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Yesterday I died, tomorrow's bleeding.

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteTragödie, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Alexander Hephaestion
30.01.2012
30.01.2012
1
797
 
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30.01.2012 797
 
Disclaimer: Alleine die Idee der Geschichte ist meine, ich besitze (leider) keinen der Charaktere. Der Titel gehört zum Lied "Shattered" von Trading Yesterday.

A/N: Ich hab immer viel über den Tod Hephaistions nachgedacht und bin dann jetzt mal auf die Idee gekommen, einen OS dazu zu schreiben. Er ist ziemlich kurz, aber ich denke, das ist nicht sonderlich schlimm :) Rechtschreibfehler dürft ihr gerne behalten :D

Über Reviews würde ich mich natürlich freuen :)

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Stellte er eine Gefahr für Alexander dar? Würde er eines Tages der Grund dafür sein, dass er starb? Er wollte es nicht so weit kommen lassen. Er wollte nicht, dass sein bester Freund und heimlicher Geliebter sterben musste, weil seine sogenannte ‚Königin‘ ihre brennende Eifersucht gegenüber Hephaistion nicht verbergen konnte.

Als er heimlich beobachtet hatte, wie Roxane Alexander mit dem Messer bedroht hatte, als er den Hass gegenüber ihm selbst in ihren Augen gesehen hatte, wusste er, dass er tatsächlich eine Gefahr für den König war. Niemals hätte er gedacht, dass sich etwas zwischen sie stellen könnte, doch Roxane war ein Biest, ein Monster das all den Ruhm für sich haben wollte, das ihren König mit niemandem teilen konnte, nicht einmal mit dessen bestem Freund, von dem Alexander ihr doch noch ausführlich erzählt hatte.

Für Viele war die Liebe zwischen Hephaistion und Alexander kein Geheimnis, doch hatten sie sich darum bemüht, dass Roxane nie erfuhr, wie eng ihre Beziehung tatsächlich war. Es brach Hephaistion das Herz, so zu denken wie er es in diesem Moment tat, doch sah er keinen anderen Weg, Alexander zu beschützen, als den, den er als nächstes einschlagen würde.

So kam es, dass er den hasserfüllten Blick der Roxane nicht mehr aus dem Weg gehen konnte. Egal was er tat, sie beobachtete ihn und ihm wurde klar, dass, je länger er sich in Alexanders Nähe aufhalten würde, je mehr Hass würde sich in ihr aufbauen. Er konnte nicht einschätzen, wer wen mehr hasste. Hasste sie ihn mehr, dafür, dass Alexander ihn immer mehr lieben würde als sie, die er doch geheiratet hatte? Hasste er sie mehr, da sie ihm schließlich Alexander streitig gemacht hatte, indem sie ihm so sehr den Kopf verdreht hatte, dass er sie heiratete und er die Abneigung, die sie gegenüber Hephaistion empfand, erst viel zu spät bemerkt hatte? Oder hasste sie Alexander mehr, dafür, dass es so war wie es war, dafür, dass Hephaistion nicht nur sein bester Freund, sondern gleichzeitig sein Geliebter war?

Eines war klar: Hephaistion könnte Alexander niemals hassen. Er war für ihn nicht nur der König der gesamten Welt, sondern auch der König von Hephaistions eigener Welt, die er sich selbst so aufgebaut hatte, wie er es haben wollte und um deren Existenz er kämpfen wollte. Und solange Alexander glücklich war, war Hephaistion selbst es auch.

Und auch wenn er wusste, dass der König wohl an einem furchtbaren Schmerz leiden würde, wenn Hephaistion nicht mehr war, sah er in keiner der beiden Welten einen Frieden. Nicht, solange sein Gesicht noch darin vorkam. Er dachte nicht an das Versprechen, dass Alexander und er sich einst gaben, dachte auch nicht daran, dass irgendjemand denken könnte, es wäre Mord gewesen. Er dachte einzig und alleine an das Wohltun Alexanders. Er war sich sicher, dass er nicht lange um seinen Freund trauern würde. Sobald Roxane ihm ankündigte, ein Kind zu bekommen, würde es ihm besser gehen. Bei diesem Gedanken musste Hephaistion grinsen.

So kam es, dass er sich selbst vergiftete. Und als er im Sterben lag, sein bester Freund am Fenster stand und ihm von all den Plänen erzählte, die er noch hatte, wurde Hephaistion klar, dass er mit einem Selbstmord nichts Gutes tat.  Er erinnerte sich wieder an das Versprechen und wusste, dass, wenn er jetzt starb, Alexander bald folgen würde. Soweit wollte er nie gehen. Sein Tod sollte nicht das Ende Alexanders bedeuten. Und doch war er kaum noch imstande dazu, etwas zu sagen, hörte weiterhin seinem besten Freund und König zu, der ihm von der Zukunft erzählte, ihm sagte, wie groß sie sein würden und dass er all dies nur mit ihm erleben wollte – Hephaistion.

Wiederwillig fielen Hephaistion die Augen zu und er nahm Alexanders Stimme in sich auf, wollte, dass sie das war, das er mit ins Grab nahm. Und so selbstsüchtig es auch war, Hephaistion wusste, dass Alexander ihm folgen würde und auf einmal war er froh darüber. Er würde wieder glücklich sein, ohne Roxane, ohne die Herrschaft der Welt, dafür aber mit Hephaistion, der doch so viel für ihn getan hatte, ihn immerzu verteidigt und geliebt hatte. Das war die Welt, in der Alexander sicher sein würde. Bei diesen Gedanken schlich sich ein Grinsen auf Hephaistions Gesicht, dann hörte sein Herz auf zu schlagen und Alexanders Zeit wurde, wie in einer Sanduhr, langsam herunter gezählt.
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