はいいろの空 - Grey Sky
von akari-hana
Kurzbeschreibung
Für ihn war seine ganze Umgebung einfach zu eintönig, eine Mischung aus verschiedenen Grautönen, die ihn immer mehr ermüdeten. Seit er hier war, fühlte er sich komplett abgestumpft und hilflos. Er fühlte sich, als hätte er seinen Platz in dieser Stadt noch nicht gefunden, als würde er allein durch die Dunkelheit schweben. // Bands: Royz ; ScReW //
KurzgeschichteDrama, Liebesgeschichte / P12 / MaleSlash
11.11.2012
11.11.2012
1
2.059
11.11.2012
2.059
Autor: akari-hana
Bands: Royz, ScReW
Genre: Drama, Romantik
Rating: 12 Slash
Pairing: ByouxSubaru (?)
Comment: Meine Schwester hat sich eine FF zu 'Sourenka' von Royz gewünscht und da ich das Lied mag, hab ich mich mal rangesetzt^-^ Leider muss ich sagen, dass es jetzt doch nicht besonders viel mit dem Lied zu tun hat, auch wenn ich es während dem Schreiben die ganze Zeit gehört habe^o^
Trotzdem viel Spaß~
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Seufzend lehnte er sich noch ein Stück auf der Bank zurück und betrachtete den Regen, genoss wie seine Umgebung sich nach und nach mehr abkühlte. Die letzten Tage waren von einer erdrückenden Hitze geschmückt gewesen, die ihm das Atmen fast unmöglich gemacht hatten. Durch die sanften Tropfen, die stetig auf den Boden aufschlugen, fühlte er sich etwas freier, auch wenn er noch immer das Gefühl hatte in Ketten zu liegen.
Er hasste diese Stadt. Er hasste die grauen, tristen Gebäude, die ihm die Sicht auf den Himmel und die Sterne nahmen. Er hasste die bunten Leuchtreklamen, für die Tokyo so bekannt war, die ihm aber regelmäßig den Schlaf raubten. Er wollte hier weg. Am liebsten würde er einfach aufstehen und rennen, so lange bis er diese Straßen mit ihren Menschenmassen hinter sich lassen konnte und wieder dazu fähig war, frei zu atmen. Weg von dieser Stadt und weg von dem Druck der so schwer auf seinen Schultern lag, seit er hier war.
Am Anfang hatte er es noch für eine gute Idee gehalten nach Tokyo zu kommen. Es war für sie eine Chance gewesen, ihre Position zu festigen und ihre Karriere weiterzubringen. Dafür hatte er es auf sich genommen, so weit von seiner Familie getrennt zu sein, auch wenn der Gedanke von Anfang an kaum zu verkraften gewesen war. Er hatte den anderen diese Möglichkeit nicht nehmen wollen und hatte sich ja selbst auf diesen neuen Abschnitt seines Lebens gefreut.
Aber hier war auf einmal alles so anders. Sein neues Leben war nicht so wie er es sich erhofft hatte. Dabei wusste er nicht mal genau, was ihn eigentlich so störte. Er hatte seine vier besten Freunde immer bei sich und er tat noch immer das, was er am meisten liebte: Auf der Bühne stehen und für ihre Fans singen. Trotzdem merkte er, dass er seit seinem Umzug immer weniger Inspiration für neue Texte fand und es ihm schwerer fiel seine Gedanken auf ein Blatt niederzuschreiben. Für ihn war seine ganze Umgebung einfach zu eintönig, eine Mischung aus verschiedenen Grautönen, die ihn immer mehr ermüdeten. Seit er hier war, fühlte er sich komplett abgestumpft und hilflos. Er fühlte sich, als hätte er seinen Platz in dieser Stadt noch nicht gefunden, als würde er allein durch die Dunkelheit schweben.
Erschöpft schloss er die Augen und zog seine Knie an, um seine Arme um diese zu schlingen. Mittlerweile war es komplett dunkel geworden und es hatte sich merklich abgekühlt, sodass es ihn etwas fröstelte. Der Regen prasselte noch immer unaufhörlich nieder und das kleine Vordach unter dem er saß, bot nur notdürftig Schutz.
Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, jetzt aufzustehen und wieder zurück zu den anderen zu gehen. Es war ihm unerklärlich, wieso er gerade heute so schlecht drauf war und diese ganzen negativen Gedanken wieder an die Oberfläche kamen. Eigentlich war heute ein erfolgreicher Tag für sie gewesen. Er hatte von seiner Position deutlich sehen können, wie viel Spaß ihre Fans gehabt hatten und wie sehr sie die Zeit genossen hatten. Und ihm war es ja nicht anders ergangen. Es gab nichts was er mehr genoss, als zu sehen, dass sie andere Menschen mit ihrer Musik berührten. Nichtsdestotrotz war er direkt nachdem die letzten Töne erklungen waren und sie die Bühne verlassen hatten, zu seinen Klamotten gerannt, hatte sich umgezogen und war vor die Halle auf diese Bank geflüchtet, auf der er noch immer saß.
„Subaru, willst du nicht langsam wieder reinkommen?“ Verschreckt zuckte er zusammen, als er ohne Vorwarnung aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er wandte sein Gesicht und blickte direkt auf Koudai, der ihn besorgt musterte. Schnell schüttelte er den Kopf und beobachtete weiter den Regen, lauschte der Melodie der Tropfen.
„Hey, ist alles okay mit dir?“ Diesmal sah er nicht zu dem Rothaarigen, sondern betrachtete das Flugzeug, das gerade als kleiner Punkt über ihre Köpfe hinweg flog. Wie gerne wäre er es doch, der fliegen und somit endlich allem, was ihn so belastete, entfliehen könnte? Dann wäre er endlich wieder frei.
„Nein, mir geht es gut… Ich will nur im Moment ein bisschen alleine sein.“ Subaru war sich sicher, dass sein Freund ihn verstehen würde, schließlich war es nicht das erste Mal, dass er sich so zurückzog. Bestätigt wurde er in seiner Aussage, als er die schwere Eisentür ins Schloss fallen hörte und er somit wieder alleine war und seinen Gedanken nachhängen konnte.
Noch einmal blickte er nach oben in den Himmel und versuchte vielleicht doch einen Stern ausfindig zu machen. Irgendetwas, das ihm wieder ein bisschen von der Schönheit dieser Erde zeigte und ihm einen Teil seiner negativen Gedanken nahm. Doch wurde er enttäuscht, denn nicht einer der kleinen Himmelskörper war zu entdecken. Traurig senkte er seinen Blick und richtete ihn stattdessen auf den grauen Betonboden vor sich. Manchmal hatte er das Gefühl irgendwann würde er ihn diesen ganzen tristen Farbtönen ertrinken.
Vielleicht sollte er sich bald ein paar Tage frei nehmen, einfach um dieser Stadt einmal zu entkommen, auch wenn nur für kurze Zeit. Irgendwohin zu fahren, wo es grüne Wiesen und Bäume gab und wo die Luft noch nicht so verbraucht war. Denn selbst wenn er hier durch einen Park lief, kam ihm das Grün dreckig und verwaschen vor.
Schon im nächsten Moment schüttelte er den Kopf, um den irrsinnigen Gedanken wieder loszuwerden. Selbst das würde nichts ändern. Früher oder später würde er zurückkommen müssen und dann wäre wieder alles wie vorher. Er wäre wieder genauso eingeschlossen wie davor. Das würde sich nur ändern, wenn er dieser Stadt komplett den Rücken kehren würde und das konnte er nicht. Niemals würde er seinen Traum und auch den seiner Freunde einfach so aufgeben können, egal wie schlecht er sich gerade fühlte.
Trotzdem wünschte er sich, dass er wieder näher bei seiner Familie sein konnte. Hier in dieser Großstadt, zwischen all diesen Menschen die sich nur für sich selbst interessierten, fühlte er sich einsam. Bei seinem Umzug hatte er den Großteil der Personen, die ihm etwas bedeuteten, zurückgelassen und jetzt hatte er das Gefühl, dass er dabei auch ein Teil seines Herzens verloren hatte. Auch wenn er mittlerweile hier Menschen gefunden hatte, die ihm wichtig waren, konnten sie das vorhandene Loch nicht mehr füllen. Dieses würde von nun an für immer ein Teil von ihm sein und er musste noch lernen, richtig damit umzugehen.
„Hey, kann ich mich zu dir setzen?“ Zum zweiten Mal an diesem Abend zuckte er erschrocken zusammen und drehte seinen Kopf Richtung Tür. Doch dort stand jemand mit dem er an diesem Tag nicht mehr gerechnet hatte und das verwirrte ihn im Moment doch ein wenig, sodass er den anderen nur aus großen Augen anblickte. Dieser erwiderte den Blick kurz, schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und ließ sich dann neben ihm auf die kleine Bank fallen.
„Was… machst du hier?“ Es war nicht so, dass er sich nicht über die Anwesenheit des anderen freute, aber im Moment war er eigentlich nicht in der Stimmung sich mit irgendjemandem zu unterhalten. Er wollte einfach alleine sein und weiter nachdenken, auch wenn er sich in der Nähe des anderen normalerweise immer zumindest etwas besser fühlte.
„Eigentlich wollte ich dich nach deinem Konzert abholen und in das kleine Restaurant um die Ecke einladen, aber du siehst nicht so aus, als hättest du Lust dazu, oder?“ Als Antwort schüttelte Subaru nur mit dem Kopf. Gerade konnte er sich nichts Schlimmeres vorstellen, als in einem kleinen Raum mit so vielen ihm unbekannten Gesichtern zu sitzen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, obwohl es doch genau das nicht war. Ihm war vielmehr danach zu Mute, sich in seine Wohnung einzuschließen und erst wieder rauszukommen, wenn es wieder alles wie früher wäre.
„Du bist heute wirklich schlecht drauf, Subaru. Willst du mir nicht erzählen was los ist?“ Zum wiederholten Male schüttelte er nur den Kopf und betrachtete weiterhin den Boden, auch wenn es sich falsch anfühlte, dem anderen gegenüber so unhöflich zu sein.
„Es ist nichts.“ Zumindest nichts neues, aber das konnte der andere ja nicht wissen. Auch wenn sie in den letzten Monaten viel Zeit miteinander verbracht hatten, war es ihm noch nicht gelungen, sich Byou vollkommen zu öffnen, auch wenn er sich wünschte, dass es anders wäre.
„Das kannst du mir nicht erzählen. Ich kenne dich mittlerweile gut genug, um zu sagen, dass es dir nicht gut geht.“ Er spürte wie der andere einen Arm um ihn legte und ihn näher an den warmen Körper neben sich zog. Tief in ihm genoss er diese Nähe zu dem Älteren, aber er konnte nicht damit umgehen, also wandte er sich vorsichtig aus der lockeren Umarmung.
„Kennst du dieses Gefühl, wenn du einfach nur weglaufen willst, weil du dich dort wo du bist nicht frei fühlen kannst?“ Wieder richtete sich sein Blick Richtung Himmel und er spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Aber er wollte nicht weinen, das half ihm auch nicht weiter. Tränen waren ein Zeichen von Schwäche und er wollte nicht noch mehr seiner Kraft verlieren, sonst würde er das alles nicht mehr schaffen.
„Wie meinst du das?“ Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen, er wusste, dass der andere das nicht nachvollziehen konnte. Wie auch? Man merkte sofort, wie glücklich der Ältere hier mit seinem Leben war. Und Subaru beneidete ihn darum. Er wäre gern mehr wie Byou, so stark und mutig und nicht so schwach wie er es war.
„Du würdest das nicht verstehen.“ Mit einem Mal spürte er eine Hand unter seinem Kinn, welche ihn zwang, seinem Sitznachbarn in die Augen zu blicken. Sofort versank er in diesen, die so viel Liebe und Zuneigung zeigten und ihn von innen heraus wärmten. Der Blick war ihm unangenehm und von neuem flüchtete er vor der Berührung, in dem er ein Stück zur Seite rückte.
„Versuch doch wenigstens, es mir zu erklären.“ Ein freudloses Lachen verließ seine Lippen. Wie sollte er seine Gedanken erklären, wenn er sie selbst zum Großteil nicht nachvollziehen konnte? Außerdem wollte er nicht, dass Byou ihn danach genauso mitleidig ansah, wie es seine Freunde getan hatten.
„Tokyo… Es engt mich einfach ein. Ich hab das Gefühl, dass… ich hier nicht frei atmen kann. Hier ist einfach alles so… einfarbig und monoton. Ich hab das Gefühl, ich ertrinke… und niemand würde es merken.“ Jetzt rollte doch eine einsame Träne seine Wange herunter und schnell wischte er sie weg. Er konnte einfach nicht schwach werden.
„Subaru… Du bist doch nicht allein. Koudai und die anderen sind doch immer für dich da. Und wenn du willst, werde ich auch immer für dich da sein. Ich werde dich beschützen, immer dann wenn du wieder das Gefühl hast, zu ertrinken.“ Erstaunt richtete er auf und zum ersten Mal heute erwiderte er freiwillig Byous Blick, welcher voller Zärtlichkeit war. Er spürte eine Wärme in sich aufsteigen und er wusste was dies bedeutete, aber er konnte das einfach nicht.
„Ich wünsche mir doch nur, einfach umzukehren. Zurück zu gehen, dahin wo wieder alles ist wie früher.“ Wieder legte der Ältere einen Arm um ihn und zog ihn an seinen Körper. Nur wehrte er sich diesmal nicht. Leicht lehnte er seinen Kopf an Byous Schulter und konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Er war eben doch schwach, also durfte er sich doch an jemanden lehnen der ihn in diesem Moment vor dem Fall bewahrte.
„Du wirst nie wieder umkehren, hörst du? Wir werden zusammen weitergehen. Egal was passiert, ich werde an deiner Seite sein und wir werden den Weg gemeinsam gehen und irgendwann wirst du wieder frei atmen können. Das verspreche ich dir.“
Nur ganz sanft spürte er die Lippen seines Sitznachbarn auf seinen, aber trotzdem merkte er, wie sich eine angenehme Wärme in seinem Körper ausbreitete.
Vielleicht konnte Byou es wirklich schaffen irgendwann ein paar der Ketten, die ihn so einengten, zu lockern. Vielleicht schaffte er es ihm den Druck von dem Schultern zu nehmen. Und dann würde er wieder frei atmen können, mit Byou an seiner Seite.
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Bands: Royz, ScReW
Genre: Drama, Romantik
Rating: 12 Slash
Pairing: ByouxSubaru (?)
Comment: Meine Schwester hat sich eine FF zu 'Sourenka' von Royz gewünscht und da ich das Lied mag, hab ich mich mal rangesetzt^-^ Leider muss ich sagen, dass es jetzt doch nicht besonders viel mit dem Lied zu tun hat, auch wenn ich es während dem Schreiben die ganze Zeit gehört habe^o^
Trotzdem viel Spaß~
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Seufzend lehnte er sich noch ein Stück auf der Bank zurück und betrachtete den Regen, genoss wie seine Umgebung sich nach und nach mehr abkühlte. Die letzten Tage waren von einer erdrückenden Hitze geschmückt gewesen, die ihm das Atmen fast unmöglich gemacht hatten. Durch die sanften Tropfen, die stetig auf den Boden aufschlugen, fühlte er sich etwas freier, auch wenn er noch immer das Gefühl hatte in Ketten zu liegen.
Er hasste diese Stadt. Er hasste die grauen, tristen Gebäude, die ihm die Sicht auf den Himmel und die Sterne nahmen. Er hasste die bunten Leuchtreklamen, für die Tokyo so bekannt war, die ihm aber regelmäßig den Schlaf raubten. Er wollte hier weg. Am liebsten würde er einfach aufstehen und rennen, so lange bis er diese Straßen mit ihren Menschenmassen hinter sich lassen konnte und wieder dazu fähig war, frei zu atmen. Weg von dieser Stadt und weg von dem Druck der so schwer auf seinen Schultern lag, seit er hier war.
Am Anfang hatte er es noch für eine gute Idee gehalten nach Tokyo zu kommen. Es war für sie eine Chance gewesen, ihre Position zu festigen und ihre Karriere weiterzubringen. Dafür hatte er es auf sich genommen, so weit von seiner Familie getrennt zu sein, auch wenn der Gedanke von Anfang an kaum zu verkraften gewesen war. Er hatte den anderen diese Möglichkeit nicht nehmen wollen und hatte sich ja selbst auf diesen neuen Abschnitt seines Lebens gefreut.
Aber hier war auf einmal alles so anders. Sein neues Leben war nicht so wie er es sich erhofft hatte. Dabei wusste er nicht mal genau, was ihn eigentlich so störte. Er hatte seine vier besten Freunde immer bei sich und er tat noch immer das, was er am meisten liebte: Auf der Bühne stehen und für ihre Fans singen. Trotzdem merkte er, dass er seit seinem Umzug immer weniger Inspiration für neue Texte fand und es ihm schwerer fiel seine Gedanken auf ein Blatt niederzuschreiben. Für ihn war seine ganze Umgebung einfach zu eintönig, eine Mischung aus verschiedenen Grautönen, die ihn immer mehr ermüdeten. Seit er hier war, fühlte er sich komplett abgestumpft und hilflos. Er fühlte sich, als hätte er seinen Platz in dieser Stadt noch nicht gefunden, als würde er allein durch die Dunkelheit schweben.
Erschöpft schloss er die Augen und zog seine Knie an, um seine Arme um diese zu schlingen. Mittlerweile war es komplett dunkel geworden und es hatte sich merklich abgekühlt, sodass es ihn etwas fröstelte. Der Regen prasselte noch immer unaufhörlich nieder und das kleine Vordach unter dem er saß, bot nur notdürftig Schutz.
Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, jetzt aufzustehen und wieder zurück zu den anderen zu gehen. Es war ihm unerklärlich, wieso er gerade heute so schlecht drauf war und diese ganzen negativen Gedanken wieder an die Oberfläche kamen. Eigentlich war heute ein erfolgreicher Tag für sie gewesen. Er hatte von seiner Position deutlich sehen können, wie viel Spaß ihre Fans gehabt hatten und wie sehr sie die Zeit genossen hatten. Und ihm war es ja nicht anders ergangen. Es gab nichts was er mehr genoss, als zu sehen, dass sie andere Menschen mit ihrer Musik berührten. Nichtsdestotrotz war er direkt nachdem die letzten Töne erklungen waren und sie die Bühne verlassen hatten, zu seinen Klamotten gerannt, hatte sich umgezogen und war vor die Halle auf diese Bank geflüchtet, auf der er noch immer saß.
„Subaru, willst du nicht langsam wieder reinkommen?“ Verschreckt zuckte er zusammen, als er ohne Vorwarnung aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er wandte sein Gesicht und blickte direkt auf Koudai, der ihn besorgt musterte. Schnell schüttelte er den Kopf und beobachtete weiter den Regen, lauschte der Melodie der Tropfen.
„Hey, ist alles okay mit dir?“ Diesmal sah er nicht zu dem Rothaarigen, sondern betrachtete das Flugzeug, das gerade als kleiner Punkt über ihre Köpfe hinweg flog. Wie gerne wäre er es doch, der fliegen und somit endlich allem, was ihn so belastete, entfliehen könnte? Dann wäre er endlich wieder frei.
„Nein, mir geht es gut… Ich will nur im Moment ein bisschen alleine sein.“ Subaru war sich sicher, dass sein Freund ihn verstehen würde, schließlich war es nicht das erste Mal, dass er sich so zurückzog. Bestätigt wurde er in seiner Aussage, als er die schwere Eisentür ins Schloss fallen hörte und er somit wieder alleine war und seinen Gedanken nachhängen konnte.
Noch einmal blickte er nach oben in den Himmel und versuchte vielleicht doch einen Stern ausfindig zu machen. Irgendetwas, das ihm wieder ein bisschen von der Schönheit dieser Erde zeigte und ihm einen Teil seiner negativen Gedanken nahm. Doch wurde er enttäuscht, denn nicht einer der kleinen Himmelskörper war zu entdecken. Traurig senkte er seinen Blick und richtete ihn stattdessen auf den grauen Betonboden vor sich. Manchmal hatte er das Gefühl irgendwann würde er ihn diesen ganzen tristen Farbtönen ertrinken.
Vielleicht sollte er sich bald ein paar Tage frei nehmen, einfach um dieser Stadt einmal zu entkommen, auch wenn nur für kurze Zeit. Irgendwohin zu fahren, wo es grüne Wiesen und Bäume gab und wo die Luft noch nicht so verbraucht war. Denn selbst wenn er hier durch einen Park lief, kam ihm das Grün dreckig und verwaschen vor.
Schon im nächsten Moment schüttelte er den Kopf, um den irrsinnigen Gedanken wieder loszuwerden. Selbst das würde nichts ändern. Früher oder später würde er zurückkommen müssen und dann wäre wieder alles wie vorher. Er wäre wieder genauso eingeschlossen wie davor. Das würde sich nur ändern, wenn er dieser Stadt komplett den Rücken kehren würde und das konnte er nicht. Niemals würde er seinen Traum und auch den seiner Freunde einfach so aufgeben können, egal wie schlecht er sich gerade fühlte.
Trotzdem wünschte er sich, dass er wieder näher bei seiner Familie sein konnte. Hier in dieser Großstadt, zwischen all diesen Menschen die sich nur für sich selbst interessierten, fühlte er sich einsam. Bei seinem Umzug hatte er den Großteil der Personen, die ihm etwas bedeuteten, zurückgelassen und jetzt hatte er das Gefühl, dass er dabei auch ein Teil seines Herzens verloren hatte. Auch wenn er mittlerweile hier Menschen gefunden hatte, die ihm wichtig waren, konnten sie das vorhandene Loch nicht mehr füllen. Dieses würde von nun an für immer ein Teil von ihm sein und er musste noch lernen, richtig damit umzugehen.
„Hey, kann ich mich zu dir setzen?“ Zum zweiten Mal an diesem Abend zuckte er erschrocken zusammen und drehte seinen Kopf Richtung Tür. Doch dort stand jemand mit dem er an diesem Tag nicht mehr gerechnet hatte und das verwirrte ihn im Moment doch ein wenig, sodass er den anderen nur aus großen Augen anblickte. Dieser erwiderte den Blick kurz, schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und ließ sich dann neben ihm auf die kleine Bank fallen.
„Was… machst du hier?“ Es war nicht so, dass er sich nicht über die Anwesenheit des anderen freute, aber im Moment war er eigentlich nicht in der Stimmung sich mit irgendjemandem zu unterhalten. Er wollte einfach alleine sein und weiter nachdenken, auch wenn er sich in der Nähe des anderen normalerweise immer zumindest etwas besser fühlte.
„Eigentlich wollte ich dich nach deinem Konzert abholen und in das kleine Restaurant um die Ecke einladen, aber du siehst nicht so aus, als hättest du Lust dazu, oder?“ Als Antwort schüttelte Subaru nur mit dem Kopf. Gerade konnte er sich nichts Schlimmeres vorstellen, als in einem kleinen Raum mit so vielen ihm unbekannten Gesichtern zu sitzen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, obwohl es doch genau das nicht war. Ihm war vielmehr danach zu Mute, sich in seine Wohnung einzuschließen und erst wieder rauszukommen, wenn es wieder alles wie früher wäre.
„Du bist heute wirklich schlecht drauf, Subaru. Willst du mir nicht erzählen was los ist?“ Zum wiederholten Male schüttelte er nur den Kopf und betrachtete weiterhin den Boden, auch wenn es sich falsch anfühlte, dem anderen gegenüber so unhöflich zu sein.
„Es ist nichts.“ Zumindest nichts neues, aber das konnte der andere ja nicht wissen. Auch wenn sie in den letzten Monaten viel Zeit miteinander verbracht hatten, war es ihm noch nicht gelungen, sich Byou vollkommen zu öffnen, auch wenn er sich wünschte, dass es anders wäre.
„Das kannst du mir nicht erzählen. Ich kenne dich mittlerweile gut genug, um zu sagen, dass es dir nicht gut geht.“ Er spürte wie der andere einen Arm um ihn legte und ihn näher an den warmen Körper neben sich zog. Tief in ihm genoss er diese Nähe zu dem Älteren, aber er konnte nicht damit umgehen, also wandte er sich vorsichtig aus der lockeren Umarmung.
„Kennst du dieses Gefühl, wenn du einfach nur weglaufen willst, weil du dich dort wo du bist nicht frei fühlen kannst?“ Wieder richtete sich sein Blick Richtung Himmel und er spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Aber er wollte nicht weinen, das half ihm auch nicht weiter. Tränen waren ein Zeichen von Schwäche und er wollte nicht noch mehr seiner Kraft verlieren, sonst würde er das alles nicht mehr schaffen.
„Wie meinst du das?“ Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen, er wusste, dass der andere das nicht nachvollziehen konnte. Wie auch? Man merkte sofort, wie glücklich der Ältere hier mit seinem Leben war. Und Subaru beneidete ihn darum. Er wäre gern mehr wie Byou, so stark und mutig und nicht so schwach wie er es war.
„Du würdest das nicht verstehen.“ Mit einem Mal spürte er eine Hand unter seinem Kinn, welche ihn zwang, seinem Sitznachbarn in die Augen zu blicken. Sofort versank er in diesen, die so viel Liebe und Zuneigung zeigten und ihn von innen heraus wärmten. Der Blick war ihm unangenehm und von neuem flüchtete er vor der Berührung, in dem er ein Stück zur Seite rückte.
„Versuch doch wenigstens, es mir zu erklären.“ Ein freudloses Lachen verließ seine Lippen. Wie sollte er seine Gedanken erklären, wenn er sie selbst zum Großteil nicht nachvollziehen konnte? Außerdem wollte er nicht, dass Byou ihn danach genauso mitleidig ansah, wie es seine Freunde getan hatten.
„Tokyo… Es engt mich einfach ein. Ich hab das Gefühl, dass… ich hier nicht frei atmen kann. Hier ist einfach alles so… einfarbig und monoton. Ich hab das Gefühl, ich ertrinke… und niemand würde es merken.“ Jetzt rollte doch eine einsame Träne seine Wange herunter und schnell wischte er sie weg. Er konnte einfach nicht schwach werden.
„Subaru… Du bist doch nicht allein. Koudai und die anderen sind doch immer für dich da. Und wenn du willst, werde ich auch immer für dich da sein. Ich werde dich beschützen, immer dann wenn du wieder das Gefühl hast, zu ertrinken.“ Erstaunt richtete er auf und zum ersten Mal heute erwiderte er freiwillig Byous Blick, welcher voller Zärtlichkeit war. Er spürte eine Wärme in sich aufsteigen und er wusste was dies bedeutete, aber er konnte das einfach nicht.
„Ich wünsche mir doch nur, einfach umzukehren. Zurück zu gehen, dahin wo wieder alles ist wie früher.“ Wieder legte der Ältere einen Arm um ihn und zog ihn an seinen Körper. Nur wehrte er sich diesmal nicht. Leicht lehnte er seinen Kopf an Byous Schulter und konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Er war eben doch schwach, also durfte er sich doch an jemanden lehnen der ihn in diesem Moment vor dem Fall bewahrte.
„Du wirst nie wieder umkehren, hörst du? Wir werden zusammen weitergehen. Egal was passiert, ich werde an deiner Seite sein und wir werden den Weg gemeinsam gehen und irgendwann wirst du wieder frei atmen können. Das verspreche ich dir.“
Nur ganz sanft spürte er die Lippen seines Sitznachbarn auf seinen, aber trotzdem merkte er, wie sich eine angenehme Wärme in seinem Körper ausbreitete.
Vielleicht konnte Byou es wirklich schaffen irgendwann ein paar der Ketten, die ihn so einengten, zu lockern. Vielleicht schaffte er es ihm den Druck von dem Schultern zu nehmen. Und dann würde er wieder frei atmen können, mit Byou an seiner Seite.
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