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Severus Snape und der Stein der Weisen

von sasa ray
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P12 / Gen
Albus Dumbledore Charity Burbage Harry Potter Minerva McGonagall Severus Snape
26.03.2012
31.07.2012
18
54.707
33
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Dieses Kapitel
9 Reviews
 
26.03.2012 2.977
 
Hey, Ihr seid ja klasse! Vielen Dank nochmal für die Reviews und die Favoriteneinträge und überhaupt das Interesse. Ich bin ganz hin und weg. Ich hatte gar nicht wirklich damit gerechnet, daß jemand sowas lesen will und freu mir grad'n Keks.




Ein Fenster verschwindet — eine Tür erscheint



Beinahe zehn lange Jahre waren vergangen wie im Flug.
Severus Snape war heimisch geworden in Hogwarts. Die Ereignisse der Vergangenheit schienen Erdzeitalter entfernt. Entspannt trottete er über das weitläufige Gelände. Wir schrieben das Jahr 1991. Bald würde wieder ein Schuljahr vorbei sein.

Das Wetter war mies. Für Ende Frühling, Anfang Sommer. Es regnete Bindfäden. Pomona Sprout war ziemlich begeistert. Ihr komisches Grünzeug wuchs und gedieh und sprengte alle Beete und Gewächshäuser.
Rubeus Hagrid tätschelte einen seiner Kürbisse, der ein besonders imposantes Exemplar zu werden versprach.
Snape nickte ihm zu.
"Tee?", brüllte der Halbriese ihm zu.
Snape zuckte die Schultern. Dachte einen Moment nach und bog dann in Richtung der windschiefen Hütte ab.

Hagrids Käferaugen glitzerten vergnügt. Noch immer bewunderte er seine Kürbisse. Snape überlegte kurz, ob er die Gewächse loben sollte, entschied sich aber dagegen. Falls sie dieses Jahr wieder größer als die von Pomona werden sollten, müsste er sich noch genug davon anhören.

"Ein Tröpfchen Schwelltrank wäre fein", nuschelte Hagrid sich versonnen in den Bart. Snape musste grinsen.
"Das wäre unfair", sagte er.
"Ach nee", brauste Hagrid auf, "aber diese Schneckeninvasion letztes Jahr, das ging auch nicht mit rechten Dingen zu."
Der Wettbewerb um den größten Kürbis von Hogwarts wurde traditionell erbittert geführt.
"Krieg ich jetzt einen Tee?", fragte Snape in der Hoffnung, die detailierte Schilderung dieser Schneckenplage, gegen die die Offensive der Alliierten in der Normandie 1944 einem Kindergeburtstag gleichkam, noch abwenden zu können.

Snape hatte Glück. Das schien ein guter Tag zu sein.
Die Hütte war völlig überheizt, aber das störte Snape nicht. Ihm war ständig kalt. Er empfand die schwüle Hitze als angenehm. Schnell zog er die riesige Tontasse mit heißem Tee zu sich heran. Seine Fingerspitzen kribbelten.
Die Felsenkekse lehnte er dankend ab.

Die entspannte Atmosphäre hielt nicht lange vor.
Das Gesicht von Albus Dumbledore erschien am Fenster. Einen Moment später schon, stand der alte Mann mitten im Raum. Nicht ohne die Tür vorher sperrangelweit aufzureißen.
"Hier muss mal frische Luft rein, da erstickt man ja", erklärte er aufgeräumt.
Snape fröstelte. Eben war's noch gemütlich.

"Ach, schlechte Nachrichten", setzte der Direktor noch hinterher und schloss dankenswerterweise zumindest wieder die Tür, bevor er sich auf einen der freien Stühle fallen ließ.
"Professor Frankel wird uns verlassen."
Snape horchte auf.
"Er hat ein besser bezahltes Angebot aus der freien Wirtschaft, dem er folgen wird. Das heißt, wir brauchen für nächstes Schuljahr schon wieder einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich hab' es ja so satt."

Snapes Herz klopfte schneller. Vielleicht würde er dieses Jahr Glück haben.
"Sie können sich sicher denken, daß ich nach wie vor Interesse habe ..."
"Jaja", winkte Albus sofort ab.
"Ich glaube, ich habe dreiviertel meiner Amtszeit als Direktor dieser Schule damit zugebracht, einen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu suchen. So langsam gehen mir die Ideen aus."
Er seufzte theatralisch.

Auch Snape hatte vorerst genug. Die Ignoranz des Direktors versetzte ihm einen Stich ins Herz. Er verabschiedete sich und nahm seinen ursprünglichen Plan wieder auf. Spazieren gehen. Im Regen. Ohne lästige Schüler. Ohne ignorante Kollegen.
Seine Laune war erfolgreich auf dem Nullpunkt angekommen.
Wie schnell das mit Albus' Hilfe mal wieder gegangen war.

Natürlich war diese Stelle als Tränkemeister mehr als er jemals hatte erwarten können. Nach allem. Er hatte seine Prüfung mit Bestnoten abgelegt. Nachdem er herausgefunden hatte, daß das Lernen nachhaltig den bohrenden Schmerz, den er noch immer spürte, sobald er an Lily dachte, betäubte.
Er hatte nichts gegen Zaubertränke. Es war ein interessantes, anspruchsvolles Fach. Aber es war eben nicht sein Wunschfach. In Verteidigung gegen die dunklen Künste könnte er viel mehr leisten. Er kannte sich besser aus damit als die meisten.
Er kannte die Verlockungen der schwarzen Magie, aber wie kaum einer konnte er sich auch wehren. Er hatte dem Bösen wirklich etwas entgegenzusetzen und er wusste, daß er das auch vermitteln konnte.

Versonnen lief er am Rand des Verbotenen Waldes herum. Scheinbar ziellos. Er spürte wie der Regen so langsam seinen Umhang, seine Robe durchnässte. Seine Haare klebten ihm im Gesicht. Er fror. Er hätte sich mit einem Trockenzauber belegen können. Albernes Zauberstabgefuchtel.

Bald hatte er sein Ziel erreicht. Einen großen Felsblock eben noch auf dem Schulgelände. Leicht erhöht. Das Schloss war von hier aus zu sehen. Der Schwarze See.
Ganz früher, vor seinem fünften Jahr war er oft mit Lily hier gewesen. Dann war der Platz lange Jahre für ihn mit zu viel Schmerz verbunden gewesen. Verlust. Ein gähnendes Loch in seinem Herzen. Aber seit einiger Zeit war dieser große Stein nur mehr das was er war. Ein schöner Platz mit schönen Erinnerungen. Ein Platz, an dem er meistens allein sein konnte und seinen Gedanken nachhängen.

Sein Ärger verrauchte langsam. Vielleicht würde Albus ihn ja doch dieses Jahr berücksichtigen, bei der Besetzung der Stelle. Vielleicht.

Nachdem er so durchgefroren war, daß seine Finger bläulich anliefen, trat er den Rückweg zum Schloss an.

Es war schon spät. Niemand hielt ihn auf. Niemand sah ihn. Er war mehr als zufrieden mit diesem Umstand.
Die Große Halle war bereits leer. Einer der vielen Abende, an denen er das Essen verpasst hatte. Er konnte selbstverständlich bei den Hauselfen etwas ordern, aber das hatte er ein einziges Mal getan. Mit dem Lebensmittelmengen, die nach der Bitte um ein Schinkenbrot in seinen Räumen erschien, hätte er eine Garnison Trolle verköstigen können. Müßig, zu erwähnen, daß ein Schinkenbrot nicht dabei war.



Wenige Tage später wurde im Rahmen einer Lehrerkonferenz das Ausscheiden von Professor Frankel offiziell. Was dadurch unterstrichen wurde, daß er sich nicht mal mehr die Mühe machte, zu erscheinen, obwohl es doch hauptsächlich um die Notenvergabe und die anstehenden Prüfungen ging.

Snape spürte seinen Unmut. Er hatte Frankel immer für einen pflichtbewussten Menschen gehalten. Da hatte er sich wohl gründlich geirrt. Filius Flitwick berichtete noch durchaus besorgt, daß der fünfte Jahrgang offensichtlich nicht mal in der Lage war, einen ordentlichen Protego hinzukriegen. Das war allerdings bedenklich.
Auch wenn Charity Burbage, seit zwei Jahren Lehrerin für das neu aufgenommene Fach ´Muggelkunde´, behauptete, das sei auch kompliziert.
Severus verzog abfällig das Gesicht.

Muggelkunde. Was bitte sollte das eigentlich sein? Snapes Vater war Muggel. Das genügte ihm in punkto Muggelkunde voll und ganz.
Charity war zwei Jahre älter als Severus. Er konnte sich an sie als Schülerin nicht erinnern. Ein Dutzendgesicht. Braune Locken. Braune Augen. Durchschnittlich groß. Durchschnittliche Figur.
Sie konnte sich an ihn dafür um so besser erinnern.
"Sie waren doch dieser schmächtige Typ, der immer von dieser Quidditchclique drangsaliert worden ist ..."
Gnädiger Weise schien sie kein Interesse an ihm zu haben. Sie hatten in zwei Jahren keine drei Sätze gewechselt.

Nicht daß Severus mit seinen anderen Kollegen übermäßige Konversation pflegen würde. Sie respektierten ihn. Im Gegensatz zu den Schülern. Die zitterten vor ihm. Sei's drum. Lieben mussten sie ihn ja nicht.
Um so besser, wenn er seine Ruhe hatte.

Tief in Gedanken war Snape gewesen als ihn ein ziemlicher Aufruhr wieder ins Hier und Jetzt zurückholte.
Er schenkte Pomona Sprout, die neben ihm saß einen fragenden Blick. Aber ehe sie etwas sagen konnte, hatte Albus der Lehrerschaft schon Ruhe geboten.
"Ich sehe keinen Grund, daß Quirinius Quirrell nicht die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen sollte. Zumal sich auch sonst niemand beworben hat."
Er lächelte gütig.

"Nett, daß ich niemand bin", knurrte Snape leise aber dennoch unüberhörbar. Keiner ging darauf ein, außer Minerva, die unwillig schnaubte.
"Was hat er denn so gemacht in letzter Zeit, dieser Quirrell?", fragte sie, bevor ihr Mund wieder ein schmaler Strich wurde.
"Nun, er war in Albanien und im Schwarzwald, hat sich mit Vampiren beschäftigt ..."

Snape kannte Quirinius Quirrell nicht. Noch nicht mal gerüchtehalber. Ein kleines Licht im wissenschaftlichen Betrieb. Wenn überhaupt. Auch wenn ihm ein brillianter Geist nachgesagt wurde. Na, irgendwie schien diese Stelle keine allzugroße Anziehungskraft auszuüben. Außer auf Severus. Seit Jahren schon kamen und gingen die Lehrer. Kaum einer hielt sich ein ganzes Jahr. Merkwürdig eigentlich. Ein Fluch, so wurde gemunkelt.

"Ich dachte, er wäre ein reiner Theoretiker", quiekte Flitwick in den Raum. Severus zuckte zusammen, er schätzte seinen Kollegen für Zauberkunst sehr. Dennoch hatte er ständig den kaum unterdrückbaren Wunsch, ihn nachzuäffen. Bis jetzt hatte er sich immer beherrschen können und er hoffte, daß Filius ihn nicht mal auf dem falschen Fuß erwischte.

"Nun, genau deshalb war er einige Zeit auf Reisen. Er wollte sein theoretisches Wissen durch praktische Erfahrungen ergänzen. Genau das prädestiniert ihn ja auch für die Aufgabe an dieser Schule."

Sibyll Trelawney verpasste der Veranstaltung den ultimativen Unterhaltungswert.
"Ich sehe ... ich sehe ...", krächzte sie plötzlich mit rauchiger Stimme. Jeder im Raum verdrehte die Augen, mehr oder weniger offen. Sogar Albus konnte sich nicht wirklich beherrschen.
"Ich sehe Feuer ... er wird vom Feuer verschlungen ..."
Kurz herrschte Stille. Jeder wartete auf spannende Details zu Qirrells nahem und ohne Frage qualvollen Tod, da gab ausgerechnet Charity Burbage das Zeichen zum Aufbruch mit den Worten: "Bei Feuer fällt mir ein, ich hab noch was auf dem Herd stehen. Ihr entschuldigt mich?"
Snape musste grinsen und wie alle nutzte er die Situation zur Flucht.
Sibyll zog einen Flunsch.

Sie waren schon beinahe alle draußen, als Albus sich leise an Snape wandte.
"Würden Sie mich bitte in mein Büro begleiten? Ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen."
Snape wusste, daß das keine Frage war, sondern ein Befehl und das prickelnde Gefühl, vielleicht etwas falsch gemacht zu haben, schlich sich in seinen Magen.
Kurz spürte er Charitys Blick auf sich ruhen, dann war er mit dem Direktor schon um die Ecke verschwunden.



Im Schulleiterbüro angekommen, war Snape nahezu übel. Seit er vor beinahe zehn Jahren das erste Mal dort gewesen war, ertrug er den freundlichen Raum nur schwer. Die Erinnerung an jenen Tag, an dem er die Nachricht von Lilys Tod ganau dort erhalten hatte, lastete noch immer schwer auf ihm, auch wenn die Bilder von Lily selbst blass geworden waren, unscharf und wenn schon niemals vergessen, so doch ein Teil seiner Vergangenheit.
Man könnte sagen, er hätte sich abgefunden.
Ein unschönes Wort.

Links auf der Anrichte stand das große, steinerne Denkarium.
"Setzen Sie sich doch. Kann ich Ihnen etwas anbieten?"
Snape schüttelte den Kopf. Seit jenem Tag hatte er nichts mehr angerührt von der Hand des Schulleiters. Albern im Grunde genommen. Albus hatte sich entschuldigt dafür, daß er ihm das Beruhigungsmittel untergejubelt hatte, damals. Gut gemeint war es gewesen. Natürlich.

Die blauen Augen des Schulleiters schienen Snape zu röntgen. Snape schaute ihm fest ins Gesicht. Es gab nichts, was er hätte verbergen wollen.
"Wie geht es Ihnen?", fragte Albus und versetzte sein Gegenüber damit endgültig in Alarmbereitschaft.
Snape nickte steif.
"Danke der Nachfrage."
Das sollte Antwort genug sein.
"Gut gut."
In seinen Augen konnte Snape lesen, daß der alte Mann ihm nicht glaubte. Sei's drum. Wen interessierte es schon?
"Haben Sie sich die Listen der neuen Schüler einmal angesehen?"
Wieder schüttelte Snape den Kopf. Wozu hätte das gut sein sollen?

"Nun, Harry Potter wird herkommen, nach den Ferien."
"Aha", sagte Snape und sein Innerstes gefror zu Eis.
Natürlich, irgendwann wäre es soweit. Das hatte Snape immer gewusst. Das Glück, daß der Junge ein Squib wäre, war Severus Snape leider nicht vergönnt. Natürlich nicht. Das Leben ist nicht fair. Es war also so weit, der Junge würde herkommen. Es war als wäre ein Fenster verschwunden, in einem Raum in dem das Fenster der einzige Weg nach draußen war.
"Sie werden damit zurechtkommen?"
Was für eine Frage.
"Ich kann immer noch vom Astronomieturm springen", erwiderte Snape und spürte wie sein Unmut zunahm.
"Damit haben Sie's irgendwie. Sie sind oft dort oben."
"Ein grandioser Abgang, finden Sie nicht?"
"Das muss ich mir merken", sagte Albus mit einem Zwinkern.
"Offengestanden mag ich einfach die Stille und den Ausblick", sagte Snape nun ernst und fragte sich, warum er das sagte. Er musste nun wirklich nicht Rechenschaft ablegen.

"Gut", sagte Albus, "Sie denken an ihr Versprechen, den Jungen zu schützen?"
Snape verdrehte genervt die Augen.
"Natürlich. Tag und Nacht."
Albus lächelte.
"Nichts anderes habe ich erwartet."

"Noch etwas?", fragte Snape beklommen.
"Ja, eine Bitte. Sie apparieren doch heute noch in die Winkelgasse."
"Ja, meine Vorräte an Horklumpsaft und Fledermausmilzen sind beinahe aufgebraucht, ich muss unbedingt in die Apotheke. Ich hatte das letzte Woche schon vor, aber da musste ich die unsäglichen Weasley-Zwillinge nachsitzen lassen. Ich halte es übrigens für ziemlich unverantwortlich diese Jungs auch noch magisch auszubilden. Die sind ohne besondere Fähigkeiten schon eine echte Gefahr für die Allgemeinheit."
"Sie sind einigermaßen talentiert", beschwichtigte Albus.
"Das ist ja das Problem ... also gut, was soll ich Ihnen mitbringen?"

Albus kramte in seiner Robentasche herum und zog einen kleinen Zettel hervor, den er Severus dann reichte. Severus überflog die Schrift.
"Ein Buch, warum lassen Sie es sich nicht schicken?"
"Es ist nicht für mich, es ist für Charity Burbage", sagte Albus.
"Warum fragt sie mich nicht selbst?"
"Sie hat ja mich gefragt, aber wenn Sie eh gehen, dann kann ich mir den Weg ja sparen."
"Und warum appariert sie nicht selbst?"
"Warum fragen Sie sie nicht selbst?"
Severus erkannte, daß das Gespräch zu weiter nichts führen würde und machte sich auf den Weg. Albus sah ihm nachdenklich hinterher.



Recht beschwingt und tatsächlich gut gelaunt kam Severus Snape am späteren Abend zurück nach Hogwarts. Er hatte seine Zaubertrankzutaten besorgen können. Das Buch für Albus — nein, für seine Kollegin. Wie dem auch sei.
Er war nach einem kurzen Abstecher in die Nokturngasse noch kurz bei Fortescues gewesen. Dort hatte sich ein recht kurzweiliges Gespräch über Zaubertränke mit einer recht netten Dame, etwa in Snapes Alter ergeben.
Severus war jetzt nicht wirklich der Typ, der sich von völlig Fremden in Gespräche verwickeln ließ. Nun, wer würde ihn auch schon ansprechen wollen? Aber das war wirklich sehr nett gewesen. Er hätte beinahe die Zeit vergessen.
Was heißt, beinahe. Irgendwann war ihm aufgefallen, daß es stockdunkel war und er und die freundliche Dame die einzigen verbliebenen Gäste waren. Ein mißmutiger Kellner versuchte sie mit bösen Blicken zum Gehen zu bewegen. Was ihm letztlich auch gelang.

Anfangs war es ziemlich voll gewesen, weshalb sich Black, wie sie selber sich nannte, zu ihm an den Tisch gesetzt hatte. Als Bernadette Caviar hatte sie sich vorgestellt und Severus hatte den Gedanken nur mit Mühe verdrängen können, daß das eher der Name für eine Schauspielerin war, die ihren Beruf mit sehr wenig Kleidung ausübte. Oder für ein Rennpferd vielleicht noch.
Black war aber sehr unterhaltsam gewesen. Sie war in Beauxbatons zur Schule gegangen und anschließend in Frankreich geblieben. Wichtige familiäre Angelegenheiten hatten sie nach England zurückgebracht.
Sie hatten sich über die Unterschiede in der Zaubertrankausbildung unterhalten und über Zaubertrankzutaten und darüber komplett die Zeit vergessen.

In Gedanken versunken war Severus vom Apparierplatz aus, zum Schloss gelaufen, dann in die Kellerräume, aber nicht in die Kerker, sondern in die Räume der Hufflepuffschüler, wo auch Charity Burbage ihre Räume hatte.
Das kleine, in braunes Packpapier eingeschlagene Päckchen in der Hand, klopfte er an ihrer Tür.
Es dauerte nicht lange, bis die runde, grüne Tür mit dem Abbild einer Sonnenblume, sich öffnete und eine ziemlich erstaunte Charity den lockigen Kopf herausstreckte.

"Oh, guten Abend, was kann ich für Sie tun?"
Severus feixte.
"Die Frage ist viel mehr, was ich für Sie tun kann — Ihr Buch", und er hielt ihr das braune Päckchen unter die Nase. Charity schaute leicht konsterniert, bis sie begriff und ihrem Gesicht die Sonne aufging.
"Och, wie schön, das ist aber nett von Ihnen. Vielen Dank, kommen Sie doch rein!"
Dabei drückte sie das Päckchen an ihre Brust.
"Ein andernmal vielleicht, ich muss mich um meine Milzen kümmern."
Zur Bestätigung hielt er Charity ein anderes Päckchen, das einigermaßen streng roch und an einer Ecke bereits feucht und fettig durchweicht war, unter die Nase.

Entgeistert starrte Charity ihn an. Ohne ein weiteres Wort wandte Snape sich um und rauschte davon in Richtung seiner Kerker.




A/N

Ein paar wenige, versprengte Seelen werden es erkannt haben! Frankel und Black Caviar sind im richtigen Leben natürlich Rennpferde. Und zwar richtig gute und wahnsinnig bekannte. Frankel ist Brite (wie sich das gehört) und Black Caviar ist Australierin und in mittlerweile zwanzig Rennen ungeschlagen.
In diesem Sinne: Morgen, 1. April 2012 ist Galopprennen in Frankfurt und in Köln, jeweils ab 14 Uhr. Geht hin! Auch wenn Frankel und Black Caviar nicht dort sein werden.

Was ist noch wichtig?
Morgen beginnt auch der Frühjahrskalender des Rudels ( http://www.fanfiktion.de/u/Das+Rudel ). Da gibt es, den ganzen April hindurch, jeden Tag eine tolle Geschichte! Schaut doch mal rein!

Das nächste Kapitel wird ein bißchen dauern, da muss ich noch ein bißchen dran rumbosseln. Weil ich hab im vierzehnten eine Szene, die ich im dritten schon vorbereiten muss. Irgendwie. Ich bin ein Pädant, aber das wisst Ihr ja ...
Versprochen: Länger als zwei Wochen wird's auf gar keinen Fall dauern. Duck und wech ...
Eine gute Zeit und
Hals und Bein

P.S. Danke Kakyuu, ich hoffe, ich habe alle "Nockturngassen" erwischt und korrigiert ...
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