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Briefe, die nie ankommen

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / Gen
CeCe Jones Deuce Rocky Blue Ty Blue
17.09.2012
30.09.2012
4
3.760
 
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Dieses Kapitel
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17.09.2012 1.057
 
Kapitel 1. Viel Spaß beim Lesen (:
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Deuce setzte sich auf einen schwarzen Bürodrehstuhl, besser gesagt, er ließ sich darein fallen. Erschöpft stieß er sich von dem kaffeefarbenen Teppich ab und rollte bis zum Schreibtisch, der sich beim Fenster befand. Angekommen, nahm er sich aus dem Regal, welches auf der Wand hing, jedoch vom Tisch aus erreichbar war, einen karrierten Block. Das Cover war schlicht weiß, ‚Mathezusatzaufgaben’ stand mit einem grünem Fineliner geschrieben ganz groß in der Mitte. Doch das war bloß ein Ablenkungsmanöver, damit ja keiner auf die Idee kommen sollte, sich den Block näher anzuschauen...

„Liebe Rocky!“- schrieb Deuce mit einer Schönschrift, nachdem er den Block nach leeren Blättern abgesucht hatte.

„Und schon wieder ein Brief an dich, obwohl ich doch mehr, als es mir lieb wäre, weiß, dass du nie einen davon lesen wirst. Es wird nie passieren, weil ich es nicht zulassen würde, obwohl ich es ja will, aber doch niemals tun werde. ‚Warum?’ – stelle ich mir jeden verdammten Tag die Frage. ‚Ich weiß es nicht...’ – lautet die Antwort. Doch es ist eine Lüge, denn nichts würde ich mir sehnlicher wünschen, als dass du alles wüsstest, und doch habe ich vor nichts mehr Angst, als davor.
Es ist so verwirrend! In meinem Kopf herrscht ein Chaos, ein Chaos, das sich so gut anfühlt und so schrecklich zugleich. Es fühlt sich einerseits so warm und kribellig an, und andererseits so leer und kränkend. Ich habe noch bei keinem Mädchen so etwas gefühlt und ich weiß, falls ich mich je wieder verlieben sollte, werde ich doch niemals das Gleiche fühlen, wie bei dir. Mein Herz wird immer bei dir sein, Rocky, egal, wo ich hingehen werde, egal, wo du hingehen wirst. Und ob du dich verlieben, mit jemanden zusammenkommen und wieder Schluss machen wirst, ob wir älter werden und die Welt um uns aufhört, sich zu drehen – ich werde dich immer lieben.“

Deuce legte den Stift hin und stieß sich ab, sodass der Stuhl sich im Kreis drehte.
„Kitschiger Blödmann!“ – rief er.
Der Stuhl hörte auf, sich zu drehen.
Es vergingen einige Minuten, bis Deuce aus seiner Gedankenwelt in die Realität zurückkehrte.
„Ich erkenne mich nicht mehr!“ – flüsterte er und schüttelte den Kopf.

Am nächsten Tag, es war ein Sonntag, traf Deuce eine Entscheidung. Und zwar, dass er sich jemanden anvertrauen wollte. Und derjenige, der sich das Ganze anhören sollte, war Ty.
„Willst du es ihm wirklich erzählen? Wird er dich nicht auslachen?“ – fragte Deuce sich selber.
„Ich weiß nicht... aber ich glaube, nein.“ – fand sich die Antwort.

„Wir müssen uns dringend treffen. Unser Platz in einer Stunde“ – simste Martinez. Als Antwort erhielt er ein kurzes ‚In Ordnung’ und war auch zufrieden damit.

„Hey!“ – rief Ty gut gelaunt und begrüßte seinen Kumpel mit einem Homie-Handshake. High Five links, High Five rechts mit zwei Händen gleichzeitig, danach High Five von unten, dann von oben und zuletzt Fausteinschlag.
„Alter, willst du mir erzählen, dass du in ’ner Woche stirbst und dich verabschieden willst?“ – fragte Ty grinsend und erwartete ein Lachen von seinem Gegenüber, doch keins kam. Blue nickte mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er schon verstanden, worum es geht.
„Na dann weiß ich auch nicht, du musst schon ein bisschen reden!“ – lautete jedoch seine Aussage.
„Also... ich habe mich verliebt.“ – fing Deuce an.
„Wow, was für eine Neuigkeit! Seitdem mit Dina Schluss ist, zwinkerst du ständig irgendwelchen Mädels zu“ - bemerkte Ty sarkastisch.
„Jaa, ist ja schon klar! Aber ich meine nicht so eine eintägige Verliebtheit, die mir eigentlich typisch ist. Ich meine so eine richtige Liebe...“ – begann Deuce, zum Punkt zu kommen.
„... die für dich nicht typisch ist.“ – beendete Ty den Satz und grinste wieder.
„Jaa, eigentlich schon. Aber Menschen ändern sich nun mal!“ – antwortete Martinez wütend.
Ty schwieg. Wahrscheinlich durchstöberte er die Liste aller den beiden bekannten Mädchen, die infrage kommen könnten.
„Krasse Sache. Willst du mir auch verraten, wer die Glückliche ist?“ – der Satz klang nur ein kleines bisschen spöttisch, eigentlich eher mitfühlend.
„Nun... weißt du, es könnte sein, dass du vielleicht wütend wirst, wenn du erfährst, wer das ist. Aber...“
„... es ist Rocky, stimmt’s?“
Deuce schaute Ty mit offenen Mund an. Wie konnte er das nur wissen?
„Ja...?“ – anwortete er eher fragend, als ob er noch meine Antwort zurücknehmen könnte, falls sie Ty nicht passen würde.
Doch die Reaktion von Ty war positiv.
„Alter, es ist in Ordnung. Ich finde es sogar toll, ich möchte schließlich keinen Blödmann neben meiner Schwester sehen.“
„Es... es ist toll von dir, dass du so reagierst.“
„Ach was. Aber nun zu dem eigentlichen Problem: sage ich’s oder du?“ – sagte Ty leicht grinsend.
„Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!“ – antwortete Deuce.
„Wieso denn?“
„Weil ich unsere Freundschaft nicht auf das Spiel setzen möchte! Stell dir mal vor, ich sage es ihr. Und das war’s! Ich werde mich schämen, in ihre Nähe zu kommen, obwohl das doch so wichtig für mich ist. Verstehst du?“
Ty schwieg. Innerlich betete Deuce, dass er sich nicht dafür entscheiden wird, der ganzen Schule alles zu erzählen.
„Klar. Aber wie wär’s damit, wenn ich heimlich herausfinden würde, ob sie auf dich steht?“
Deuce grinste. Doch nicht lange
„Und was, wenn sie hinter deine Detektiv-Arbeit kommt? Rocky ist so schlau...“
„Rocky ist schlau, aber was bin ich? Doppelt so schlau!“ – rief Ty mit einer Geste, die  gefährlich der ‚Ich bin Gunther – und ich bin Tinka’ glich.
„Niemals!“ – antwortete Deuce ein bisschen wütend.
„Beruhig dich. Jedenfalls, ich werde meine Arbeit sauber durchführen, nicht einmal Einstein würde was merken!“ – antwortete Ty und versuchte, überzeugend zu klingen. Was aber mächtig danebenging.
„Ty, es ist echt nett von dir, dass du mir helfen willst, aber ich finde, du sollst es lieber lassen. Okay?“ – das letzte Wort wurde besonders betont.
„Ist ja gut, ist ja gut. Aber du wirst nie wissen, ob sie auf dich steht, wenn du sie nicht fragst.“
„Dann ist es eben so! Und auch wenn ich sie fragen würde, sie mag keine Angeber, und ich bin genau so sicher einer, wie ich gerade mit dir rede!“
„Dann ändere dich! Tu was, und versteck dich nicht hinter einem Vorhang von Ausreden!“ – mittlerweile schrien sich die beiden an.
„Du bist aber voll der Amor, Alter.“ – antwortete Deuce kleinlaut.
„Ich will dir nur helfen. Aber wenn du nicht willst...“
„Lassen wir die Dinge geschehen.“
„Vielleicht hast du Recht.“
„Ich habe Recht.“
„Vielleicht.“
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