Herbstimpressionen 2012
von Sapphy
Kurzbeschreibung
Mein Herbst wie er leibt und lebt. Mit dunklen Wäldern, einen still dahinfließenden Fluss und ein Kürbis der lächelt. (überarbeitet 2013)
KurzgeschichteMystery, Poesie / P6 / Gen
17.09.2012
19.09.2013
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17.09.2012
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Schwere Nebelschwaden hängen über den Bergen,
als ich am Morgen aus den Fenster schaue.
Mein Herz macht einen Hüpfer bei diesem Anblick
und sogleich verbessert sich meine Laune:
Der Herbst war im Anmarsch. - Für mich ein Grund zur Freude.
Ich stelle mir meinen Waldblüten Tee auf,
wick'le mich in meine warme lila Patchworkdecke und
setze mich raus auf den Balkon.
Morgentau glänzt silbrig im seichten Nebel.
Die Ruhe und Geborgenheit, die sich in mir breit macht,
habe ich den ganzen Sommer nicht einmal gespürt.
Ich muss schmunzeln, als ich dabei zusehe, wie eine Meise
sich die winzigen Flügelchen mit einem Wassertropfen
des Morgentaus wusch.
Auf dem Kiesweg in die Stadt.
Ich sehe dicke Nebelschwaden über dem breiten Flussbett hängen.
Es ist, als hätte ich dunkle Gestalten im Nebel ausgemacht,
die mich frech angrinsen.
Eine mystische Stimmung hat dieser Ort bekommen. Mir wird kalt.
Ich gehe weiter am dunklem grünen Fluss entlang.
So schön und geruhsam wie an diesem Morgen,
habe ich unseren Fluss nie gesehen. Der Mond verschwindet
langsam hinter den Wäldern.
Ich setze mich zu den schlafenden Wasservögeln am Steg,
am glitzernen Flussufer
und schaue zu, wie die Sonne immer höher steigt. Ich fröstele.
Erst jetzt bemerke ich die noch kühle Luft
in der gleißenden Sonne des Mittags. Die Jacke enger geschnürt,
ziehe ich mir meine lila Wollmütze tiefer ins Gesicht.
Der eiskalte Wind fährt durch die Blätter, der errötenden Eiche
und dunkle Tannen wiegen sich sacht wie eine Melodie.
Stachlige Kastanien rollen durch das feuchte grüne Gras.
Ein Kürbis lächelt mir zu.
***
©Sapphy
(überarbeitet 2013)