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[♪ | ⚑] Tief in seinem Innersten

von - Leela -
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor / P12 / Gen
Rico
11.11.2012
21.12.2012
14
9.388
 
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11.11.2012 802
 
„Na, das nenne ich doch mal einen hervorragenden Fisch!“ freute sich Skipper, als sie das Mittagessen satt und glücklich abgeschlossen hatten.
      Die anderen stimmten sofort leidenschaftlich zu.

      Zu verdanken war dieses wunderbare Essen Skipper und Rico, die in Gemeinschaftsarbeit einen kleinen Lieferwagen überfallen und eine Kiste erstklassigen Antarktisdorsch hatten mitgehen lassen. Sie hatten Private und Kowalski nichts davon gesagt – zum einen, um die beiden zu überraschen, zum anderen deswegen, weil sie nicht wußten, wie gut ihr Plan aufgehen würde, da sie erst so kurzfristig von dem Lieferanten erfahren hatten, daß ihnen kaum Zeit blieb, um die anderen zu verständigen.
      Skipper hatte Rico das Zeichen gegeben, als der Lieferwagen vor dem kleinen Lokal hielt, kurz nachdem der Fahrer ausgestiegen war, um sich zu erkundigen, wo er ausladen sollte. Während Rico nun von der Straßenlaterne auf die hintere Stoßstange des Wagens sprang, würgte er ein Brecheisen aus und warf es Skipper zu, der damit einen Gullydeckel öffnete. In Windeseile hatte Rico eine Büroklammer ausgespuckt und zu einem Schlüssel umgeformt, mit dem er das Schloß der Ladetüren knackte. Nun kam Skipper dazu, und schnell hatten sie eine der Kisten in Richtung Gully geworfen.
      Skipper sprang hinterher und koordinierte den Weg der Kiste, bis sie direkt durch das Loch in der Straße auf den Boden der Kanalisation fiel, wo die beiden vorher schon provisorisch mit ein paar Wolldecken, die Rico in seinem Innersten lagerte einen weichen Untergrund geschaffen hatten, damit der Kiste nichts passierte.
      Die Rechnung ging auf! Die Kiste landete sanft, Rico verschloß während dessen die Türen des Lieferwagens wieder, die beiden Pinguine sprangen hinunter in die Kanalisation und Rico ließ dabei den Gullydeckel an seinen Platz zurückfallen. Alles ging rasend schnell. Als der Lieferant zu seinem Wagen zurückkam, deutete nichts mehr darauf hin, daß sich jemand an dem Wagen zu schaffen gemacht hatte.

      „Ein Hoch auf Skipper und Rico!“ rief Kowalski, und Private klatschte bestätigend in die Flossen.
      „Ein Hoch auf Rico!“ ergänzte Skipper und sah seinen Bruder kameradschaftlich an. „Rico, du bist einsame Spitze!“ erklärte er. „Ohne dich wäre diese Mission nie durchführbar gewesen!“
      Und auch hier pflichteten Kowalski und Private gleich bei, so daß Rico stolz ein wenig die Brust anschwellen ließ.
      Skipper seufzte leicht, ein wenig wehmütig, als er auf den bis auf den letzten Fisch geplünderten Tisch sah. „Tja, jetzt bleibt uns nur noch, die Reste wegzuräumen…“
      Rico stieß leicht auf, und spuckte dabei versehentlich eine Bombe aus.
      „In Deckung!“ schrie Kowalski, und innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sich jeder der drei anderen Pinguine in irgend einer Ecke des Hauptquartiers verschanzt, kurz bevor die Bombe detonierte.
      Skipper richtete sich als erster wieder auf. „Holla, Rico! Ein bißchen mehr Selbstbeherrschung bitte!”
      „Tut mir leid“, brachte der gerade so hervor, bevor er eine zweite Bombe ausspuckte.
      Die Pinguine gingen erneut in Deckung. Skipper reagierte diesmal wie im Reflex blitzschnell und schüttete eine Tasse Fischsud über die brennende Lunte. „Rico, was soll das?“
      Vorsichtig wagten sich Private und Kowalski aus ihren Verstecken wieder hervor.
      Einen kurzen Moment später passierte das gleiche noch mal.
      Skipper sah im Affekt auf, als er verstand. „Oh, nein!“ entfuhr es ihm alarmiert. „Rico hat Schluckauf!“
      Die Pinguine sahen sich einen Moment geschockt an, so daß sie den Moment verpaßten, um sich vor der Bombe in Sicherheit zu bringen. Die Absprache zwischen Private und Skipper ging blitzschnell! Private öffnete die Tür zu Kowalskis Labor, und Skipper kickte die Bombe hinein. Als die Tür in’s Schloß fiel, konnte man bereits die Detonation von innen hören.
      „Mein Labor!“ schrie Kowalski panisch.
      „Entweder dein Labor, oder du und deine Freunde!“ brachte Skipper es regungslos auf den Punkt. Indes hörte er hinter sich einen weiteren Hickser und drehte sich alarmiert um.
      Rico schaute desorientiert auf den Flammenwerfer vor sich, und Skipper atmete auf.
      Der Anführer wurde aber sofort ernst. „Wir müssen etwas gegen Ricos Schluckauf unternehmen, sofort! So ist er eine Gefahr für den ganzen Zoo!“
      Wie zur Bestätigung hickste Rico erneut, und kurz darauf konnten sie die Geräusche eine laufenden Motorsäge hören.
      „Schalt das Ding ab, Rico!“ befahl Skipper hektisch. „Schalt sofort das Ding ab!“
      „Also, bei mir hilft es manchmal, wenn ich die Luft anhalte“, meinte Private zaghaft, während er nervös die Flügel aneinanderschlug.
      „Rico: Luft anhalten!“ ordnete Skipper an, ohne Widerspruch zuzulassen.
      Rico kam der Aufforderung sofort nach.
      „Und wie lange?“ fragte Skipper nach einem Moment.
      „Also, eigentlich solange, bis man das nächste Mal gehickst hätte“, erklärte Private.
      Rico machte in der Zwischenzeit den Eindruck, als würde er gleich das Bewußtsein verlieren.
      „Das müßte reichen, Rico!“ erlöste Skipper ihn, nachdem er die Zeitangaben durchgerechnet hatte.
      Rico stieß den Atem aus und keuchte nach frischer Luft.
      Skipper beäugte ihn skeptisch. Doch es schien tatsächlich gewirkt zu haben…
      In dem Moment hickste Rico erneut, und Skipper konnte gerade so dem Baseballschläger ausweichen, der ihm gegen den Kopf zu fliegen drohte…
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