F.E.A.R. (Alma) Liebe oder doch Hass?
von Verti92
Kurzbeschreibung
F.E.A.R. Alma war und ist niemals ein normales Mädchen gewesen. Sie hatte telepathische Kräfte und ein 'Leben', das sich keiner von uns je wünschen würde. Und doch war eines an ihr vielleicht nicht ganz normal ausgeprägt, doch sehr nachvollziehbar; Ihr Hass und ihre Trauer, weil man ihr ihre Kinder wegnahm. Den einen Sohn kennt sie besser als den anderen. Was ist, wenn sie auf den Erstgeborenen trifft? Ein kurzer Einblick in die eventuelle Gedankenwelt von Alma Wade während des 1 Teils. Anmerkung: Zum einem habe ich mir beim Schreiben etwas Freiheit eingeräumt (allerdings ist Alma nicht wirklich O.C. geworden), zum anderen ist diese Story etwas älter, damals kannte ich nur den ersten Teil (hat sich mittlerweile jedoch geändert, ich bin kurz vorm Ende des Zweiten)
KurzgeschichteDrama, Schmerz/Trost / P16 / Gen
09.11.2012
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Alma Wades Leben war niemals das eines normalen Kindes gewesen.
Es war weder schön, noch unbesonnen gewesen.
Es war nicht erfüllt gewesen von Süßigkeiten und Spielzeugen, die mit ihren bunten Farben die Kindersinne eines kleinen Mädchens verführten.
Ihr Leben war geprägt von ihrem Vater, der sie als kleines Kind Tests überließ da sie telepathische Kräfte besaß. Und das nicht gerade knapp. Ihre Träume waren erfüllt von Schrecken und sie reagierte überempfindlich auf das Verhalten und die Gefühle anderer Menschen in ihrer direkten Umgebung. Und so nahm ihr Vater ihr ihre Kindheit ab.
Sie bestand die meisten Tests und wenn nicht, arbeitete ihr Vater zu hart mit ihr daran, bis sie diese bestehen konnte.
Doch irgendwann bestand sie keinen einzigen Test mehr und sie brannte eines der Labore nieder, aus Folge ihrer Verzweiflung. Sie attackierte die Leute der ATC pychsich, ließ sie ebenfalls Alpträume sehen, so wie es bei ihr früher gewesen war. Damals, als sie noch nicht bei der ATC feststeckte.
Es zog sich immer weiter hin. War sie Fünf gewesen, als sie das Labor nieder brannte, so setzte sie die Angriffe mit Sieben fort.
Zwei Tage vor ihrem achten Geburtstag wurde sie ins Koma gelegt und in einen Vault eingesperrt.
Das Schlimmste kam aber erst noch. Denn man wollte gerne Kinder als Anführer für die Replika- Armeen –eine Armee aus schnell und günstig zu ersetzbaren Klonsoldaten –züchten, die über telepathische Kräfte verfügten.
Und so wurde Alma mit zwei Prototypen geschwängert und dabei im Koma gehalten.
Doch als sie die Wehen einleiteten, erwachte sie aus ihrem Koma, obwohl dies nicht möglich sein sollte. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib, während sie mit Fünfzehn das erste Kind zur Welt brachte.
Aber obwohl Alma sich danach sehnte ihr Kind zu behalten, nahm man es ihr weg und schloss sie zurück in ihren Vault. Mit Sechzehn bekam sie den zweiten Prototypen, die eigentlich nichts anderes waren, als gezüchtete, mit besonderen Fähigkeiten versehende, aber ansonsten normale Kinder.
Der zweite Sohn besaß genügend telepathische Fähigkeiten, um die Replika- Armeen kontrollieren zu können und so wurde er Alma weggenommen und ausgebildet.
Der erste Sohn jedoch hatte nur unzureichende Fähigkeiten. Er wurde nicht ausgebildet, bekam keinen Namen, kein Leben, keine Erinnerungen, die er sammeln konnte.
Er wurde zum Sterben im Dunklen zurückgelassen.
Und doch überlebte er…
Er wuchs…
Er hatte keinen Namen…
Aber eine Mission.
Er sollte für das F.E.A.R. Team die mysteriösen Umstände bei ATC aufklären und Paxton Fettel eliminieren, der aus dem Gefängnis ausgebrochen und dort eingebrochen war, dort tötete und seinen Kannibalismus ausließ, während er die Replika- Armeen befehligte und Alma, seine Mutter, befreien wollte.
Davon, dass Alma seine Mutter oder Fettel sein Bruder waren ahnte der Namenlose nichts. Er kämpfte sich durch die Flure, darauf bedacht seine Mission zu erfüllen. Unterwegs begegnete er dafür einige Male seinem Bruder und seiner Mutter in Kindergestalt…
Der Namenlose schien keinen Bezug zu Alma zu entwickeln, selbst als er die Wahrheit erfuhr… Die Frage war nur, wie es Alma dabei ging…
Ich wusste nicht, wie viel Zeit genau ins Land gegangen war, seit ich meinem zweiten Sohn aus dem Gefängnis befreit und ihm den Auftrag gegeben hatte, sie alle zu töten. All diejenigen, die mich so lange Jahre haben leiden lassen, die mich quälten, nur um Geld zu kassieren.
Die Leute, die mir meine Kindheit gestohlen hatten, während meine Schwester Alice von all dem nichts wusste und glücklich aufwachsen durfte!
Aber als hätte es noch nicht gereicht, dass sie mir all das weggenommen hatten, pflanzten sie mir Embryonen ein, die ich austragen sollte, als Mutter. Sie gingen davon aus, dass ich in meinem Koma nichts merken würde. Doch da hatten sie falsch gedacht!
Ich hatte zu meinen Söhnen eine Verbindung aufgebaut! Und ich war bei den Geburten erwacht! Trotzdem hatten sie mir meine Kinder weggenommen! Nicht einmal hatte ich sie halten dürfen!
Mein erster Sohn bekam nicht einmal einen Namen und wie ich erfuhr, obwohl auch das nicht möglich sein sollte, wollten sie ihn sterben lassen, weil er nicht ausreichend wäre! Der Moment, in dem sie ihn mir weggenommen hatten war so schrecklich gewesen, doch auch noch zu erfahren, dass er nicht als Lebewesen galt, sondern nur als gescheitertes Experiment, machte mich noch wütender!
Nur war ich leider zurzeit machtlos… Ich konnte keine psychische Verbindung zu meinem namenlosen Sohn aufbauen… So nahm ich an, dass er tatsächlich gestorben war…
Bald darauf brachte ich den zweiten Sohn zur Welt. Er war ein Erfolg, er bekam einen Namen und eine Art Leben, doch auch er wurde mir weggenommen! Egal wie sehr ich flehte und bettelte, es war ihnen egal. Selbst meinem Vater.
Meine Rache bekam ich allerdings. Als Paxton zehn Jahre alt war, konnte ich eine Verbindung zu ihm Aufbauen und unter meinen Kommando tötete er viele Mitarbeiter der ATC, weshalb sie, als sie herausfanden, dass ich Schuld war, den Stecker zogen, um mich sterben zu lassen. Sechs Tage hielt ich durch.
Nun wandele ich als Geist durch diese Flure, befreite meinen Sohn und ließ die Rache von neuem beginnen.
Und was entdeckte ich schließlich in all dem Gewühl? Einen einzelnen Mann der F.E.A.R.- Einheit, die Paxton beseitigen sollte.
Einen Mann, den ich direkt erkannte, auch wenn ich ihn nur einmal kurz als Baby gesehen hatte, den einzigen, den ich von dem Team am Leben ließ. Meinen ersten, namenlosen Sohn. Sie hatten ihn doch nicht getötet!
Nur wusste ich nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte, denn es war keine Freude, die in mir überwiegte. Paxton würde mich befreien, der Namenlose jedoch agierte dagegen an, folgte seinen Befehlen… Außerdem hatten mein Hass, mein unbändiger Zorn und meine Rachlust die Freude über dieses Wiedersehen zunichte gemacht, sie heraus gebrannt aus meinem Denken.
Ich konnte ihn allerdings auch nichts tun, außer ihm Angst einzujagend. Ich war in mir zerrissen.
Meistens von ihm unbemerkt schlich ich ihm durch das Gebäude hinterher und fragte mich, wie er aussah unter der Maske und dem Helm.
Ja, ich wünschte mir, ich könnte sein Gesicht sehen, so wie das von Paxton.
Ich wünschte mir, ich könnte seine Stimme hören, doch er sagte nie etwas.
Ich wünschte mir, ich könnte seine Gedanken vernehmen, allerdings ging es nicht.
Von wegen unbegabt! Er konnte mich –unterbewusst –abblocken, anders als sein Bruder. Er konnte seine Reflexe verbessern! Und er war empfänglich für die übermenschlichen, psychischen Dinge.
Ich zeigte ihm durch Bilder, was damals geschehen war. Paxton redete öfters mit ihm. Aber er schien keine Einsicht zu zeigen, hielt immer weiter an seiner Mission fest…
Und jetzt? Jetzt standen wir uns gegenüber. Ich in meinem Körper, der dem Verfall niemals ausgesetzt war und den ich wieder zurückerobert hatte. Ich hatte den Moment genutzt, als mein Vater mich vernichten, mich von meinem Leid befreien wollte. Ich hatte ihn getötet.
All das schien mir jedoch unwichtig zu sein in diesem Moment. Zerrissen in mir Selbst hatte ich meinem Sohn nichts tun können und doch hatte ich ihn gleichsam angegriffen.
Aber jetzt zweifelte ich, zögerte ich, wusste nicht, was zu tun war, was ich tun sollte.
Seine Atmung ging schneller, er hatte Angst. Verständlich, wenn er meine zerschundene, nackte Gestalt sah und wusste, was ich alles getan hatte. Er hatte es gesehen; wie ich tötete, nur noch Blutlachen und Skelette übrig ließ. Und ich hatte ihn schon angegriffen.
Sein Finger wanderte zum Abzug der Waffe, er zögerte, schien mich zu mustern, zu warten, was ich tat. Dann entschloss sich mein Sohn dazu, dass ich zu gefährlich war.
Die Schüsse waren laut und sie trafen mich. Sie taten weh, nur war ich schon tot, konnte nicht noch einmal sterben. Ich schloss die Augen und zog mich zurück.
Schlimmer als der Schmerz der Kugeln war der Schmerz, dass es mein Sohn gewesen war, der aus Todesangst heraus auf mich geschossen hatte.
In meinem Kopf hörte ich meine eigene Stimme brüllen: „Nein! Gebt ihn mir zurück! Nehmt ihn mir nicht weg, bitte!“
Ich konnte vor Hass nicht mehr weinen und vor Wahnsinn nicht entscheiden, ob ich lieben konnte oder nicht… Ob ich mein eigenes Kind hassen oder lieben, vernichten oder schonen sollte.
Eine Explosion erklang und riss die Gebäude in Stücke und ich fragte mich unweigerlich, ob ich heute beide Söhne verloren hatte, nachdem der Erste Paxton niederschoss. Ich fragte mich, ob Paxton überhaupt tot war oder nur der Kontakt abbrach. Ganz vorstellen konnte ich es mir nicht, ich nahm an, dass er noch lebte.
Und mein Namenloser? Er lebte. Sie brachten ihn mit einem Hubschrauber davon. Bewusstlos lag er dort und ich folgte dem Hubschrauber, kletterte in den Innenraum und kam gerade an, als sein Bewusstsein zurückkehrte. Das Licht im Hubschrauber flackerte, fiel aus. Als sie mich erblickten, war der Schock groß… Der Hubschrauber schlingerte.
Es war weder schön, noch unbesonnen gewesen.
Es war nicht erfüllt gewesen von Süßigkeiten und Spielzeugen, die mit ihren bunten Farben die Kindersinne eines kleinen Mädchens verführten.
Ihr Leben war geprägt von ihrem Vater, der sie als kleines Kind Tests überließ da sie telepathische Kräfte besaß. Und das nicht gerade knapp. Ihre Träume waren erfüllt von Schrecken und sie reagierte überempfindlich auf das Verhalten und die Gefühle anderer Menschen in ihrer direkten Umgebung. Und so nahm ihr Vater ihr ihre Kindheit ab.
Sie bestand die meisten Tests und wenn nicht, arbeitete ihr Vater zu hart mit ihr daran, bis sie diese bestehen konnte.
Doch irgendwann bestand sie keinen einzigen Test mehr und sie brannte eines der Labore nieder, aus Folge ihrer Verzweiflung. Sie attackierte die Leute der ATC pychsich, ließ sie ebenfalls Alpträume sehen, so wie es bei ihr früher gewesen war. Damals, als sie noch nicht bei der ATC feststeckte.
Es zog sich immer weiter hin. War sie Fünf gewesen, als sie das Labor nieder brannte, so setzte sie die Angriffe mit Sieben fort.
Zwei Tage vor ihrem achten Geburtstag wurde sie ins Koma gelegt und in einen Vault eingesperrt.
Das Schlimmste kam aber erst noch. Denn man wollte gerne Kinder als Anführer für die Replika- Armeen –eine Armee aus schnell und günstig zu ersetzbaren Klonsoldaten –züchten, die über telepathische Kräfte verfügten.
Und so wurde Alma mit zwei Prototypen geschwängert und dabei im Koma gehalten.
Doch als sie die Wehen einleiteten, erwachte sie aus ihrem Koma, obwohl dies nicht möglich sein sollte. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib, während sie mit Fünfzehn das erste Kind zur Welt brachte.
Aber obwohl Alma sich danach sehnte ihr Kind zu behalten, nahm man es ihr weg und schloss sie zurück in ihren Vault. Mit Sechzehn bekam sie den zweiten Prototypen, die eigentlich nichts anderes waren, als gezüchtete, mit besonderen Fähigkeiten versehende, aber ansonsten normale Kinder.
Der zweite Sohn besaß genügend telepathische Fähigkeiten, um die Replika- Armeen kontrollieren zu können und so wurde er Alma weggenommen und ausgebildet.
Der erste Sohn jedoch hatte nur unzureichende Fähigkeiten. Er wurde nicht ausgebildet, bekam keinen Namen, kein Leben, keine Erinnerungen, die er sammeln konnte.
Er wurde zum Sterben im Dunklen zurückgelassen.
Und doch überlebte er…
Er wuchs…
Er hatte keinen Namen…
Aber eine Mission.
Er sollte für das F.E.A.R. Team die mysteriösen Umstände bei ATC aufklären und Paxton Fettel eliminieren, der aus dem Gefängnis ausgebrochen und dort eingebrochen war, dort tötete und seinen Kannibalismus ausließ, während er die Replika- Armeen befehligte und Alma, seine Mutter, befreien wollte.
Davon, dass Alma seine Mutter oder Fettel sein Bruder waren ahnte der Namenlose nichts. Er kämpfte sich durch die Flure, darauf bedacht seine Mission zu erfüllen. Unterwegs begegnete er dafür einige Male seinem Bruder und seiner Mutter in Kindergestalt…
Der Namenlose schien keinen Bezug zu Alma zu entwickeln, selbst als er die Wahrheit erfuhr… Die Frage war nur, wie es Alma dabei ging…
Ich wusste nicht, wie viel Zeit genau ins Land gegangen war, seit ich meinem zweiten Sohn aus dem Gefängnis befreit und ihm den Auftrag gegeben hatte, sie alle zu töten. All diejenigen, die mich so lange Jahre haben leiden lassen, die mich quälten, nur um Geld zu kassieren.
Die Leute, die mir meine Kindheit gestohlen hatten, während meine Schwester Alice von all dem nichts wusste und glücklich aufwachsen durfte!
Aber als hätte es noch nicht gereicht, dass sie mir all das weggenommen hatten, pflanzten sie mir Embryonen ein, die ich austragen sollte, als Mutter. Sie gingen davon aus, dass ich in meinem Koma nichts merken würde. Doch da hatten sie falsch gedacht!
Ich hatte zu meinen Söhnen eine Verbindung aufgebaut! Und ich war bei den Geburten erwacht! Trotzdem hatten sie mir meine Kinder weggenommen! Nicht einmal hatte ich sie halten dürfen!
Mein erster Sohn bekam nicht einmal einen Namen und wie ich erfuhr, obwohl auch das nicht möglich sein sollte, wollten sie ihn sterben lassen, weil er nicht ausreichend wäre! Der Moment, in dem sie ihn mir weggenommen hatten war so schrecklich gewesen, doch auch noch zu erfahren, dass er nicht als Lebewesen galt, sondern nur als gescheitertes Experiment, machte mich noch wütender!
Nur war ich leider zurzeit machtlos… Ich konnte keine psychische Verbindung zu meinem namenlosen Sohn aufbauen… So nahm ich an, dass er tatsächlich gestorben war…
Bald darauf brachte ich den zweiten Sohn zur Welt. Er war ein Erfolg, er bekam einen Namen und eine Art Leben, doch auch er wurde mir weggenommen! Egal wie sehr ich flehte und bettelte, es war ihnen egal. Selbst meinem Vater.
Meine Rache bekam ich allerdings. Als Paxton zehn Jahre alt war, konnte ich eine Verbindung zu ihm Aufbauen und unter meinen Kommando tötete er viele Mitarbeiter der ATC, weshalb sie, als sie herausfanden, dass ich Schuld war, den Stecker zogen, um mich sterben zu lassen. Sechs Tage hielt ich durch.
Nun wandele ich als Geist durch diese Flure, befreite meinen Sohn und ließ die Rache von neuem beginnen.
Und was entdeckte ich schließlich in all dem Gewühl? Einen einzelnen Mann der F.E.A.R.- Einheit, die Paxton beseitigen sollte.
Einen Mann, den ich direkt erkannte, auch wenn ich ihn nur einmal kurz als Baby gesehen hatte, den einzigen, den ich von dem Team am Leben ließ. Meinen ersten, namenlosen Sohn. Sie hatten ihn doch nicht getötet!
Nur wusste ich nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte, denn es war keine Freude, die in mir überwiegte. Paxton würde mich befreien, der Namenlose jedoch agierte dagegen an, folgte seinen Befehlen… Außerdem hatten mein Hass, mein unbändiger Zorn und meine Rachlust die Freude über dieses Wiedersehen zunichte gemacht, sie heraus gebrannt aus meinem Denken.
Ich konnte ihn allerdings auch nichts tun, außer ihm Angst einzujagend. Ich war in mir zerrissen.
Meistens von ihm unbemerkt schlich ich ihm durch das Gebäude hinterher und fragte mich, wie er aussah unter der Maske und dem Helm.
Ja, ich wünschte mir, ich könnte sein Gesicht sehen, so wie das von Paxton.
Ich wünschte mir, ich könnte seine Stimme hören, doch er sagte nie etwas.
Ich wünschte mir, ich könnte seine Gedanken vernehmen, allerdings ging es nicht.
Von wegen unbegabt! Er konnte mich –unterbewusst –abblocken, anders als sein Bruder. Er konnte seine Reflexe verbessern! Und er war empfänglich für die übermenschlichen, psychischen Dinge.
Ich zeigte ihm durch Bilder, was damals geschehen war. Paxton redete öfters mit ihm. Aber er schien keine Einsicht zu zeigen, hielt immer weiter an seiner Mission fest…
Und jetzt? Jetzt standen wir uns gegenüber. Ich in meinem Körper, der dem Verfall niemals ausgesetzt war und den ich wieder zurückerobert hatte. Ich hatte den Moment genutzt, als mein Vater mich vernichten, mich von meinem Leid befreien wollte. Ich hatte ihn getötet.
All das schien mir jedoch unwichtig zu sein in diesem Moment. Zerrissen in mir Selbst hatte ich meinem Sohn nichts tun können und doch hatte ich ihn gleichsam angegriffen.
Aber jetzt zweifelte ich, zögerte ich, wusste nicht, was zu tun war, was ich tun sollte.
Seine Atmung ging schneller, er hatte Angst. Verständlich, wenn er meine zerschundene, nackte Gestalt sah und wusste, was ich alles getan hatte. Er hatte es gesehen; wie ich tötete, nur noch Blutlachen und Skelette übrig ließ. Und ich hatte ihn schon angegriffen.
Sein Finger wanderte zum Abzug der Waffe, er zögerte, schien mich zu mustern, zu warten, was ich tat. Dann entschloss sich mein Sohn dazu, dass ich zu gefährlich war.
Die Schüsse waren laut und sie trafen mich. Sie taten weh, nur war ich schon tot, konnte nicht noch einmal sterben. Ich schloss die Augen und zog mich zurück.
Schlimmer als der Schmerz der Kugeln war der Schmerz, dass es mein Sohn gewesen war, der aus Todesangst heraus auf mich geschossen hatte.
In meinem Kopf hörte ich meine eigene Stimme brüllen: „Nein! Gebt ihn mir zurück! Nehmt ihn mir nicht weg, bitte!“
Ich konnte vor Hass nicht mehr weinen und vor Wahnsinn nicht entscheiden, ob ich lieben konnte oder nicht… Ob ich mein eigenes Kind hassen oder lieben, vernichten oder schonen sollte.
Eine Explosion erklang und riss die Gebäude in Stücke und ich fragte mich unweigerlich, ob ich heute beide Söhne verloren hatte, nachdem der Erste Paxton niederschoss. Ich fragte mich, ob Paxton überhaupt tot war oder nur der Kontakt abbrach. Ganz vorstellen konnte ich es mir nicht, ich nahm an, dass er noch lebte.
Und mein Namenloser? Er lebte. Sie brachten ihn mit einem Hubschrauber davon. Bewusstlos lag er dort und ich folgte dem Hubschrauber, kletterte in den Innenraum und kam gerade an, als sein Bewusstsein zurückkehrte. Das Licht im Hubschrauber flackerte, fiel aus. Als sie mich erblickten, war der Schock groß… Der Hubschrauber schlingerte.