Frohe Weihnachten - Mina Harker und Dr. Henry Jekyll
von jinkizu
Kurzbeschreibung
Mina und Henry feiern gemeinsam Weihnachten in London.
GeschichteHumor, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Dr. Harry Jekyll / Edward Hide
Mina Harker
18.12.2011
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1.484
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Mina hatte sich aufreizend über die Chaiselongue geschmiegt und sah aus halbgeöffneten Augen Henry herausfordernd an. Es war Heilig Abend und sie verbrachten ihn mit ihm in seinem Londoner Stadthaus. Doch statt sich um sie zu kümmern, vergrub er lieber seine Nase in irgendwelchen langweiligen Büchern. „Henry?“ Ihre Stimme klang in seinen Ohren immer noch wie eine Sirene der er sich nicht entziehen konnte. Sie war mit ihm nach ihrem gemeinsamen Abenteuer im Eis zurück nach London gekommen. Schneeflocken fielen draußen auf die Erde und tauchten London in eine Märchenlandschaft.
„Hm?“, fragte Henry Jekyll vorsichtig. Er hatte sich schon einmal zu oft von ihr um den Finger wickeln lassen und sie wusste es. „Ich langweile mich!“, sagte sie laut seufzend. „Hm!“, erwiderte er einsilbig und achtete sorgsam darauf sein Gesicht im Buch verborgen zu halten. Er wollte nicht, dass sie sein Lächeln sah. Dieses hartnäckige Ignorieren von ihm, provozierte sie in einer Weise, dass es passieren konnte, dass sie ihn ansprang und schlimmsten Falls sogar biss. Das war etwas, was er schon ihn unzähligen Nächten genossen hatte. Mina Harker war ein sehr leidenschaftliches, hingebungsvolles Geschöpf und er wusste diese Eigenschaft sehr zu schätzen. Fauchend kam sie auf die Beine.
Heftig entriss sie ihm das Buch. „Ist unsere Beziehung schon so abgekühlt, dass du lieber ein langweiliges Buch liest, als dich mit mir zu beschäftigen?“ Sie war wirklich ernsthaft wütend. Wenn er die Nacht nicht alleine verbringen wollte, musste er sie schleunigst auf andere Gedanken bringen. Blitzschnell umfasste er ihre Taille und zog sie auf seinen Schoss. „Liebste Mina, ich versichere dir, du bringst mich noch genauso um den Verstand, wie schon von der ersten Sekunde an, an der ich dich sah!“ Er wusste vielleicht früher nicht, was Frauen wollten, aber er hatte an Minas Seite schnell dazugelernt. „Kann es sein, dass du dich auf meine Kosten amüsierst?“ Henry kannte diesen Ton in ihrer Stimme. Sie war verstimmt. „Niemals, Madam, würde ich es wagen mich auf deine Kosten zu amüsieren. Ich erlaube mir höchstens dich ein bisschen zu necken!“, versuchte er die Wogen zu glätten, was im Anbetracht ihres Temperaments nicht so leicht war.
„Ich habe ein Geschenk für dich!“, flüsterte er ihr zärtlich zu um sie auf andere Gedanken zu bringen. Sofort erwachte ihre Neugierde und ließ sie den Zorn, den sie noch vor ein paar Minuten empfunden hatte vergessen. „Ein Geschenk?“ Henry hatte lange suchen müssen um das Richtige zu finden. Was schenkte man einer Frau, die schon weit gereist und viel gesehen hatte? Und die zu dem unsterblich war. Thomas Moores orientalische Romanzen. Er wusste von ihrer Schwäche für romantische Gedichte. Das war ein Überbleibsel aus der Zeit als sie noch ein Mensch gewesen war. Henry legte die Arme um sie, drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und schob sie dann, wenn auch widerwillig, von seinem Schoss. „Warte hier, ich werde es holen!"
Gut verborgen in einer der Schubladen seines – nein, eigentlich nun ihres gemeinsamen Schlafzimmers, hatte er das Buch, verpackt in schlichtes Papier und mit einer Schnur zusammengebunden, versteckt vor ihren Augen, abgelegt. Daneben lag der Ring seiner Mutter. Ein einfacher goldener Reif, mit einem schlichten roten Stein. Kurz zog er ihn heraus und betrachtete ihn. Würde er zu Mina passen? Er wagte es nicht sie zu bitten ihn zu heiraten. Einmal war sie schon diesen Bund eingegangen. Jonathan Harker war ein gut aussehender, integrer Mann gewesen. Nachdenklich betrachtet er sich selbst im Ankleidespiegel. Wie schnitt er im Vergleich zu ihm dabei ab? Bestimmt nicht gut. Leise seufzend legte er den Ring zurück in die Schublade und schloss sie. Vielleicht eines Tages … Aber bestimmt nicht jetzt. Mit dem Buch in der Hand kehrte er zu Mina zurück. Er verbarg den in braunes Packpapier gewickelten Gedichtband hinter seinem Rücken.
„Schließ die Augen!“, befahl er ihr und wartete. Gehorsam machte sie sie, ohne Fragen zu stellen, zu. Langsam kam er auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Sie war so wunderschön. Ihre Schönheit war von einer Vollkommenheit wie er sie noch nie zuvor bei einer Frau gesehen hatte und dabei war sie auch noch ausgesprochen klug. Er würde vermutlich für immer einer ihrer größten Bewunderer bleiben, auch wenn er ihr Geheimnis kannte. Aber was machte das schon, sie kannte auch seins. Sie hatten in schwierigen Zeiten gelernt einander zu vertrauen.
Mina stand still mit geschlossenen Augen da und dachte an ihn. Sie liebte diesen stillen, bescheidenen Mann. Er war so anders wie die Männer, mit denen sie zuvor zusammen gewesen war. Jonathan hatte sich immer mehr für seine Arbeit, als für sie interessiert und Vlad. Vlad hatte sie ihr neues Leben zu verdanken, aber typisch für einen Rumänen, war er sehr temperamentvoll und neigte auch gelegentlich zu Gewaltausbrüchen. Dorian war wohl der schönste Mann mit dem sie jemals eine Beziehung eingegangen war, nur schien er ausschließlich sich selbst zu lieben. Wie anders war im Vergleich zu seinen Vorgängern Henry.
Er war ein ganz normaler Mann, wenn er nicht gerade Hyde war. Still schmunzelnd erinnerte sie sich auf seine gelegentlichen Eifersuchtsausbrüche, wenn es um Edward ging. Henry war auf sich selbst eifersüchtig gewesen. Mina wollte ihn nie mehr in ihrem Leben missen. Auch wenn er sich dessen nicht bewusst war, so hatte er ihr doch sehr viel gegeben. Sie konnte sich gut vorstellen für immer an seiner Seite zu leben. Der einzige Wehrmutstropfen in ihrer Beziehung war der Gedanke, dass er eines Tages sterben würde.
Hätte sie ein schlagendes Herz so würde es bestimmt jetzt vor Aufregung heftig klopfen. Sie hatte so eine unbestimmte Ahnung was er ihr schenken wollte. Zärtlich strich er ihr gerade mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht. Berührte fast ehrfurchtsvoll jede einzelne Kontur. „Madam, ich liebe dich!“, flüsterte er dicht an ihren Lippen und drückte ihr das kleine Präsent in ihre zarten Hände.
Langsam blinzelnd öffnete sie ihre Augen und war enttäuscht. Sie hatte gehofft, beinahe schmerzhaft erwartet … Nein er würde niemals eine Frau wie sie. Gespielt fröhlich beäugte sie den braunen Umschlag in ihren Händen. „Darf ich es öffnen?“ Es war zwar heute Heilig Abend, aber noch war früher Nachmittag. „Nur zu, meine Liebe!“, forderte er sie auf. Ihm war der kurze Ausdruck von Enttäuschung der über ihr Gesicht gehuscht war ebenso nicht entgangen, wie jetzt diese gezwungene Fröhlichkeit. Also hatte er in ihren Augen etwas falsch gemacht. Henry beschloss erst einmal abzuwarten. Vielleicht würde er noch herausfinden was es war. Sorgsam entfernte sie die Schnur und das braune Papier und brachte damit den Gedichtband zum Vorschein. Er kannte sie wirklich gut. Obwohl sie das Buch noch nicht gelesen hatte, wusste sie bereits jetzt, dass sie es lieben würde.
„Du freust dich nicht wirklich, habe ich Recht?“ Wer so viel Zeit wie er damit verbracht hatte Mina Harker genau zu studieren, dem entging nicht die feinste Nuance. „Es gefällt mir …“, meinte sie leise, doch auch so war ein aber überdeutlich herauszuhören. „Aber?“ Henry legte ihr die Hand unters Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. „Nichts! Wirklich!“ Sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Es war ihr peinlich. Sie konnte ihre Gefühle auf der Zunge tragen, doch ihre wahren Herzenswünsche behielt sie für sich. Henry legte den Kopf zur Seite und betrachtete sie abwartend, dann kam ihm eine Idee.
„Eigentlich wollte ich dir etwas anders geben, aber ich hielt es für zu vermessen. Mir schien es nicht angebracht. Doch nun frage ich mich, ob ich nicht doch meinem Herzen hätte folgen sollen!“ In Minas Blick begann sich vorsichtig Hoffnung abzuzeichnen. Vielleicht wollten sie doch beide dasselbe? Erneut verschwand er im Schlafgemach und kam kurze Zeit später wieder zurück. Leicht unschlüssig blieb er im sicheren Abstand vor ihr stehen und wog den kleinen Gegenstand in seiner Hand ab, ganz so als müsste er noch mit sich um eine Entscheidung ringen. „Es mag dir vielleicht etwas überstürzt erscheinen …“, begann er und kam näher. Henry hielt den Ring in die Höhe damit sie ihn sehen konnte.
„Das ist der Ring meiner Mutter. Sie hat ihn mir, für den Fall, dass ich der Frau meines Lebens eines Tages begegne, gegeben!“ Tief holte er Luft. Mina konnte sehen, wie nervös er war. Ihm fiel es schwer über seine Gefühle zu sprechen. „Für mich bist du diese Frau und es würde mich glücklich machen, wenn du ihn tragen würdest!“ Langsam streifte er ihr ihn über den Ringfinger und er passte ihr wie für sie gemacht. Nachdenklich spielte sie damit und betrachtete ihn an ihrer Hand. „Henry Jekyll bittest du mich deine Frau zu werden?“, fragte sie streng, ohne ihm dabei zu zeigen was sie dachte.
„Madam, ich …“ Der Mut schien ihn zu verlassen und so beschloss Mina ihn genug geneckt zu haben. „Mein liebster Henry ich liebe dich und würde gerne an deiner Seite bleiben!“ Mina schlang die Arme um seinen Hals und suchte seine Lippen. Sie küsste ihn lange und ausgiebig. Draußen fielen immer noch Schneeflocken vom Himmel und verpassten London eine dicke flauschige Decke.
„Hm?“, fragte Henry Jekyll vorsichtig. Er hatte sich schon einmal zu oft von ihr um den Finger wickeln lassen und sie wusste es. „Ich langweile mich!“, sagte sie laut seufzend. „Hm!“, erwiderte er einsilbig und achtete sorgsam darauf sein Gesicht im Buch verborgen zu halten. Er wollte nicht, dass sie sein Lächeln sah. Dieses hartnäckige Ignorieren von ihm, provozierte sie in einer Weise, dass es passieren konnte, dass sie ihn ansprang und schlimmsten Falls sogar biss. Das war etwas, was er schon ihn unzähligen Nächten genossen hatte. Mina Harker war ein sehr leidenschaftliches, hingebungsvolles Geschöpf und er wusste diese Eigenschaft sehr zu schätzen. Fauchend kam sie auf die Beine.
Heftig entriss sie ihm das Buch. „Ist unsere Beziehung schon so abgekühlt, dass du lieber ein langweiliges Buch liest, als dich mit mir zu beschäftigen?“ Sie war wirklich ernsthaft wütend. Wenn er die Nacht nicht alleine verbringen wollte, musste er sie schleunigst auf andere Gedanken bringen. Blitzschnell umfasste er ihre Taille und zog sie auf seinen Schoss. „Liebste Mina, ich versichere dir, du bringst mich noch genauso um den Verstand, wie schon von der ersten Sekunde an, an der ich dich sah!“ Er wusste vielleicht früher nicht, was Frauen wollten, aber er hatte an Minas Seite schnell dazugelernt. „Kann es sein, dass du dich auf meine Kosten amüsierst?“ Henry kannte diesen Ton in ihrer Stimme. Sie war verstimmt. „Niemals, Madam, würde ich es wagen mich auf deine Kosten zu amüsieren. Ich erlaube mir höchstens dich ein bisschen zu necken!“, versuchte er die Wogen zu glätten, was im Anbetracht ihres Temperaments nicht so leicht war.
„Ich habe ein Geschenk für dich!“, flüsterte er ihr zärtlich zu um sie auf andere Gedanken zu bringen. Sofort erwachte ihre Neugierde und ließ sie den Zorn, den sie noch vor ein paar Minuten empfunden hatte vergessen. „Ein Geschenk?“ Henry hatte lange suchen müssen um das Richtige zu finden. Was schenkte man einer Frau, die schon weit gereist und viel gesehen hatte? Und die zu dem unsterblich war. Thomas Moores orientalische Romanzen. Er wusste von ihrer Schwäche für romantische Gedichte. Das war ein Überbleibsel aus der Zeit als sie noch ein Mensch gewesen war. Henry legte die Arme um sie, drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und schob sie dann, wenn auch widerwillig, von seinem Schoss. „Warte hier, ich werde es holen!"
Gut verborgen in einer der Schubladen seines – nein, eigentlich nun ihres gemeinsamen Schlafzimmers, hatte er das Buch, verpackt in schlichtes Papier und mit einer Schnur zusammengebunden, versteckt vor ihren Augen, abgelegt. Daneben lag der Ring seiner Mutter. Ein einfacher goldener Reif, mit einem schlichten roten Stein. Kurz zog er ihn heraus und betrachtete ihn. Würde er zu Mina passen? Er wagte es nicht sie zu bitten ihn zu heiraten. Einmal war sie schon diesen Bund eingegangen. Jonathan Harker war ein gut aussehender, integrer Mann gewesen. Nachdenklich betrachtet er sich selbst im Ankleidespiegel. Wie schnitt er im Vergleich zu ihm dabei ab? Bestimmt nicht gut. Leise seufzend legte er den Ring zurück in die Schublade und schloss sie. Vielleicht eines Tages … Aber bestimmt nicht jetzt. Mit dem Buch in der Hand kehrte er zu Mina zurück. Er verbarg den in braunes Packpapier gewickelten Gedichtband hinter seinem Rücken.
„Schließ die Augen!“, befahl er ihr und wartete. Gehorsam machte sie sie, ohne Fragen zu stellen, zu. Langsam kam er auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Sie war so wunderschön. Ihre Schönheit war von einer Vollkommenheit wie er sie noch nie zuvor bei einer Frau gesehen hatte und dabei war sie auch noch ausgesprochen klug. Er würde vermutlich für immer einer ihrer größten Bewunderer bleiben, auch wenn er ihr Geheimnis kannte. Aber was machte das schon, sie kannte auch seins. Sie hatten in schwierigen Zeiten gelernt einander zu vertrauen.
Mina stand still mit geschlossenen Augen da und dachte an ihn. Sie liebte diesen stillen, bescheidenen Mann. Er war so anders wie die Männer, mit denen sie zuvor zusammen gewesen war. Jonathan hatte sich immer mehr für seine Arbeit, als für sie interessiert und Vlad. Vlad hatte sie ihr neues Leben zu verdanken, aber typisch für einen Rumänen, war er sehr temperamentvoll und neigte auch gelegentlich zu Gewaltausbrüchen. Dorian war wohl der schönste Mann mit dem sie jemals eine Beziehung eingegangen war, nur schien er ausschließlich sich selbst zu lieben. Wie anders war im Vergleich zu seinen Vorgängern Henry.
Er war ein ganz normaler Mann, wenn er nicht gerade Hyde war. Still schmunzelnd erinnerte sie sich auf seine gelegentlichen Eifersuchtsausbrüche, wenn es um Edward ging. Henry war auf sich selbst eifersüchtig gewesen. Mina wollte ihn nie mehr in ihrem Leben missen. Auch wenn er sich dessen nicht bewusst war, so hatte er ihr doch sehr viel gegeben. Sie konnte sich gut vorstellen für immer an seiner Seite zu leben. Der einzige Wehrmutstropfen in ihrer Beziehung war der Gedanke, dass er eines Tages sterben würde.
Hätte sie ein schlagendes Herz so würde es bestimmt jetzt vor Aufregung heftig klopfen. Sie hatte so eine unbestimmte Ahnung was er ihr schenken wollte. Zärtlich strich er ihr gerade mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht. Berührte fast ehrfurchtsvoll jede einzelne Kontur. „Madam, ich liebe dich!“, flüsterte er dicht an ihren Lippen und drückte ihr das kleine Präsent in ihre zarten Hände.
Langsam blinzelnd öffnete sie ihre Augen und war enttäuscht. Sie hatte gehofft, beinahe schmerzhaft erwartet … Nein er würde niemals eine Frau wie sie. Gespielt fröhlich beäugte sie den braunen Umschlag in ihren Händen. „Darf ich es öffnen?“ Es war zwar heute Heilig Abend, aber noch war früher Nachmittag. „Nur zu, meine Liebe!“, forderte er sie auf. Ihm war der kurze Ausdruck von Enttäuschung der über ihr Gesicht gehuscht war ebenso nicht entgangen, wie jetzt diese gezwungene Fröhlichkeit. Also hatte er in ihren Augen etwas falsch gemacht. Henry beschloss erst einmal abzuwarten. Vielleicht würde er noch herausfinden was es war. Sorgsam entfernte sie die Schnur und das braune Papier und brachte damit den Gedichtband zum Vorschein. Er kannte sie wirklich gut. Obwohl sie das Buch noch nicht gelesen hatte, wusste sie bereits jetzt, dass sie es lieben würde.
„Du freust dich nicht wirklich, habe ich Recht?“ Wer so viel Zeit wie er damit verbracht hatte Mina Harker genau zu studieren, dem entging nicht die feinste Nuance. „Es gefällt mir …“, meinte sie leise, doch auch so war ein aber überdeutlich herauszuhören. „Aber?“ Henry legte ihr die Hand unters Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. „Nichts! Wirklich!“ Sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Es war ihr peinlich. Sie konnte ihre Gefühle auf der Zunge tragen, doch ihre wahren Herzenswünsche behielt sie für sich. Henry legte den Kopf zur Seite und betrachtete sie abwartend, dann kam ihm eine Idee.
„Eigentlich wollte ich dir etwas anders geben, aber ich hielt es für zu vermessen. Mir schien es nicht angebracht. Doch nun frage ich mich, ob ich nicht doch meinem Herzen hätte folgen sollen!“ In Minas Blick begann sich vorsichtig Hoffnung abzuzeichnen. Vielleicht wollten sie doch beide dasselbe? Erneut verschwand er im Schlafgemach und kam kurze Zeit später wieder zurück. Leicht unschlüssig blieb er im sicheren Abstand vor ihr stehen und wog den kleinen Gegenstand in seiner Hand ab, ganz so als müsste er noch mit sich um eine Entscheidung ringen. „Es mag dir vielleicht etwas überstürzt erscheinen …“, begann er und kam näher. Henry hielt den Ring in die Höhe damit sie ihn sehen konnte.
„Das ist der Ring meiner Mutter. Sie hat ihn mir, für den Fall, dass ich der Frau meines Lebens eines Tages begegne, gegeben!“ Tief holte er Luft. Mina konnte sehen, wie nervös er war. Ihm fiel es schwer über seine Gefühle zu sprechen. „Für mich bist du diese Frau und es würde mich glücklich machen, wenn du ihn tragen würdest!“ Langsam streifte er ihr ihn über den Ringfinger und er passte ihr wie für sie gemacht. Nachdenklich spielte sie damit und betrachtete ihn an ihrer Hand. „Henry Jekyll bittest du mich deine Frau zu werden?“, fragte sie streng, ohne ihm dabei zu zeigen was sie dachte.
„Madam, ich …“ Der Mut schien ihn zu verlassen und so beschloss Mina ihn genug geneckt zu haben. „Mein liebster Henry ich liebe dich und würde gerne an deiner Seite bleiben!“ Mina schlang die Arme um seinen Hals und suchte seine Lippen. Sie küsste ihn lange und ausgiebig. Draußen fielen immer noch Schneeflocken vom Himmel und verpassten London eine dicke flauschige Decke.