Elizabeth war Königin, endlich war sie in Sicherheit und da sie ihm; James Clifton Gutsherr von Buckland Manor bereits vor drei Jahren ihre Jungfräulichkeit schenkte würde sie ihn nun sicherlich heiraten. In all der Zeit ihrer Verbahnung in Woodstock war er ihr einziger Freund, ihre Hofdamen waren bis auf eine alle von den Gefolgsleuten Königin Marias ausgesucht worden und bespitzelten Elizabeth.

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James reiste sobald als möglich nach London ab, bei seiner Ankunft im Palace of Whitehall wurden ihm Räumlichkeiten zu gewiesen, die Königin sah er vorerst nur in Gegenwart des Hofes.

Vergeblich versuchte James Clifton die Königin allein zu sprechen, aber ihm wurde der Einlass in ihre Privatgemächer verweigert und so gab sich James den Vergnügen des Hofes hin.

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Erst kurz vor ihrer Krönung im Januar empfing sie ihn allein. „Euer Majestät, endlich!“ James Clifton knickte vor der Königin nieder, küsste ihre Hand und erhob sich um sie in seine Arme zu schließen. Elizabeth werte die Umarmung ab und lachte leise auf als sie James überraschten Blick bemerkte. „Mein teurer Freund! Ich bin Euch zu Dank verpflichtete und ich will Euch reich belohnen; Sir James Clifton! Neben diesem Titel erhaltet ihr weiteres Land in Oxfordshire, zudem wählte ich eine Braut für Euch!“ – „Ich soll jemanden anderen als Euch heiraten?“ James sah die Königin fassungslos an und hob abwehrend die Hände. Wieder lachte die junge Frau vor ihm auf und erwiderte. „Ihr glaubtet doch nicht ernsthaft an eine Heirat mit Mir? Eure Braut ist Lady Cathleen Howard, die Tochter des Duke of Norfolk.“ Sir James stieß einen Laut der Überraschung aus und die Königin setzte hinzu. „Norfolks Tochter lebte in der Abgeschiedenheit von Fakenham Hall, er wollte sie auf diese Weise vor dem Sündenpfuhl des Hofes schützen. Um sicher zu sein, dass auch in der Tat Lady Cathleen hier erscheint holte Lady Burghley, die Lady Cathleen von Angesicht kennt, diese ab und geleitete sie an den Hof.“ James schüttelte den Kopf und erwiderte, „Norfolk wird mir mit Sicherheit seine Tochter nicht zur Frau geben!“ Lachend entgegnete die Königin, „Oh er wird! Ich lasse ihm keine Wahl! Kommt man erwartet uns.“ James folgte der Herrscherin in den Thronsaal und blieb am Fußes des Thronpodestes stehen. Elizabeth winkte gebieterisch mit der Hand und Norfolk trat heran, in seiner Begleitung befand sich ein sehr junges Mädchen. Sie ist doch höchstens sechzehn Jahre alt dachte Sir James.

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Cathleen jagte auf ihrem Pferd durch die Landschaft, sie spürte den Wind in ihrem Haar und den leichten Nieselregen auf ihrem Gesicht. – Nur gut das mein Vater mich nicht so sieht, er heiß es nicht gut wenn ich im Spreizsitz reite. Plötzlich erblickte Cathleen eine Gruppe Reiter nicht weit entfernt, - wer mag das sein und wo hin wollen sie? - Es war Zeit heim zu reiten und so kehrte Cathleen um.

„Mylady, wie sehen Sie wieder aus? Vollkommen verdreckt und durchnässt, nur gut dass ich ein Bad herrichten ließ“ Bei diesen Worten schüttelte die Zofe missbilligend ihren Kopf. Cathleen tauchte in das heiße Badewasser ein und genoss die wohlige Wärme, Sally seifte ihre Herrin von Kopf bis Fuß ein und schrubbte sie gründlich. Nach dem Bad ölte Sally ihre Herrin mit kostbarem Mandelöl ein und legte ihr die Leibwäsche an. Nun widmete sich die Zofe Lady Cathleen Haaren, dabei saß diese dicht am Kamin, damit die Wärme des Feuers die Haare trocknete. Sally war eben fertig und Cathleen trug eines ihrer neuen Kleider, als eine Dienerin eintrat und Lady Cathleen die Botschaft ihres Vaters ausrichtete.
-(Link zum Kleid: http://www.costumersguide.com/elizabeth2/greenbrocade1.jpg)-

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Während Cathleen`s Bad wurde eine Gruppe Gäste zum Duke of Norfolk geführt, nach der Begrüßung trug Lady Burghley ihr Anliegen vor. „Euer Gnaden, ich bin hier um Euch und Eure Tochter nach London zu begleiten; auf Befehl ihrer Majestät!“ Norfolk wollte protestieren aber bevor er dazu kam setzte Lady Burghley hinzu. „Ihr habt nur eine Wahl, an den Hof oder in den Tower!“ Nun wünsche ich Eurer Tochter zu sehen.“

Es dauerte eine Weile bis ein junges Mädchen erschien und Lady Burghley dieses genaustes in Augenschein nahm. „Dies euer Gnaden, ist nicht eure Tochter!“ Der Duke of Norfolk war wütend, aber er hatte keine Wahl. Deshalb also hatte Elizabeth dieser Bastard auf dem Thron Lady Burghley geschickt, die seine Tochter von Angesicht kannte!

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Aufgeregt hüpfte Cathleen die Stufen hinunter, es kamen kaum Fremde nach Fakenham und dazu noch aus London. Endlich würde sie einmal von London und dem Leben am Hof hören.

Lady Burghley wiederholte die strenge Betrachtung des Mädchens vor sich und Cathleen fühlte sich unbehaglich, dann aber lächelte die ältere Dame Cathleen wohlwollend zu.

„Nach London an den Hof, oh wie herrlich!“ Cathleen klatschte vor Freude in die Hände. aber ihre Freude erhielt einen empfindlichen Dämpfer als sie hörte sie solle auf Befehl der Königin heiraten und dazu noch einen Mann, den die Königin auswählte.

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Die Reise nach London dauerte eine Woche, zu ihrem Bedauern durfte Cathleen nicht reiten sondern musste in der Kutsche fahren. Die Holzräder dämpften in keiner Weise die Stöße und Erschütterungen der Kutsche, das junge Mädchen seufzte einige Male. – Reiten wäre sicherlich nicht so anstrengend! -

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Im Palace of Whitehall wurde der Familie des Duke of Norfolk eine Zimmerflucht zugewiesen. Von einem großen Vorraum gelangte man in ein Speisezimmer und zwei Salons. Von dem zweiten Salon gingen zwei Schlafzimmer ab und durch eines dieser Schlafzimmer gelangte man in ein Drittes. Diese Schlafzimmer bezog Cathleen auf Anweisung ihres Vaters, auf diese Weise beabsichtigte der Duke seine Tochter vor unerwünschten nächtlichen Besuchern zu-schützen.

Kaum hatten sie sich eingerichtete als unerwartet die Königin erschien. Elizabeth nahm das junge Mädchen in Augenschein und spürte Eifersucht bei ihrem Anblick. Lady Cathleen selbst nutzte den Augenblick und bat die Königin darum nicht heiraten zu müssen.

„Ich habe durchaus Mitleid mit Euch, Lady Cathleen, aber Sie sind die Belohnung für einen treuen Freund und für ihre Familie ist es eine Auszeichnung einen meiner Günstlinge zu heiraten.“ Queen Elizabeth sah bei diesen Worten dem Duke of Norfolk mit einem süffisanten Lächeln ins Gesicht und ergötzte sich an dessen Wut.

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Zwei Tage später fand die Vermählung statt, die Königin selbst schenkte Lady Cathleen das Brautkleid. Sally verbrachte den Tag damit zu ihre Herrin zu baden, frisieren und anzukleiden, dies war bei der Lebhaftigkeit Lady Cathleen kein leichtes unterfangen. Nach einem kleinen Imbiss führte der Duke of Norfolk seine Gemahlin und seine Tochter in den Thronsaal. Der Duke wurde von Freunden mitleidig und von seinen Neidern schadenfroh begrüßt. Einige empfanden Mitleid mit dem jungen Mädchen, dass er nun zur „Opferbank“ führen musste.
-(Link zum Brautkleid: http://www.la-pompadour.de/htm/galerie/renaissance/pop_tudor_silber.htm)-

Cathleen sah sich neugierig um und beobachtete die Anwesenden genau, es dauerte eine ganze Weile bis die Königin erschien.

Kaum hatte Queen Elizabeth Platz genommen als sie gebieterisch mit der Hand winkte und sich der Duke of Norfolk kurz seiner Tochter zuwandte und flüsterte, „Komm!“

Beide traten vor das Thronpodest und huldigten ihrer Königin, diese richtete das Wort an Cathleen. „Dies Lady Cathleen, ist Euer Bräutigam; Sir James Clifton!“ Sir James verneigte sich vor dem jungen Mädchen reichte ihr die Hand und Cathleen trat an seine Seite. Auf ein Zeichen der Königin hin erschien ein Priester, dieser Vollzog Augenblick die Trauung. Als es an Cathleen war ihr Jawort zu geben, zögerte diese kurz und sah Queen Elizabeth flehend an, aber diese schwieg und so hauchte Cathleen. „Ja!“