01.Prolog

Der Saal verdunkelte sich. Das Rufen und Klatschen des Publikums schwoll an.
WE ARE VERSAILLES! Sein Herz fing an zu rasen. Er hatte so lange auf diesen Moment gewartet und nun war er endlich da! Er hatte gearbeitet und sich nichts gegönnt, um sich dieses Ticket leisten zu können.
5 Gestalten betraten die Bühne. Er stimmte in die Schreie ein, als einer nach dem anderen an den Rand der mit Rosen geschmückten Bühne trat. Dann gingen sie zu ihren Instrumenten. Der Frontmann griff sich sein Mikrophon und begrüßte die Menge.
Diese antwortete und mit ihr auch Masashi. Endlich begann das Konzert, für das er sogar die in Japan übliche Pünktlichkeit noch weit übertroffen hatte. Er war ganze drei Stunden vor Einlass da gewesen, um einen guten Platz zu bekommen. Nun stand er in der dritten Reihe und hatte dank seiner Größe einen perfekten Blick auf die Bühne und damit auf die Band. Die Musik begann! Revenant choir! Er fühlte sich durch die Musik getragen. Sein Puls klopfte im Rhythmus der Drums.
Er ließ den Blick schweifen. Yuki beachtete hinter seinem Schlagzeug die Menge gar nicht. Er hatte nur Augen für seine Sticks, die er virtuos über Drums und Becken tanzen ließ. Dann kam ein Gitarrensolo: Hizaki!
Masashi sah zu ihm. Der zierliche Junge im roten Kleid spielte wie geistesabwesend. Er blickte irgendwie ins Nichts, während er die schlanken Finger in einem irrsinnigen Tempo über das Griffbrett seiner weißen Gitarre gleiten ließ. Erst, als Teru zum zweistimmigen Part einsetzte, schien er wieder zu sich zu kommen und lächelte Teru an, der schon mit allen Scheinwerfern um die Wette strahlte und mit Kamijo, der auch wieder ins Lied eingestiegen war, Faxen machte.
Jasmine You beobachtete alles aus dem Hintergrund. Er schien gar nicht zu bemerken, wie seine Hände den Hals seines Basses liebkosten und diesem einen komplizierten, reinen, unbemerkten und doch tragenden Lauf nach dem anderen entlockten. Masashi fühlte sich geborgen. Er schloss die Augen. Die hohen, schnellen Gitarrenriffs waren wie Flügel, die Stimme wie ein Schleier, der sich sanft über ihn legte, aber der Bass wie ein Wind, der ihn mit sich nahm und in die Freiheit einer anderen Welt trug.
Die Musik verklang, der Song war vorbei. Masashi öffnete wieder die Augen…
und ihm blieb beinahe das Herz stehen. Es schien ihm, als musterte der Bassist ihn, als sähe er ihm tief in die Augen und weiter in die Seele. Masashi erwiderte den Blick gebannt. Eine Spannung lag in der Luft, nicht unbedingt unangenehm, aber doch irgendwie beklemmend. Da riss der Kontakt plötzlich ab, als sich Jasmine zu Yuki wandte und auf eine Frage von diesem mit einem geheimnisvollen Lächeln antwortete. Darauf zwinkerte der Drummer Jasmine zu und nahm die Wasserflasche, die der Bassist ihm inzwischen reichte.
Jasmine trat kurz zu Teru. Als dieser und Hizaki an den Rand der Bühne gingen und jeder sein erstes Plek in die Masse schleuderte, drehte er sich nach einem kurzen Schulterblick ins Publikum wieder um. Dann warf er wie nebenbei sein eigenes Plek in –so schien es jedenfalls- Masashis Richtung. Der erwischte es dank seiner Größe tatsächlich und schloss die Hand darum. Er nahm die Faust nahe an sich heran und sah ungläubig auf das kleine Stück Plastik in seiner Hand, was ihm doch so viel bedeutete. Stand es doch für seine zwei größten Träume: So gut wie Jasmine You Bass zu spielen und in einer Band, wie Versailles, aufgenommen zu werden.


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soooo, meine erste FF... Ich hoffe, sie gefällt. Wenn ja, freue ich mich über reviews und wenn nein, dann auch, da ich so die chance habe, besser zu werden. ;)
LG LadyShinigami