Hi“ sagte sie. Im gleichen Augenblick setzte sich das Flugzeug mit einem Ruckeln in Bewegung und sie drehte den Kopf wieder nach vorne und starrte stur die Rückenlehne des Sitzes an. Ich musste grinsen. Ja, definitiv Flugangst. Ihre Hände krallten sich noch ein wenig fester um ihre Armlehne und ich fragte:
„Alles okay?“ Ich hatte ein winzig kleines bisschen Deutsch gelernt, damit ich mich während meiner Arbeit hier ein wenig verständlich machen konnte.
Sie nickte nur stumm und starrte weiter stur gerade aus.
„Nur der Start, nur der Start“ murmelte sie und ich klopfte ihr ganz kurz aufmunternd auf den Arm. Sie drehte mir den Kopf zu und sah mich an, als hätte ich ihr eine Ohrfeige verpasst. Sie hatte große dunkelblaue Augen, die mich jetzt leider nur ziemlich wütend anfunkelten.
Ich zog meine Hand zurück und murmelte ein verdutztes:
„Sorry.“
Ihr Blick war intensiv und durchdringend, doch dann wurde er wieder klar und ihre Augen leuchteten in einem satten Dunkelblau. Sie öffnete den Mund und sie bombardierte mich mit einem wilden Geplapper auf Deutsch, von dem ich eigentlich nur „Angst“ und „Start“ verstand. Das Flugzeug beschleunigte jetzt und sie unterbrach sich mitten im Satz. Ihre Hände klammerten sich wieder an der Armlehne fest und ich drückte ihr amüsiert die Hand.
Mir machte Fliegen nichts aus, wirklich nicht. Ich hatte schon so viele Bonusmeilen, dass ich diese wahrscheinlich niemals mehr aufbrauchen würde, und ich hatte schon viele Passagiere getroffen. Aber noch nie hatte mich ein Mitpassagier so sehr fasziniert wie diese junge Frau neben mir. Sie starrte wieder krampfhaft die Rückenlehne des Vordersitzes an, als das Flugzeug weiter stieg, dann schloss sie die Augen und atmete tief und konzentriert durch.
Langsam ging die Boing wieder in normale Lage und ihr Blick entspannte sich. Verdutzt stellte ich fest, dass ihr sie die ganze Zeit angesehen hatte. Ich blickte schnell nach links, Carly war Gott sei Dank noch immer mit irgend welchen Papieren, Dokumenten und was-weiß-ich beschäftigt.
Ich drehte den Kopf wieder nach rechts und sie drehte im gleichen Moment den Kopf in meine Richtung. Ihre Wangen waren gerötet, dann zog ein angespanntes Lächeln über ihr Gesicht. Sie sagte etwas auf Deutsch und ich hob entschuldigend die Schultern.
„Sprickst du Englisch?“ fragte ich sie in schiefem Deutsch und sie sah mich kurz verwirrt an. Dann wechselte sie jedoch in ein fast flüssiges Englisch.
„Sorry, du musst mich für den letzten Idioten halten. Ich fliege wirklich gerne, aber ich habe totale Angst vor Start und Landung.“
Ich zog die Augenbrauen nach oben.
„Das wäre mir absolut nicht aufgefallen, wenn du es mir nicht gesagt hättest“ antwortete ich amüsiert.
Sie lachte jetzt fröhlich, Grübchen bildeten sich in ihrem Mundwinkel und ich stellte überrascht fest, dass sich mein Herzschlag ein wenig erhöht hatte, etwas, dass mich ziemlich verwirrte.
Im ersten Moment war ich so überrascht, dass mir fast meine Tasche aus der Hand gefallen wäre. Es war schon lange nicht mehr vorgekommen, dass jemand auf ein „Hi“ von mir keine Reaktion zeigte und mir blieb sprichwörtlich der Mund offen stehen. Doch dann musste ich über mich selbst grinsen. Das war jetzt schon irgendwie ziemlich eingebildet.
Ich schob meine Tasche in die Stauraum über mir und ließ mich dann in den Sitz fallen. Meine Assistentin Carly saß auf der anderen Gangseite und redete unablässig auf mich ein. Termine, Interviews, Fotoshooting, blablabla.
Ich seufzte leise auf und strich mir eine Haarsträhne aus den Augen. Verdammte Extensions, ich war froh, wenn die Dreharbeiten vorbei waren und ich mir die Haare wieder schneiden konnte.
Carly redete noch immer und ich schob mir die Sonnenbrille in den Hemdkragen.
„Bitte Carly, Pause“ bat ich sie mit einem schiefen Lachen. „Wir haben das doch schon besprochen, ich hab es nicht vergessen.“ Ich zog eine Grimasse und sie musste grinsen.
„Schon in Ordnung, Logan. Ich weiß. Aber deine Mom macht mir die Hölle heiß, wenn irgend etwas schief geht.“
Ich beugte mich verschwörerisch zu ihr hin und sagte:
„Ich werde dich heldenhaft verteidigen, versprochen. Aber es wird schon nichts schief gehen. Ist bis jetzt schon irgend etwas schief gegangen?“
Carly wollte etwas erwidern, doch ein Blick in meine Augen ließ sie verstummen. Sie nickte nur und beugte dann den Kopf über ihre Unterlagen.
Carly war ein Engel. Sie war die perfekte Assistentin und ich wusste genau, was ich an ihr hatte. Aber ich konnte es nicht ausstehen, wenn sie mich wie ein kleines Kind behandelte. Schließlich war ich ihr Boss, aber manchmal schien es genau anders herum zu sein.
Ich lehnte mich wieder in den Sitz zurück und fast unbewusst wanderte mein Blick wieder zu meiner Sitznachbarin. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, die in einem lockeren Zopf über ihren Rücken flossen. Sie trug ein schwarzes Kostüm – Typ Chefskretärin – doch ihr Gesicht passte so gar nicht zu einer strengen Sekretärin. Sie mochte in meinem Alter sein, vielleicht ein wenig jünger oder älter, genau konnte ich es nicht ausmachen, da ich ihr nicht in die Augen sehen konnte.
Im gleichen Augenblick erfolgte die Sicherheitseinweisung durch das Kabinenpersonal. Ich hörte nicht zu. Ich flog zum gefühlten tausendsten Mal und ich konnte die Sicherheitsübung quasi im Schlaf.
Das Mädchen neben mir jedoch schien plötzlich nervös zu werden. Sie klammerte sich an ihren Armlehnen fest, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten, dann zerrte sie nochmals an ihrem Sicherheitsgurt, der eigentlich kaum noch fester hätte gezogen werden können. Ich zog die Augenbrauen hoch. Oh, Flugangst, okay.
Die Kabinencrew wanderte nochmals die einzelnen Sitze ab. Die junge Frau, die meinen Gurt kontrollierte, strahlte mich begeistert an, ihre Stimme quietschte fast ein wenig, als sie mich auf Englisch fragte:
„Ist alles in Ordnung, Mr Lerman?“
Ich dankte ihr mit einem Lächeln und ihre Wangen röteten sich. Ja, das war die Reaktion, die ich hundertfach erlebt hatte.
Sie lächelte zurück, dann beugte sie sich über mich und besah sich kurz den Gurt meiner Nachbarin. Hatte das nicht schon die Flugbegleiterin auf ihrer Gangseite gemacht? Ihre Hand berührte ganz kurz meine und sie zuckte gespielt zusammen.
„Oh, tut mir Leid“ flötete sie, dann ging sie zur nächsten Reihe.
Ich zog eine Grimasse und bemerkte im gleichen Augenblick, dass meine Sitznachbarin mich verwundert anstarrte. Als sie meinen Blick jedoch bemerkte, zuckte sie zusammen und grinste schief.
„Hi“ sagte sie. Im gleichen Augenblick setzte sich das Flugzeug mit einem Ruckeln in Bewegung und sie drehte den Kopf wieder nach vorne und starrte stur die Rückenlehne des Sitzes an. Ich musste grinsen. Ja, definitiv Flugangst. Ihre Hände krallten sich noch ein wenig fester um ihre Armlehne und ich fragte:
„Alles okay?“ Ich hatte ein winzig kleines bisschen Deutsch gelernt, damit ich mich während meiner Arbeit hier ein wenig verständlich machen konnte.
Sie nickte nur stumm und starrte weiter stur gerade aus.
„Nur der Start, nur der Start“ murmelte sie und ich klopfte ihr ganz kurz aufmunternd auf den Arm. Sie drehte mir den Kopf zu und sah mich an, als hätte ich ihr eine Ohrfeige verpasst. Sie hatte große dunkelblaue Augen, die mich jetzt leider nur ziemlich wütend anfunkelten.
Ich zog meine Hand zurück und murmelte ein verdutztes:
„Sorry.“
Ihr Blick war intensiv und durchdringend, doch dann wurde er wieder klar und ihre Augen leuchteten in einem satten Dunkelblau. Sie öffnete den Mund und sie bombardierte mich mit einem wilden Geplapper auf Deutsch, von dem ich eigentlich nur „Angst“ und „Start“ verstand. Das Flugzeug beschleunigte jetzt und sie unterbrach sich mitten im Satz. Ihre Hände klammerten sich wieder an der Armlehne fest und ich drückte ihr amüsiert die Hand.
Mir machte Fliegen nichts aus, wirklich nicht. Ich hatte schon so viele Bonusmeilen, dass ich diese wahrscheinlich niemals mehr aufbrauchen würde, und ich hatte schon viele Passagiere getroffen. Aber noch nie hatte mich ein Mitpassagier so sehr fasziniert wie diese junge Frau neben mir. Sie starrte wieder krampfhaft die Rückenlehne des Vordersitzes an, als das Flugzeug weiter stieg, dann schloss sie die Augen und atmete tief und konzentriert durch.
Langsam ging die Boing wieder in normale Lage und ihr Blick entspannte sich. Verdutzt stellte ich fest, dass ihr sie die ganze Zeit angesehen hatte. Ich blickte schnell nach links, Carly war Gott sei Dank noch immer mit irgend welchen Papieren, Dokumenten und was-weiß-ich beschäftigt.
Ich drehte den Kopf wieder nach rechts und sie drehte im gleichen Moment den Kopf in meine Richtung. Ihre Wangen waren gerötet, dann zog ein angespanntes Lächeln über ihr Gesicht. Sie sagte etwas auf Deutsch und ich hob entschuldigend die Schultern.
„Sprickst du Englisch?“ fragte ich sie in schiefem Deutsch und sie sah mich kurz verwirrt an. Dann wechselte sie jedoch in ein fast flüssiges Englisch.
„Sorry, du musst mich für den letzten Idioten halten. Ich fliege wirklich gerne, aber ich habe totale Angst vor Start und Landung.“
Ich zog die Augenbrauen nach oben.
„Das wäre mir absolut nicht aufgefallen, wenn du es mir nicht gesagt hättest“ antwortete ich amüsiert.
Sie lachte jetzt fröhlich, Grübchen bildeten sich in ihrem Mundwinkel und ich stellte überrascht fest, dass sich mein Herzschlag ein wenig erhöht hatte, etwas, dass mich ziemlich verwirrte.