Little Lady
von the 1975
Kurzbeschreibung
Listen little lady; This is just the worst way to spend your birthday; It's thirty degrees, Thursday; You work late, you is with a perv making dirty fake love in his Mercedes. ~~ An ihre neue Rolle muss Taylor sich wohl erst noch gewöhnen. Eine achtzehnjährige Prostituierte spielte man schließlich nicht jeden Tag. Aber wie wird sie mit ihrer neu erlangten Berühmtheit umgehen und inwiefern kann ihr Logan Lerman dabei helfen?
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P16 / Gen
09.08.2012
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Es war zu kalt. Zoe rieb sich die nackten Arme und lief immer wieder kleine Kreise. Klein - weil sie nicht in das Territorium der anderen Frauen geraten wollte. Niemand mochte es, wenn man ihm den Platz streitig machte. Zum hundertsten Mal strich sie sich eine dunkelbraune Strähne aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet und sie hatte am ganzen Körper eine Gänsehaut.
Ihr Magen knurrte und sie dachte über ihre letzte Mahlzeit nach. Wann war das gewesen? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor und die war es auch her. Manchmal kam es ihr so vor, als würde sie nur noch durch Hoffnung am Leben bleib.
Zoe knickte in ihren wackeligen Pumps um, aber merkte es nicht einmal. Es war als würde sie meditieren. Ihr Körper und ihr Geist waren komplett von einander getrennt. In ihren Gedanken war Zoe nicht auf dieser dreckigen Straße in einem der zwielichtigsten Vierteln in New York. Die Achtzehnjährige war weit weg. Die Umgebung nahm sie dann nur noch verschwommen war. Die Geräusche wurden von einem lauten Rauschen übertönt.
Es machte ihr oft Angst, wenn sie der Realität auf diese Weise entfloh. Dann versuchte sie krampfhaft einen Punkt zu fixieren und ihn scharf zu stellen. Aber je mehr sie sich bemühte, desto mehr bewegte sich die Welt um sie herum und sie hatte das Gefühl, zu fallen, schwerelos zu sein. Jazz hatte ihr erklärt, dass das eine Nebenwirkung von LSD war, die auch noch lange nach dem letzten Konsum auftreten konnte.
Allerdings konnte Zoe das nicht so recht glauben, denn sie hatte diese Anfälle schon als kleines Kind oft gehabt. Manchmal waren sie hilfreich, denn selbst dieser Rauschzustand war in gewissen Situationen besser als die reale Welt.
»Alles in Ordnung?«, fragte ihre beste und einzige Freundin Jazz und kam zu ihr rüber. Beruhigend strich sie über Zoes Schulter und schlug ihr vorsichtig gegen die Wange, um sie ›zurück‹ zu holen.
»Hmm?«, machte Zoe und langsam wurde das Umfeld für sie wieder klarer. Sie hielt sich noch kurz an ihrer Freundin fest, bevor die wieder gehen musste.
Ein Auto hielt am Bürgersteig und das Mädchen stakste auf ihn zu. Das Beifahrerfenster des alten silbernen Mercedes öffnete sich. Ein beißender Zigarettengestank kam ihr entgegen, doch sie beugte sich trotzdem dem Fahrer entgegen - ein Mann, Anfang fünfzig mit einem ungepflegt aussehenden Drei-Tage-Bart.
»Wie viel?«
Sie nannte ihren Preis und er nickte. Zoe öffnete die Beifahrertür und stieg ein. In diesem Moment wünschte sie sich, wieder in den Trancezustand zu verfallen.
»Und Schnitt!«, rief der Regisseur. Ich stieg wieder aus dem Wagen aus und lief zu ihm rüber. Nick Cassavetes nickte zufrieden, während er sich die Szene noch einmal auf dem kleinen Bildschirm ansah. Ich zog mir in der Zeit einen warmen Mantel über an. Er machte sich noch einige krakelige Notizen, dann sagte er grinsend: »Okay, du bist für heute entlassen, Taylor.«
»Bis morgen!«, verabschiedete ich mich und schlenderte zur Maske, um mich abschminken zu lassen und danach meine eigenen Klamotten so schnell wie möglich wieder anzuziehen. Ehrlich gesagt würde ich mich wohl nie an den kurzen Rock und das bauchfreie Top gewöhnen können. Auch wenn ich wusste, dass das nunmal zu meiner Rolle gehörte. Genauso wie meine stark geschminkten Augen und Lippen.
Ich war wirklich überrascht gewesen, als ich tatsächlich die Rolle bekommen hatte. Schließlich hatte ich davor nur vereinzelt Gastrollen in Serien gehabt. Außerdem war ich - wie meine Freunde es liebenswürdig ausdrückten - die Unschuld vom Lande. Meine Familie lebte in einem kleinen Kaff in Virginia, ich hatte noch nie Drogen genommen und Alkohol trank ich Maßen, ich hatte schon immer gute Noten gehabt und war eigentlich ziemlich langweilig. Kurzum: ich war das Gegenteil meiner Rolle. Aber genau das war für mich die Herausforderung, die ich in meinem Leben brauchte.
Ich wollte nicht in Virginia versauern und Lehrerin werden.
Filme waren meine größte Leidenschaft und ich war manchmal ein wandelndes Filmlexikon. Meine Freunde zu Hause hatten sich schon lange damit abgefunden, dass ich bei der Hälfte der Filme, die wir zusammen sahen, die Darsteller, den Regisseur, den Drehbuchautor und Hintergrundinformationen aufzählen konnte.
Nach einer guten halben Stunde stieg ich in den schwarzen Van ein, der mich zum Hotel zurück bringen sollte. Ich setzte mich Logan gegenüber, der mich mit einem Grinsen begrüßte. Eigentlich hatte er heute nur eine einzige Szene gedreht, was ihn aber nicht davon abhielt, dem ganzen Tag am Set zu verbringen.
Klar, bevor ich ihn das erste Mal getroffen hatte, war ich einem ›Fangirl‹-Anfall nahe gewesen, da ich seit ›My One and Only‹ zu ihm aufsah, aber zum Glück gehörte er nicht zu den abgehobenen Schauspielern, die durch die Gänge stolzierten und sich weigerten, mit Anfängern - wie mir - zu reden.
»Hast du heute Abend Lust auf 'nen Film?«, fragte Logan als wir vor dem Hotel hielten und ausstiegen.
»Nur wenn es nicht ›Batman‹ ist.«, grinste ich und erinnerte mich daran, wie er noch zwei Stunden nach dem Film versucht hat, mir klar zu machen, dass Batman besser als Spider-Man war.
»Wie kann man nur Batman nicht mögen?« Er verdrehte die Augen und wir stiegen in den Aufzug.
Ihr Magen knurrte und sie dachte über ihre letzte Mahlzeit nach. Wann war das gewesen? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor und die war es auch her. Manchmal kam es ihr so vor, als würde sie nur noch durch Hoffnung am Leben bleib.
Zoe knickte in ihren wackeligen Pumps um, aber merkte es nicht einmal. Es war als würde sie meditieren. Ihr Körper und ihr Geist waren komplett von einander getrennt. In ihren Gedanken war Zoe nicht auf dieser dreckigen Straße in einem der zwielichtigsten Vierteln in New York. Die Achtzehnjährige war weit weg. Die Umgebung nahm sie dann nur noch verschwommen war. Die Geräusche wurden von einem lauten Rauschen übertönt.
Es machte ihr oft Angst, wenn sie der Realität auf diese Weise entfloh. Dann versuchte sie krampfhaft einen Punkt zu fixieren und ihn scharf zu stellen. Aber je mehr sie sich bemühte, desto mehr bewegte sich die Welt um sie herum und sie hatte das Gefühl, zu fallen, schwerelos zu sein. Jazz hatte ihr erklärt, dass das eine Nebenwirkung von LSD war, die auch noch lange nach dem letzten Konsum auftreten konnte.
Allerdings konnte Zoe das nicht so recht glauben, denn sie hatte diese Anfälle schon als kleines Kind oft gehabt. Manchmal waren sie hilfreich, denn selbst dieser Rauschzustand war in gewissen Situationen besser als die reale Welt.
»Alles in Ordnung?«, fragte ihre beste und einzige Freundin Jazz und kam zu ihr rüber. Beruhigend strich sie über Zoes Schulter und schlug ihr vorsichtig gegen die Wange, um sie ›zurück‹ zu holen.
»Hmm?«, machte Zoe und langsam wurde das Umfeld für sie wieder klarer. Sie hielt sich noch kurz an ihrer Freundin fest, bevor die wieder gehen musste.
Ein Auto hielt am Bürgersteig und das Mädchen stakste auf ihn zu. Das Beifahrerfenster des alten silbernen Mercedes öffnete sich. Ein beißender Zigarettengestank kam ihr entgegen, doch sie beugte sich trotzdem dem Fahrer entgegen - ein Mann, Anfang fünfzig mit einem ungepflegt aussehenden Drei-Tage-Bart.
»Wie viel?«
Sie nannte ihren Preis und er nickte. Zoe öffnete die Beifahrertür und stieg ein. In diesem Moment wünschte sie sich, wieder in den Trancezustand zu verfallen.
»Und Schnitt!«, rief der Regisseur. Ich stieg wieder aus dem Wagen aus und lief zu ihm rüber. Nick Cassavetes nickte zufrieden, während er sich die Szene noch einmal auf dem kleinen Bildschirm ansah. Ich zog mir in der Zeit einen warmen Mantel über an. Er machte sich noch einige krakelige Notizen, dann sagte er grinsend: »Okay, du bist für heute entlassen, Taylor.«
»Bis morgen!«, verabschiedete ich mich und schlenderte zur Maske, um mich abschminken zu lassen und danach meine eigenen Klamotten so schnell wie möglich wieder anzuziehen. Ehrlich gesagt würde ich mich wohl nie an den kurzen Rock und das bauchfreie Top gewöhnen können. Auch wenn ich wusste, dass das nunmal zu meiner Rolle gehörte. Genauso wie meine stark geschminkten Augen und Lippen.
Ich war wirklich überrascht gewesen, als ich tatsächlich die Rolle bekommen hatte. Schließlich hatte ich davor nur vereinzelt Gastrollen in Serien gehabt. Außerdem war ich - wie meine Freunde es liebenswürdig ausdrückten - die Unschuld vom Lande. Meine Familie lebte in einem kleinen Kaff in Virginia, ich hatte noch nie Drogen genommen und Alkohol trank ich Maßen, ich hatte schon immer gute Noten gehabt und war eigentlich ziemlich langweilig. Kurzum: ich war das Gegenteil meiner Rolle. Aber genau das war für mich die Herausforderung, die ich in meinem Leben brauchte.
Ich wollte nicht in Virginia versauern und Lehrerin werden.
Filme waren meine größte Leidenschaft und ich war manchmal ein wandelndes Filmlexikon. Meine Freunde zu Hause hatten sich schon lange damit abgefunden, dass ich bei der Hälfte der Filme, die wir zusammen sahen, die Darsteller, den Regisseur, den Drehbuchautor und Hintergrundinformationen aufzählen konnte.
Nach einer guten halben Stunde stieg ich in den schwarzen Van ein, der mich zum Hotel zurück bringen sollte. Ich setzte mich Logan gegenüber, der mich mit einem Grinsen begrüßte. Eigentlich hatte er heute nur eine einzige Szene gedreht, was ihn aber nicht davon abhielt, dem ganzen Tag am Set zu verbringen.
Klar, bevor ich ihn das erste Mal getroffen hatte, war ich einem ›Fangirl‹-Anfall nahe gewesen, da ich seit ›My One and Only‹ zu ihm aufsah, aber zum Glück gehörte er nicht zu den abgehobenen Schauspielern, die durch die Gänge stolzierten und sich weigerten, mit Anfängern - wie mir - zu reden.
»Hast du heute Abend Lust auf 'nen Film?«, fragte Logan als wir vor dem Hotel hielten und ausstiegen.
»Nur wenn es nicht ›Batman‹ ist.«, grinste ich und erinnerte mich daran, wie er noch zwei Stunden nach dem Film versucht hat, mir klar zu machen, dass Batman besser als Spider-Man war.
»Wie kann man nur Batman nicht mögen?« Er verdrehte die Augen und wir stiegen in den Aufzug.