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Tür 13 - Der Adler der neunten Legion

von Devy
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / MaleSlash
13.12.2012
13.12.2012
2
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Das heutige Pairing: Marcus/Esca
Schon lange her, als ich das Buch gelesen oder
den Film gesehen habe.


Esca ging Richtung Küche. Er hat gerade alles für die Nachtruhe seines Herrn in dessen Gästezimmer bereitgestellt, während dieser mit dem Hausherrn und der Familie im Speisezimmer ihr Abendmahl zu sich nahm.
Erst wollte der junge Brite in der Küche selbst eine Kleinigkeit essen und sich dann auf dem ihm zugewiesenen Platz im Sklavenlager zum Schlafen legen.
Kaum hatte er einige Bissen trockenes Brot mit einer Gemüsebrühe geschluckt, kam einer der Sklaven dieses Hauses auf ihn zu.
Er war noch sehr jung, blond, blauäugig. Ein hübscher Bursche. „Darf ich dich etwas fragen?“ Nickend aß Esca weiter. „Dein Herr, wie ist er denn so?“
Überrascht von der Frage erwiderte er den fragenden Blick. „Was genau meinst du?“ Der Blondschopf lächelte. „Ich will nur wissen, was mich heute Nacht erwartet. Ist er grob? Eigentlich wirkt er nicht so, eher leidenschaftlich. Wie ist er bei dir?“

Esca war der Appetit vergangen. „Ich… Keine Ahnung! Er hat mich noch nie zu sich ins Bett geholt.“ Jetzt war der Andere überrascht. „Nein? Warum denn das? Wahrscheinlich bist du einfach nicht sein Typ.“
Der Brite musste sich zusammenreisen, um diesen unverschämten Bengel nicht das fiese Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. „Und wie kommst du auf die Idee, dass du sein Typ bist?“
Der Junge lachte. „Nun, den ganzen Abend hat er mich beobachtet. Mein Herr hat mir gesagt, ich soll heute Nacht zu ihm gehen und ihm bei all seinem Wünschen zu Diensten sein.“
Hätte Esca nicht seine über viele Jahre zugelegte Maske der Gleichgültigkeit aufgesetzt, würde sein Gesichtsausdruck gerade bittere Enttäuschung zeigen.
„Viel Spaß!“ knurrte er. „Den werde ich sicher haben! Dein Herr sieht richtig gut aus! Ich werde dir dann morgen früh erzählen, wie er mich genommen hat!“
Der Kerl drehte sich lachend um und ging. Wütend stand Esca auf und machte sich Richtung Schlafplatz.

Die ganze Nacht machte er sich Gedanken. Immer wieder sah er Marcus vor sich. In dem Gästebett. Gemeinsam mit dem blonden Sklaven. Schwitzend. Laut stöhnend.
Nach einer viel zu kurzen, unruhigen Nacht saß Esca wieder in der Küche, mit Brot und einem trockenem Stück Fleisch. „Guten Morgen!“
Gutgelaunt tauchte der Blonde von gestern auf und fischte sich ein Stück Fleisch von Escas Teller. Dieser erwiderte nichts. Doch die alte, rundliche Köchin tat es. „Guten Morgen, mein Junge! Du siehst ja sehr entspannt und gut gelaunt aus. Eine gute Nacht gehabt?“
Doch anstelle der Köchin sah der Junge Esca an und zwinkerte. „Na und ob! Der Gast unseres Herrn war sehr zuvorkommend. Hat nicht nur auf seine eigenen Bedürfnisse geachtet. Und zwar mehrmals!“ fies grinsend nahm er ein weiteres Stück Essen von Esca.
„Davon musst du mir mehr erzählen. Sag, sieht er ohne Kleidung genauso gut aus?“ Esca sprang auf und verlies ohne ein Wort, und nicht mehr auf das Gerede der Köchin lauschend, die Küche.

Er war wütend. Wütend und enttäuscht. Bis jetzt hatte er eigentlich immer gedacht, Marcus wäre einfach zu gut um einen Sklaven zu sich ins Bett zu holen. Er wäre einfach anderes, als die anderen verfluchten Römer.
Aber scheinbar hatte er sich geirrt. Marcus nahm sich Sklaven. Nur nicht seinen. Ihn. Esca. Eigentlich sollte der Brite ja froh darüber sein, von ihm nicht zu solchen Diensten gezwungen zu werden.
Aber Tatsache war nun mal, dass Marcus Esca zu nichts zwingen müsste. Esca würde ihm mit Freuden alles geben, was er wollte. Er wusste, dass die Gefühle, die er für Marcus, seinem Herrn, hegte nicht angebracht waren. Und dennoch, er konnte nichts dagegen tun. Er hatte sich schon vor langer Zeit in Marcus verliebt.
Als sein Onkel ihn gekauft und Esca zum ersten Mal Marcus präsentierte, hasste er ihn. Jeder Römer war es nicht wert mehr als gehasst zu werden.
Doch Marcus war anders. Er behandelte seinen Sklaven gut, verlangte nichts schlimmes, gab ihm gutes Essen, warme Decken zum Schlafen und sogar ein Pferd zur freien Verfügung.
Zuerst verwirrte diese freundliche Art Esca aber Marcus machte ihm klar, dass er in ihm lieber einen Freund als seinen Sklaven sehen würde.
Irgendwann zwischen diesem Gespräch und ihrer Suche nach diesem Adler verliebte er sich. Und genau deshalb tat es ihm so weh, zu wissen, dass Marcus ihn nicht in seinem Bett wollte, sich nicht auf diese Art mit ihm vereinigen wollte.

Seufzend klopfte er an die Zimmertür seines Herrn bevor er eintrat. Marcus saß bereits aufrecht im Bett. „Guten Morgen, Esca.“ Begrüßte er ihn wie jeden Morgen doch heute würdigte ihn Esca keines Blickes.
Er war zu verletzt und wollte auf keinen Fall, dass Marcus etwas bemerkte. Also versorgte er wortlos und ohne jeglichen Blickkontakt die alte Wunde an Marcus Bein. Diesem fiel natürlich sofort auf, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“
„Nichts, mein Herr!“ Mein Herr? Jetzt war klar, etwas stimmte nicht. Wenn sie alleine waren, hat Esca ihn schon seit Monaten mit Namen angesprochen. „Esca! Sprich mit mir!“
Zuerst erwiderte er nichts doch dann: „Vor langer Zeit hast du mir gesagt, dass ich dich alles fragen kann, was ich will und du mir antwortest, wenn möglich.“ Marcus nickte. Der junge Mann war unschlüssig.
Sollte er Marcus wirklich fragen, warum er ihn nicht wollte, aber einen ihm fremden Sklaven? Nervös blickte er auf. Ja, er musste fragen, sonst würde ihn diese Sache keine ruhige Minute mehr lassen.

„Findest du mich nicht anziehend?“ Marcus, von dieser Frage überrascht, zog eine Augenbraue nach oben. „Ich weiß, ich bin nichts Besonderes. Meine Haare sind nicht blond, meine Augenfarbe ist auch nicht außergewöhnlich.“
Fuhr Esca fort, wurde aber von seinem Herrn unterbrochen, bevor er weiter reden konnte. „Wie kommst du denn darauf?“ Peinlich berührt wollte Esca seinen Kopf wegdrehen, doch Marcus erwischte ihn mit der Hand am Kinn und verhinderte das mit leichtem Druck.
„Ich meinte nur das… nun ja, du hast mich nie zu dir ins Bett geholt und…“ „Stopp!“ Marcus sah mit festem Blick in Escas Augen.
„Ich würde niemals jemanden gegen seinen Willen nehmen, Esca! Ich dachte, dass wüstest du! Und schon gar nicht dich!“ Esca schnaubte. „Schon gar nicht mich, was? Das ist genau was ich meinte! Du findest mich nicht anziehend! Nicht wie diesen blonden Schönling!“

Er wollte aufstehen aber Marcus hinderte ihn daran. „So hab ich es nicht gemeint! Du ziehst mich an, sehr sogar! Du bist wunderschön, Esca!
Ich weiß nicht, ob ich es ertragen würde, mich dir hinzugeben und zu wissen, dass du es nur tust, weil ich es dir sage! Und was den Jungen von gestern Nacht betrifft, ich konnte es nicht. Ich hab ihn weggeschickt.“
Dieses Mal senkte der Römer seinen Blick. Escas Herz begann schneller zu schlagen. „Ist das die Wahrheit?“ Ein Nicken. „Und was, wenn ich dir sage, dass ich es auch will? Dass ich mich dir hingeben möchte?“
Schluckend antwortete Marcus: „Oh Esca, komm her.“ An diesem Abend war es Esca der gut gelaunt am Tisch in der Küche saß und kräftig zulangte. „Ja da hat aber jemand Appetit! Anstrengender Tag gewesen?“
Die Köchin gab ihm eine Extraportion Brühe. Grinsend blickte der Brite in die blauen Augen seines Sitznachbarn. „Oh ja! Mehrmals sogar!“
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