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Die drei Musketiere - Behind the scenes

von xxZoe
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
13.11.2012
12.11.2013
26
78.035
1
Alle Kapitel
44 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
13.11.2012 4.150
 
Erstmal ganz viele liebe Grüße an Zauberwort, Yvaine und SiKo, danke danke danke für eure fleißen Revs - auch natürlich ein danke an euch Leser, ich kann nur wieder sagen: wow, danke für die vielen Zugriffe.

Über eure Revs würde ich mich aber euch freuen ^^ :o)

So, es hat ein bisschen gedauert, aber ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem!!!

***

Logan hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Sein Kopf tat ihm weh und er spürte ebenfalls, dass sein Knöchel wieder angeschwollen war. Und er wusste, dass er selbst daran schuld war, da er gestern zu viel und zu lange gelaufen war.
Er warf sich unruhig hin und her und Alex hatte sich irgendwann brummend von ihm weggedreht. Er fuhr sich durch das Gesicht und setzte sich auf die Bettkante. Kaum berührte sein Fuß den Boden, zog ein brennender Schmerz durch sein Bein und er zog zischend die Luft ein.
„Man, verdammt“ entfuhr es ihm und er zog seine Fuß nach oben. Der Knöchel war um einiges dicker als noch gestern und er rieb vorsichtig darüber.
„Mist!“ Er griff nach der Sportsalbe, die noch immer auf seinem Nachttisch lag, stand auf und humpelte steif aus dem Schlafzimmer. Im Wohnraum sank er auf die Couch und rieb seinen Knöchel mit der Salbe ein. Er hoffte einfach, dass die Schwellung bis zum Morgen wieder verschwunden sein würde.
Er lehnte sich zurück und sah aus dem Fenster. Es war noch dunkel, doch am Horizont konnte er schon die ersten Zeichen des Sonnenaufgangs erkennen – Gott sei Dank war diese schreckliche Nacht vorbei.
Logan seufzte leise auf und stand dann auf. Auf einem Bein hüpfte er zum Balkon und trat hinaus in die frische Luft. Er lehnte sich an das Geländer und atmete tief durch. Dann ließ er sich in einen der beiden Stühle fallen. Seit dem Abend mit der Babygeschichte war er nicht mehr hier draußen gewesen und sofort machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit. Er hätte niemals gedacht, wie sehr eine solche Situation doch an seinen Nerven zerren konnte. Er stützte den Kopf in die Hände und blinzelte hinaus auf das Wasser des Mains. Doch heute sah er die Schönheit der Gegend nicht.
Sein Handy, das er in den letzten Tagen fast kaum aus der Hand gelegt hatte, summte leise und verwundert blinzelte er auf das Display. Es war eine Nachricht seiner Mom:
***Schatz, wenn du wach bist, dann melde dich bitte sofort bei mir, okay? Wir haben den Paparazzi ausfindig machen können.***
Sofort war er hellwach und vor lauter Hektik ließ er fast das Telefon fallen. Unverzüglich wählte er die Nummer seiner Mutter an.
„Mom?“ Wie elektrisiert sprang er fast vom Stuhl, doch sein verletzter Knöchel machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Mit einem leisen Zischen setzte er sich wieder hin.
„Logan? Hab ich dich geweckt?“ Seine Mutter klang aufgeregt und in Eile.
„Nein, ich konnte sowieso nicht schlafen. Komm schon, Mom, erzähl!“
„Nun, ich habe ja ein ernstes Wörtchen mit dem Hotelmanagement gesprochen und die haben mir die Daten von den Personen gegeben, die nicht zur Crew und zum Cast gehört haben. Du wirst es nicht glauben, aber du hattest Recht!“
Logan zog die Augenbrauen nach oben.
„Danke Mom, das klingt jetzt schon so, als würde ich nie irgend etwas auf die Reihe kriegen!“
Sie schwieg einen Augenblick verwirrt, dann beeilte sie sich zu sagen:
„Du weißt, wie ich das gemeint habe.“
Er konnte nicht verhindern, dass er kurz grinsen musste.
„Ja, schon klar, Mom. Komm schon, sag schon, was ist los.“ Er fuhr sich ungeduldig über den rechten Oberschenkel.
„Der Gast, der in dem Zimmer unter euch gewohnt hat ist Paparazzi. Er hat die Aufnahmen wunderbar mit einem leistungsstarken Mikrophon machen können. Er hat direkt am nächsten Morgen ausgecheckt. Er hat wohl bekommen, was er wollte. Tja, was soll ich sagen? Wir konnten ihn ausfindig machen und haben das ganze auch schon an die Polizei abgegeben. Er wird sich entsprechend verantworten müssen.“
Logan atmete tief durch und lehnte sich zurück. Gedanken und Gefühle jagten sich in seinem Kopf. So weit war es schon gekommen, dass sie tatsächlich belauscht wurden. Er wusste natürlich, dass die Presse und vor allem die Paparazzo alles taten, um an gute Aufnahmen zu gelangen, aber er hatte sich und auch Alex noch nie für so große VIPs gehalten, dass dies tatsächlich auch bei ihm oder auch bei ihr geschehen könnte. War es jetzt wirklich schon so weit gekommen, dass sie beide so sehr aufpassen mussten, was sie taten? Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich wollte.
„Schatz? Bist du noch dran?“ Die Stimme seiner Mutter klang besorgt und er beeilte sich zu antworten:
„Ja, natürlich. Sorry, Mom, aber das ist alles irgendwie bisschen viel für mich im Moment.“ Er seufzte und schloss einen Moment die Augen. „Was wird denn jetzt geschehen? Ich meine, was bringt uns das denn jetzt? Haben wir damit irgend etwas gewonnen?“
Lisa schwieg kurz, dann antwortete sie langsam:
„Ich kann es dir nicht sagen. Leider ist das Ganze mittlerweile schon ziemlich aus dem Ruder gelaufen und ich weiß nicht, ob wir das ganz aus der Welt geschafft kriegen. Aber der Typ kann seine offizielle Aussage machen und wir werden uns weitere Schritte auf jeden Fall vorbehalten. Ich werde mit Alex' Manager sprechen, wir kriegen das hin, okay?“
Er brummte nur zustimmend und blinzelte dann in die aufgehende Sonne. Wenigstens etwas.
„Ähm, Logan, warum bist du überhaupt auf? Warum schläfst du nicht mehr? Es ist doch noch verdammt früh bei euch!“
„Ach Mom.“ Er musste grinsen. „Ich bin doch nun wirklich alt genug, um selbst zu wissen, ob ich aufstehe oder schlafe oder ...“
„Keine Widerrede. Du legst dich jetzt ins Bett, du hast einen verdammt anstrengenden Job zu tun und den kannst du nur gut erledigen, wenn du ausgeschlafen bist!“ Sie hatte eine gespielt strenge Stimme aufgesetzt und er musste leise glucksen.
„Jawohl, Ma'am.“ Er war ihr dankbar und sie wusste es genau. Denn sofort ändert sich ihre Stimme wieder. Leise und liebevoll sagte sie:
„Hey, Schatz, mach dir keine Sorgen mehr, okay? Ich liebe dich!“
Er schwieg kurz, dann antwortete er ebenso leise:
„Ich liebe dich auch, Mom. Ich melde mich später, okay?“
„Schlaf gut, Schatz.“ Er hörte ihr Lächeln durch die Leistung, dann legte sie auf.
Er legte das Telefon neben sich auf die Lehne des Stuhls und rieb sich dann kurz über die Augen. In diesem Augenblick legte sich eine Hand auf seine Schulter.
„Hey, was ist los?“ Alex hockte sich neben ihn und er lächelte sie zärtlich an. Ihre Augen waren noch vom Schlafen gerötet und klein und ihre Haare hingen ihr zerzaust über die Schultern. Sie trug ein kurzes T-Shirt und seine Boxershorts, die ihr zu groß waren und ihr fast von der Hüfte rutschten. Doch für ihn sah sie wunderschön aus. Er hob die Hand und strich ihr über die Wange.
„Hey.“ Mit den Fingerspitzen streichelte er ihr über die Nase und fuhr dann über ihr Jochbein. Sie schauerte leicht bei seiner Berührung und er zog sie neben sich in den breiten Stuhl. Er rieb ihr über die nackten Oberarme und küsste sie dann auf die Schulter. „Du frierst“ sagte er, doch sie schüttelte den Kopf.
„Nein, alles okay.“ Sie lehnte sich gegen seine Brust und er umfing sie mit beiden Armen. Er nahm ihre Hände in seine und ihre Finger verschränkten sich miteinander.
„Es ist so schön hier, habe ich recht?“ fragte sie und blinzelte auf das Wasser hinaus. Er legte den Kopf auf ihre Schulter und sie drehte ihm das Gesicht zu. Seine blauen Augen funkelten im Licht der aufgehenden Sonne und er lächelte sie an.
„Du bist schön“ sagte er leise und ihr Gesicht wurde von einer feinen Röte überzogen.
„Ach was“ sagte sie verschämt, doch er sah an ihren leuchteten Augen, dass sie sich über sein Kompliment freute.
„Doch, das bist du.“ Er küsste sie auf die Wange und sie schmiegte sich in seine Arme. „Meine schöne Alex.“
Sie wusste nicht genau, was mit ihm geschehen war, doch sie spürte, dass er es ehrlich meinte. Die dunklen Wolken, die sich gestern über sein Gemüt gezogen hatten, waren verschwunden. Sie hob die Hand und strich ihm über die Wange. Sie sah ihn an und er lächelte zärtlich.
„Küss mich“ bat sie leise und er zog sie noch enger in seine Arme. Und in diesem Moment war er wirklich glücklich.

Sie saßen noch zwei Stunden auf dem Balkon und er hatte ihr von dem Anruf seiner Mutter erzählt. Sie wussten nicht, was jetzt geschehen würde, doch es war ein Anfang und sie hofften beide, dass ihre beiden Managements es schafften, dass der Typ schnell eine offizielle Aussage machen würde. Es war ihnen klar, dass die Beziehungssache durch war, aber sie hofften wenigstens, dass die Schwangerschaft noch irgendwie abgewendet werden konnte.
Um sieben Uhr begann Logans Handy zu schrillen und er seufzte leise auf.
„Oh man, ich muss aufstehen.“ Er schaltete den Wecker aus und Alex sah ihn an.
„Ich will nicht, dass du gehst“ sagte sie und zog seine Arme wieder um sich.
Er streichelte ihren Bauch und musste grinsen.
„Ich will das auch nicht, aber es nützt ja nichts. Sonst werde ich gefeuert und ich bin arbeitslos.“ Er verzog sein Gesicht zu einer traurigen Grimasse. „Dann können wir die Raten für das Haus nicht mehr zahlen, ich muss mein Auto abgeben, wir müssen den Fernseher verkaufen, und du musst Geld verdienen, indem du auf den  ...“
„Stop!“ Sie lachte laut auf und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Bist du wahnsinnig, wenn das jetzt hier jemand hört, dann ist es aber ganz vorbei!“
Er grinste und zwinkerte ihr zu. Er drückte sie eng an sich und küsste sie schnell auf die Wange.
„Ich würde zu dir kommen“ flüsterte er ihr ins Ohr und fing sich einen Stoß mit ihrem Ellenbogen ein.
„Oh Gott, Algenhirn, du spinnst komplett!“ Sie schüttelte sich die Haare aus den Augen und machte sich dann aus seiner Umarmung los. Sie stand auf und streckte sich. Dann hielt sie ihm die Hand entgegen. „Kommst du mit duschen? Ich will ja natürlich nicht, dass du ein arbeitsloser Schauspieler wirst!“

Er streckte seine verspannten Muskeln und wollte dann ebenfalls mit lockerem Schwung aufstehen. Doch kaum berührte sein Fuß den kühlen Boden des Balkons, gab sein Knöchel unter ihm nach. Mit einem Fluch ging er fast zu Boden und hielt sich nur noch mit einem beherzten Griff um Alex' Hüfte auf den Beinen.
„Au, hey, was?“ Sie hielt irgendwie das Gleichgewicht und half ihm dann zurück auf den Stuhl.
Sein Gesicht war vor Schmerz verzogen und er hob das Bein.
„Oh man, das gibt es doch nicht, Mist.“ Er legte das linke Bein über sein rechtes und Alex zog zischend die Luft ein.
„Du liebe Güte, was ist denn hier passiert? Das war doch fast wieder gut?“ Sie ging in die Hocke und strich mit dem Finger vorsichtig über seinen dick angeschwollenen Knöchel.
Er atmete tief ein und aus und konzentrierte sich sich darauf, nicht zu schreien, als sie ihn berührte.
„Ich weiß es nicht, bin wohl gestern zu viel gelaufen“ murmelte er und ballte seine Hände zu Fäusten. „Scheiße, wenn das Paul sieht, dann bin ich raus, das gibt es doch nicht!“
Alex griff nach der Salbe, die auf dem Tisch lag, und begann dann, seinen Fuß mit gleichmäßigen und sanften Berührungen zu massieren. Er biss sich auf die Lippe, doch er spürte, dass ihre Berührungen ihm gut taten.
„Ich werde diese Masseurin bestellen, wie hieß sie noch? Kathrin?“ Alex hob den Kopf und sah ihn an. „Vielleicht kann sie ja gleich direkt kommen. Und dann ziehst du die Schiene an. Wann musst du heute los?“
„Ich weiß nicht.“ Er schloss die Augen und atmetet tief durch. Dann angelte er nach seinem Smartphone und öffnete den Drehplan für heute. „Halb zehn muss ich da sein. Also wird Lorna den Wagen wohl für neun oder so bestellt haben. Verdammter Mist, und ich bin es auch selbst Schuld.“ Er schlug mit der Faust auf die Lehne des Stuhls und Alex strich ihm beruhigend mit der Hand über den Oberschenkel.
„Hey, ich ruf sie jetzt an, hoffentlich fangen die schon früh mit der Arbeit an!“ Sie stand auf und ging dann in den Wohnraum.
Logan fuhr sich über die Augen und rief dann wieder den Drehplan auf. Zum Glück musste er heute nur sitzen, er würde also seine Füße überhaupt nicht benötigen. Er hatte nämlich das ungute Gefühl, dass Paul eine weitere Unterbrechung nicht wirklich gutheißen würde.

Alex erreichte Kathrin tatsächlich und sie stand um kurz nach acht vor der Tür der Suite. Logan war zur Couch gehumpelt und begrüßte die junge Frau mit einem schiefen Grinsen.
„Hallo, sorry, dass ich Sie schon so früh belästigen muss.“ Er sah wirklich gequält aus und Kathrin winkte ab.
„Ach, das ist doch kein Problem. Also, dann schaue ich mir den Fuß mal an.“ Sie ging vor ihm auf die Knie und Alex hockte sich auf die Sessellehne.
„Brauchen Sie irgend etwas? Wasser oder ein Tuch?“ fragte sie nervös.
Logan sah sie irritiert an.
„Neunmalklug, das ist keine Geburt!“ Im gleichen Moment hätte er sich dafür auf die Zunge beißen können, doch zum Glück ging sie nicht weiter darauf ein.
Kathrin betrachtete seinen Knöchel, dann sagte sie nur: „Hm.“
„Hm? 'Hm' gefällt mir nicht wirklich.“ Logans Tonfall klang gespielt scherzhaft, doch er war komplett angespannt. Ein 'Hm' wollte er nicht hören.
„Was haben Sie denn gemacht? Das sieht mir nach einer ziemlichen Überanstrengung aus.“ Kathrin nahm seinen Fuß auf den Schoß und begann dann, ihn mit langsam und festen Berührungen zu massieren.
„Ja, äh, ich bin gelaufen.“
„Aber entschieden zu viel.“ Die junge Frau verteilte Öl auf seinem Fuß und beugte dann seinen Fuß nach links und rechts. Mit unendlicher Geduld lockerte sie seine verspannten Muskeln und Logan fühlte sofort, dass es ihm mit jeder Minute besser ging.
Fast eine halbe Stunde lang massierte sie seinen Fuß und die Schwellung ging merklich zurück. Dann ließ sie seinen Fuß los und streckte die Arme.
„Mehr kann ich jetzt leider nicht machen, das würde sonst zu viel werden.“ Sie sah Logan fast strafend an. „Das nächste Mal laufen Sie aber nicht so viel, in Ordnung. Mit so einer extremen Verstauchung ist nicht zu spaßen.“ Alex' Blick war nicht minder strafend und er zuckte fast zusammen.
„Ja, ich werde aufpassen.“ Er lächelte schief und Kathrin packte ihre Utensilien zusammen.
„Ich schaue mir Ihren Knöchel morgen noch einmal, in Ordnung?“
„Ja, das wäre prima.“
Die junge Frau nickte und verließ dann die Suite.
Langsam erhob Logan sich und Alex stellte sich neben ihm, um ihn notfalls abstützen zu können. Vorsichtig stellte er seinen Fuß auf den Boden und mal wieder war er begeistert von Kathrins Arbeit.
„Das ist Wahnsinn, oder? Sieh mal, er ist schon nicht mehr so sehr geschwollen.“
Alex zog die Augenbrauen nach oben.
„Na ja, gestern war er gar nicht mehr geschwollen!“ sagte sie beißend.
„Ja, ich weiß. Ich bin es selbst schuld, aber es ist nun einmal passiert. Ich geh jetzt duschen, kommst du mit?“ Er sah sie mit einem so unschuldigen Blick an, dass sie seufzte.
„Verdient hast du es ja nicht, aber von mir aus. Dann komm!“ Sie streckte ihm die Hand entgegen und er folgte ihr ins Badezimmer.

Mithilfe der Schiene brachte er den Drehtag halbwegs gut hinter sich, obwohl er mehr als einmal kurz davor stand, laut aufzuschreien. Sein Knöchel drückte gegen die Schiene, die wiederum gegen den engen Stiefel rieb. Doch niemand schien etwas zu bemerken.
Zum Glück durfte er wirklich nur sitzen, denn heute stand die Szene, in der D'Artagnan zum ersten Mal in das Versteck der Musketiere mitgenommen wurde, auf dem Drehplan und er musste wirklich nur auf einem Stuhl sitzen, etwas hin und her wippen und seinen Text aufsagen. Er hoffte einfach, dass sich sein Knöchel bis morgen wieder komplett erholt haben würde, denn dann musste er wieder auf den Teufelsgaul steigen.
In einer Drehpause atmete er tief durch und nahm einen Schluck Cola aus einer Flasche. Dann legte er den Kopf in den Nacken und rieb sich über die Augen. Es war ihm egal, dass er das Make up verschmierte, denn erfahrungsgemäß besahen sich die Make up-Artists ihr Werk vor jedem neuen Shoot noch einmal mehr als genau.
„Logan? Hast du eine Sekunde für mich?“ Lornas leise Stimme drang in sein Ohr und er drehte ihr den Kopf zu. Sie hockte sich neben ihn.
„Hast du mit deiner Mom gesprochen?“
„Ja, hab ich. Das sind doch mal gute Neuigkeiten, oder?“ Er kratzte sich den Kopf, denn die Haare waren zerzaust und verknotet worden und juckten daher wie verrückt.
Lorna hielt sich an der Rückenlehne des Stuhls fest.
„Ja, allerdings. Ich hoffe jetzt, dass sie den Typen schnell dazu kriegen, eine offizielle Aussage zu machen, dann sieht die ganze Situation hoffentlich bald anders aus.“ Sie lächelte schief.
Logan legte ihr schnell eine Hand auf den Arm und beugte ihr dann den Kopf zu.
„Das hat Mom auch gemeint. Aber ich denke, die Beziehungssache kriegen wir nicht mehr los. Aber wenn wenigstens das mit der Schwangerschaft geklärt werden kann, dann dürfte wohl auch Alex kein Problem mehr mit ihrem Casting haben.“
Lorna seufzte, dann sagte sie leise:
„Du sollst dir erstmal Gedanken um dich selbst machen, hast du verstanden? Und danach kommt Alex.“
Logan zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Sein Blick verdüsterte sich, dann fauchte er leise:
„Lorna, sie ist meine Freundin, sie steht an gleicher Stelle wie ich, wenn nicht sogar noch weiter vorne. Natürlich mache ich mir Gedanken um sie, was denkst du denn? Sie ...“
„Logan, bitte. Ich habe das nicht böse gemeint, okay?“ Lorna sah ihm in die Augen und er rieb sich über die Wangen.
„Oh Gott, Lorna, es tut mir Leid. Ich wollte nicht, ich ...“ stotterte er und sie legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
„Es ist alles okay. Du musst dich nicht bei mir entschuldigen. Das war auch blöd von mir. Ich ...“
„Logan? Kommst du nochmal zur Maske?“ Eine der vielen Assistenten, die überall herum eilten, baute sich vor ihm auf und er nickte ihm zu. Er verschwand und er beugte sich wieder zu Lorna.
„Lorna, du bist ein Engel und das weißt du auch. Ich würde hier ohne dich hilflos untergehen. Aber ich versuche grade krampfhaft, nicht durchzudrehen und ich bitte dich einfach, mich dabei zu unterstützen.“
Sie nickte und drückte ihm kurz die Hand.
„Verschwinde in die Maske, D'Artagnan. Den Rest regeln wir später.“ Sie lächelte ihm zärtlich zu und er nickte. Er erhob sich von dem Stuhl und sofort rumorte es in seinem Fuß wieder. Doch er ignorierte es standhaft.

Am späten Nachmittag ging Alex in einer weiteren Pause neben ihm in die Hocke und reichte ihm ihr Handy.
„Hier, sie haben was zu der Sache gedruckt“ sagte sie leise und er nahm das Smartphone entgegen.

Doch kein Nachwuchs bei Percy Jackson – Freude oder Leid?

Vor einigen Tagen haben wir uns noch über die Nachricht gefreut, dass die beiden Stars aus Percy Jackson Logan Lerman (20) und Alexandra Daddario (26) Nachwuchs erwarten. Schon am nächsten Tag haben die beiden Schauspieler diese Nachricht jedoch dementiert.

Doch was war nun wirklich dran an dieser Nachricht? Beide standen für Interviews nicht zur Verfügung, doch die Pressekonferenz zu Lermans neuem Film „Die drei Musketiere“ ließ Spielraum für neue Spekulationen, den dort wurde der Star eiskalt erwischt.



Ein Link war einkopiert worden und Alex sagte leise:
„Mach ihn nicht auf, das ist die Stelle von der Pressekonferenz, wo die Journalisten dich in die Mangel nehmen.“ Sie drückte seine Hand und er seufzte leise. Dann las er weiter:

Was ist nun wirklich dran an den Spekulationen? Wird Nachwuchs erwartet? Sind die beiden ein Paar?

Hierzu haben uns nun neue Informationen erreicht.

Wie das Management der beiden Schauspieler nun bekannt gab, verbleibt es weiterhin bei dem Dementi zur Schwangerschaft. Lerman und Daddario wurden fälschlicherweise zitiert, der Paparazzi, der diese Aufnahmen verkauft hat, wurde bereits zur Verantwortung gezogen. Eine Stellungnahme von ihm wird noch folgen.

Zu der Beziehung wurde nichts weiter bekannt gegeben, es ist daher davon auszugehen, dass hierzu kein Dementi erfolgen wird. Und wer würde dieses bei diesen Fotos auch glauben?


„Hach man.“ Logan seufzte leise auf, als er die Fotos betrachtete, die ihn und Alex wieder in Würzburg zeigten, zusammen lachend, an den Händen haltend und bei zärtlichen Küssen.

Wir wünschen dem Paar alles Gute und wer weiß? Vielleicht gibt es ja doch bald Nachwuchs bei Percy Jackson?

Er hob den Kopf und sah Alex mit einem halben Lächeln an.
„Oh Gott, lass jetzt bitte Ruhe einkehren, ich will davon einfach nichts mehr hören. Von mir aus können die sich über unsere Beziehung die Mäuler zerreißen, das ist mir egal, aber ich möchte nicht überall lesen müssen, dass wir ein Kind kriegen.“
Alex erwiderte sein schiefes Lächeln und drückte ihm dann einen Kuss auf die Wange.
„Ich denke, wenn jetzt der Typ noch sein Statement abgibt, dann haben wir wirklich hoffentlich Ruhe.“ Sie lehnte sich an ihn und er legte ihr den Arm um die Schultern.
„Ich hoffe es auch.“ Er küsste sie auf die Schläfe und fragte dann: „Hast du eigentlich schon irgend etwas vom Studio gehört?“
Sie schüttelte den Kopf und erhob sich dann aus der Hocke. Er zog sie auf seinen Schoß und sie legte ihm den Arm um den Nacken.
„Nein, Gott sei Dank nicht. Und bei meinem Manager ist auch noch nichts angekommen. Ich hoffe, dass es so bleibt.“
„Bestimmt.“ Er vergrub den Kopf in ihren seidigen Haaren und atmete tief durch. Es schien sich ja doch alles noch zum Guten zu wenden. Er spürte, dass sie mit ihren Fingern durch seine Haare fuhr und dann sanft seinen Nacken streichelte.
„Ich liebe dich, Neunmalklug,“ flüsterte er ihr ins Ohr und Gänsehaut rieselte ihr über den Rücken.
„Ich liebe dich auch, Algenhirn.“ Sie drehte ihm den Kopf zu und er lächelte sie sanft und liebevoll an. Dieses Lächeln hatte sie in den letzten Tagen fast schmerzlich vermisst und sie schlang die Arme um seinen Nacken. Es war ihr egal, dass sich mindestens fünfzig Leute am Set befanden und sie hiervon wahrscheinlich auch die Hälfte gerade anstarrten. Logans Blick war offen und strahlend und sie konnte nicht anders, als ihn zärtlich zu küssen. Sein Griff um ihre Hüfte verstärke sich und seine Fingerspitzen streichelten ihre Seite. Er erwiderte ihren Kuss und erst, als ein Räuspern ertönte, fuhren sie auseinander.
Ray stand vor ihnen und grinste sie breit an.
„Hey, Kleiner, mach uns doch ruhig alle neidisch!“
Alex wurde rot um die Nase und wollte aufstehen, doch Logan hielt sie fest umschlungen. Er grinste zu Ray auf.
„Genau das war mein Plan!“ Er blinzelte ihm zu, dann legte er seine Lippen wieder auf Alex' und er küsste sie so wild und besitzergreifend, dass sie nicht anders konnte, als sich an seinen Schultern festzuklammern. Am Set wurde gejohlt und Ray klopfte ihm lachend auf die Schulter.
„Junge Junge, das nenne ich einen Kuss, mein Freund! Und deine Laune gefällt mir heute schon um einiges besser als gestern in der Halle!“
Alex machte sich schwer atmend von ihm los und stand auf, ihr Gesicht war rot und sie wäre fast über ihre eigenen Füße gestolpert, wenn Ray sie nicht festgehalten hätte.
„Man, Algenhirn“ zischte sie und atmete tief durch. Ihre Wangen waren erhitzt und ihr war es nur zu deutlich bewusst, dass alle Blicke mittlerweile auf ihnen lagen.
Logan stand ebenfalls auf und legte ihr einen Arm um die Hüfte. Er grinste breit und zog sie an sich.
„Was denn? Habt ihr noch nie einen Kuss gesehen?“ fragte er gut gelaunt und am Set wurde gelacht und gepfiffen. „Dann tut ihr mir wirklich leid.“ Er legte die Hände auf Alex' Wangen und ihr warmer Atem streifte seine Lippen.
„Hör auf“ wimmerte sie leise, als er über ihr Jochbein strich. Doch ihre Körperhaltung verriet etwas ganze anderes. Er lächelte sie zärtlich an.
„Gott, ich liebe dich, Alexandra Daddario, verdammt, ich liebe dich!“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und über ihr Gesicht zog ein Strahlen. „Vergiss die verdammte Presse, es ist mir scheißegal, was die schreiben. Gott, wie könnte ich dich nicht lieben?! Seht sie euch doch an, wie könnte ich diese Frau nicht lieben?“ Er schrie sie fast an und schlang dann die Arme um ihre Hüften. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und in ihren Augen glitzerten Tränen.
„Ich liebe dich auch“ antwortete sie leise und zog ihn nah an sich heran. Sie lachte und weinte gleichzeitig, dann rief sie ebenfalls laut: „Ich liebe dich auch!“
Die Leute um sie herum applaudierten und Logan lächelte sie an. Es war dieses kleine Lächeln, das er nur für sie aufbewahrte und sie musste schlucken, denn das hatte sie so sehr vermisst. Er küsste sie auf die Lippen und flüsterte ihr dann ins Ohr:
„Und vergiss das niemals, hörst du?“
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