Du hast mir mein Leben gerettet - (Sweet Amoris)
von Fly19
Kurzbeschreibung
Sakuras Leben ist zu ihrer persönlichen Hölle geworden. Sie reißt von zu Hause aus und fängt ein neues Leben an. Sie findet Freunde, verliebt sich. Doch hat diese Liebe eine Zukunft? Aber wie so oft, holt auch sie ihr früheres Leben ein und Sakura muss schwere Zeiten durchstehen. Wird sie es schaffen und vielleicht sogar jemanden finden, der sie vor ihrer Vergangenheit retten kann? (Castiel x Sakura)
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P12 / Het
Castiel
OC (Own Character)
15.06.2012
31.12.2020
15
64.196
Alle Kapitel
25 Reviews
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Dieses Kapitel
1 Review
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15.06.2012
7.514
Hey! :-)
Ein besonderer Dank geht an Clova, da sie mich als Autor favorisiert hat.
DANKE! :-)
Hier habe ich das nächste Kapitel für euch. ;-)
Viel Spaß beim lesen. :-)
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Zu Hause angekommen, befreite ich Cookie von seiner Leine und stellte ich die Sachen im Allzweckzimmer ab. Dann holte ich den Einkauf rein, den Tantchen auf die Terrasse gestellt hatte, und wie sie gesagt hatte mit Kühltasche. Nachdem ich alles verstaut hatte, bereitete ich alles zum Kuchenbacken vor. Ich holte eine CD aus meinem Zimmer und legte sie in den CD-Player, der im Radio war, das in der Küche stand. Ich schaltete ein und holte mir dann eine Schürze. Sie war hellrosa mit Muffins drauf. Unten rum braun mit weißen Punkten. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur an den Kuchen dachte. Schokoladenkuchen mit Schokostückchen und Schokoglasur. Ich sang bei dem Lied mit, das gerade lief und machte mich an den Teig. Mehl, Eier, Zucker, Packpulver und was ich sonst noch brauchte, kam in die Schüssel. Tanzend und singend lief ich mit der Schale durch die Küche und rührte. Cookie lief mir zum Anfang immer hinterher, aber irgendwann wurde es ihm anscheinen zu blöd, denn er legte sich in seinen Korb und beobachtete mich jetzt nur noch. Nachdem der Teig fertig war, goss ich ihn in die Form und stellte ihn in den Backofen. Ich stellte die Eieruhr und verließ die Küche. Nun wollte ich das bisschen im Haus aufräumen, das es zum aufräumen gab. Zuerst den 1. Stock, dann das Erdgeschoss. Natürlich weiterhin alles singend und tanzend. Nach einer Weile schnappte ich mir meine Haarbürste und benutzte sie als Mikrofon. Mittlerweile legte ich eine richtige Performance hin.
Nach ungefähr einer halben Stunde war ich fertig, und ging wieder in die Küche um die Schokoglasur zu machen. Aber als ich in der Küchentür stand, blieb ich stehen. „Oh mein Gott!“, flüsterte ich. Meine Küche war das reinste Schlachtfeld. Wie hatte ich das denn bitte geschafft? „Cookie?“, sprach ich meinen Hund an, der noch immer in seinem Korb lag und döste, „Weißt du wie ich das hingekriegt habe?“ Der kleine Hund sah mich aber nur kurz an und kuschelte sich dann wieder zusammen. „Na toll. Hier muss ich ja mehr aufräumen als im ganzen Rest des Hauses. Egal. Erstmal mache ich die Glasur. Aufräumen kann ich nachher auch noch.“, sagte ich zu mir und machte mich an die Arbeit. Wasserbad fertig machen, Schokolade rein, schmelzen lassen und rühren. „Rühren, rühren, rühren, rühren.“, sang ich und wippte hin und her. „Man ey. Das ist sooo langweilig. Hm….aber auch sooo lecker. Hoffe ich zumindest.“, dachte ich laut. So oft hatte ich nämlich noch nicht gebacken. Ok, zugegeben, alleine noch nie. Da fiel mir wieder ein, das ich ja Musik angemacht hatte, und schon sang und tanzte ich wieder mit.
Die Eieruhr klingelte zum perfekten Zeitpunkt, ich hatte gerade die Glasur fertig. Ich holte mir aus einem Schrank Kochhandschuhe und nahm den Kucken aus dem Backofen. „Mhm…riecht das lecker.“, roch ich am Kuchen. Cookie war zu mir gekommen und stand nur direkt neben mir und versuchte auch am Kuchen zu schnuppern. „Nein, Süßer. Das ist nichts für dich. Davon wirst du krank.“, erklärte ich ihm. Traurig blickte er mich mit großen Augen an. „Haha. Ist ja gut. Du bekommst gleich ein Leckerli.“, lachte ich. Der kleine Hund bellte fröhlich und wedelte mir dem Schwanz. Ja, das Wort ´Leckerli´ verstand er immer. Den Kuchen stellte ich auf die Arbeitsplatte, legte die Handschuhe weg und holte das Leckerli. „Hier, Kleiner.“, ich hielt Cookie einen Hundekeks hin, den er mir gleich aus der Hand nahm.
Gerade wollte ich die Glasur über den Kuchen geben, als mir etwas einfiel. „Ich glaube, Tantchen und ich haben immer gewartet, bis der Kuchen abgekühlt war.“, überlegte ich. Wir hatten oft Kuchen gebacken, wenn sie sie besuchen kam. Mist. Dann musste ich die Schokolade nachher wohl noch mal schmelzen. Garantiert ist die dann wieder etwas fester geworden. Ich seufzte. „Tja, da kann man nichts machen. Gut, dann mache ich halt erstmal eine Pause.“, ich ging ins Wohnzimmer setzte mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.
Durch das Türklingeln wurde ich geweckt. Ich schrak hoch. „Muss wohl eingeschlafen sein.“, murmelte ich noch etwas verschlafen. Dann schaute ich auf die Uhr, 18 Uhr. „Was?! Mist!“, ich hatte viel zu lange geschlafen. Wieder klingelte es. Schnell stand ich auf und lief zur Haustür. Ich öffnete sie und vor mir standen zwei Männer. „Guten Tag, sind Sie Frau Umi?“, fragte einer freundlich. „Hallo. Ja, die bin ich. Und wer sind sie?“, entgegnete ich. „Wir sind vom Bettengeschäft und liefern Ihre Bestellung.“, informierte er mich. Stimmt, die wollten ja heute auch noch kommen. Ganz vergessen. „Ach ja.“, begann ich, „Könnten Sie es bitte reinbringen?“, bat ich sie höflich. „Aber natürlich.“, bestätigten die beiden Männer mir synchron. Ich lachte leise und hielt ihnen die Tür auf, als sie die Bettsachen rein brachten. Sie stellten alles im Flur ab und gingen wieder. „Auf Wiedersehen.“, verabschiedeten sie sich noch. „Tschüss. Und danke.“, sagte ich noch, dann waren sie schon wieder weg. Ich drehte mich um und bereute es gleich wieder, das ich ihnen nicht gesagt hatte, wohin sie die Sachen stellen sollen. „Klasse. Jetzt darf ich das alles irgendwie hoch in mein Zimmer schleppen. Mir hätte eigentlich schon die andere Matratze gereicht.“, ärgerte ich mich. Nun musste ich die zwei neuen und die Matzratze aus dem Gästebett in mein Zimmer bekommen.
Nach ungefähr einer Stunde waren alle Matratzen oben, inklusive das Bettzeug. „Puh! Geschafft. Jetzt noch den Kuchen fertig machen.“, sagte ich mir und machte mich wieder auf den Weg nach unten in die Küche. Diese sah leider immer noch aus wie ein Schlachtfeld. „Och nee! Das hatte ich ja ganz vergessen. Ich muss noch aufräumen.“, freute ich mich schon richtig drauf. Als erstes bekam der Kuchen endlich seine Glasur. Mhm…sieht wirklich lecker aus. Hoffentlich schmeckt er so, wie er aussieht. Nun war aufräumen angesagt, und das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach einer viertel Stunde, fragte ich mich, was mit mir los war. Ich war nur am Kopfschütteln und lachte über mich selbst. Den Löffel mit den Teigresten dran, fand ich im Kühlschrank. Die Mehltüte lag in der Spüle und die Eierschalen im Blumenstrauß, der auf dem Küchentisch stand. Die Tüte mit den Schokostücken, war mir runter gefallen, aber erst jetzt, bemerkte ich, wie viele Stückchen raus gefallen waren. Der Küchenboden war übersäht mit kleinen, brauen Schokohäufchen. Nach einer weiteren halben Stunde war ich fertig. Bloß, wo war die Milch abgeblieben? Ich durchsuchte die ganze Küche. Wirklich die ganze. Zum Glück, sonst hätte ich sie wahrscheinlich erst morgen gefunden. Na ja, wäre auch nicht so schlimm gewesen, aber trotzdem. Die Milchpackung stand nämlich im Gefrierfach. Mein Gott. Wie hatte ich das nur wieder geschafft? Ich hatte wirklich keine Ahnung. Aber den Kopf darüber zerbrechen wollte ich mir jetzt auch nicht. Ich war kaputt und freute mich einfach, das alles wieder an seinem Platz stand. Dann schnappte ich mir Cookie und machte es mir mit ihm im Wohnzimmer vorm Fernseher gemütlich.
Als ich wach wurde und auf die Uhr sah, bekam ich einen Schreck. In einer halben Stunde würden die Mädchen kommen. Ich hatte viel zu lange geschlafen, und zwar auf dem Sofa. Meine Gelenke waren steif und das Aufstehen gestaltete sich schwerer als gedacht. Cookie Lou lag am Sofaende eingekuschelt und sah mich verschlafen an. „Cookie, warum hast du mich denn nicht geweckt? Das machst du doch sonst auch.“, sagte ich tadelnd. Er setzte sich auf, legte den Kopf schief und schaute mich fragend an. „Ja, ok. Du hast auch bis eben geschlafen. Sorry.“, meinte ich. Schnell legte ich die Decke zusammen und flitzte nach oben. Ich duschte, zog mich an und lief in die Küche. Dort nahm ich mir eine Scheibe Brot, schmierte Nutella drauf und aß sie schnell. Trank noch einen Schluck Wasser und stellte alles in die Spülmaschine, als ich fertig war. Da klingelte es auch schon an der Haustür. Ich öffnete, Rosalia, Viola, Melody und Iris sahen mich ungläubig an. „Du wohnst ja wirklich hier.“, sagte Iris. „Das Haus ist so groß.“, meinte Melody überwältigt. Viola sprach leise mit großen Augen: „Unglaublich.“ Rosalia nickte nur, auch mit ungläubigen Blick. „Hey, Mädels. Kommt rein.“, begrüßte ich sie fröhlich. Mit solchen Gesichtern hatte ich irgendwie schon gerechnet. Ich hatte ja nicht anders geguckt, als ich das Haus erste Mal gesehen habe.
Als erstes brachte ich die Mädchen in s Schlafzimmer, damit sie ihre Sachen abstellen konnten und sie nicht im Weg waren. „Sakura? Darf ich fragen, wie du dir so ein Haus leisten kannst?“, wollte Rosalia vorsichtig wissen. Ich lächelte sie an: „Klar darfst du. Ich habe etwas Geld von Verwandten geerbt.“ „Etwas?“, meinte Iris. „Ok, etwas mehr.“, gab ich zu. Sie nickten nur. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, verschwand aber gleich wieder, als Viola etwas sagte. „Wollen wir vielleicht schon mal die Matratzen und die Bettwäsche beziehen? Dann müssen wir das nachher nicht mehr machen.“, schlug sie vor. Wir blickten uns im Zimmer um und nickten.
Wenn uns wer so gesehen hätte, hätte derjenige viel zu lachen gehabt. Rosalia wurde von einer Matratze niedergestreckt und lag nun unter ihr. Iris war bei dem Versuch ein Bettdeck zu beziehen, in dem Bezug verschwunden. Nun stand ein lebendes Bettlaken in meinem Zimmer. Viola war unter drei Bettdecken und lauter Kissen begraben, und versuchte sich darunter heraus zu wühlen. Melody und ich kämpften uns mit einer Matratze ab, die wir beziehen wollten. Nur leider wollte die Matratze nicht bezogen werden, und behielt einfach nicht ihr Gleichgewicht, und kippte andauernd um.
Nach geschlagenen zwei Stunden hatten wir es dann endlich geschafft, und dir Schlafplätze der Mädchen waren fertig. Jetzt führte ich sie im Haus rum, damit sie sich zurechtfanden. Immer wieder hörte ich ´Oh!´, ´Wow!´, ´Unglaublich!´, und alles in dieser Art. Als wir an der Tür des Tonstudios vorbeikamen, fragte Rosalia: „Was ist denn hinter dieser Tür?“ „Das ist eine Überraschung, die erst später kommt.“, antwortete ich mit einem Grinsen. Ich hoffte den Mädchen würde meine Idee gefallen und Spaß machen.
Gerade gingen wir ins Wohnzimmer, als uns Cookie entgegen kam. „Da bisst du ja mein Kleiner. Habe mich schon gefragt wo du bist.“, sagte ich zu ihm und streichelte ihm über den Kopf. Normalerweise kam er gleich immer an, wenn Besuch da war. Er war sicher wieder auf dem Sofa eingeschlafen. „Ohhh! Ist der süüüß!“, riefen die Mädchen im Chor. Sie hockten sich alle um den kleinen Hund herum und streichelten ihn. Cookie wedelte nur fröhlich mit dem Schwanz und freute sich über die Unmengen an Streicheleinheiten.
Als sich alle beruhigt hatten, fragte die orangehaarige: „Und? Was machen wir jetzt?“ „Ich weiß zwar nicht, ob euch die Idee gefällt, aber wenn nicht, habt ihr Pech.“, antwortete ich lächelnd. Dann ging ich ins Allzweckzimmer und holte die Leinwand, Pinsel und Farben. Wieder im Wohnzimmer angekommen, sahen mich vier ratlose Mädchen an. Ich erklärte ihnen was ich vorhatte: „Also, ich dachte mir, Viola könnte da ein schönes Bild drauf zeichnen. Und das würden wir dann alle zusammen ausmalen.“ „Tolle Idee.“, fand Rosalia. Die anderen nickten zustimmend. „Klasse. Dann würde ich sagen, zwei bleiben hier und helfen Viola sich was auszudenken, und eine kommt mit mir in die Küche und wir schneiden den Kuchen zurecht.“, schlug ich vor. „Kuchen?“, kam es leise von der lilahaarigen. „Ja. Ich habe gestern noch Schokokuchen gebacken.“, gab ich ihr als Antwort. Das Chaos, das ich dabei veranstaltet hatte, verschwieg ich ihnen lieber. Die vier sprachen sich ab und entschieden dann, das Melody mit in die Küche kam. Die braunhaarige folgte mir und bekam große Augen, als sie den Kuchen sah. „Der sieht echt lecker aus.“, teilte sie mir mit. „Danke. Ich hoffe er schmeckt auch so.“, bedankte ich mich. Wir schnitten den Kuchen in Stücke, nahmen fünf Teller, Gabeln und Gläser mit. Nachdem dies alles auf dem Wohnzimmertisch verfrachtete war, holten wir noch die Getränke. Iris sah Viola zu, die inzwischen fleißig am zeichnen war. Die weißhaarige machte sich schon über ein Stück Kuchen her. „Mhmm…der ist echt lecker, Sakura.“, meinte Rosalia dann, als sie das viel zu große Kuchenstück in ihrem Mund endlich runtergeschluckt hatte. „Dann bin ich ja beruhigt.“, erleichtert atmete ich auf. Ich hätte mich wirklich geärgert, wenn er jetzt nicht geschmeckt hätte. Dann war die ganze Arbeit und putzerei wenigstens nicht umsonst gewesen. Viola holte mich aus meinen Gedanken: „So. Fertig.“ Sie hielt die Leinwand hoch und zeigte uns das Bild. Es war echt super geworden. Sofort schnappten sich alle einen Pinsel und öffneten die Farbdosen. „Halt! Wartet kurz“, rief ich dazwischen, „Ich hole noch eine Plane die wir drunter legen können. Und oben habe ich noch T-Shirts.“ Im Keller hatte ich in der hintersten Ecke eine große Plastikplane gefunden, die ich nun hoch holte. Musste ja nicht sein, das wir alles mit Farbe voll schmierten. Damit unsere Sachen auch farbfrei blieben holte ich fünf weiße T-Shirts aus meinen Kleiderschrank. Die hatten wir mal für einen Geburtstag gekauft und wollten Batik damit machen. Das Wetter hatte dann aber nicht mehr mitgespielt, also hatte ich sie noch. Wie zogen die T-Shirts an und es konnte losgehen.
Nach einer Stunde war nicht nur das Bild komplett bunt. Sondern auch die Plane und wir. Ein Glück hatte ich sie im Keller gefunden, sonst wäre jetzt das halbe Wohnzimmer bunt. Die T-Shirt waren auch eine klasse Idee gewesen, denn nachdem das Bild fertig war, hatten wir uns selbst auch noch bemalt. Die Shirts zierten jetzt also, Sterne, Blumen, Smileys, Sonnen und so mach anderes. Wir hielten die Leinwand hoch und besahen uns unser Kunstwerk. Wir fanden, wir hatten es super hinbekommen. „Du könnest es doch in den Flur hängen.“, schlug Melody vor. Wir warfen uns kurz ein paar Blicke zu und eilten dann in den Flur. Dort suchten wir einen geeigneten Platz. Der war auch schnell gefunden, bei der Treppe. Bevor wir es aber auf hingen, kam es ins Allzweckzimmer zum trocknen. Als nächstes räumten wir erstmal die Stube wieder auf. Das ging zum Glück eigentlich recht schnell. „Ihr könnt die T-Shirts behalten. Wir können sie ja erstmal ins Badezimmer zum trocknen hängen.“, sagte ich zu ihnen. Die Mädels freuten sich. Wir gingen nach oben, zogen uns um, und die Shirts kamen ins Bad.
Nun saßen wir seit einer halben Stunde im Wohnzimmer auf dem Sofa und aßen Schokokuchen. Cookie hatte einen Kauknochen bekommen, nachdem er und eine Viertelstunde lang alle nach der Reihe mit großen Bettelaugen angesehen hatte. „So, was steht jetzt an, Saku?“, wollte Iris wissen, nachdem sie ihren leeren Teller auf dem Tisch abgestellt hatte. Saku? Seit wann hatte ich einen Spitznamen? Aber ok. Ich mochte ihn. „Na ja. Rosalia hatte doch vorhin gefragt, was hinter der einen Tür ist. Das werdet ihr jetzt erfahren.“, sagte ich mit einem geheimnisvollen Grinsen und stand auf. Da alle ihren Kuchen schon aufgegessen hatten, machten wir uns gleich auf den Weg. Ich öffnete die Tür und ich bekam Angst, das den Mädchen gleich die Augen raus fallen würden. Ihre Münder standen auch allesamt weit offen. Ich konnte nicht anders und lachte los. Dieser Anblick war einfach herrlich. „Das ist der Wahnisnn!“, schrie Iris plötzlich. „Das ist…unglaublich.“, hörte ich Melody. Von Viola kam nur ein: „Wow!“ Rosa sagte: „Lysander und Castiel würden für so ein Studio wahrscheinlich töten.“ Ich lachte nur. „Nein, Rosa. So weit wollen wir es ja nicht kommen lassen. Sie dürften es auch so benutzen, wenn sie lieb fragen.“, meinte ich, „Aber eigentlich möchte ich nicht, das sie davon erfahren. Zumindest erstmal. Also erzählt bitte keinem was davon.“ Sie nickten nur. Gut. Ich wollte nicht plötzlich lauter Leute vor meiner Haustür stehen haben. Lysander und Castiel wären vielleicht auch noch fast jeden Tag hier. Konnte ich mir jedenfalls vorstellen. Ich hatte nichts gegen die zwei, ganz und gar nicht. Aber trotzdem, musste ja nicht sein. „Also, wir machen jetzt Karaoke.“, informierte ich sie. Sie setzten sich alle erstmal auf das rote Sofa, das in der einen Ecke stand. Außer Rosalia, die hielt ich kurz auf, indem ich ihr Handgelenk fasste.
„Rosa? Kannst du mir bitte mal kurz helfen?“
„Klar. Wobei denn?“
„Ich wollte noch ein bisschen Knabberzeug und die Getränke holen.“
„Ach so. Klar. Ich komme mit.“
Mit Rosalia im Schlepptau ging ich wieder runter. Aus der Küche holte ich dein Einkaufskorb, wo ich die ganzen Süßigkeiten reinlege. Chips, Kekse, Schokolade, Weingummi. Danach ging ich ins Wohnzimmer und nahm die Getränke. Rosa trug unsere Gläser. Cookie lag in seinem Korb und knabberte ab und zu an seinem Knochen. Sah nicht so aus, als ob er mitkommen wollte.
Wieder im Studio saßen alle noch auf dem Sofa. Wir stellten alles auf dem Tisch davor ab und das weißhaarige Mädchen setzte sich zu den anderen. „Also, wer will anfangen?“, fragend blickte ich in die Runde. Nach einigem zögern hob dann Iris die Hand. „Super, dann geh schon mal in die Kabine. Ich mach das Karaokeprogramm an. Auf dem Bildschirm werden dann die Lieder angezeigt. Da müsste irgendwo eine Fernbedienung liegen, womit du das dann steuern kannst.“, erklärte ich der orangehaarigen. Gesagt, getan. Sie ging in die Kabine und ich schaltete vorne an einem kleinen PC, das Programm an, dann setze ich mich zu den anderen aufs Sofa. Iris suchte kurz und entschied sich dann für ´Kesha´, mit ´Tik Tok´. Sie sang echt gut, und nach der ersten Minute sangen wir mit.
Das Lied war zu Ende und Iris kam wieder zu uns. „Iris, das war echt cool.“, sagte ich. Melody stimmte mir zu: „Stimmt. Das war echt super.“ Die anderen beiden waren auch unserer Meinung. „Danke.“, bedankte sie sich, „Wer ist als nächstes?“ „Ich möchte.“, meldete sich Melody, und ging gleich in die Kabine. Sie nahm ´Caught Up In You´ von ´Cassi Thomson´. Auch Melody konnte echt toll singen. „Sagt mal, könnt ihr meine Gedanken lesen?“, fragte ich. „Wie kommst du darauf?“, wollte Viola verwirrt wissen. „Na ja, ich habe das Gefühl, ihr wusstet, das wir Karaoke machen und habt vorher alle noch mal Gesangsunterricht genommen. Kann doch echt nicht sein das alle so super singen können.“, lachte ich. Rosalia meldete sich zu Wort: „Tja, wir sind halt alle Naturtalente.“ Nun mussten wir alle lachen, auch Melody, die gerade raus kam und es noch gerade so mitbekommen hatte. „Na gut, du Naturtalent. Zeig mal, was du drauf hast.“, stichelte ich Rosa an. „Geht klar.“, sagte sie fröhlich und salutierte, bevor sie in verschwand. Und mal wieder mussten wir lachen. Der Tag war echt klasse. Rosa wählte ´Freak The Freak Out´ von ´Victoria Justice´. Wie sie gesagt hatte, war sie wirklich ein Naturtalent. Schon nach ein paar Sekunden hatte sie richtig Stimmung gemacht und wir sangen und tanzen. „Und? Was sagst du?“, sie sah mich fragen an, als sie wieder bei uns war. „Spitze gemacht, du Naturtalent.“, klopfte ich ihr auf die Schulter. Wir ließen uns alle wieder auf das Sofa fallen. „Los, Viola. Jetzt du.“, stupste Iris sie an. Die lilahaarige zögerte. Melody versuchte sie zu ermutigen: „Na komm. Das schaffst du auch.“ Anscheinend hatte das die gewünschte Wirkung, denn sie stand langsam auf und ging in die Kabine. Ihre Suche nach dem richtigen Lied dauerte etwas länger, aber am Ende fand auch sie eins. ´Emilia´ mit ´Big Big World´. Zuerst war ihre Stimme noch recht leise, aber mit der Zeit wurde sie sicherer und sang lauter. Viola hatte wie die anderen eine super Stimme. „Hätte eigentlich nicht gedacht, das sie so toll singen kann.“, gab Iris zu. Daraufhin erwiderte Rosa: „Tja, stille Wasser sind tief.“ Wir nickend zustimmend. Viola beendete ihr Lied uns setze sich wieder zu uns. „Ich habe doch gesagt du schaffst das.“, Melody umarmte sie. Viola lächelte glücklich. „Dankeschön.“, sprach sie, „Jetzt bist du noch dran, Sakura.“ „Ei ei, Captain. Bin schon auf dem Weg.“, damit lief ich sogleich in die Kabine und suchte eines meiner Lieblingslieder raus. Ich sang ´Call Me Maybe´ von ´Carly Rae Jepsen´. Das war ein totales Ohrwurmlied. Aber das Mädchen in dem Musikvideo tat mir echt leid. Ich endete, und als ich zurück zu den Mädchen ging, sahen sie mich alle groß an. „Was ist? Was guck ihr so?“, wollte ich verwirrt wissen. Keine Antwort. „Leute?“, fragte ich noch einmal. Noch immer Stille. Ok…was war hier los? „Mädels, jetzt sagt endlich was. Ihr macht mir langsam Angst.“, sprach ich etwas energischer. „D…Das…Das war einfach super!“, rief Melody dann plötzlich. „Woher kannst du so gut singen?“, fragte mich Rosa. Ich erklärte ihnen: „Ähm…das liegt in der Familie. Mein Bruder kann auch singen.“ Jetzt sahen sie mich eher geschockt an. „Du hast einen Bruder? Warum hast du uns das nicht erzählt?“, schimpfte Iris. Öh…darum. „Ja, habe ich. Ähm…keine Ahnung. Ihr habt aber auch nicht gefragt.“, verteidigte ich mich. Viola trat neben mich: „Und wo ist er?“ „Er wohnt in der nächsten Stadt. Eine Stunde Fahrt mit dem Bus…oder Auto.“, beantwortete ich ihre Frage. Sie nickten nur alle. Das taten wir heute wirklich oft, fiel mir gerade auf. „Ok. Genug geredet. Jetzt singen wir zusammen. Ich habe ´Real Wild Child´ von ´Everlife´ für fünf Stimmen eingeteilt.“, klärte ich sie auf. „Was?!“, meinten sie im Chor. Was haben die denn. Eben haben sie doch auch super gesungen. Dann schaffen wir das zusammen auch. „Keine Widerrede.“, ich schob sie vor mich her in die Kabine rein. Ich stellte noch vier weitere Miros auf, stellte das Lied ein und schon gings los. Es machte riesigen Spaß mit den Mädels zusammen zu singen. Anscheinend ging es nicht nur mit so. Denn mit einem Blick zu den anderen sah ich, wie fröhlich sie aussahen. Zudem tanzten wir alle auch noch.
Das Lied war zu Ende und wir verließen die Kabine. „Jetzt habe ich noch eine Überraschung für euch.“, lächelte ich sie an, „Ich habe alles aufgenommen.“ Geschockt schauten sie mich an. Ja. Ich hatte alles aufgenommen. „Ich würde sagen, wir machen noch ein bisschen Karaoke und ich brenne auch die Lieder auf CD.“, schlug ich vor. Nachdem sie den Schock überwunden hatten, fanden sie es doch toll. Also machten wir noch geschätzte vier Stunden Karaoke. Danach waren wir alle heißer. So machten wir Schluss mit singen und machten uns mit den ganzen Sachen die wir hoch getragen hatten auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich legte vorher noch die gebrannten CDs in mein Schlafzimmer, damit wir die nicht vergessen würden. Cookie kam gleich zu uns an und forderte seine Streicheleinheiten ein, die wir ihm nur zu gerne gaben. Zusammen mit meinem kleinen Hund setzten wir uns aufs Sofa und schauten DVDs.
Es war gerade vor ein paar Minuten dunkel geworden, und Iris hatte vorgeschlagen einen Horror-Film anzusehen. Ich stand eigentlich nicht so drauf, aber manche waren ganz in Ordnung, deshalb ließ ich mich überreden. Die anderen Mädchen gaben nach einer Weile auch nach. Nun saßen wir alle auf dem Sofa nebeneinander in Decken eingemummelt starrten wie gebannt auf den Fernseher. Der Film war echt spannend.
Nach ungefähr einer Stunde zog ein Gewitter auf. Wie ich Gewitter doch hasste. Ich hatte nichts gegen den Regen, aber Donner und Blitze konnte ich nicht ausstehen. Das Wetter passte sich richtig dem Film an, und immer wenn es gerade richtig spannend war, jemand erschossen wurde oder ähnliches, donnerte und blitze es. Wir kreischten und zuckten dann immer alle zusammen. Teilweise fanden wir das aber auch ganz lustig, wenn wir alles synchron machten und mussten dann lachen. Cookie hatte sich nach einer Weile nach oben verzogen. Ich schätze, das er sich ein sein Körbchen gelegt hatte und nun schlief. Unser Gekreische hatte er vermutlich langsam satt. Konnte ich ihm aber auch nicht verübeln. An seiner Stelle, würde es mich sicher auch nerven.
Gerade klingelte die Tür, das Mädchen ging langsam ängstlich hin und öffnete sie. Dahinter stand der Mörder mit einem großen Messer. Zeitgleich klingelte meine es an meiner Haustür. Wir schrieen wie am Spieß und kauerten und zusammen. Ängstlich sahen wir in Richtung Tür. Wieder klingelte es und wir zuckten erneut zusammen. „Wer könnte das sein?“, flüsterte Viola. „Keine Ahnung. Ich erwarte niemanden mehr.“, gab ich genauso leise zurück. Ein langes Klingeln holte uns aus unseren Überlegungen. „Geh mal nachsehen.“, stupste mich Melody an. „Was? Wieso ich?“, fragte ich entrüstet. Iris verdrehte die Augen: „Wer von uns wohnt hier?“ Ja. Stimmt. Ich. Trotzdem will ich nicht an die Tür. „Es wird schon kein Mörder sein.“, versuchte Rosalia mich zu beruhigen, „Denke ich.“ Na toll. Den zweiten Satz hätte sie ruhig weglassen können, dann hätte es vielleicht einigermaßen funktioniert. Langsam schälte ich mich aus der Decke und schritt auf die Haustür zu. Die Mädchen folgten mir etwas zögernd. Ihre Neugier hatte gesiegt. Ich machte langsam die Tür auf, und dahinter stand eine dunkle Gestalt die ich nicht genau erkennen konnte. Plötzlich donnerte und blitze es mächtig laut und im selbem Moment schaltete die Person eine Taschenlampe ein, die sie sich unters Gesicht hielt. Wieder schrieen wir wie die Verrückten.
Die Gestalt stolperte erschrocken einige Schritte zurück und knipste die Taschenlampe aus. „Hey! Beruhigt euch. Ich bins doch nur.“, sprach dann eine mir bekannte Stimme. Augenblicklich waren wir still und schauten neugierig ins Dunkle. Die Gestalt kam wieder näher und trat so ins Licht der Flurlampe, die ich angeschaltete hatte, als ich zur Tür gegangen war. „Das mit dem erschrecken hat ja wunderbar geklappt. Aber ich glaube, ich habe etwas übertrieben.“, überlegte die Person nun. Das glaube ich jetzt nicht. Mein Bruder. Da stand mitten in der Nacht mein Bruder vor der Tür. „Makoto, was machst du denn hier?“, fragte ich verwirrt aber doch fröhlich. Er lächelte, kam nun ganz ins Haus und schloss die Tür hinter sich. „Ich dachte mir, ich besuche dich mal wieder und sehe mir dabei gleich mal dein neues Haus an. Da hat Suzu ja was ganz schön großes ausgesucht.“, erklärte er lachend. „Aha. So spät? Bei dem Wetter?.“, meinte ich skeptisch, „Ja, hat sie. Aber ich finde, es passt perfekt zu mir.
„Naja, ich war gerade bei ihr und dann kam das Gewitter und ich hatte irgendwie keine Lust mehr, weiter zu fahren. Ich wollte dich die nächste Zeit eh besuchen, da dachte ich, das ich das gleich jetzt machen könnte.“
„Mhm…und mich dann ganz nebenbei fragen, ob du hier übernachten kannst.“
„Ähm…genau. Haha. Du kennst mich echt gut.“
„Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.“
„Stimmt. Da hast du Recht.“
Die Mädchen stellten sich neben uns und sahen fragend zwischen mir und Makoto hin und her. „Sakura? Wer ist das?“, stellte Rosalia die Frage, die wahrscheinlich gerade alle vier beschäftigte. Oh. Die Mädels hatte ich ja ganz vergessen. „Ah ja. Sorry. Das ist mein großer Bruder Makoto.“, stellte ich ihn vor, „Makoto, das sind meine Freundinnen. Rosalia, Viola, Melody und Iris.“ Dabei zeigte ich auf jede, wenn ich ihren Namen nannte. „Hey! Freut mich euch kennen zu lernen.“, begrüßte er sie lächelnd. „Hey! Freut uns auch.“, begrüßten sie ihn ebenfalls, im Chor. Wann hatten die das bitte einstudiert? „Sag mal, hast du durchs Fenster gesehen?“, wollte Rosalia von ihm wissen. „Hä? Nein. Wieso?“, fragte er irritiert. Wir erklärten ihm die ganze Sache. Daraufhin bekam er erstmal einen heftigen Lachanfall.
Nachdem Makoto sich wieder beruhigt hatte, gingen wir in die Stube und sahen wieder DVD. Noch einen Horror-Film, auf Iris´ Wunsch hin, einen Liebes-Film und eine Komödie. Cookie hatte sich nach einer Weile nach oben verzogen. Ich schätze, das er sich ein sein Körbchen gelegt hatte und nun schlief.
Die Filme hatten wir jetzt durch, nun hatte mein Bruder die Idee Monopoly zu spielen. Das kann ja was werden. Nicht, das ich das Spiel nicht mochte. Im Gegenteil. Aber die Mädels hatten mich und meinen Bruder das schließlich noch nie spielen gesehen. Wir werden bei dem Spiel immer richtig ergeizig und wollen den anderen unbedingt schlagen. Gerade waren wir am aufbauen und Geld verteilen, als wieder die Tür klingelte. Wir Mädchen warfen uns viel sagende Blicke zu, aber keine von uns wollte an die Tür. Dann blickten wir alle abwartend Makoto an. „Ist ja schon gut. Ich mach auf.“, gab er sich geschlagen. Auf dem Weg zur Tür fragte er mich dann noch: „Erwartest du so spät noch jemanden, Sakura?“ Ja, klar. Als ob ich kurz vor Mitternacht noch auf Besuch warten würde. „Nein. Keine Ahnung wer das sein könnte.“, antwortete ich aber nur. Mit den anderen Mädchen folgte ich dann meinem Bruder. Natürlich waren wir wieder neugierig. Ein Glück, dass das Gewitter endlich vorbei war. Makoto öffnete die Haustür und dahinter standen Nathaniel und ein schwarzhaariger Junge. „Kennst du die beiden?“, wollte Makoto wissen und warf mir einen fragenden Blick zu. „Ja. Also nein. Ich kenne einen der beiden.“, sagte ich etwas verwirrt. „Aha. Verstehe.“, dann wandte er sich an die beiden Jungs, „Kommt rein.“ „Hey Nath. Wen hast du denn da mitgebracht? Und was wollt ihr so spät eigentlich noch hier? Warte. Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?“, plapperte ich sogleich auf den Blonden ein. Er wollte gerade etwas sagen, da stürmte auch schon Rosalia an mir vorbei und viel dem schwarzhaarigen Jungen um den Hals. Er drehte sich kurz mit ihr in den Armen und stellte sie dann wieder ab. Ok…ich glaube die beiden kennen sich gut. „Das ist Leigh.“, stellte Rosa ihn mir vor. Aha. Leigh.
„Hey, Leigh. Freut mich.“
„Hey. Freut mich auch dich kennen zu lernen. Rosalia hat mir schon viel von dir erzählt.“
„Echt? Kann aber eigentlich gar nicht so viel gewesen sein. So lange kennen wir uns doch noch gar nicht.“
„Ich fands schon recht viel. Aber sie erzählt auch gerne, da verlängerte sie alles gerne ein bisschen.“
Er lachte und Rosa stieß in daraufhin mit dem Ellenbogen in die Seite. Er nahm sie beschwichtigend in dem Arm und gab ihr einen Kuss aufs Haar. „Und woher kennt ihr euch?“, fragte ich nach. „Leigh ist mein Freund. Ihm gehört der tolle Klamottenladen in der Stadt, von dem ich dir mal erzählt habe.“ Aha. Ok. Stimmt, von dem hatte sie mal im Unterricht erzählt, als uns Mathe zu blöd war. Sie meinte, das ich auch mal unbedingt dort hin müsse, weil sie da echt schöne Klamotten hatten. „Ach, und er ist der kleine Bruder von Lysander.“, informierte sie mich. „Was? Echt. Er hat nie einen Bruder erwähnt.“, stellte ich überrascht fest. „Ja, das ist normal bei ihm. Er spricht nicht gerne über sich.“, klärte mich Leigh auf. Stimm, er hat noch nie groß über sich gesprochen. Genauso wenig wie Castiel. Der erzählt auch nie etwas von sich. Dann kam Nathaniel endlich dazu meine Fragen zu beantworten: „Also, wen ich mitgebracht habe, weißt du ja jetzt. Warum wir hier sind. Naja, Melody hatte mir von deiner Party erzählt, und da dachte ich, wir könnten euch einen kleinen Besuch abstatten. Und woher ich weiß, wo du wohnst. Deine Adresse steht in deiner Schülerakte.“ Ah ja. Kurz warf ich einen Blick zu Melody rüber, die mich entschuldigend ansah. Hm…in der Schülerakte. Also hatte meine Tante schon in der Schule angerufen und ihnen meine neue Adresse genannt. Das wollte sie unbedingt machen. Wer weiß, warum. Iris holte mich dann aus meinen Gedanken: „Wollen wir hier jetzt weiter rum stehen, oder spielen wir endlich Monopoly?“ Das taten wir dann endlich auch. Leigh und Nathaniel stiegen mit ein. Und schon begann die Schlacht zwischen meinem Bruder und mir.
Mitten im Spiel hatte Iris dann aus Frust, weil sie haushoch am verlieren war, angefangen uns mit Kissen zu bewerfen. Makoto und mich störte das erstmal nicht groß, auch nicht, als die anderen Mädchen, Leigh und Nathaniel mitmachten. Wir spielten einfach alleine weiter, denn aufgeben wollte von uns beiden keiner. Als ein Kissen aber dann fast alles vom Spielbrett fegte, seufzte ich auf. „Manno, jetzt können wir nicht zu Ende spielen.“, schmollte ich ärgerlich. Mein Bruder klopfte mir auf die Schulter. „Keine Sorge. Du bekommst eine Revanche. Du hattest eh keine Chance mehr zu gewinnen.“ Dann machte er sich daran, die Spielfiguren, die kleinen Häuser und das Geld einzusammeln. „Ja klar. Du warst doch am verlieren.“, meinte ich frech. Als Antwort bekam ich: „Wenn du meinst, dann lass ich dich in dem Glauben.“ Er reichte mir das Kissen und packte weiter das Spiel zusammen. Mit dem Kissen in der Hand stand ich auf und lief auf die vier Mädchen und die beiden Jungs zu, die im Wohnzimmer verteilt standen und sich mit den Kissen bewarfen und schlugen. Eine große Kissenschlacht entstand.
- Erzähler-Sicht –
Castiel und Lysander standen vor einem großen weißen Haus und sahen sich mit ungläubigen und verwirrten Gesichtern an. „Sind wir hier wirklich richtig?“, wollte Lysander wissen. Castiel sah noch einmal auf das Straßenschild und die Hausnummer. „Also die Adresse stimmt.“, antwortete er. Stirnrunzelnd sahen sie immer noch auf das Haus. „Sicher? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das sie hier wohnt.“, sagte der weißhaarige. „Ja, sicher.“, meinte sein Gesprächspartner etwas genervt, „Ich kanns mir doch auch nicht vorstellen.“ Da an der Klingel kein Name stand, waren die beiden Jungs sich nicht sicher, und wussten nicht so recht was sie tun sollten. Sie wollten Sakura und den Mädchen bei ihrer Feier einen Überraschungsbesuch abstatten, auch wenn die sich darüber sich nicht sonderlich freuen würden. Gerade das, fand der Rotschopf daran wahrscheinlich so reizvoll. „Ich rufe ich Rosalia an und frage.“, entschied dann Lysander, holte sein Handy raus und wählte die Nummer. Nach ein paar Mal klingeln ging sie auch dran. „Hey Rosa. Ich bins, Lysander. – Sag mal, Sakura wohnt doch in der Wiesenstraße 8, oder? – Naja, wir wollten euch einen Besuch abstatten. – Wir stehen jetzt vor einem großen weißen Haus. Aber hier sind wir doch falsch, oder? – Wie jetzt? Sie wohnt echt hier? – Ok…- Ja, bis gleich.“, Lysander legte auf und blickte ungläubig seinen Freund an. „Sie…wohnt wirklich hier.“, teilte er ihm dann mit. Cas fielen fast die Augen raus, als er das hörte. Beide schauten wieder ungläubig zu dem Haus. „Na, da hat sie dann aber einiges zu erklären.“, fand der rothaarige und machte sich auf dem Weg zur Eingangstür. Lysander folgte ihm nach kurzem zögern.
Die Mädchen veranstalteten gerade eine Kissenschlacht, als es an der Tür klingelte. Rosalia ahnte schon, wer da so spät noch kam, ließ sich aber nichts anmerken. Außer ihr bekam es nur noch Melody mit, die anderen hauten sich weiter mir ihren Kissen. Melody ging an die Tür und öffnete, in dem Moment schmiss Sakura ein Kissen nach ihr, das nun denjenigen genau im Gesicht traf, der hinter der Tür stand. Und wer sollte es auch anderes sein, als Castiel. Lysander stand hinter ihm und beide schauten etwas verwirrt von den Mädchen zu dem Kissen, das der Rotschopf nun in der Hand hielt. >>Au Backe. Was macht der denn hier? Und warum musste gerade er jetzt das Kissen abgekommen?<<, fragte sich Sakura und ging mit einem entschuldigenden Lächeln schon mal ein paar Schritte rückwärts. Cas grinste nur und ging ihr entgegen. „Na warte. Das wirst du bereuen.“, sagte er noch bevor er mit dem Kissen auf sie zulief. „Ahhh! Nein! Hilfe!“, schrie das schwarzhaarige Mädchen und lief davon. Jetzt rannten sie um den Wohnzimmertisch im Kreis und blieben dann, dem anderen gegenüber, stehen.
Lysander war derweil auch rein gekommen und hatte die Tür hinter sich geschlossen. „Mädels! Hilfe!“, rief Sakura nun. Schon bewaffneten sich die Gerufenen mit Kissen und stellten sich zu ihr. Jetzt hieß es fünf Mädchen gegen einen Jungen. Dies blieb aber nicht so, denn nachdem nicht Nathaniel und Leigh kurz angesehen hatten, schnappten auch sie sich Kissen und stellten sich zu dem Rotschopf. Nun standen die fünf Mädchen auf einer Seite des Tisches und die drei Jungs auf der anderen. Wie auf ein stilles Kommando hin, stürmten die Jungs so, über den Tisch auf die Mädchen zu. Alle rannten durchs Wohnzimmer und schlugen sich die Kissen um die Ohren. Lysander und Makoto standen an der Wand gelehnt und beobachteten das Schauspiel, das sich ihnen da bot. Der weißhaarige konnte nicht glauben, was er da sah. Sein bester Kumpel rannte da mit den anderen rum und machte bei einer Kissenschlacht mit, und er lachte. >>Was ist denn mit dem los? Nimmt er neuerdings irgendwas?<<, fragte er sich. Er schüttelte nur den Kopf und sah in ungläubig an. „Was schaust du so?“, sprach ihn Makoto an, „Übrigens, ich bin Makoto, Sakuras großer Bruder.“ Lysander blickte zu ihm und reichte ihm die Hand. „Hey. Freut mich. Ich bin Lysander.“, stellte er sich vor. „Ich wundere mich nur über Castiel. So habe ich ihn noch nie gesehen.“, erklärte er dann seinen Blick. „Du meinst den rothaarigen, oder? Wie ist er denn sonst?“, wollte Makoto wissen. Lysander nickte. „Er ist sonst meistens immer ein Griesgram. Hat schlechte Laune und ist nicht besonders freundlich. Ich habe ihn noch nie so fröhlich und ausgelassen gesehen.“, beantwortete er die Frage. Der schwarzhaarige lachte kurz auf. „Tja, das könnte an meiner Schwester liegen. Sie hat irgendwas an sich, das manche Menschen verändert. Also im positiven Sinn.“, informierte er ihn.
Nach einer Stunde neigte sich die Kissenschlacht langsam ihrem Ende zu. Makoto und Lysander hatten sich nach einer Weile auf das Sofa gesetzt und sich unterhalten. Sie verstanden sich gut, und hatten genügend Gesprächsstoff, da auch Makoto Musik machte. Die anderen ließen sich auch langsam alle der Reihe nach erschöpft auf das Sofa oder den Boden sinken. Rosalia machte es sich auf Leighs Schoß bequem, Melody saß neben Nathaniel, Iris neben Violette. Melody, Sakura und Cas saßen auf dem Boden. Der Rotschopf hatte sich hingelegt und sich der Länge nach ausgestreckt. Sakura tat es ihm gleich, und hatte ihren Kopf auf seinem Bauch gebettet. Der Junge und das schwarzhaarige Mädchen waren momentan aber viel zu kaputt um dies richtig zu registrieren. Makoto und Lysander sahen die beiden mit einem Lächeln an. „Ich glaube das könnte noch interessant werden.“, flüsterte der Bruder seinem Sitznachbarn zu. Dieser nickte nur zustimmend.
Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, gingen die Mädchen hoch um sich Bettfertig zu machen. Die Jungs entschlossen indessen, das auch sie hier übernachten würden. Zu ihrem Glück hatte Sakura nichts dagegen, da es schon mitten in der Nacht war. Da aber schon alle Matzraten belegt waren, mussten die Jungs sich andere Schlafplätze suchen. Makoto machte sich das Sofa im Wohnzimmer zurecht. Leigh machte es sich soweit es möglich war auf dem Sofa, auf der Terrasse bequem. Nathaniel legte sich in die Hängematte. Castiel und Lysander nahmen das andere Sofaähnliche Ding, das im Garten stand, dort war Platz für zwei Personen. Da Sommer war, war er warm genug draußen zu schlafen, auch in der Nacht. Sakura brachte trotzdem noch jedem eine Decke. Als das bei Mädchen Lysander und Castiel war, fragte sie: „Was macht ihr eigentlich hier?“ „Naja, du hattest mir doch von deiner Party erzählt, und Lysander und ich dachten uns, wir statten euch einen kleinen Überraschungsbesuch ab.“, antwortete der Rotschopf mit einem frechen Grinsen. >>Ah ja. Um 01:00 Uhr ein Überraschungsbesuch. Darauf kann auch nur der kommen.<<, sagte sie sich. Die gab den beiden Jungs dann noch zwei Decken und verschwand wieder. Keiner hatte so recht eine Ahnung warum sie so viele Decken hatte. Als sie sie danach fragten, antwortete sie nur: „Keine Ahnung. Die haben sich irgendwie angesammelt.“ Sie gaben sich damit zufrieden, da sie eh keine andere Antwort bekommen würden. Die Jungs hatten sich fast alle bis auf die Boxershorts ausgezogen und legten sich alle schlafen. Nach kurzer Zeit, was es still im Haus und im Garten, da alle so erschöpft waren, das sie sehr schnell einschliefen. Die Mädchen wollten eigentlich noch reden, waren aber schnell im Land der Träume.
Mitten in der Nacht wurde Sakura wach, da sie Durst hatte und ging runter in die Küche. Sie nahm sich ein Glas aus dem Schrank und goss sich Wasser ein.
Sakura war nicht die einzige, die wach wurde. Auch Castiel schlug die Augen auf. Nachdem er sich ein paar mal herumgewälzt hatte und nicht mehr einschlafen konnte, stand er auf und machte sich auf dem Weg in die Küche. >>Vielleicht hilfts ja, wenn ich einen Schluck trinke.<<, dachte er sich. In der Küche war es dunkel, aber durch den Vollmond schien etwas Licht herein. Als der Rotschopf eine dunkle Gestalt sah, blieb er stehen. >>Noch jemand, der wohl nicht schlafen kann.<<, überlegte er. Die Gestalt trat ans Fenster und somit ins Mondlicht. Die Augen des Jungen weiteten sich und wurde etwas rot im Gesicht. Er war froh, das man dies bei dem wenigen Licht wahrscheinlich nicht sah, vor allem da er nicht genau im Licht stand. Sakura stand in einen rosa-roten Erdbeer-Schafanzug am Fenster und hielt ein Glas Wasser in der Hand. Die Hose war eine Hotpen und das Top mit den Spagettiträgen Bauchfrei. Ihre schwarzen Haare glänzten im Mondschein. Er fand sie in dem Moment einfach nur wunderschön. Castiel war von diesem Anblick regelrecht gefangen und konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Schon wieder hatte sie es geschafft, ihn völlig aus der Bahn zu werfen. >>Wie hat sie das jetzt nur schon wieder geschafft? Was macht sie nur mit mir?<<, er verstand sich selbst nicht mehr.
Sakura bemerkte ihn nun auch und wurde schlagartig rot im Gesicht. >>Oh mein Gott! Warum muss der Kerl unbedingt mit freiem Oberkörper rumlaufen? Seit wann sieht der so unglaublich gut aus?<<, fragte sie sich. Auch sie konnte ihren Blick nicht abwenden und so sahen sich die beiden einfach nur in die Augen. Sie versanken wieder jeweils in ihnen, wie gestern, als er sie aufgefangen hat, als sie vom Baum fiel.
Nach ein paar Minuten erwachte Sakura aus ihrer Starre und drehte beschämt den Kopf weg. >>Gott, wie peinlich.<<, dachte sie. Auch Castiel erwachte auf Sakuras Bewegung hin und sah ebenfalls zur Seite. Er ärgerte sich gleichermaßen, >>Shit! Wieso ziehen mich ihre Augen nur so in den Bann.<< Nachdem sich das Mädchen langsam etwas beruhigt hatte, fragte sie leise: „Willst du auch was trinken?“ Sie hatte die ganze Zeit überlegt was sie jetzt sagen könnte, weil sie nichts blödes von sich geben wollte. Als Antwort bekam sie nur ein zögerliches Nicken. Also holte sie ein weiteres Glas aus dem Schrank und stellte es auf die Arbeitsfläche neben ihres. „Wasser?“, wollte sie dann wissen. „Meinetwegen.“, gab der Rotschopf von sich. >>Na toll. Hat der jetzt auch noch schlechte Laune, oder was?“, fragte sich die schwarzhaarige. Sie goss ihm Wasser in sein Glas und reichte es ihm. Castiel nahm es an und trank einen Schluck: „Danke.“ Dann schaute er zum Fenster hinaus und schien mit den Gedanken weg zu driften. Das Mädchen beobachtete ihn ruhig. >>>Tja, die Idee war wohl doch nicht so gut. Trinken hat nichts geholfen, jetzt werde ich überhaupt nicht mehr einschlafen können. Dieses Bild von ihr, werde ich erstmal nicht aus dem Kopf bekommen. Aber was gutes hat es trotzdem. Ich hätte wohl nicht so schnell die Chance bekommen, sie in diesem Schlafanzug zu sehen.<<<, überlegte der Junge. Bei seinem letzten Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Sakura konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. >>Der und seine Stimmungsschwankungen schon wieder. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen, ob er sich sicher ist, das er ein Junge ist. Und nicht doch ein Mädchen, das ständig ihre Tage hat. Wäre zwar nicht normal, aber so kommt er mir manchmal vor. Andererseits, wenn ich mir so seinen Oberkörper ansehe, kann er unmöglich kein Junge sein.<<, dachte sich das Mädchen. Wieder wurde sie rot im Gesicht. Schnell schüttelte sie den Kopf um wieder klar zu werden. „Was ist los, Kleine? Hast du irgendwelche Komplexe, oder warum schüttelst du andauernd den Kopf?“, fragte Cas mit einem frechen Grinsen. Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust: „Nein, habe ich nicht. Aber du anscheinend. Deine Stimmungsschwankungen sind ja schlimmer als bei jedem Mädchen das ihre Tage hat.“ Zuerst sah der Rotschopf sie perplex an, dann war er es, der beleidigt schaute. >>Ich habe doch keine Stimmungsschwankungen. Schon gar nicht schlimmer als ein Mädchen. Außerdem liegt das meistens an ihr, wenn meine Laune etwas hin und her schwankt. Ich hasse es, dass sie das immer wieder schafft.<<, rechtfertigte er sich in Gedanken. Natürlich sprach er das nicht laut aus. Stattdessen sagte er nur: „Ich habe keine Stimmungsschwankungen.“ „Oh. Rotkäppchen wird zickig.“, lachte Sakura. Castiel schnaubte: „Ich bin nicht zickig.“
„Doch, bist du.“
„Nein, bin ich nicht.“
„Doch.“
„Nein.“
Skeptisch sah das Mädchen ihn nun an. Dann sagte sie in ironischer Stimme: „Nein. Du bist überhaupt nicht zickig.“ Der Rotschopf schnaubte nur wieder, drehte sich um und ging. „Ich geh wieder schlafen.“, grummelte er noch. „Schlaf gut.“, rief sie ihm noch freundlich hinterher. Sie hörte nur noch ein „Ja, ja.“, dann war es wieder still. Mal wieder konnte Sakura nur über ihn lachen. Sie stellte die Gläser noch in die Spülmaschine und ging auch wieder ins Bett.
- Erzähler-Sicht Ende -
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Hm...was meint ihr?
Ist das Kapitel vielleicht zu lang?
LG, Fly
Ein besonderer Dank geht an Clova, da sie mich als Autor favorisiert hat.
DANKE! :-)
Hier habe ich das nächste Kapitel für euch. ;-)
Viel Spaß beim lesen. :-)
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Zu Hause angekommen, befreite ich Cookie von seiner Leine und stellte ich die Sachen im Allzweckzimmer ab. Dann holte ich den Einkauf rein, den Tantchen auf die Terrasse gestellt hatte, und wie sie gesagt hatte mit Kühltasche. Nachdem ich alles verstaut hatte, bereitete ich alles zum Kuchenbacken vor. Ich holte eine CD aus meinem Zimmer und legte sie in den CD-Player, der im Radio war, das in der Küche stand. Ich schaltete ein und holte mir dann eine Schürze. Sie war hellrosa mit Muffins drauf. Unten rum braun mit weißen Punkten. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur an den Kuchen dachte. Schokoladenkuchen mit Schokostückchen und Schokoglasur. Ich sang bei dem Lied mit, das gerade lief und machte mich an den Teig. Mehl, Eier, Zucker, Packpulver und was ich sonst noch brauchte, kam in die Schüssel. Tanzend und singend lief ich mit der Schale durch die Küche und rührte. Cookie lief mir zum Anfang immer hinterher, aber irgendwann wurde es ihm anscheinen zu blöd, denn er legte sich in seinen Korb und beobachtete mich jetzt nur noch. Nachdem der Teig fertig war, goss ich ihn in die Form und stellte ihn in den Backofen. Ich stellte die Eieruhr und verließ die Küche. Nun wollte ich das bisschen im Haus aufräumen, das es zum aufräumen gab. Zuerst den 1. Stock, dann das Erdgeschoss. Natürlich weiterhin alles singend und tanzend. Nach einer Weile schnappte ich mir meine Haarbürste und benutzte sie als Mikrofon. Mittlerweile legte ich eine richtige Performance hin.
Nach ungefähr einer halben Stunde war ich fertig, und ging wieder in die Küche um die Schokoglasur zu machen. Aber als ich in der Küchentür stand, blieb ich stehen. „Oh mein Gott!“, flüsterte ich. Meine Küche war das reinste Schlachtfeld. Wie hatte ich das denn bitte geschafft? „Cookie?“, sprach ich meinen Hund an, der noch immer in seinem Korb lag und döste, „Weißt du wie ich das hingekriegt habe?“ Der kleine Hund sah mich aber nur kurz an und kuschelte sich dann wieder zusammen. „Na toll. Hier muss ich ja mehr aufräumen als im ganzen Rest des Hauses. Egal. Erstmal mache ich die Glasur. Aufräumen kann ich nachher auch noch.“, sagte ich zu mir und machte mich an die Arbeit. Wasserbad fertig machen, Schokolade rein, schmelzen lassen und rühren. „Rühren, rühren, rühren, rühren.“, sang ich und wippte hin und her. „Man ey. Das ist sooo langweilig. Hm….aber auch sooo lecker. Hoffe ich zumindest.“, dachte ich laut. So oft hatte ich nämlich noch nicht gebacken. Ok, zugegeben, alleine noch nie. Da fiel mir wieder ein, das ich ja Musik angemacht hatte, und schon sang und tanzte ich wieder mit.
Die Eieruhr klingelte zum perfekten Zeitpunkt, ich hatte gerade die Glasur fertig. Ich holte mir aus einem Schrank Kochhandschuhe und nahm den Kucken aus dem Backofen. „Mhm…riecht das lecker.“, roch ich am Kuchen. Cookie war zu mir gekommen und stand nur direkt neben mir und versuchte auch am Kuchen zu schnuppern. „Nein, Süßer. Das ist nichts für dich. Davon wirst du krank.“, erklärte ich ihm. Traurig blickte er mich mit großen Augen an. „Haha. Ist ja gut. Du bekommst gleich ein Leckerli.“, lachte ich. Der kleine Hund bellte fröhlich und wedelte mir dem Schwanz. Ja, das Wort ´Leckerli´ verstand er immer. Den Kuchen stellte ich auf die Arbeitsplatte, legte die Handschuhe weg und holte das Leckerli. „Hier, Kleiner.“, ich hielt Cookie einen Hundekeks hin, den er mir gleich aus der Hand nahm.
Gerade wollte ich die Glasur über den Kuchen geben, als mir etwas einfiel. „Ich glaube, Tantchen und ich haben immer gewartet, bis der Kuchen abgekühlt war.“, überlegte ich. Wir hatten oft Kuchen gebacken, wenn sie sie besuchen kam. Mist. Dann musste ich die Schokolade nachher wohl noch mal schmelzen. Garantiert ist die dann wieder etwas fester geworden. Ich seufzte. „Tja, da kann man nichts machen. Gut, dann mache ich halt erstmal eine Pause.“, ich ging ins Wohnzimmer setzte mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein.
Durch das Türklingeln wurde ich geweckt. Ich schrak hoch. „Muss wohl eingeschlafen sein.“, murmelte ich noch etwas verschlafen. Dann schaute ich auf die Uhr, 18 Uhr. „Was?! Mist!“, ich hatte viel zu lange geschlafen. Wieder klingelte es. Schnell stand ich auf und lief zur Haustür. Ich öffnete sie und vor mir standen zwei Männer. „Guten Tag, sind Sie Frau Umi?“, fragte einer freundlich. „Hallo. Ja, die bin ich. Und wer sind sie?“, entgegnete ich. „Wir sind vom Bettengeschäft und liefern Ihre Bestellung.“, informierte er mich. Stimmt, die wollten ja heute auch noch kommen. Ganz vergessen. „Ach ja.“, begann ich, „Könnten Sie es bitte reinbringen?“, bat ich sie höflich. „Aber natürlich.“, bestätigten die beiden Männer mir synchron. Ich lachte leise und hielt ihnen die Tür auf, als sie die Bettsachen rein brachten. Sie stellten alles im Flur ab und gingen wieder. „Auf Wiedersehen.“, verabschiedeten sie sich noch. „Tschüss. Und danke.“, sagte ich noch, dann waren sie schon wieder weg. Ich drehte mich um und bereute es gleich wieder, das ich ihnen nicht gesagt hatte, wohin sie die Sachen stellen sollen. „Klasse. Jetzt darf ich das alles irgendwie hoch in mein Zimmer schleppen. Mir hätte eigentlich schon die andere Matratze gereicht.“, ärgerte ich mich. Nun musste ich die zwei neuen und die Matzratze aus dem Gästebett in mein Zimmer bekommen.
Nach ungefähr einer Stunde waren alle Matratzen oben, inklusive das Bettzeug. „Puh! Geschafft. Jetzt noch den Kuchen fertig machen.“, sagte ich mir und machte mich wieder auf den Weg nach unten in die Küche. Diese sah leider immer noch aus wie ein Schlachtfeld. „Och nee! Das hatte ich ja ganz vergessen. Ich muss noch aufräumen.“, freute ich mich schon richtig drauf. Als erstes bekam der Kuchen endlich seine Glasur. Mhm…sieht wirklich lecker aus. Hoffentlich schmeckt er so, wie er aussieht. Nun war aufräumen angesagt, und das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach einer viertel Stunde, fragte ich mich, was mit mir los war. Ich war nur am Kopfschütteln und lachte über mich selbst. Den Löffel mit den Teigresten dran, fand ich im Kühlschrank. Die Mehltüte lag in der Spüle und die Eierschalen im Blumenstrauß, der auf dem Küchentisch stand. Die Tüte mit den Schokostücken, war mir runter gefallen, aber erst jetzt, bemerkte ich, wie viele Stückchen raus gefallen waren. Der Küchenboden war übersäht mit kleinen, brauen Schokohäufchen. Nach einer weiteren halben Stunde war ich fertig. Bloß, wo war die Milch abgeblieben? Ich durchsuchte die ganze Küche. Wirklich die ganze. Zum Glück, sonst hätte ich sie wahrscheinlich erst morgen gefunden. Na ja, wäre auch nicht so schlimm gewesen, aber trotzdem. Die Milchpackung stand nämlich im Gefrierfach. Mein Gott. Wie hatte ich das nur wieder geschafft? Ich hatte wirklich keine Ahnung. Aber den Kopf darüber zerbrechen wollte ich mir jetzt auch nicht. Ich war kaputt und freute mich einfach, das alles wieder an seinem Platz stand. Dann schnappte ich mir Cookie und machte es mir mit ihm im Wohnzimmer vorm Fernseher gemütlich.
Als ich wach wurde und auf die Uhr sah, bekam ich einen Schreck. In einer halben Stunde würden die Mädchen kommen. Ich hatte viel zu lange geschlafen, und zwar auf dem Sofa. Meine Gelenke waren steif und das Aufstehen gestaltete sich schwerer als gedacht. Cookie Lou lag am Sofaende eingekuschelt und sah mich verschlafen an. „Cookie, warum hast du mich denn nicht geweckt? Das machst du doch sonst auch.“, sagte ich tadelnd. Er setzte sich auf, legte den Kopf schief und schaute mich fragend an. „Ja, ok. Du hast auch bis eben geschlafen. Sorry.“, meinte ich. Schnell legte ich die Decke zusammen und flitzte nach oben. Ich duschte, zog mich an und lief in die Küche. Dort nahm ich mir eine Scheibe Brot, schmierte Nutella drauf und aß sie schnell. Trank noch einen Schluck Wasser und stellte alles in die Spülmaschine, als ich fertig war. Da klingelte es auch schon an der Haustür. Ich öffnete, Rosalia, Viola, Melody und Iris sahen mich ungläubig an. „Du wohnst ja wirklich hier.“, sagte Iris. „Das Haus ist so groß.“, meinte Melody überwältigt. Viola sprach leise mit großen Augen: „Unglaublich.“ Rosalia nickte nur, auch mit ungläubigen Blick. „Hey, Mädels. Kommt rein.“, begrüßte ich sie fröhlich. Mit solchen Gesichtern hatte ich irgendwie schon gerechnet. Ich hatte ja nicht anders geguckt, als ich das Haus erste Mal gesehen habe.
Als erstes brachte ich die Mädchen in s Schlafzimmer, damit sie ihre Sachen abstellen konnten und sie nicht im Weg waren. „Sakura? Darf ich fragen, wie du dir so ein Haus leisten kannst?“, wollte Rosalia vorsichtig wissen. Ich lächelte sie an: „Klar darfst du. Ich habe etwas Geld von Verwandten geerbt.“ „Etwas?“, meinte Iris. „Ok, etwas mehr.“, gab ich zu. Sie nickten nur. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, verschwand aber gleich wieder, als Viola etwas sagte. „Wollen wir vielleicht schon mal die Matratzen und die Bettwäsche beziehen? Dann müssen wir das nachher nicht mehr machen.“, schlug sie vor. Wir blickten uns im Zimmer um und nickten.
Wenn uns wer so gesehen hätte, hätte derjenige viel zu lachen gehabt. Rosalia wurde von einer Matratze niedergestreckt und lag nun unter ihr. Iris war bei dem Versuch ein Bettdeck zu beziehen, in dem Bezug verschwunden. Nun stand ein lebendes Bettlaken in meinem Zimmer. Viola war unter drei Bettdecken und lauter Kissen begraben, und versuchte sich darunter heraus zu wühlen. Melody und ich kämpften uns mit einer Matratze ab, die wir beziehen wollten. Nur leider wollte die Matratze nicht bezogen werden, und behielt einfach nicht ihr Gleichgewicht, und kippte andauernd um.
Nach geschlagenen zwei Stunden hatten wir es dann endlich geschafft, und dir Schlafplätze der Mädchen waren fertig. Jetzt führte ich sie im Haus rum, damit sie sich zurechtfanden. Immer wieder hörte ich ´Oh!´, ´Wow!´, ´Unglaublich!´, und alles in dieser Art. Als wir an der Tür des Tonstudios vorbeikamen, fragte Rosalia: „Was ist denn hinter dieser Tür?“ „Das ist eine Überraschung, die erst später kommt.“, antwortete ich mit einem Grinsen. Ich hoffte den Mädchen würde meine Idee gefallen und Spaß machen.
Gerade gingen wir ins Wohnzimmer, als uns Cookie entgegen kam. „Da bisst du ja mein Kleiner. Habe mich schon gefragt wo du bist.“, sagte ich zu ihm und streichelte ihm über den Kopf. Normalerweise kam er gleich immer an, wenn Besuch da war. Er war sicher wieder auf dem Sofa eingeschlafen. „Ohhh! Ist der süüüß!“, riefen die Mädchen im Chor. Sie hockten sich alle um den kleinen Hund herum und streichelten ihn. Cookie wedelte nur fröhlich mit dem Schwanz und freute sich über die Unmengen an Streicheleinheiten.
Als sich alle beruhigt hatten, fragte die orangehaarige: „Und? Was machen wir jetzt?“ „Ich weiß zwar nicht, ob euch die Idee gefällt, aber wenn nicht, habt ihr Pech.“, antwortete ich lächelnd. Dann ging ich ins Allzweckzimmer und holte die Leinwand, Pinsel und Farben. Wieder im Wohnzimmer angekommen, sahen mich vier ratlose Mädchen an. Ich erklärte ihnen was ich vorhatte: „Also, ich dachte mir, Viola könnte da ein schönes Bild drauf zeichnen. Und das würden wir dann alle zusammen ausmalen.“ „Tolle Idee.“, fand Rosalia. Die anderen nickten zustimmend. „Klasse. Dann würde ich sagen, zwei bleiben hier und helfen Viola sich was auszudenken, und eine kommt mit mir in die Küche und wir schneiden den Kuchen zurecht.“, schlug ich vor. „Kuchen?“, kam es leise von der lilahaarigen. „Ja. Ich habe gestern noch Schokokuchen gebacken.“, gab ich ihr als Antwort. Das Chaos, das ich dabei veranstaltet hatte, verschwieg ich ihnen lieber. Die vier sprachen sich ab und entschieden dann, das Melody mit in die Küche kam. Die braunhaarige folgte mir und bekam große Augen, als sie den Kuchen sah. „Der sieht echt lecker aus.“, teilte sie mir mit. „Danke. Ich hoffe er schmeckt auch so.“, bedankte ich mich. Wir schnitten den Kuchen in Stücke, nahmen fünf Teller, Gabeln und Gläser mit. Nachdem dies alles auf dem Wohnzimmertisch verfrachtete war, holten wir noch die Getränke. Iris sah Viola zu, die inzwischen fleißig am zeichnen war. Die weißhaarige machte sich schon über ein Stück Kuchen her. „Mhmm…der ist echt lecker, Sakura.“, meinte Rosalia dann, als sie das viel zu große Kuchenstück in ihrem Mund endlich runtergeschluckt hatte. „Dann bin ich ja beruhigt.“, erleichtert atmete ich auf. Ich hätte mich wirklich geärgert, wenn er jetzt nicht geschmeckt hätte. Dann war die ganze Arbeit und putzerei wenigstens nicht umsonst gewesen. Viola holte mich aus meinen Gedanken: „So. Fertig.“ Sie hielt die Leinwand hoch und zeigte uns das Bild. Es war echt super geworden. Sofort schnappten sich alle einen Pinsel und öffneten die Farbdosen. „Halt! Wartet kurz“, rief ich dazwischen, „Ich hole noch eine Plane die wir drunter legen können. Und oben habe ich noch T-Shirts.“ Im Keller hatte ich in der hintersten Ecke eine große Plastikplane gefunden, die ich nun hoch holte. Musste ja nicht sein, das wir alles mit Farbe voll schmierten. Damit unsere Sachen auch farbfrei blieben holte ich fünf weiße T-Shirts aus meinen Kleiderschrank. Die hatten wir mal für einen Geburtstag gekauft und wollten Batik damit machen. Das Wetter hatte dann aber nicht mehr mitgespielt, also hatte ich sie noch. Wie zogen die T-Shirts an und es konnte losgehen.
Nach einer Stunde war nicht nur das Bild komplett bunt. Sondern auch die Plane und wir. Ein Glück hatte ich sie im Keller gefunden, sonst wäre jetzt das halbe Wohnzimmer bunt. Die T-Shirt waren auch eine klasse Idee gewesen, denn nachdem das Bild fertig war, hatten wir uns selbst auch noch bemalt. Die Shirts zierten jetzt also, Sterne, Blumen, Smileys, Sonnen und so mach anderes. Wir hielten die Leinwand hoch und besahen uns unser Kunstwerk. Wir fanden, wir hatten es super hinbekommen. „Du könnest es doch in den Flur hängen.“, schlug Melody vor. Wir warfen uns kurz ein paar Blicke zu und eilten dann in den Flur. Dort suchten wir einen geeigneten Platz. Der war auch schnell gefunden, bei der Treppe. Bevor wir es aber auf hingen, kam es ins Allzweckzimmer zum trocknen. Als nächstes räumten wir erstmal die Stube wieder auf. Das ging zum Glück eigentlich recht schnell. „Ihr könnt die T-Shirts behalten. Wir können sie ja erstmal ins Badezimmer zum trocknen hängen.“, sagte ich zu ihnen. Die Mädels freuten sich. Wir gingen nach oben, zogen uns um, und die Shirts kamen ins Bad.
Nun saßen wir seit einer halben Stunde im Wohnzimmer auf dem Sofa und aßen Schokokuchen. Cookie hatte einen Kauknochen bekommen, nachdem er und eine Viertelstunde lang alle nach der Reihe mit großen Bettelaugen angesehen hatte. „So, was steht jetzt an, Saku?“, wollte Iris wissen, nachdem sie ihren leeren Teller auf dem Tisch abgestellt hatte. Saku? Seit wann hatte ich einen Spitznamen? Aber ok. Ich mochte ihn. „Na ja. Rosalia hatte doch vorhin gefragt, was hinter der einen Tür ist. Das werdet ihr jetzt erfahren.“, sagte ich mit einem geheimnisvollen Grinsen und stand auf. Da alle ihren Kuchen schon aufgegessen hatten, machten wir uns gleich auf den Weg. Ich öffnete die Tür und ich bekam Angst, das den Mädchen gleich die Augen raus fallen würden. Ihre Münder standen auch allesamt weit offen. Ich konnte nicht anders und lachte los. Dieser Anblick war einfach herrlich. „Das ist der Wahnisnn!“, schrie Iris plötzlich. „Das ist…unglaublich.“, hörte ich Melody. Von Viola kam nur ein: „Wow!“ Rosa sagte: „Lysander und Castiel würden für so ein Studio wahrscheinlich töten.“ Ich lachte nur. „Nein, Rosa. So weit wollen wir es ja nicht kommen lassen. Sie dürften es auch so benutzen, wenn sie lieb fragen.“, meinte ich, „Aber eigentlich möchte ich nicht, das sie davon erfahren. Zumindest erstmal. Also erzählt bitte keinem was davon.“ Sie nickten nur. Gut. Ich wollte nicht plötzlich lauter Leute vor meiner Haustür stehen haben. Lysander und Castiel wären vielleicht auch noch fast jeden Tag hier. Konnte ich mir jedenfalls vorstellen. Ich hatte nichts gegen die zwei, ganz und gar nicht. Aber trotzdem, musste ja nicht sein. „Also, wir machen jetzt Karaoke.“, informierte ich sie. Sie setzten sich alle erstmal auf das rote Sofa, das in der einen Ecke stand. Außer Rosalia, die hielt ich kurz auf, indem ich ihr Handgelenk fasste.
„Rosa? Kannst du mir bitte mal kurz helfen?“
„Klar. Wobei denn?“
„Ich wollte noch ein bisschen Knabberzeug und die Getränke holen.“
„Ach so. Klar. Ich komme mit.“
Mit Rosalia im Schlepptau ging ich wieder runter. Aus der Küche holte ich dein Einkaufskorb, wo ich die ganzen Süßigkeiten reinlege. Chips, Kekse, Schokolade, Weingummi. Danach ging ich ins Wohnzimmer und nahm die Getränke. Rosa trug unsere Gläser. Cookie lag in seinem Korb und knabberte ab und zu an seinem Knochen. Sah nicht so aus, als ob er mitkommen wollte.
Wieder im Studio saßen alle noch auf dem Sofa. Wir stellten alles auf dem Tisch davor ab und das weißhaarige Mädchen setzte sich zu den anderen. „Also, wer will anfangen?“, fragend blickte ich in die Runde. Nach einigem zögern hob dann Iris die Hand. „Super, dann geh schon mal in die Kabine. Ich mach das Karaokeprogramm an. Auf dem Bildschirm werden dann die Lieder angezeigt. Da müsste irgendwo eine Fernbedienung liegen, womit du das dann steuern kannst.“, erklärte ich der orangehaarigen. Gesagt, getan. Sie ging in die Kabine und ich schaltete vorne an einem kleinen PC, das Programm an, dann setze ich mich zu den anderen aufs Sofa. Iris suchte kurz und entschied sich dann für ´Kesha´, mit ´Tik Tok´. Sie sang echt gut, und nach der ersten Minute sangen wir mit.
Das Lied war zu Ende und Iris kam wieder zu uns. „Iris, das war echt cool.“, sagte ich. Melody stimmte mir zu: „Stimmt. Das war echt super.“ Die anderen beiden waren auch unserer Meinung. „Danke.“, bedankte sie sich, „Wer ist als nächstes?“ „Ich möchte.“, meldete sich Melody, und ging gleich in die Kabine. Sie nahm ´Caught Up In You´ von ´Cassi Thomson´. Auch Melody konnte echt toll singen. „Sagt mal, könnt ihr meine Gedanken lesen?“, fragte ich. „Wie kommst du darauf?“, wollte Viola verwirrt wissen. „Na ja, ich habe das Gefühl, ihr wusstet, das wir Karaoke machen und habt vorher alle noch mal Gesangsunterricht genommen. Kann doch echt nicht sein das alle so super singen können.“, lachte ich. Rosalia meldete sich zu Wort: „Tja, wir sind halt alle Naturtalente.“ Nun mussten wir alle lachen, auch Melody, die gerade raus kam und es noch gerade so mitbekommen hatte. „Na gut, du Naturtalent. Zeig mal, was du drauf hast.“, stichelte ich Rosa an. „Geht klar.“, sagte sie fröhlich und salutierte, bevor sie in verschwand. Und mal wieder mussten wir lachen. Der Tag war echt klasse. Rosa wählte ´Freak The Freak Out´ von ´Victoria Justice´. Wie sie gesagt hatte, war sie wirklich ein Naturtalent. Schon nach ein paar Sekunden hatte sie richtig Stimmung gemacht und wir sangen und tanzen. „Und? Was sagst du?“, sie sah mich fragen an, als sie wieder bei uns war. „Spitze gemacht, du Naturtalent.“, klopfte ich ihr auf die Schulter. Wir ließen uns alle wieder auf das Sofa fallen. „Los, Viola. Jetzt du.“, stupste Iris sie an. Die lilahaarige zögerte. Melody versuchte sie zu ermutigen: „Na komm. Das schaffst du auch.“ Anscheinend hatte das die gewünschte Wirkung, denn sie stand langsam auf und ging in die Kabine. Ihre Suche nach dem richtigen Lied dauerte etwas länger, aber am Ende fand auch sie eins. ´Emilia´ mit ´Big Big World´. Zuerst war ihre Stimme noch recht leise, aber mit der Zeit wurde sie sicherer und sang lauter. Viola hatte wie die anderen eine super Stimme. „Hätte eigentlich nicht gedacht, das sie so toll singen kann.“, gab Iris zu. Daraufhin erwiderte Rosa: „Tja, stille Wasser sind tief.“ Wir nickend zustimmend. Viola beendete ihr Lied uns setze sich wieder zu uns. „Ich habe doch gesagt du schaffst das.“, Melody umarmte sie. Viola lächelte glücklich. „Dankeschön.“, sprach sie, „Jetzt bist du noch dran, Sakura.“ „Ei ei, Captain. Bin schon auf dem Weg.“, damit lief ich sogleich in die Kabine und suchte eines meiner Lieblingslieder raus. Ich sang ´Call Me Maybe´ von ´Carly Rae Jepsen´. Das war ein totales Ohrwurmlied. Aber das Mädchen in dem Musikvideo tat mir echt leid. Ich endete, und als ich zurück zu den Mädchen ging, sahen sie mich alle groß an. „Was ist? Was guck ihr so?“, wollte ich verwirrt wissen. Keine Antwort. „Leute?“, fragte ich noch einmal. Noch immer Stille. Ok…was war hier los? „Mädels, jetzt sagt endlich was. Ihr macht mir langsam Angst.“, sprach ich etwas energischer. „D…Das…Das war einfach super!“, rief Melody dann plötzlich. „Woher kannst du so gut singen?“, fragte mich Rosa. Ich erklärte ihnen: „Ähm…das liegt in der Familie. Mein Bruder kann auch singen.“ Jetzt sahen sie mich eher geschockt an. „Du hast einen Bruder? Warum hast du uns das nicht erzählt?“, schimpfte Iris. Öh…darum. „Ja, habe ich. Ähm…keine Ahnung. Ihr habt aber auch nicht gefragt.“, verteidigte ich mich. Viola trat neben mich: „Und wo ist er?“ „Er wohnt in der nächsten Stadt. Eine Stunde Fahrt mit dem Bus…oder Auto.“, beantwortete ich ihre Frage. Sie nickten nur alle. Das taten wir heute wirklich oft, fiel mir gerade auf. „Ok. Genug geredet. Jetzt singen wir zusammen. Ich habe ´Real Wild Child´ von ´Everlife´ für fünf Stimmen eingeteilt.“, klärte ich sie auf. „Was?!“, meinten sie im Chor. Was haben die denn. Eben haben sie doch auch super gesungen. Dann schaffen wir das zusammen auch. „Keine Widerrede.“, ich schob sie vor mich her in die Kabine rein. Ich stellte noch vier weitere Miros auf, stellte das Lied ein und schon gings los. Es machte riesigen Spaß mit den Mädels zusammen zu singen. Anscheinend ging es nicht nur mit so. Denn mit einem Blick zu den anderen sah ich, wie fröhlich sie aussahen. Zudem tanzten wir alle auch noch.
Das Lied war zu Ende und wir verließen die Kabine. „Jetzt habe ich noch eine Überraschung für euch.“, lächelte ich sie an, „Ich habe alles aufgenommen.“ Geschockt schauten sie mich an. Ja. Ich hatte alles aufgenommen. „Ich würde sagen, wir machen noch ein bisschen Karaoke und ich brenne auch die Lieder auf CD.“, schlug ich vor. Nachdem sie den Schock überwunden hatten, fanden sie es doch toll. Also machten wir noch geschätzte vier Stunden Karaoke. Danach waren wir alle heißer. So machten wir Schluss mit singen und machten uns mit den ganzen Sachen die wir hoch getragen hatten auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich legte vorher noch die gebrannten CDs in mein Schlafzimmer, damit wir die nicht vergessen würden. Cookie kam gleich zu uns an und forderte seine Streicheleinheiten ein, die wir ihm nur zu gerne gaben. Zusammen mit meinem kleinen Hund setzten wir uns aufs Sofa und schauten DVDs.
Es war gerade vor ein paar Minuten dunkel geworden, und Iris hatte vorgeschlagen einen Horror-Film anzusehen. Ich stand eigentlich nicht so drauf, aber manche waren ganz in Ordnung, deshalb ließ ich mich überreden. Die anderen Mädchen gaben nach einer Weile auch nach. Nun saßen wir alle auf dem Sofa nebeneinander in Decken eingemummelt starrten wie gebannt auf den Fernseher. Der Film war echt spannend.
Nach ungefähr einer Stunde zog ein Gewitter auf. Wie ich Gewitter doch hasste. Ich hatte nichts gegen den Regen, aber Donner und Blitze konnte ich nicht ausstehen. Das Wetter passte sich richtig dem Film an, und immer wenn es gerade richtig spannend war, jemand erschossen wurde oder ähnliches, donnerte und blitze es. Wir kreischten und zuckten dann immer alle zusammen. Teilweise fanden wir das aber auch ganz lustig, wenn wir alles synchron machten und mussten dann lachen. Cookie hatte sich nach einer Weile nach oben verzogen. Ich schätze, das er sich ein sein Körbchen gelegt hatte und nun schlief. Unser Gekreische hatte er vermutlich langsam satt. Konnte ich ihm aber auch nicht verübeln. An seiner Stelle, würde es mich sicher auch nerven.
Gerade klingelte die Tür, das Mädchen ging langsam ängstlich hin und öffnete sie. Dahinter stand der Mörder mit einem großen Messer. Zeitgleich klingelte meine es an meiner Haustür. Wir schrieen wie am Spieß und kauerten und zusammen. Ängstlich sahen wir in Richtung Tür. Wieder klingelte es und wir zuckten erneut zusammen. „Wer könnte das sein?“, flüsterte Viola. „Keine Ahnung. Ich erwarte niemanden mehr.“, gab ich genauso leise zurück. Ein langes Klingeln holte uns aus unseren Überlegungen. „Geh mal nachsehen.“, stupste mich Melody an. „Was? Wieso ich?“, fragte ich entrüstet. Iris verdrehte die Augen: „Wer von uns wohnt hier?“ Ja. Stimmt. Ich. Trotzdem will ich nicht an die Tür. „Es wird schon kein Mörder sein.“, versuchte Rosalia mich zu beruhigen, „Denke ich.“ Na toll. Den zweiten Satz hätte sie ruhig weglassen können, dann hätte es vielleicht einigermaßen funktioniert. Langsam schälte ich mich aus der Decke und schritt auf die Haustür zu. Die Mädchen folgten mir etwas zögernd. Ihre Neugier hatte gesiegt. Ich machte langsam die Tür auf, und dahinter stand eine dunkle Gestalt die ich nicht genau erkennen konnte. Plötzlich donnerte und blitze es mächtig laut und im selbem Moment schaltete die Person eine Taschenlampe ein, die sie sich unters Gesicht hielt. Wieder schrieen wir wie die Verrückten.
Die Gestalt stolperte erschrocken einige Schritte zurück und knipste die Taschenlampe aus. „Hey! Beruhigt euch. Ich bins doch nur.“, sprach dann eine mir bekannte Stimme. Augenblicklich waren wir still und schauten neugierig ins Dunkle. Die Gestalt kam wieder näher und trat so ins Licht der Flurlampe, die ich angeschaltete hatte, als ich zur Tür gegangen war. „Das mit dem erschrecken hat ja wunderbar geklappt. Aber ich glaube, ich habe etwas übertrieben.“, überlegte die Person nun. Das glaube ich jetzt nicht. Mein Bruder. Da stand mitten in der Nacht mein Bruder vor der Tür. „Makoto, was machst du denn hier?“, fragte ich verwirrt aber doch fröhlich. Er lächelte, kam nun ganz ins Haus und schloss die Tür hinter sich. „Ich dachte mir, ich besuche dich mal wieder und sehe mir dabei gleich mal dein neues Haus an. Da hat Suzu ja was ganz schön großes ausgesucht.“, erklärte er lachend. „Aha. So spät? Bei dem Wetter?.“, meinte ich skeptisch, „Ja, hat sie. Aber ich finde, es passt perfekt zu mir.
„Naja, ich war gerade bei ihr und dann kam das Gewitter und ich hatte irgendwie keine Lust mehr, weiter zu fahren. Ich wollte dich die nächste Zeit eh besuchen, da dachte ich, das ich das gleich jetzt machen könnte.“
„Mhm…und mich dann ganz nebenbei fragen, ob du hier übernachten kannst.“
„Ähm…genau. Haha. Du kennst mich echt gut.“
„Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.“
„Stimmt. Da hast du Recht.“
Die Mädchen stellten sich neben uns und sahen fragend zwischen mir und Makoto hin und her. „Sakura? Wer ist das?“, stellte Rosalia die Frage, die wahrscheinlich gerade alle vier beschäftigte. Oh. Die Mädels hatte ich ja ganz vergessen. „Ah ja. Sorry. Das ist mein großer Bruder Makoto.“, stellte ich ihn vor, „Makoto, das sind meine Freundinnen. Rosalia, Viola, Melody und Iris.“ Dabei zeigte ich auf jede, wenn ich ihren Namen nannte. „Hey! Freut mich euch kennen zu lernen.“, begrüßte er sie lächelnd. „Hey! Freut uns auch.“, begrüßten sie ihn ebenfalls, im Chor. Wann hatten die das bitte einstudiert? „Sag mal, hast du durchs Fenster gesehen?“, wollte Rosalia von ihm wissen. „Hä? Nein. Wieso?“, fragte er irritiert. Wir erklärten ihm die ganze Sache. Daraufhin bekam er erstmal einen heftigen Lachanfall.
Nachdem Makoto sich wieder beruhigt hatte, gingen wir in die Stube und sahen wieder DVD. Noch einen Horror-Film, auf Iris´ Wunsch hin, einen Liebes-Film und eine Komödie. Cookie hatte sich nach einer Weile nach oben verzogen. Ich schätze, das er sich ein sein Körbchen gelegt hatte und nun schlief.
Die Filme hatten wir jetzt durch, nun hatte mein Bruder die Idee Monopoly zu spielen. Das kann ja was werden. Nicht, das ich das Spiel nicht mochte. Im Gegenteil. Aber die Mädels hatten mich und meinen Bruder das schließlich noch nie spielen gesehen. Wir werden bei dem Spiel immer richtig ergeizig und wollen den anderen unbedingt schlagen. Gerade waren wir am aufbauen und Geld verteilen, als wieder die Tür klingelte. Wir Mädchen warfen uns viel sagende Blicke zu, aber keine von uns wollte an die Tür. Dann blickten wir alle abwartend Makoto an. „Ist ja schon gut. Ich mach auf.“, gab er sich geschlagen. Auf dem Weg zur Tür fragte er mich dann noch: „Erwartest du so spät noch jemanden, Sakura?“ Ja, klar. Als ob ich kurz vor Mitternacht noch auf Besuch warten würde. „Nein. Keine Ahnung wer das sein könnte.“, antwortete ich aber nur. Mit den anderen Mädchen folgte ich dann meinem Bruder. Natürlich waren wir wieder neugierig. Ein Glück, dass das Gewitter endlich vorbei war. Makoto öffnete die Haustür und dahinter standen Nathaniel und ein schwarzhaariger Junge. „Kennst du die beiden?“, wollte Makoto wissen und warf mir einen fragenden Blick zu. „Ja. Also nein. Ich kenne einen der beiden.“, sagte ich etwas verwirrt. „Aha. Verstehe.“, dann wandte er sich an die beiden Jungs, „Kommt rein.“ „Hey Nath. Wen hast du denn da mitgebracht? Und was wollt ihr so spät eigentlich noch hier? Warte. Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?“, plapperte ich sogleich auf den Blonden ein. Er wollte gerade etwas sagen, da stürmte auch schon Rosalia an mir vorbei und viel dem schwarzhaarigen Jungen um den Hals. Er drehte sich kurz mit ihr in den Armen und stellte sie dann wieder ab. Ok…ich glaube die beiden kennen sich gut. „Das ist Leigh.“, stellte Rosa ihn mir vor. Aha. Leigh.
„Hey, Leigh. Freut mich.“
„Hey. Freut mich auch dich kennen zu lernen. Rosalia hat mir schon viel von dir erzählt.“
„Echt? Kann aber eigentlich gar nicht so viel gewesen sein. So lange kennen wir uns doch noch gar nicht.“
„Ich fands schon recht viel. Aber sie erzählt auch gerne, da verlängerte sie alles gerne ein bisschen.“
Er lachte und Rosa stieß in daraufhin mit dem Ellenbogen in die Seite. Er nahm sie beschwichtigend in dem Arm und gab ihr einen Kuss aufs Haar. „Und woher kennt ihr euch?“, fragte ich nach. „Leigh ist mein Freund. Ihm gehört der tolle Klamottenladen in der Stadt, von dem ich dir mal erzählt habe.“ Aha. Ok. Stimmt, von dem hatte sie mal im Unterricht erzählt, als uns Mathe zu blöd war. Sie meinte, das ich auch mal unbedingt dort hin müsse, weil sie da echt schöne Klamotten hatten. „Ach, und er ist der kleine Bruder von Lysander.“, informierte sie mich. „Was? Echt. Er hat nie einen Bruder erwähnt.“, stellte ich überrascht fest. „Ja, das ist normal bei ihm. Er spricht nicht gerne über sich.“, klärte mich Leigh auf. Stimm, er hat noch nie groß über sich gesprochen. Genauso wenig wie Castiel. Der erzählt auch nie etwas von sich. Dann kam Nathaniel endlich dazu meine Fragen zu beantworten: „Also, wen ich mitgebracht habe, weißt du ja jetzt. Warum wir hier sind. Naja, Melody hatte mir von deiner Party erzählt, und da dachte ich, wir könnten euch einen kleinen Besuch abstatten. Und woher ich weiß, wo du wohnst. Deine Adresse steht in deiner Schülerakte.“ Ah ja. Kurz warf ich einen Blick zu Melody rüber, die mich entschuldigend ansah. Hm…in der Schülerakte. Also hatte meine Tante schon in der Schule angerufen und ihnen meine neue Adresse genannt. Das wollte sie unbedingt machen. Wer weiß, warum. Iris holte mich dann aus meinen Gedanken: „Wollen wir hier jetzt weiter rum stehen, oder spielen wir endlich Monopoly?“ Das taten wir dann endlich auch. Leigh und Nathaniel stiegen mit ein. Und schon begann die Schlacht zwischen meinem Bruder und mir.
Mitten im Spiel hatte Iris dann aus Frust, weil sie haushoch am verlieren war, angefangen uns mit Kissen zu bewerfen. Makoto und mich störte das erstmal nicht groß, auch nicht, als die anderen Mädchen, Leigh und Nathaniel mitmachten. Wir spielten einfach alleine weiter, denn aufgeben wollte von uns beiden keiner. Als ein Kissen aber dann fast alles vom Spielbrett fegte, seufzte ich auf. „Manno, jetzt können wir nicht zu Ende spielen.“, schmollte ich ärgerlich. Mein Bruder klopfte mir auf die Schulter. „Keine Sorge. Du bekommst eine Revanche. Du hattest eh keine Chance mehr zu gewinnen.“ Dann machte er sich daran, die Spielfiguren, die kleinen Häuser und das Geld einzusammeln. „Ja klar. Du warst doch am verlieren.“, meinte ich frech. Als Antwort bekam ich: „Wenn du meinst, dann lass ich dich in dem Glauben.“ Er reichte mir das Kissen und packte weiter das Spiel zusammen. Mit dem Kissen in der Hand stand ich auf und lief auf die vier Mädchen und die beiden Jungs zu, die im Wohnzimmer verteilt standen und sich mit den Kissen bewarfen und schlugen. Eine große Kissenschlacht entstand.
- Erzähler-Sicht –
Castiel und Lysander standen vor einem großen weißen Haus und sahen sich mit ungläubigen und verwirrten Gesichtern an. „Sind wir hier wirklich richtig?“, wollte Lysander wissen. Castiel sah noch einmal auf das Straßenschild und die Hausnummer. „Also die Adresse stimmt.“, antwortete er. Stirnrunzelnd sahen sie immer noch auf das Haus. „Sicher? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das sie hier wohnt.“, sagte der weißhaarige. „Ja, sicher.“, meinte sein Gesprächspartner etwas genervt, „Ich kanns mir doch auch nicht vorstellen.“ Da an der Klingel kein Name stand, waren die beiden Jungs sich nicht sicher, und wussten nicht so recht was sie tun sollten. Sie wollten Sakura und den Mädchen bei ihrer Feier einen Überraschungsbesuch abstatten, auch wenn die sich darüber sich nicht sonderlich freuen würden. Gerade das, fand der Rotschopf daran wahrscheinlich so reizvoll. „Ich rufe ich Rosalia an und frage.“, entschied dann Lysander, holte sein Handy raus und wählte die Nummer. Nach ein paar Mal klingeln ging sie auch dran. „Hey Rosa. Ich bins, Lysander. – Sag mal, Sakura wohnt doch in der Wiesenstraße 8, oder? – Naja, wir wollten euch einen Besuch abstatten. – Wir stehen jetzt vor einem großen weißen Haus. Aber hier sind wir doch falsch, oder? – Wie jetzt? Sie wohnt echt hier? – Ok…- Ja, bis gleich.“, Lysander legte auf und blickte ungläubig seinen Freund an. „Sie…wohnt wirklich hier.“, teilte er ihm dann mit. Cas fielen fast die Augen raus, als er das hörte. Beide schauten wieder ungläubig zu dem Haus. „Na, da hat sie dann aber einiges zu erklären.“, fand der rothaarige und machte sich auf dem Weg zur Eingangstür. Lysander folgte ihm nach kurzem zögern.
Die Mädchen veranstalteten gerade eine Kissenschlacht, als es an der Tür klingelte. Rosalia ahnte schon, wer da so spät noch kam, ließ sich aber nichts anmerken. Außer ihr bekam es nur noch Melody mit, die anderen hauten sich weiter mir ihren Kissen. Melody ging an die Tür und öffnete, in dem Moment schmiss Sakura ein Kissen nach ihr, das nun denjenigen genau im Gesicht traf, der hinter der Tür stand. Und wer sollte es auch anderes sein, als Castiel. Lysander stand hinter ihm und beide schauten etwas verwirrt von den Mädchen zu dem Kissen, das der Rotschopf nun in der Hand hielt. >>Au Backe. Was macht der denn hier? Und warum musste gerade er jetzt das Kissen abgekommen?<<, fragte sich Sakura und ging mit einem entschuldigenden Lächeln schon mal ein paar Schritte rückwärts. Cas grinste nur und ging ihr entgegen. „Na warte. Das wirst du bereuen.“, sagte er noch bevor er mit dem Kissen auf sie zulief. „Ahhh! Nein! Hilfe!“, schrie das schwarzhaarige Mädchen und lief davon. Jetzt rannten sie um den Wohnzimmertisch im Kreis und blieben dann, dem anderen gegenüber, stehen.
Lysander war derweil auch rein gekommen und hatte die Tür hinter sich geschlossen. „Mädels! Hilfe!“, rief Sakura nun. Schon bewaffneten sich die Gerufenen mit Kissen und stellten sich zu ihr. Jetzt hieß es fünf Mädchen gegen einen Jungen. Dies blieb aber nicht so, denn nachdem nicht Nathaniel und Leigh kurz angesehen hatten, schnappten auch sie sich Kissen und stellten sich zu dem Rotschopf. Nun standen die fünf Mädchen auf einer Seite des Tisches und die drei Jungs auf der anderen. Wie auf ein stilles Kommando hin, stürmten die Jungs so, über den Tisch auf die Mädchen zu. Alle rannten durchs Wohnzimmer und schlugen sich die Kissen um die Ohren. Lysander und Makoto standen an der Wand gelehnt und beobachteten das Schauspiel, das sich ihnen da bot. Der weißhaarige konnte nicht glauben, was er da sah. Sein bester Kumpel rannte da mit den anderen rum und machte bei einer Kissenschlacht mit, und er lachte. >>Was ist denn mit dem los? Nimmt er neuerdings irgendwas?<<, fragte er sich. Er schüttelte nur den Kopf und sah in ungläubig an. „Was schaust du so?“, sprach ihn Makoto an, „Übrigens, ich bin Makoto, Sakuras großer Bruder.“ Lysander blickte zu ihm und reichte ihm die Hand. „Hey. Freut mich. Ich bin Lysander.“, stellte er sich vor. „Ich wundere mich nur über Castiel. So habe ich ihn noch nie gesehen.“, erklärte er dann seinen Blick. „Du meinst den rothaarigen, oder? Wie ist er denn sonst?“, wollte Makoto wissen. Lysander nickte. „Er ist sonst meistens immer ein Griesgram. Hat schlechte Laune und ist nicht besonders freundlich. Ich habe ihn noch nie so fröhlich und ausgelassen gesehen.“, beantwortete er die Frage. Der schwarzhaarige lachte kurz auf. „Tja, das könnte an meiner Schwester liegen. Sie hat irgendwas an sich, das manche Menschen verändert. Also im positiven Sinn.“, informierte er ihn.
Nach einer Stunde neigte sich die Kissenschlacht langsam ihrem Ende zu. Makoto und Lysander hatten sich nach einer Weile auf das Sofa gesetzt und sich unterhalten. Sie verstanden sich gut, und hatten genügend Gesprächsstoff, da auch Makoto Musik machte. Die anderen ließen sich auch langsam alle der Reihe nach erschöpft auf das Sofa oder den Boden sinken. Rosalia machte es sich auf Leighs Schoß bequem, Melody saß neben Nathaniel, Iris neben Violette. Melody, Sakura und Cas saßen auf dem Boden. Der Rotschopf hatte sich hingelegt und sich der Länge nach ausgestreckt. Sakura tat es ihm gleich, und hatte ihren Kopf auf seinem Bauch gebettet. Der Junge und das schwarzhaarige Mädchen waren momentan aber viel zu kaputt um dies richtig zu registrieren. Makoto und Lysander sahen die beiden mit einem Lächeln an. „Ich glaube das könnte noch interessant werden.“, flüsterte der Bruder seinem Sitznachbarn zu. Dieser nickte nur zustimmend.
Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, gingen die Mädchen hoch um sich Bettfertig zu machen. Die Jungs entschlossen indessen, das auch sie hier übernachten würden. Zu ihrem Glück hatte Sakura nichts dagegen, da es schon mitten in der Nacht war. Da aber schon alle Matzraten belegt waren, mussten die Jungs sich andere Schlafplätze suchen. Makoto machte sich das Sofa im Wohnzimmer zurecht. Leigh machte es sich soweit es möglich war auf dem Sofa, auf der Terrasse bequem. Nathaniel legte sich in die Hängematte. Castiel und Lysander nahmen das andere Sofaähnliche Ding, das im Garten stand, dort war Platz für zwei Personen. Da Sommer war, war er warm genug draußen zu schlafen, auch in der Nacht. Sakura brachte trotzdem noch jedem eine Decke. Als das bei Mädchen Lysander und Castiel war, fragte sie: „Was macht ihr eigentlich hier?“ „Naja, du hattest mir doch von deiner Party erzählt, und Lysander und ich dachten uns, wir statten euch einen kleinen Überraschungsbesuch ab.“, antwortete der Rotschopf mit einem frechen Grinsen. >>Ah ja. Um 01:00 Uhr ein Überraschungsbesuch. Darauf kann auch nur der kommen.<<, sagte sie sich. Die gab den beiden Jungs dann noch zwei Decken und verschwand wieder. Keiner hatte so recht eine Ahnung warum sie so viele Decken hatte. Als sie sie danach fragten, antwortete sie nur: „Keine Ahnung. Die haben sich irgendwie angesammelt.“ Sie gaben sich damit zufrieden, da sie eh keine andere Antwort bekommen würden. Die Jungs hatten sich fast alle bis auf die Boxershorts ausgezogen und legten sich alle schlafen. Nach kurzer Zeit, was es still im Haus und im Garten, da alle so erschöpft waren, das sie sehr schnell einschliefen. Die Mädchen wollten eigentlich noch reden, waren aber schnell im Land der Träume.
Mitten in der Nacht wurde Sakura wach, da sie Durst hatte und ging runter in die Küche. Sie nahm sich ein Glas aus dem Schrank und goss sich Wasser ein.
Sakura war nicht die einzige, die wach wurde. Auch Castiel schlug die Augen auf. Nachdem er sich ein paar mal herumgewälzt hatte und nicht mehr einschlafen konnte, stand er auf und machte sich auf dem Weg in die Küche. >>Vielleicht hilfts ja, wenn ich einen Schluck trinke.<<, dachte er sich. In der Küche war es dunkel, aber durch den Vollmond schien etwas Licht herein. Als der Rotschopf eine dunkle Gestalt sah, blieb er stehen. >>Noch jemand, der wohl nicht schlafen kann.<<, überlegte er. Die Gestalt trat ans Fenster und somit ins Mondlicht. Die Augen des Jungen weiteten sich und wurde etwas rot im Gesicht. Er war froh, das man dies bei dem wenigen Licht wahrscheinlich nicht sah, vor allem da er nicht genau im Licht stand. Sakura stand in einen rosa-roten Erdbeer-Schafanzug am Fenster und hielt ein Glas Wasser in der Hand. Die Hose war eine Hotpen und das Top mit den Spagettiträgen Bauchfrei. Ihre schwarzen Haare glänzten im Mondschein. Er fand sie in dem Moment einfach nur wunderschön. Castiel war von diesem Anblick regelrecht gefangen und konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Schon wieder hatte sie es geschafft, ihn völlig aus der Bahn zu werfen. >>Wie hat sie das jetzt nur schon wieder geschafft? Was macht sie nur mit mir?<<, er verstand sich selbst nicht mehr.
Sakura bemerkte ihn nun auch und wurde schlagartig rot im Gesicht. >>Oh mein Gott! Warum muss der Kerl unbedingt mit freiem Oberkörper rumlaufen? Seit wann sieht der so unglaublich gut aus?<<, fragte sie sich. Auch sie konnte ihren Blick nicht abwenden und so sahen sich die beiden einfach nur in die Augen. Sie versanken wieder jeweils in ihnen, wie gestern, als er sie aufgefangen hat, als sie vom Baum fiel.
Nach ein paar Minuten erwachte Sakura aus ihrer Starre und drehte beschämt den Kopf weg. >>Gott, wie peinlich.<<, dachte sie. Auch Castiel erwachte auf Sakuras Bewegung hin und sah ebenfalls zur Seite. Er ärgerte sich gleichermaßen, >>Shit! Wieso ziehen mich ihre Augen nur so in den Bann.<< Nachdem sich das Mädchen langsam etwas beruhigt hatte, fragte sie leise: „Willst du auch was trinken?“ Sie hatte die ganze Zeit überlegt was sie jetzt sagen könnte, weil sie nichts blödes von sich geben wollte. Als Antwort bekam sie nur ein zögerliches Nicken. Also holte sie ein weiteres Glas aus dem Schrank und stellte es auf die Arbeitsfläche neben ihres. „Wasser?“, wollte sie dann wissen. „Meinetwegen.“, gab der Rotschopf von sich. >>Na toll. Hat der jetzt auch noch schlechte Laune, oder was?“, fragte sich die schwarzhaarige. Sie goss ihm Wasser in sein Glas und reichte es ihm. Castiel nahm es an und trank einen Schluck: „Danke.“ Dann schaute er zum Fenster hinaus und schien mit den Gedanken weg zu driften. Das Mädchen beobachtete ihn ruhig. >>>Tja, die Idee war wohl doch nicht so gut. Trinken hat nichts geholfen, jetzt werde ich überhaupt nicht mehr einschlafen können. Dieses Bild von ihr, werde ich erstmal nicht aus dem Kopf bekommen. Aber was gutes hat es trotzdem. Ich hätte wohl nicht so schnell die Chance bekommen, sie in diesem Schlafanzug zu sehen.<<<, überlegte der Junge. Bei seinem letzten Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Sakura konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. >>Der und seine Stimmungsschwankungen schon wieder. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen, ob er sich sicher ist, das er ein Junge ist. Und nicht doch ein Mädchen, das ständig ihre Tage hat. Wäre zwar nicht normal, aber so kommt er mir manchmal vor. Andererseits, wenn ich mir so seinen Oberkörper ansehe, kann er unmöglich kein Junge sein.<<, dachte sich das Mädchen. Wieder wurde sie rot im Gesicht. Schnell schüttelte sie den Kopf um wieder klar zu werden. „Was ist los, Kleine? Hast du irgendwelche Komplexe, oder warum schüttelst du andauernd den Kopf?“, fragte Cas mit einem frechen Grinsen. Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust: „Nein, habe ich nicht. Aber du anscheinend. Deine Stimmungsschwankungen sind ja schlimmer als bei jedem Mädchen das ihre Tage hat.“ Zuerst sah der Rotschopf sie perplex an, dann war er es, der beleidigt schaute. >>Ich habe doch keine Stimmungsschwankungen. Schon gar nicht schlimmer als ein Mädchen. Außerdem liegt das meistens an ihr, wenn meine Laune etwas hin und her schwankt. Ich hasse es, dass sie das immer wieder schafft.<<, rechtfertigte er sich in Gedanken. Natürlich sprach er das nicht laut aus. Stattdessen sagte er nur: „Ich habe keine Stimmungsschwankungen.“ „Oh. Rotkäppchen wird zickig.“, lachte Sakura. Castiel schnaubte: „Ich bin nicht zickig.“
„Doch, bist du.“
„Nein, bin ich nicht.“
„Doch.“
„Nein.“
Skeptisch sah das Mädchen ihn nun an. Dann sagte sie in ironischer Stimme: „Nein. Du bist überhaupt nicht zickig.“ Der Rotschopf schnaubte nur wieder, drehte sich um und ging. „Ich geh wieder schlafen.“, grummelte er noch. „Schlaf gut.“, rief sie ihm noch freundlich hinterher. Sie hörte nur noch ein „Ja, ja.“, dann war es wieder still. Mal wieder konnte Sakura nur über ihn lachen. Sie stellte die Gläser noch in die Spülmaschine und ging auch wieder ins Bett.
- Erzähler-Sicht Ende -
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Hm...was meint ihr?
Ist das Kapitel vielleicht zu lang?
LG, Fly