Schneebedeckte Gräber
von Elizabeth Adler
Kurzbeschreibung
Spielt nach dem Film von 2011. Athos steht an Mylady de Winters Grab und denkt über seine Feindin nach.
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Athos
Mylady
11.05.2012
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Es war vorbei. Beinahe lächelte er, aber es wäre in dieser Situation vermutlich höchst unpassend gewesen. Mit starrem Blick sah er auf den schlichten Grabstein herab. Die anderen Trauergäste waren schon längst fort. Es waren nicht viele gewesen. Es hatte ihn nicht erstaunt. Sie hatte sich im Laufe der Jahre einen gewissen Ruf gemacht. Bei der Erinnerung an ihre Begegnungen stach ihn noch immer der scharfe Stachel seines verletzten Stolzes. Wie oft hatte sie ihn schon überlistet, regelrecht vorgeführt? Und nun war sie tot. Nach diesem letzten Kampf war sie letztendlich tot. Die Juwelen waren wieder bei der Königin, D’Artagnan hatte seine Constance und die Musketiere hatten ihre Ehre zurück. Alles war perfekt. Und trotzdem fühlte Athos eine eiskalte Schwere auf seinem Gemüt, als wäre er kurz vor dem Erstickungstod. Nun, da Mylady de Winter tot war, gab es keine ernstzunehmenden Feinde mehr für die Musketiere. Zumindest keine, die seine Freunde und er schon kannten.
Ein letztes Mal ließ er ungläubig seinen Blick über den dunklen Marmorstein schweifen. Noch immer hielt er es für unmöglich, dass sie nun einfach nicht mehr da war. Die Tatsache, dass keiner von ihnen mehr befürchten musste, dass sie ihre Pläne durchkreuzte, auf eine ebenso charmante wie eiskalte Weise, machte ihn seltsamerweise traurig. Sie war seine gefährlichste und kälteste Feindin gewesen, eine Frau, die ebenso schön wie gerissen war. Mit einem leisen Seufzer ließ Athos die einzelne dunkelrote Rose aus seinen Fingern gleiten und sah zu, wie sie lautlos auf die von Schnee bedeckte Erde fiel.
Rot war immer ihre Lieblingsfarbe gewesen, zumindest hatte sie das behauptet. Er würde sich sicher auch in Zukunft noch oft fragen, ob das der Wahrheit entsprach, ob sie überhaupt ein einziges Mal die Wahrheit sagte. Er würde nie die Möglichkeit bekommen, sie das zu fragen. Und nun stiegen die Tränen in seinen Augen auf, brannten wie Feuer und waren gleichzeitig eine Erleichterung.
Sie war seine Feindin gewesen.
Aber er hatte sie geliebt.
Ein letztes Mal ließ er ungläubig seinen Blick über den dunklen Marmorstein schweifen. Noch immer hielt er es für unmöglich, dass sie nun einfach nicht mehr da war. Die Tatsache, dass keiner von ihnen mehr befürchten musste, dass sie ihre Pläne durchkreuzte, auf eine ebenso charmante wie eiskalte Weise, machte ihn seltsamerweise traurig. Sie war seine gefährlichste und kälteste Feindin gewesen, eine Frau, die ebenso schön wie gerissen war. Mit einem leisen Seufzer ließ Athos die einzelne dunkelrote Rose aus seinen Fingern gleiten und sah zu, wie sie lautlos auf die von Schnee bedeckte Erde fiel.
Rot war immer ihre Lieblingsfarbe gewesen, zumindest hatte sie das behauptet. Er würde sich sicher auch in Zukunft noch oft fragen, ob das der Wahrheit entsprach, ob sie überhaupt ein einziges Mal die Wahrheit sagte. Er würde nie die Möglichkeit bekommen, sie das zu fragen. Und nun stiegen die Tränen in seinen Augen auf, brannten wie Feuer und waren gleichzeitig eine Erleichterung.
Sie war seine Feindin gewesen.
Aber er hatte sie geliebt.