Die Templerin 5.0
von Robin16
Kurzbeschreibung
Wolfgang Hohlbein: "Die Templerin" Nicht schon wieder, schoss es Robin durch den Kopf, als das Schiff laut Krachend in Schräglage ging. Nur mit Mühe hielt sie das gerade erst zu sich genommene Essen davon ab ihre Speiseröhre hinauf zu wandern. Zwecklos. Denn bereits im nächsten Moment schwenkte das Schiff abrupt auf die andere Seite. Das war zu viel für ihren Magen... Ich denke wer das Buch kennt wird sich an eine ähnliche Situation erinnern^^
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P16 / Gen
10.11.2012
13.01.2013
6
8.730
2
10.11.2012
1.638
Sooo... hier wäre dann mal das zweite Kapitel^^
Ich habe mich sehr über jedes einzelne „Anklicken“ gefreut und
hoffe, dass ihr Spaß am Lesen meiner Geschichte habt!
Besonders bedanken möchte ich mich bei Cien!
Hab mich sehr über den Review gefreut ; )
KAPITEL 2
Hastig fuhren Robin und Salim auseinander, um sich – überflüssigerweise – die Kleidung zu ordnen. Während Robin unwillkürlich die Röte ins Gesicht stieg, wie bei einem jungen Mädchen, die bei etwas Verbotenem ertappt worden war, während Salim sichtlich bemüht war möglichst gleichgültig zu wirken.
Die Mundwinkel Dorans zuckten verräterisch. Ihr Ablenkungsversuch musste wohl kläglich aussehen. Leila hingen ließ sich von der Situation nicht irritieren und hüpfte stattdessen, wie es ihre Art war wenn sie etwas ganz besonders begeisterte, auf und ab. Der Hacken an der Sache – die Holzdielen gerieten dabei dermaßen in Schwingen, das sich erneut die Seekrankheit bemerkbar machte.
„Ein Schiff, ein Schiff“, rief Leila laut und zu Robins Erleichterung hörte sie auf die Dielen unter ihren Füßen zu bearbeiten und wandte sich Doran zu.
Salim runzelte die Stirn und richtete seine Aufmerksamkeit ebenfalls auf den jungen Araber.
„Der Kapitän machte mich auf ein Schiff aufmerksam, dass uns seit der Mittagszeit zu verfolgen scheint“, beantworte er Salims unausgesprochene Frage.
Keiner der beiden Männer schien sonderlich erfreut über diese Nachricht und auch Robin war nicht wohl bei dem Gedanken.
„Vielleicht folgen sie rein zufällig den gleichen Kurs“, merkte Robin an. Sie wusste sehr wohl um die Naivität ihrer Vermutung, dennoch wollte sie keine Möglichkeit ausschließlichen. Die Jahre hatten sie misstrauisch gemacht. Womöglich zu misstrauisch. Sollte tatsächlich eine ernste Situation entstehen – es im schlimmsten Fall sogar zum Kampf kommen würde es schwierig werden Leila von der Auseinandersetzung fern zu halten. Robin hätte es nicht gewundert, wenn Leila keine Angst, sondern Neugierde empfinden würde, sollte die Situation eskalieren.
„Kaum. Der Kapitän hat bereits mehrere Male den Kurs geändert“, Doran unter ließ es seine Worte weiter auszuführen. Das war auch nicht nötig, Robin und Salim wussten auch so was er damit sagen wollte. Salim nickte verstehend.
„Ich werde noch einmal mit dem Kapitän sprechen“, sein Blick wanderte von Doran zu Robin und blieb an Leila hängen, die ihren Kopf auf Robins Schoß gebettet hatte und kaum noch die Augen offen halten konnte. „Vielleicht können wir ihnen davon segeln. Es dämmert bereits und mit etwas Glück zieht heute Nacht wieder Nebel auf.“
Robin fixierte sein Gesicht, um sich der Wahrheit seiner Worte zu versichern. Leider las sie auch seinen Augen mehr bloße Hoffnung als aufrichtige Überzeugung. Salim griff nach seinen tiefblauen Mantel.
„Ihr wartetet hier auf mich“, fügte er hinzu und schlug den Weg Richtung Deck ein.
Doran verharrte für einen Moment an seinem Platz als er jedoch Robins Blick auffing trat er grinsend neben Robin.
„Solltet ihr ebenfalls den Gedanken hegen euch an Deck zu begeben, würde ich mich gerne bereit erklären die Aufsicht über die kleine Prinzessin zu übernehmen.“
Dorans gespielt übertriebene Höflichkeit verdrängte für kurze Zeit ihre Sorgen. Lächelnd erhob sie sich und bettete sanft Leilas Kopf auf das Lager. An der Tür drehte sie sich noch einmal herum.
„Sie darf dieses Zimmer auf gar keinen Fall verlassen“, meinte sie ernst, wartete Dorans Antwort jedoch nicht ab und schloss die Tür hinter sich. Der Krieger, der auf ihren ausdrücklichen Wunsch mit ihnen reiste, würde wissen was zu tun war.
In einer gewohnten Bewegung verhüllte sie ihre Haare und Gesicht unter ihrem Kopftuch, das zuvor achtlos auf ihren Schultern geruht hatte. Robin folgte einem schmalen Gang entlang, der in einer steilen Holztreppe mündete. Allein auf dieser kurzen Strecke fiel es ihr schwer ihren protestierenden Magen im Griff zu halten. Wütend über sich selbst und ihre körperliche Schwäche rief sie sich selbst zur Ordnung, atmete dreimal tief durch bis sich ihr Magen beruhigt hatte und stieg die Stufen hinauf.
Das hektische Treiben an Deck machte auch ihre letzten Hoffnungen zu Nichte, dass von einer harmlosen Situation auszugehen war. Salim war dabei sich mit dem Kapitän des Schiffes zu unterhalten, als sie zu ihnen trat.
„... dann müssen wir halt schneller sein!“, wütend funkelte er den bestimmt 40 Jahren älteren Araber an und deute dabei ungehalten in Richtung des deutlich sichtbaren Schiffes am Horizont.
„Als ob wir das nicht schon versucht hätten“, auch der Araber schien allmählich die Geduld zu verlieren. „Ich habe schon dieses Meer bereist, da warst du noch gar nicht geboren und ich werde mir ganz gewiss nicht von einem halben Mann sagen lassen, wie ich mein Schiff zu navigieren habe.“
„Halber Mann!“
Robin musste sich ein Lachen verkneifen, um Salim nicht weiter zu reizen und trat entschlossen zwischen die beiden Araber, bevor der Streit in eine unangenehme Richtung abdriften konnte. Robin kannte ihren Ehemann. Der Sarazene sah es absolut nicht gern, wenn er sich beleidigt fühlte. Ganz davon abgesehen, dass sein Vater Mittel und Wege kannte derlei Verhalten äußerst unsanft und schnell Einhalt zu gebieten.
Da der arme Kapitän jedoch nicht ahnen konnte wer da vor ihm stand, wollte Robin ihm ein solches Schicksal ersparen. Auch auf die Gefahr hin sich Salims Unmut auszusetzen.
„Was machst du hier?“
„Ich habe nicht vor mich wie eine brave Ehefrau in meinem Zimmer zu verkriechen und darauf zu warten bis etwas passiert, wenn du darauf anspielen willst“, meinte Robin spitz und wechselte dabei absichtlich nicht ins Deutsche. Der Kapitän sollte ruhig wissen, dass sie sich gegen ihre Mann behaupten konnte.
Während der Kapitän nur verwundert eine Augenbraue hob, begannen Salims Augen sich warnend zusammen zu ziehen. Robin biss sich wütend auf die Lippen. Sie hatte bereits aufgehört zu zählen, wie oft ihre Zunge schneller gewesen war als sie ihre Vernunft. Salim schien fürs erste nicht weiter darauf eingehen zu wollen und wandte sich stattdessen erneut dem älteren Araber zu.
„Kann man den wenigstens sagen, um was für ein Schiff es sich handelt?“
Der Angesprochene zuckte mit den Schultern.
„Vermutlich irgendein größeres Fischerboot. Es könnte aber auch ein Handelsschiff sein. Mehr kann man ich im Moment noch nicht sagen.“
Salim fluchte und ließ den Blick zum Ausguck schweifen in dem sich einer der Besatzungsmitglieder abmühte genaueres zu erkennen um sich dann wieder dem nähernden Schiff zu zuwenden.
„Womöglich ist es wirklich nur ein harmloses Schiff“, meinte Robin, um Salim vom Anblick des Schiffes loszureißen. Anstelle des Sarazenen antwortete der Kapitän.
„Eventuell sind sie auch auf Handel aus“, merkte er an.
Der Gedanke war Robin auch schon gekommen. Es war durch aus bekannt, dass Schiffe aus dem Morgenland häufig mit teurer und für normale Bauern sonst kaum erreichbare Ware beladen waren. Die Möglichkeit bestand also sehr wohl und würde zudem die Beharrlichkeit des Schiffes erklären. Was jedoch gegen diese Theorie sprach war die Tatsache, dass das Schiff bis jetzt keinerlei Signale gegeben hatte, dass es an einem Handel interessiert war. Schließlich war es Salim der Ihre Gedanken offen aussprach.
„Und wie erklärst du dir dann ihr passives Verhalten. Wer käme auf die Idee fast einen halben Tag einem fremden Schiff hinterher zu fahren ohne sich in irgendeiner Form bemerkbar zu machen?“
Der Kapitän zuckte abermals mit den Schultern.
„Im Moment können wir ohne hin nichts machen außer abzuwarten, wenn es den Herren beruhigt kann ich für die Nacht Wachposten aufstellen“, man hörte ihm dabei deutlich an, dass sein Angebot mehr als nur halb ernst gemeint war. Robin spürte augenblicklich wie Salim sich neben ihr versteifte. Es hätte sie nicht sonderlich gewundert, wenn der Sarazene ihn geschlagen hätte.
Fast wünschte sich Robin den Vorschlag ihres Schwiegervaters angenommen zu haben. Sie erinnerte sich noch lebhaft, wie er versucht hatte Salim und sie eines seiner Schiffe schmackhaft zu machen. Dem Alten vom Berg schien der Gedanke, sein geliebtes Enkelkind ohne Geleitschutz fortzulassen, so unerträglich das er beinahe alles getan hätte, um sie von seinem Vorschlag zu überzeugen. Gott sei Dank waren Salim und sie sich in dieser Hinsicht einig gewesen. Sie wollten möglichst unauffällig reisen, sodass ihr Schwiegervater gezwungenermaßen nachgeben musste. Auf Leibwächter hatte er dennoch bestanden. Nach weiteren nervenaufreibenden Diskussionen war die Entscheidung, neben Doran, auf einen weiteren Krieger gefallen für den Fall das Doran nicht mehr in der Lage seien sollte weiter mit ihnen zu reisen. Was natürlich keiner von ihnen hoffte.
Die Wahl war auf Faruk gefallen, der große und ebenso stumme Krieger hatte sie bereits im Haus des Sklavenhändlers Omar begleitet. Selbstverständlich ohne ihr Wissen, wie es häufig Art des Herren der Assassinen ist. Beinahe rechnete sie damit auf dem Schiff doch noch einen weiteren Leibwächter zu entdecken, der sich erst im Laufe der Reise zu erkennen gab. Sollte dies wirklich der Fall sein würde der Krieger nicht lange mit ihnen reisen, sondern bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit die Heimreise antreten. Diesen Triumph würde sie ihrem Schwiegervater ganz gewiss nicht gönnen.
Faruk trat in diesem Moment zur kleinen Gruppe hinzu und löste so die Spannung zwischen den beiden Männern – zumindestens für den Augenblick.
„Keine neuen Beobachtungen?“, deutete Salim das Schweigen des Kriegers. Dieser nickte stumm. Robin fragte sich manchmal, ob Faruk überhaupt in der Lage war zu sprechen, wenn sie sich recht erinnert hatte der Schattenkrieger noch nie in ihrer Gegenwart das Wort erhoben.
Seufzend wandte sich Robin an Salim, dessen Mine erneut düstere Züge annahm: „Salim lass` uns zurück in die Kajüte gehen.“ Für einen Herzschlag glaubte Robin Salim würde ihr widersprechen, schlussendlich riss er sich doch vom Anblick des unbekannten Schiffes los und nickte. Der Kapitän verabschiedete sich mit einem unfreundlichen Brummen und stapfte Richtung Bug.
Ich habe mich sehr über jedes einzelne „Anklicken“ gefreut und
hoffe, dass ihr Spaß am Lesen meiner Geschichte habt!
Besonders bedanken möchte ich mich bei Cien!
Hab mich sehr über den Review gefreut ; )
KAPITEL 2
Hastig fuhren Robin und Salim auseinander, um sich – überflüssigerweise – die Kleidung zu ordnen. Während Robin unwillkürlich die Röte ins Gesicht stieg, wie bei einem jungen Mädchen, die bei etwas Verbotenem ertappt worden war, während Salim sichtlich bemüht war möglichst gleichgültig zu wirken.
Die Mundwinkel Dorans zuckten verräterisch. Ihr Ablenkungsversuch musste wohl kläglich aussehen. Leila hingen ließ sich von der Situation nicht irritieren und hüpfte stattdessen, wie es ihre Art war wenn sie etwas ganz besonders begeisterte, auf und ab. Der Hacken an der Sache – die Holzdielen gerieten dabei dermaßen in Schwingen, das sich erneut die Seekrankheit bemerkbar machte.
„Ein Schiff, ein Schiff“, rief Leila laut und zu Robins Erleichterung hörte sie auf die Dielen unter ihren Füßen zu bearbeiten und wandte sich Doran zu.
Salim runzelte die Stirn und richtete seine Aufmerksamkeit ebenfalls auf den jungen Araber.
„Der Kapitän machte mich auf ein Schiff aufmerksam, dass uns seit der Mittagszeit zu verfolgen scheint“, beantworte er Salims unausgesprochene Frage.
Keiner der beiden Männer schien sonderlich erfreut über diese Nachricht und auch Robin war nicht wohl bei dem Gedanken.
„Vielleicht folgen sie rein zufällig den gleichen Kurs“, merkte Robin an. Sie wusste sehr wohl um die Naivität ihrer Vermutung, dennoch wollte sie keine Möglichkeit ausschließlichen. Die Jahre hatten sie misstrauisch gemacht. Womöglich zu misstrauisch. Sollte tatsächlich eine ernste Situation entstehen – es im schlimmsten Fall sogar zum Kampf kommen würde es schwierig werden Leila von der Auseinandersetzung fern zu halten. Robin hätte es nicht gewundert, wenn Leila keine Angst, sondern Neugierde empfinden würde, sollte die Situation eskalieren.
„Kaum. Der Kapitän hat bereits mehrere Male den Kurs geändert“, Doran unter ließ es seine Worte weiter auszuführen. Das war auch nicht nötig, Robin und Salim wussten auch so was er damit sagen wollte. Salim nickte verstehend.
„Ich werde noch einmal mit dem Kapitän sprechen“, sein Blick wanderte von Doran zu Robin und blieb an Leila hängen, die ihren Kopf auf Robins Schoß gebettet hatte und kaum noch die Augen offen halten konnte. „Vielleicht können wir ihnen davon segeln. Es dämmert bereits und mit etwas Glück zieht heute Nacht wieder Nebel auf.“
Robin fixierte sein Gesicht, um sich der Wahrheit seiner Worte zu versichern. Leider las sie auch seinen Augen mehr bloße Hoffnung als aufrichtige Überzeugung. Salim griff nach seinen tiefblauen Mantel.
„Ihr wartetet hier auf mich“, fügte er hinzu und schlug den Weg Richtung Deck ein.
Doran verharrte für einen Moment an seinem Platz als er jedoch Robins Blick auffing trat er grinsend neben Robin.
„Solltet ihr ebenfalls den Gedanken hegen euch an Deck zu begeben, würde ich mich gerne bereit erklären die Aufsicht über die kleine Prinzessin zu übernehmen.“
Dorans gespielt übertriebene Höflichkeit verdrängte für kurze Zeit ihre Sorgen. Lächelnd erhob sie sich und bettete sanft Leilas Kopf auf das Lager. An der Tür drehte sie sich noch einmal herum.
„Sie darf dieses Zimmer auf gar keinen Fall verlassen“, meinte sie ernst, wartete Dorans Antwort jedoch nicht ab und schloss die Tür hinter sich. Der Krieger, der auf ihren ausdrücklichen Wunsch mit ihnen reiste, würde wissen was zu tun war.
In einer gewohnten Bewegung verhüllte sie ihre Haare und Gesicht unter ihrem Kopftuch, das zuvor achtlos auf ihren Schultern geruht hatte. Robin folgte einem schmalen Gang entlang, der in einer steilen Holztreppe mündete. Allein auf dieser kurzen Strecke fiel es ihr schwer ihren protestierenden Magen im Griff zu halten. Wütend über sich selbst und ihre körperliche Schwäche rief sie sich selbst zur Ordnung, atmete dreimal tief durch bis sich ihr Magen beruhigt hatte und stieg die Stufen hinauf.
Das hektische Treiben an Deck machte auch ihre letzten Hoffnungen zu Nichte, dass von einer harmlosen Situation auszugehen war. Salim war dabei sich mit dem Kapitän des Schiffes zu unterhalten, als sie zu ihnen trat.
„... dann müssen wir halt schneller sein!“, wütend funkelte er den bestimmt 40 Jahren älteren Araber an und deute dabei ungehalten in Richtung des deutlich sichtbaren Schiffes am Horizont.
„Als ob wir das nicht schon versucht hätten“, auch der Araber schien allmählich die Geduld zu verlieren. „Ich habe schon dieses Meer bereist, da warst du noch gar nicht geboren und ich werde mir ganz gewiss nicht von einem halben Mann sagen lassen, wie ich mein Schiff zu navigieren habe.“
„Halber Mann!“
Robin musste sich ein Lachen verkneifen, um Salim nicht weiter zu reizen und trat entschlossen zwischen die beiden Araber, bevor der Streit in eine unangenehme Richtung abdriften konnte. Robin kannte ihren Ehemann. Der Sarazene sah es absolut nicht gern, wenn er sich beleidigt fühlte. Ganz davon abgesehen, dass sein Vater Mittel und Wege kannte derlei Verhalten äußerst unsanft und schnell Einhalt zu gebieten.
Da der arme Kapitän jedoch nicht ahnen konnte wer da vor ihm stand, wollte Robin ihm ein solches Schicksal ersparen. Auch auf die Gefahr hin sich Salims Unmut auszusetzen.
„Was machst du hier?“
„Ich habe nicht vor mich wie eine brave Ehefrau in meinem Zimmer zu verkriechen und darauf zu warten bis etwas passiert, wenn du darauf anspielen willst“, meinte Robin spitz und wechselte dabei absichtlich nicht ins Deutsche. Der Kapitän sollte ruhig wissen, dass sie sich gegen ihre Mann behaupten konnte.
Während der Kapitän nur verwundert eine Augenbraue hob, begannen Salims Augen sich warnend zusammen zu ziehen. Robin biss sich wütend auf die Lippen. Sie hatte bereits aufgehört zu zählen, wie oft ihre Zunge schneller gewesen war als sie ihre Vernunft. Salim schien fürs erste nicht weiter darauf eingehen zu wollen und wandte sich stattdessen erneut dem älteren Araber zu.
„Kann man den wenigstens sagen, um was für ein Schiff es sich handelt?“
Der Angesprochene zuckte mit den Schultern.
„Vermutlich irgendein größeres Fischerboot. Es könnte aber auch ein Handelsschiff sein. Mehr kann man ich im Moment noch nicht sagen.“
Salim fluchte und ließ den Blick zum Ausguck schweifen in dem sich einer der Besatzungsmitglieder abmühte genaueres zu erkennen um sich dann wieder dem nähernden Schiff zu zuwenden.
„Womöglich ist es wirklich nur ein harmloses Schiff“, meinte Robin, um Salim vom Anblick des Schiffes loszureißen. Anstelle des Sarazenen antwortete der Kapitän.
„Eventuell sind sie auch auf Handel aus“, merkte er an.
Der Gedanke war Robin auch schon gekommen. Es war durch aus bekannt, dass Schiffe aus dem Morgenland häufig mit teurer und für normale Bauern sonst kaum erreichbare Ware beladen waren. Die Möglichkeit bestand also sehr wohl und würde zudem die Beharrlichkeit des Schiffes erklären. Was jedoch gegen diese Theorie sprach war die Tatsache, dass das Schiff bis jetzt keinerlei Signale gegeben hatte, dass es an einem Handel interessiert war. Schließlich war es Salim der Ihre Gedanken offen aussprach.
„Und wie erklärst du dir dann ihr passives Verhalten. Wer käme auf die Idee fast einen halben Tag einem fremden Schiff hinterher zu fahren ohne sich in irgendeiner Form bemerkbar zu machen?“
Der Kapitän zuckte abermals mit den Schultern.
„Im Moment können wir ohne hin nichts machen außer abzuwarten, wenn es den Herren beruhigt kann ich für die Nacht Wachposten aufstellen“, man hörte ihm dabei deutlich an, dass sein Angebot mehr als nur halb ernst gemeint war. Robin spürte augenblicklich wie Salim sich neben ihr versteifte. Es hätte sie nicht sonderlich gewundert, wenn der Sarazene ihn geschlagen hätte.
Fast wünschte sich Robin den Vorschlag ihres Schwiegervaters angenommen zu haben. Sie erinnerte sich noch lebhaft, wie er versucht hatte Salim und sie eines seiner Schiffe schmackhaft zu machen. Dem Alten vom Berg schien der Gedanke, sein geliebtes Enkelkind ohne Geleitschutz fortzulassen, so unerträglich das er beinahe alles getan hätte, um sie von seinem Vorschlag zu überzeugen. Gott sei Dank waren Salim und sie sich in dieser Hinsicht einig gewesen. Sie wollten möglichst unauffällig reisen, sodass ihr Schwiegervater gezwungenermaßen nachgeben musste. Auf Leibwächter hatte er dennoch bestanden. Nach weiteren nervenaufreibenden Diskussionen war die Entscheidung, neben Doran, auf einen weiteren Krieger gefallen für den Fall das Doran nicht mehr in der Lage seien sollte weiter mit ihnen zu reisen. Was natürlich keiner von ihnen hoffte.
Die Wahl war auf Faruk gefallen, der große und ebenso stumme Krieger hatte sie bereits im Haus des Sklavenhändlers Omar begleitet. Selbstverständlich ohne ihr Wissen, wie es häufig Art des Herren der Assassinen ist. Beinahe rechnete sie damit auf dem Schiff doch noch einen weiteren Leibwächter zu entdecken, der sich erst im Laufe der Reise zu erkennen gab. Sollte dies wirklich der Fall sein würde der Krieger nicht lange mit ihnen reisen, sondern bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit die Heimreise antreten. Diesen Triumph würde sie ihrem Schwiegervater ganz gewiss nicht gönnen.
Faruk trat in diesem Moment zur kleinen Gruppe hinzu und löste so die Spannung zwischen den beiden Männern – zumindestens für den Augenblick.
„Keine neuen Beobachtungen?“, deutete Salim das Schweigen des Kriegers. Dieser nickte stumm. Robin fragte sich manchmal, ob Faruk überhaupt in der Lage war zu sprechen, wenn sie sich recht erinnert hatte der Schattenkrieger noch nie in ihrer Gegenwart das Wort erhoben.
Seufzend wandte sich Robin an Salim, dessen Mine erneut düstere Züge annahm: „Salim lass` uns zurück in die Kajüte gehen.“ Für einen Herzschlag glaubte Robin Salim würde ihr widersprechen, schlussendlich riss er sich doch vom Anblick des unbekannten Schiffes los und nickte. Der Kapitän verabschiedete sich mit einem unfreundlichen Brummen und stapfte Richtung Bug.