Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Alexandra

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P6 / Gen
28.09.2012
28.09.2012
1
1.232
1
Alle Kapitel
6 Reviews
Dieses Kapitel
5 Reviews
 
 
 
28.09.2012 1.232
 
Das ist meine erste Story in dieser Kategorie, ich hab einfach mal diesen schon vor längerer Zeit entstandenen One-Shot überarbeitet und hoffe, dass er euch gefällt :) Reviews sind natürlich erwünscht!
[Spielt in keinem bestimmten Zeitraum, auf jeden Fall ist Die Drei Musketiere abgeschlossen und Perks noch nicht angekündigt^^]
Danke an xXLinkin-Park-FanXx, meine Beta :) ♥

######################################################

Ich hasste Interviews.
Ich hasste sie von ganzem Herzen. Es war einfach nicht mein Ding, diese ganzen Fragen zu beantworten. Ich redete sowieso nicht gerne über mich selbst, das war schon immer so gewesen. Außerdem waren die meisten Reporter nur daran interressiert, peinliche Geheimnisse und pikante Neuigkeiten über die Prominenten, die sie befragten, herauszufinden. Genau diese Beschreibung traf auf Anne Carter-Brown zu. Um ein Interview für die englische Teenie-Klatsch-Zeitung STARFLASH mit mir zu machen, hatten wir uns in einem Café, das nicht weit von dem Hotel entfernt lag, in dem ich gerade nächtigte, verabredet. Sie hatte gerade erst angefangen, mich zu interviewen, deshalb waren die Fragen noch relativ harmlos.
„Mit welcher deiner bisherigen Filmrollen kannst du dich am besten identifizieren?“, fragte sie und nippte an ihrem Cappuccino. Ich räusperte mich und musste kurz überlegen. „Mhh, knifflige Frage. Auf jeden Fall scheidet Simon, meine Rolle in 'Gamer' schon mal aus, denn ich bin auf keinen Fall ein Arschloch wie er es ist. Percy... Naja, irgendwie ähnele ich ihm schon. Ich denke, teilweise würde ich wie er handeln, aber manchmal hab ich mir beim Lesen des Drehbuchs gedacht: 'Percy, warum zum Teufel machst du das gerade?' D'Artagnan ist ziemlich vorlaut und denkt meist nicht nach, wenn er etwas tut, trotzdem ist er ein herzensguter Mensch, dem seine Familie sehr am Herzen liegt, und ich denke, das trifft auch auf mich zu. Ich schätze, ich bin eine Mischung aus Percy Jackson und D'Artagnan“, gab ich der Reporterin lächelnd zur Antwort. 'Immer lächeln und dir nichts anmerken lassen. Du magst Interviews, Logan, und dir geht es bestens', redete ich mir ein. Sie nickte und stellte mir sofort die nächste Frage. „Um mal das Thema zu wechseln, wie läuft's denn momentan in Sachen Liebe? Gibt es da jemanden?“
Obwohl mir von vorne herein klar war, dass eine Frage dieser Art kommen würde, war ich trotzdem ein wenig überrumpelt. Was sollte ich jetzt nur antworten? Schließlich kannte ich die Antwort selbst nicht. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Schließlich zwang ich mich zu einer neutralen Standart-Antwort. „Nein, momentan bin ich Single und möchte mich voll auf meine Arbeit konzentrieren. Da bleibt mir für eine Freundin einfach keine Zeit.“ Die Reporterin seufzte. Offensichtlich kannte sie diese Antwort schon, doch wie sollte ich auf solch eine Frage ehrlich antworten, wenn ich nicht einmal selbst wusste, wie es im Moment um mein Liebesleben stand?
„Ach wirklich? Und was ist mit Alexandra Daddario, ihrer Filmpartnerin aus Percy Jackson? Sie beiden wurden in letzter Zeit öfter zusammen gesehen.“ Mein Gegenüber schaute mich triumphierend an, als wüsste es, dass es den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Obwohl, hatte sie das? Ich würde alles geben, um ihre Frage ehrlich beantworten zu können, und ihre Vermutung sogar bestätigen zu können.
Fuck.
Ja, ich liebte Alex.
Und ja, wir trafen uns öfter.
Und nein, wir waren nicht zusammen. Glaubte ich zumindest.
Wieso musste die Liebe so scheiß kompliziert sein?
Ich hatte absolut keine Ahnung, was SIE für mich empfand. Sie sah mich als ihren besten männlichen Freund an, das hatte sie mir vor langer Zeit persönlich gesagt, und das hatte ich auch nie in Frage gestellt. Obwohl sie ganze 6 Jahre älter als ich war, verstanden wir uns einfach bestens. Wir konnten wirklich über alles reden, sie wusste Dinge über mich, die ich sonst niemandem anvertraut hätte. Wenn wir uns über längere Zeit nicht sahen - was leider wegen unserer Arbeit öfter vorkam - telefonierten wir oft bis tief in die Nacht. Außerdem waren wir beide uns unheimlich ähnlich, auch sie mochte Interviews und öffentliche Auftritte genauso wenig wie ich. Trotzdem liebten wir beide unsere Arbeit. Die Schauspielerei lag uns nach wie vor am Herzen, obwohl uns das ganze Drumherum nervte. Normalerweise hätte ich nie vermutet, dass sie meine Liebe erwiderte, doch ich hatte einen Grund.
Sie hatte mich geküsst.
Doch danach hatte sie sich benommen, als wäre nichts passiert. Sie behandelte mich seitdem nicht anders als sonst und ließ sich nichts anmerken. Nichts deutete darauf hin, dass sie für mich das Gleiche fühlte wie ich für sie. Doch warum hatte sie mich sonst küssen sollen?! Das passte alles gar nicht zusammen. Schon öfter wollte ich das Thema ansprechen, doch ich hatte immer kurz davor gekniffen. Auch sonst verdrängte ich momentan alles, was mit Alexandra zu tun hatte. Sonst war ich ein Mensch, der solche Themen lieber sofort ansprach und versuchte, Probleme so schnell wie möglich zu lösen, doch irgendwie war das etwas anderes. Alex brachte mich total aus dem Konzept, obwohl sie sonst so unkompliziert war. Ich vermisste sie schrecklich, und das Schlimme war, dass ich nicht wusste, ob es ihr genauso ging. Vielleicht waren wir für sie nur beste Freunde. Vielleicht hatte der Kuss nichts zu bedeuten. Vielleicht war es für sie normal, ihre besten Freunde zu küssen. Vielleicht bildete ich mir auch nur ein, dass wir mehr waren als Freunde.
Doch ich war nicht der Typ, der sich so etwas einbildete.
Es war kein langer und leidenschaftlicher Kuss gewesen, doch ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können. Einfach nur einere kurze Berührung unserer Lippen. Es war nun schon eine Weile her - etwa 2 Monate - doch ich konnte mich noch haargenau daran erinnern. Es geschah nach einem gemeinsamen Kinobesuch. Als wir uns verabschiedeten, küsste sie mich plötzlich. Wir hatten über nichts besonderes geredet und es gab auch keinen besonderen Anlass - Sie hatte es geschafft, mich total zu überrumpeln. Alexandra hatte weiche, leckere Lippen, perfekt zum Küssen. Der Kuss hatte leicht nach Popcorn geschmeckt, mit einem leichten Nachgeschmack von Käsesoße. Für jeden Aussenstehenden hörte sich das wahrscheinlich total eklig an, doch Alex aß es gerne so und hatte mich mittlerweile auf den Geschmack gebracht. Als sich unsere Lippen trafen, kribbelte mein ganzer Körper, und das nicht nur in diesem Moment. Den ganzen Tag lang konnte ich dieses Gefühl nicht abschalten, genau so wenig wie mein Dauergrinsen. Und auch jetzt, wo ich nur daran dachte, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Fast hätte ich vergessen, wo ich war; die Reporterin wartete noch immer auf eine Antwort. Eins war klar, ich würde ihr nicht ehrlich antworten. "Nein, da läuft nichts, wir haben zwar sehr guten Kontakt und verstehen uns wirklich super, aber wir sind wirklich nur gute Freunde." Wieder eine Aussage, mit der man nichts falschmachen konnte. Die Reporterin runzelte die Stirn und stöhnte, meine Antwort langweilte sie wohl. Doch was hätte ich sonst sagen sollen? Es folgten noch ein paar mehr Fragen, zum Beispiel über kommende Projekte und meine Schauspielkollegen. Doch ich war einfach nicht mehr bei der Sache, die Frage über Alex hatte mich einfach total aus der Bahn geworden.
Ich musste dieses Problem ein für alle mal aus dem Weg räumen.
"Danke für das Interview, Mister Lerman", säuselte die Reporterin und reichte mir ihre Hand. Freundlich verabschiedete ich mich von ihr und verließ das Hotel. Sobald sie außer Sichtweite war, zog ich mein iPhone aus der Tasche und wählte mit zittrigen Händen Alex' Nummer.
Review schreiben
 
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast