Anne auf Green Gables
von Sarah0606
Kurzbeschreibung
Seit Matthews Tod müssen Marilla und Anne versuchen alleine zurecht zu finden. Anne ist weiterhin sehr aufgeweckt, quirlig und der festen Überzeugung davon, einmal Lehrerin zu werden, auch wenn ihr Temperament manchmal mit ihr durch geht und sie sich häufiger ihrer eigenen Phantasie hingibt, als der Realität. Allerdings gibt es da auch noch ihre beste Freundin Diana, die sich ausgerechnet in Gilbert Blythe verliebt hat.
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
Anne Shirley/Blythe
Diana Barry
Gilbert Blythe
Marilla Cuthbert
Rachel Lynde
15.09.2012
03.10.2012
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Dieses Kapitel
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15.09.2012
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Hallo zusammen :-)
Schön, das ihr zu meiner Geschichte gefunden habt. Mir schwirrte diese Geschichte von Anne schon sehr lange im Kopf herum und jetzt habe ich es endlich geschafft, sie hochzuladen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe natürlich das es euch gefällt. Bitte hinterlasst doch ein paar Reviews, würde mich freuen.
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Es war ein warmer Septembermorgen als Anne und Diana wieder einmal auf dem Liebespfad spazieren gingen. Man merkte deutlich, dass es langsam Herbst wurde, die Blätter fielen von den Bäumen und mischten sich zu einer rötlichen Blätterpracht.
„Ach Diana, ist es nicht wunderschön an solch einem Morgen leben zu dürfen? Der himmlische Duft von frischem Gras und der Wind, der um die Bäume braust - einfach wundervoll. Findest du nicht?“
Diana schaute sich zu Anne um und strich sich eine schwarze Locke aus dem Gesicht. „Oh ja, es ist schön. Endlich haben wir Ferien und Josie’s dummes Gerede muss ich mir auch nicht jeden Tag anhören. Meine Mutter hat mir neulich ein neues Kleid gekauft. Aber es war mir wohl ein bisschen zu weit. Nun hat es Mrs Rachel Lynde bekommen." Diana kicherte. „ Nun, ich hoffe, dass sie nicht wieder diese dämlichen Rüschen auf das Kleid näht. Für so was bin ich allmählich zu alt.“
Anne schüttelte den Kopf. „Wie kannst nur so etwas sagen, Diana? Man ist doch nicht zu alt für Rüschen. Diana, es muss wundervoll sein, ein weißes Kleid mit Rüschen zu besitzen und damit durch ein Blütenmeer zu spazieren; mit Lilien, Rosen, Tulpen, Orchideen und noch so vielem mehr. Also, ich könnte von so einem Kleid nur träumen, denn ich glaube nicht, dass Marilla mir jemals so ein Kleid nähen würde, Sie fand es ja damals schon nicht gut, weil ich so ein Aufstand mit Puffärmeln gemacht habe“.
Anne lächelte und blickte in den Himmel. Sie verstand Diana nicht, Diana war anders als sie. Sie war erwachsen und schon sehr damenhaft. Immerhin waren sie erst vierzehn. Und mit vierzehn war man noch ein halbes Kind.
„Nun, du scheinst ja immer noch deiner Phantasie nach zu hängen. Also, ich könnte so was nicht. Wenn ich daran denke, was alles auf uns zu kommen wird. Die ganzen Tests und Prüfungen mit Miss Stacy, da kann man sich doch nicht einfach wegträumen“ , sagte Diana.
„Natürlich kann man das, wenn man die Gabe besitzt kann man alles. Das macht alles viel leichter und interessanter.“
„Wie du meinst“ entgegnete Diana und senkte den Blick als sie fortfuhr. „Anne, ich muss dir noch etwas sagen“ Ihr Gesicht war mittlerweile ganz bleich.
„Was denn? So schlimm kann es doch nicht sein. Du weißt doch, dass du mit deiner Busenfreundin über alles reden kannst“ , lachte Anne.
„ Es geht um Gilbert.“ Ein Lächeln umspielte Dianas Lippen.
Anne erschrak. Was wollte Diana ihr jetzt wieder mit Gilbert auftischen?
„Du weißt ja, dass Gilbert auf dem Frühjahrsball mit mir Walzer getanzt hat und danach haben wir uns noch unterhalten. Du warst ja schon vorgegangen, weil du Marilla noch helfen solltest. Nun ja, jedenfalls hat er mich noch nach Hause begleitet und er hat mir viele Komplimente gemacht. Ach Anne, ich weiß, das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber ich fürchte, ich habe mich verliebt.“
„Verliebt? Du hast dich in Gilbert verliebt? Nur weil dieser arrogante Kerl dich nach Hause begleitet hat und dich mit Komplimenten überhäuft hat? Er hat sich eindeutig ein bisschen zu viel herausgenommen mit seinem Süßholzgeraspel und dir damit schöne Augen gemacht. Du weißt doch wie er ist, er benimmt sich immer wie ein richtiger Gentleman und in Wirklichkeit unternimmt er viel mit Josie Pye. Du weißt nicht in welche Situation du dich gebracht hast, Diana!" Annes Gesicht wurde rot vor Zorn.
„Aber Anne, du klingst ja fast so als wärst du eifersüchtig. Ich finde ihn jedenfalls sehr nett und er unternimmt nicht mehr wirklich viel mit Josie Pye, weil er sie letztlich nicht leiden kann. Er hat sich in letzter Zeit sehr zurückgehalten!“
„Ich soll im Ernst eifersüchtig auf Gilbert Blythe sein? Nie im Leben! Ich wollte dir nur einmal die Augen öffnen. Mir soll es recht sein. Aber jammere mir nachher nicht die Ohren voll, wenn Gilbert dir das Herz gebrochen hat.“ Anne schwieg, Sie konnte es einfach nicht zulassen, dass Gilbert ihr ihre beste Freundin wegnahm. Sie wollte einfach verhindern, dass ihre beste Freundin ins offene Messer rannte. Anne ließ Diana einfach stehen. Sie lief nach Hause. Schon in der Ferne sah sie Green Gables, dort ging langsam die Sonne unter. Anscheinend kochte Marilla gerade, da aus dem Kamin Qualm kam. Anne rannte immer noch, Ihr ging nur noch das Bild von Diana und Gilbert durch den Kopf, es zeigte die beiden als Liebespaar. Schließlich und außer Atem ließ sie sich auf das Gras fallen, um ein paar Blumen zu pflücken.
Als Anne auf Green Gables eintrat, saß Marilla in ihrem Schaukelstuhl und strickte. Auf dem Herd kochte Wasser. Wahrscheinlich machte sie sich einen Tee. Marilla schaute sie an. „Anne wo warst du denn nur so lange? Wir hatten doch ausgemacht, dass du um sechs hier bist. Du bist jetzt schon eine halbe Stunde zu spät.“
„Tut mir leid, Marilla, aber Diana und ich haben uns ein wenig zerstritten und wieder ist mein Temperament mit mir durchgegangen. Ich bin irgendwie total fassunglos.“
„Ach Anne. Ich habe ja nichts dagegen wenn du noch ein bisschen länger an der frischen Luft bist, aber nur wenn wir es vorher miteinander besprochen haben. Ich habe die ganze Zeit gewartet, weil du gesagt hattest, dass du mir heute beim Kochen helfen wolltest. Schließlich habe ich es selbst getan, solange kann ja kein Mensch warten. Martin wird auch gleich vom Feld nach Hause kommen. Er hat sicher Hunger."
„Ja, ich weiß.“ Anne schaute aus dem Fenster und zupfte an den Gardinen herum.
„Anne Kind? Was ist mit dir? Du gefällst mir gar nicht!"
„Oh Marilla. Die Freundschaft zwischen mir und Diana ist endgültig vorbei und das nur wegen Gilbert.“ „Wegen Gilbert? Wieso? Was hat er damit zu tun?“
„An allem ist Diana schuld. Musste sie sich auch ausgerechnet in Gilbert verlieben? Er wird mir meine Busenfreundin nicht wegnehmen, das wäre doch zu lächerlich!"
Marilla schwieg. Sie wandte sich wieder ihrer Strickarbeit zu, zudem hatte sie nicht viel zu sagen. Sie wusste nicht was richtig und was falsch war. Ihrer Meinung nach war niemand schuldig.
„Was sagst du denn dazu, Marilla?“, fragte Anne plötzlich.
„Ich finde, ihr solltet deshalb nicht eure Freundschaft aufs Spiel setzen, wegen einem gewissen jungen Mann. Du solltest es so hinnehmen wie es ist. Du hast Diana die Augen geöffnet und sie weiß es. Sie wird dir auf keinen Fall Schuld geben, Anne. Sie kennt deine Meinung und das ist wichtig. So, und jetzt vergessen wir mal für einen Moment deine Melancholie und du hilfst mir beim Kochen.“
Marilla stand auf und ging zum Herd.
„Das geht nicht. Man kann unmöglich kochen, wenn man mit der Welt zerfallen ist und gerade begreifen muss, dass man seine beste Freundin und dazu noch seine einzige Seelenverwandte verliert.“
Anne brach in Tränen aus und rannte nach oben in den Ostgiebel von Green Gables, wo ihr kleines Zimmer lag. Marilla schüttelte nur den Kopf und widmete sich dem Kochen. Ihrer Meinung nach übertrieb Anne mit dieser ganzen Sache ein wenig. Sie würde sich schon wieder beruhigen, den genauen Zeitpunkt, wann es dann genau so weit war, konnte auch Marilla nicht genau sagen.
Schön, das ihr zu meiner Geschichte gefunden habt. Mir schwirrte diese Geschichte von Anne schon sehr lange im Kopf herum und jetzt habe ich es endlich geschafft, sie hochzuladen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und hoffe natürlich das es euch gefällt. Bitte hinterlasst doch ein paar Reviews, würde mich freuen.
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Es war ein warmer Septembermorgen als Anne und Diana wieder einmal auf dem Liebespfad spazieren gingen. Man merkte deutlich, dass es langsam Herbst wurde, die Blätter fielen von den Bäumen und mischten sich zu einer rötlichen Blätterpracht.
„Ach Diana, ist es nicht wunderschön an solch einem Morgen leben zu dürfen? Der himmlische Duft von frischem Gras und der Wind, der um die Bäume braust - einfach wundervoll. Findest du nicht?“
Diana schaute sich zu Anne um und strich sich eine schwarze Locke aus dem Gesicht. „Oh ja, es ist schön. Endlich haben wir Ferien und Josie’s dummes Gerede muss ich mir auch nicht jeden Tag anhören. Meine Mutter hat mir neulich ein neues Kleid gekauft. Aber es war mir wohl ein bisschen zu weit. Nun hat es Mrs Rachel Lynde bekommen." Diana kicherte. „ Nun, ich hoffe, dass sie nicht wieder diese dämlichen Rüschen auf das Kleid näht. Für so was bin ich allmählich zu alt.“
Anne schüttelte den Kopf. „Wie kannst nur so etwas sagen, Diana? Man ist doch nicht zu alt für Rüschen. Diana, es muss wundervoll sein, ein weißes Kleid mit Rüschen zu besitzen und damit durch ein Blütenmeer zu spazieren; mit Lilien, Rosen, Tulpen, Orchideen und noch so vielem mehr. Also, ich könnte von so einem Kleid nur träumen, denn ich glaube nicht, dass Marilla mir jemals so ein Kleid nähen würde, Sie fand es ja damals schon nicht gut, weil ich so ein Aufstand mit Puffärmeln gemacht habe“.
Anne lächelte und blickte in den Himmel. Sie verstand Diana nicht, Diana war anders als sie. Sie war erwachsen und schon sehr damenhaft. Immerhin waren sie erst vierzehn. Und mit vierzehn war man noch ein halbes Kind.
„Nun, du scheinst ja immer noch deiner Phantasie nach zu hängen. Also, ich könnte so was nicht. Wenn ich daran denke, was alles auf uns zu kommen wird. Die ganzen Tests und Prüfungen mit Miss Stacy, da kann man sich doch nicht einfach wegträumen“ , sagte Diana.
„Natürlich kann man das, wenn man die Gabe besitzt kann man alles. Das macht alles viel leichter und interessanter.“
„Wie du meinst“ entgegnete Diana und senkte den Blick als sie fortfuhr. „Anne, ich muss dir noch etwas sagen“ Ihr Gesicht war mittlerweile ganz bleich.
„Was denn? So schlimm kann es doch nicht sein. Du weißt doch, dass du mit deiner Busenfreundin über alles reden kannst“ , lachte Anne.
„ Es geht um Gilbert.“ Ein Lächeln umspielte Dianas Lippen.
Anne erschrak. Was wollte Diana ihr jetzt wieder mit Gilbert auftischen?
„Du weißt ja, dass Gilbert auf dem Frühjahrsball mit mir Walzer getanzt hat und danach haben wir uns noch unterhalten. Du warst ja schon vorgegangen, weil du Marilla noch helfen solltest. Nun ja, jedenfalls hat er mich noch nach Hause begleitet und er hat mir viele Komplimente gemacht. Ach Anne, ich weiß, das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber ich fürchte, ich habe mich verliebt.“
„Verliebt? Du hast dich in Gilbert verliebt? Nur weil dieser arrogante Kerl dich nach Hause begleitet hat und dich mit Komplimenten überhäuft hat? Er hat sich eindeutig ein bisschen zu viel herausgenommen mit seinem Süßholzgeraspel und dir damit schöne Augen gemacht. Du weißt doch wie er ist, er benimmt sich immer wie ein richtiger Gentleman und in Wirklichkeit unternimmt er viel mit Josie Pye. Du weißt nicht in welche Situation du dich gebracht hast, Diana!" Annes Gesicht wurde rot vor Zorn.
„Aber Anne, du klingst ja fast so als wärst du eifersüchtig. Ich finde ihn jedenfalls sehr nett und er unternimmt nicht mehr wirklich viel mit Josie Pye, weil er sie letztlich nicht leiden kann. Er hat sich in letzter Zeit sehr zurückgehalten!“
„Ich soll im Ernst eifersüchtig auf Gilbert Blythe sein? Nie im Leben! Ich wollte dir nur einmal die Augen öffnen. Mir soll es recht sein. Aber jammere mir nachher nicht die Ohren voll, wenn Gilbert dir das Herz gebrochen hat.“ Anne schwieg, Sie konnte es einfach nicht zulassen, dass Gilbert ihr ihre beste Freundin wegnahm. Sie wollte einfach verhindern, dass ihre beste Freundin ins offene Messer rannte. Anne ließ Diana einfach stehen. Sie lief nach Hause. Schon in der Ferne sah sie Green Gables, dort ging langsam die Sonne unter. Anscheinend kochte Marilla gerade, da aus dem Kamin Qualm kam. Anne rannte immer noch, Ihr ging nur noch das Bild von Diana und Gilbert durch den Kopf, es zeigte die beiden als Liebespaar. Schließlich und außer Atem ließ sie sich auf das Gras fallen, um ein paar Blumen zu pflücken.
Als Anne auf Green Gables eintrat, saß Marilla in ihrem Schaukelstuhl und strickte. Auf dem Herd kochte Wasser. Wahrscheinlich machte sie sich einen Tee. Marilla schaute sie an. „Anne wo warst du denn nur so lange? Wir hatten doch ausgemacht, dass du um sechs hier bist. Du bist jetzt schon eine halbe Stunde zu spät.“
„Tut mir leid, Marilla, aber Diana und ich haben uns ein wenig zerstritten und wieder ist mein Temperament mit mir durchgegangen. Ich bin irgendwie total fassunglos.“
„Ach Anne. Ich habe ja nichts dagegen wenn du noch ein bisschen länger an der frischen Luft bist, aber nur wenn wir es vorher miteinander besprochen haben. Ich habe die ganze Zeit gewartet, weil du gesagt hattest, dass du mir heute beim Kochen helfen wolltest. Schließlich habe ich es selbst getan, solange kann ja kein Mensch warten. Martin wird auch gleich vom Feld nach Hause kommen. Er hat sicher Hunger."
„Ja, ich weiß.“ Anne schaute aus dem Fenster und zupfte an den Gardinen herum.
„Anne Kind? Was ist mit dir? Du gefällst mir gar nicht!"
„Oh Marilla. Die Freundschaft zwischen mir und Diana ist endgültig vorbei und das nur wegen Gilbert.“ „Wegen Gilbert? Wieso? Was hat er damit zu tun?“
„An allem ist Diana schuld. Musste sie sich auch ausgerechnet in Gilbert verlieben? Er wird mir meine Busenfreundin nicht wegnehmen, das wäre doch zu lächerlich!"
Marilla schwieg. Sie wandte sich wieder ihrer Strickarbeit zu, zudem hatte sie nicht viel zu sagen. Sie wusste nicht was richtig und was falsch war. Ihrer Meinung nach war niemand schuldig.
„Was sagst du denn dazu, Marilla?“, fragte Anne plötzlich.
„Ich finde, ihr solltet deshalb nicht eure Freundschaft aufs Spiel setzen, wegen einem gewissen jungen Mann. Du solltest es so hinnehmen wie es ist. Du hast Diana die Augen geöffnet und sie weiß es. Sie wird dir auf keinen Fall Schuld geben, Anne. Sie kennt deine Meinung und das ist wichtig. So, und jetzt vergessen wir mal für einen Moment deine Melancholie und du hilfst mir beim Kochen.“
Marilla stand auf und ging zum Herd.
„Das geht nicht. Man kann unmöglich kochen, wenn man mit der Welt zerfallen ist und gerade begreifen muss, dass man seine beste Freundin und dazu noch seine einzige Seelenverwandte verliert.“
Anne brach in Tränen aus und rannte nach oben in den Ostgiebel von Green Gables, wo ihr kleines Zimmer lag. Marilla schüttelte nur den Kopf und widmete sich dem Kochen. Ihrer Meinung nach übertrieb Anne mit dieser ganzen Sache ein wenig. Sie würde sich schon wieder beruhigen, den genauen Zeitpunkt, wann es dann genau so weit war, konnte auch Marilla nicht genau sagen.