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[♪ | ⚑] 3 Wishes

von - Leela -
Kurzbeschreibung
GeschichteMystery, Fantasy / P12 / Gen
Kowalski
25.11.2012
25.11.2012
5
5.720
1
Alle Kapitel
5 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
25.11.2012 1.529
 
Dies ist mein Beitrag zu dem Projekt »3 Wishes«!
(Info: Die Geschichte spielt vor »Operation: Lunacorn Apocalypse« [Episode ist bereits im Internet zu finden].)


Die Pinguine standen in einer großen Kammer innerhalb eines Berges und sahen sich staunend um. Vor ihnen türmten sich Schätze, Gold und Edelsteine, edle Artefakte und unschätzbare Werte. Wie es dazu gekommen war? Es war grotesk einfach gewesen:

      Skipper hatte am Morgen eine Nachricht aus dem Orient bekommen, von einer Pinguinlady, die er auf einer seiner Missionen kennengelernt, und mit der er einige Zeit verbracht hatte. Die Nachricht war kurz gewesen: „Skipper, der Schatz ist gefunden! Möchte dich an dem Anblick teilhaben lassen, bevor er dem Museum übergeben wird. Komme bitte sofort. Sal“
      Skipper hatte sein Team sofort unterrichtet und sich mit den Jungs auf den Weg gemacht. Unterwegs hatte er ihnen erzählt, wie er Sal kennengelernt hatte. Zusammen waren sie monatelang auf der Suche nach dem verlorenen Dschinnschatz gewesen, ohne Erfolg.
      Kowalski hatte sofort seine Zweifel angemeldet. „Es gibt keine Dschinns, folglich gibt es auch keinen Dschinn-Schatz!“
      „Aber Sal hat den Dschinn-Schatz gefunden!“ triumphierte Skipper. „Folglich gibt es ihn doch!“
      „Ich zweifle nicht die Existenz des Schatzes an, Skipper!“ belehrte Kowalski ihn. „Aber wohl, daß er in Zusammenhang mit einem Dschinn steht!“
      Skipper hatte nur darüber gelächelt.

      Und nun standen sie hier.
      Sal ging mit einer Fackel an ihnen vorbei und entzündete die letzten Lampen an den Wänden der großen Höhle. „Ist es nicht großartig? Mir ist der Schlüssel auf einem Bazar in die Flossen gefallen. Da wußte ich noch gar nichts von meinem Glück!“
      Kowalski warf ihr einen schmunzelnden Blick zu. Er mochte ihren Akzent.
      „Wieso kaufst du denn einen Schlüssel auf einem Bazar, wenn du gar nicht weißt, wofür er ist?“ fragte Private irritiert.
      „Ganz einfach: Ich habe nicht den Schlüssel gekauft!“ erklärte sie.
      „Hä?“ meinte Private, noch verwirrter.
      „Ich habe eine Schatulle gesehen. Ich brauchte keine, aber sie gefiel mir! Irgendwie hat sie mich magisch angezogen, und ich mußte sie kaufen. Also tat ich es schließlich. Und in dieser Schatulle lag dieser Schlüssel! Das bemerkte ich aber erst später.“
      „Ach so!“ ließ sich Private vernehmen.
      „Zuerst dachte ich, der Schlüssel gehört zu dem Schloß der Schatulle“, erzählte sie weiter, entzündete die letzte Lampe und kam zu den anderen zurück. „Aber er paßte nicht. Er war viel zu groß!“
      „Und wie bist du dann darauf gekommen, daß der Schlüssel zu der Schatzkammer gehört?“ fragte Kowalski.
      „Viel interessanter wäre für mich die Frage, wie du die Schatzkammer gefunden hast!“ meinte Skipper. „Ich meine, wir haben halbe Ewigkeiten danach gesucht, ohne Erfolg!“
      „Nachdem ich den Schlüssel in der Schatulle gefunden habe, habe ich zuerst darüber nachgedacht, ihn dem Besitzer zurückzubringen. Immerhin wußte ich ja nicht, wozu er gehört. Aber auf dem Bazar ist meist alles nur An- und Verkauf, irgendwie empfand ich es als sinnlos. Dann überlegte ich, ob ich ihn einfach wegschmeiße, aber das fand ich zu schade. Immerhin war es ein hübscher Schlüssel!“
      ‚Genauso hübsch wie du’, sagte Ricos Blick, der ihren Ausführungen schon gar nicht mehr folgen konnte.
      „Ich habe mir den Schlüssel genauer angesehen, und fand eine Inschrift! Sie sagte: ‚Folge mir, und ich bringe dich in’s Glück’. Naja, das ist jetzt eine freie Übersetzung, aber der Sinn stimmt! Irgendwie kam ich von dem Gedanken nicht mehr los, also habe ich den Schlüssel an einer Kette um den Hals getragen.“
      „Und der Schlüssel hat dich hierher gebracht?“ fragte Private.
      „Wenn man so will, ja! Wir, also mein jetziger Partner und ich, hatten unterwegs eine Panne.“
      „Mit einem fliegenden Teppich?“ frotzelte Kowalski und fing sich einen strafenden Blick von Sal ein, der ihn schweigen ließ.
      „Mit einem Geländewagen. Als wir unterwegs waren, ging der Motor einfach so aus, aus welchen Gründen auch immer! Ich machte mich also auf den Weg, um nach einem Haus zu suchen, von dem aus wir Hilfe holen konnten, während mein Partner beim Wagen blieb, falls jemand vorbeikam. Auf meinem Weg lenkten mich meine Schritte plötzlich wie von allein. Eigentlich hatte ich zu dem Dorf gehen wollen, das wir auf der Fahrt gesehen haben, aber irgend etwas zog mich zum Gebirge…“
      „Wie geheimnisvoll“, bemerkte Private fasziniert.
      „Ja!“ meinte Kowalski nüchtern. „Und da fandest du dann einen großen Berg, mit einem kleinen Schlüsselloch drin!“
      „Woher weißt du das?“ fragte sie, und ignorierte seinen zynischen Tonfall.
      Er stockte im ersten Moment. Dieses Mädchen schätzte er nicht naiv ein, auch wenn sie sich gerade so verkaufte, aber… Hatte sie das gerade ernst gemeint, oder wollte sie ihn nun verschaukeln…?
      „Der Schlüssel führte mich tatsächlich zu der Felsspalte, die ihr ja nun auch schon kennt, und als ich dem Gang dahinter folgte, blieb ich direkt vor einer unscheinbaren Tür, mitten im Stein stehen. Der Schlüssel leuchtete in der Nähe der Tür, und als ich ihn in die Flosse nahm, brauchte ich ihn nur ganz leicht in die Nähe der Tür bringen, um daß er sich seinen Weg selbst suchte. So fand ich die Schatzkammer!“
      Kowalski hielt ihren Blick gefangen. „Ich glaube dir kein Wort von dieser phantastischen Geschichte!“ sagte er, jedes Wort betonend.
      „Das brauchst du auch nicht!“ erwiderte sie kühl. „Fakt ist, wir sind hier!“ Sie wandte sich wieder an die Gruppe im Allgemeinen. „Der Schatz wird morgen dem Museum übergeben“, erklärte sie.
      „Das halte ich für sehr vernünftig!“ lobte Kowalski, während sich Private ein Lächeln, und Skipper und Rico gleichzeitig ein Seufzen vernehmen ließen.
      „Ich habe mich aber dazu entschlossen, daß jeder von euch ein Erinnerungsstück aus der Kammer mitnehmen darf!“ erklärte sie weiter. „Nur eins! Sucht euch etwas aus, was euch gefällt!“
      „Den Schlüssel kann man wohl nicht kriegen, oder…?“ fragte Skipper und wollte schon zu dem Anhänger um ihren Hals greifen, als sie seine Flosse zurückschlug.
      „Flosse weg! Der ist tabu!“
      Skipper verschränkte die Flossen hinter dem Rücken. „Dachte ich mir.“
      Die anderen sahen sich bereits neugierig in der Kammer um, und Rico tauchte durch die Schätze.
      „Schaut mal, hier ist eine richtige Wunderlampe!“ rief Private und hielt etwas hoch, was wie eine kleine goldene Teekanne aussah.
      Kowalski seufzte. „Private, so etwas wie eine »Wunder«lampe gibt es nicht! Das hört sich zwar ganz romantisch an, gibt es aber nur im Märchen!“
      „Und was, wenn es doch wahr ist?“ fragte Private.
      Kowalski schüttelte mitfühlend den Kopf. „Ich enttäusche dich nur ungern, Kleiner, aber dafür ist kein Platz in der Wissenschaft!“
      Private ließ die Schnabelwinkel sinken.
      „Du kannst sie ja trotzdem mitnehmen, wenn sie dir gefällt, Private!“ sagte Sal. „Wer weiß, dies ist die Höhle des Dschinns, vielleicht hat sie ja doch magische Kräfte!“ Hier warf die Kowalski einen tiefgründigen Seitenblick zu.
      Kowalski konnte darüber nur milde lächeln.
      Private schien sehr angetan von dem Gedanken zu sein und behielt sie in den Flossen, während er sich weiter umsah. Doch dann schnappte er nach Luft, als er etwas auf einem Sockel stehen sah: Es war ein kleines goldenes Einhorn, eine wunderschön gearbeitete Figur. Er sah sich förmlich verliebt zu Sal um. „Darf ich dies mitnehmen…?“
      Sie lächelte. „Wenn du möchtest!“
      Private stellte die Lampe weg und nahm das Einhorn liebevoll in die Flossen.
      „Vergiß nicht, Private“, erinnerte Skipper. „Du büßt eine magische Lampe dafür ein!“
      „Das ist mir egal!“ erwiderte Private und drückte das Einhorn an sich.
      Rico hatte mittlerweile ein aus Goldfaser gearbeitetes Tänzerinnengewand gefunden und schnappte überzeugt nach Luft. Er sah sich nach Sal um. „Da’ is’ meins!“
      Sie sah ihn merkwürdig an. „Bist du… sicher… Rico?“
      Private grinste. „Das ist sicher für dein Püppchen, oder?“ fragte er, und Rico nickte bekräftigend.
      „Ach so!“ Sal schmunzelte ebenfalls. „Ja, nimm’ es nur gerne mit. – Hast du dir schon etwas ausgesucht, Skipper?“
      Skipper sah von einer Flosse zur anderen. „Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dieser Medaille, und diesem Helm…“
      Sal nahm ihm das Medaillon aus der Flosse und betrachtete es. Auf der einen Seite war ein Zeichen abgebildet. „Weißt du, was dieses Zeichen bedeutet?“ fragte sie.
      Er schüttelte den Kopf.
      „Es bedeutet »Unendlichkeit«.“ Sie hielt das Medaillon provisorisch vor seine Brust. „Ich würde sagen, sie steht dir!“
      Skipper legte den Helm wieder zurück. „Dann habe ich mich gerade entschieden!“
      „Ich wollte deine Wahl nicht beeinflussen!“ grinste Sal. Sie sah sich um, als die Pinguine langsam wieder auf sie zukamen. „Kowalski, hast du dir gar nichts ausgesucht?“
      „Ich wüßte nicht was“, erwiderte er. „Hier gibt es nichts, was ich für die Wissenschaft gebrauchen könnte, und all das Gold…“ Er machte eine umfassende Geste. „… ist zwar ganz nett, aber nicht wirklich wertvoll für mich.“
      „Das ist aber schade!“ sagte sie. „Möchtest du dir nicht doch etwas aussuchen?“
      Kowalski machte eine hilflose Geste und lächelte entschuldigend.
      „Kann dann jemand anderes zwei Sachen mitnehmen?“ fragte Skipper hoffnungsvoll.
      „Nein!“ erwiderte sie sofort kategorisch, und Skipper fielen die Schnabelwinkel nach unten.
      „Ich finde es nur schade, daß wir die Wunderlampe hierlassen müssen“, erwähnte Private.
      „Mußt du nicht!“ sagte Skipper. „Du mußt dich nur richtig entscheiden.“
      „Ja, aber ich will mein Einhorn nicht aufgeben!“
      „Tja, dann…“ Skipper machte eine Geste, die den Satz für sich beendete.
      Kowalski seufzte. „Na gut! Ich werde sie mitnehmen!“
      Private schnappte nach Luft. „Echt?“
      „Ja! Und ich werde euch beweisen, daß es nichts weiter ist als eine Teekanne!“ bestimmte Kowalski und nahm sie an sich.
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