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Raiders Of The Lost Ark

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Humor / P12 / Gen
Chloe Frazer Elena Fisher Nathan Drake Victor Sullivan
12.12.2011
05.03.2012
44
117.006
2
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Dieses Kapitel
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12.12.2011 1.642
 
Die Vergangenheit im Jahre 1982

Tief unten im Atlantischen Ozean tauchten zwei Hobbytaucher nach den untergegangenen Überresten von Atlantis. Nach den Silhouetten waren es eine Frau und ein Mann. Könnte wohl ein Pärchen sein.

Vor Jahrzehnten war die Stadt unter dem Meeresspiegel versunken. Dennoch war der Anblick wunderschön. Die algenübersäten Steinskulpturen. Die sich vom azurblauen Wasser hin und her wiegenden Algen. Die kleinen Fische, die durch die Korallenriffe schwammen. Die Sonnenstrahlen, die durch die Wasseroberfläche brachen. Da würde man am liebsten hier bleiben. Leider ging das nicht.

In der Mitte war ein Brunnen zu sehen und die beiden Taucher schwammen dorthin. Bei der Betrachtung des Brunnens bemerkten die beiden, dass ein Tunnel hinab führte. Wahrscheinlich in so eine Höhle, oder etwas in der Richtung. Der Mann aktivierte seine Taschenlampe und durchleuchtete den sehr engen Tunnel. Mit einem Nicken bestätigte er, dass alles in Ordnung sei. Seine Partnerin schwamm als erstes hinein. Dann er.

Nach einer Weile schimmerte etwas Helles an der Oberfläche und sie schwammen hoch.
Nach dem die beiden an der Wasseroberfläche waren sehen sie, dass es eine Lichtquelle war.
Der Mann schwamm zur Steinkante. Er hielt sich mit beiden Händen an der Kante fest und zog sich hoch. Danach ging er die Hocke und half seiner Partnerin hoch, die sich hochziehen wollte.

   „Danke.“, bedankte sie sich bei ihm.

Beide legten sich ihre Taucherausrüstung ab.
Danach atmete die Frau erleichtert auf und schaute sich in der Höhle um.

   „Sieh dir das an, Francis.“, sagte sie begeistert. Die Stimme hallte von den Steinwänden wider. „Was für ein Anblick.“

An den Höhlenwänden glitzerten vereinzelte Diamanten und das Wasser wurde reflektiert. An den Steinwänden brennen Fackeln. Das erklärte das Licht, was die beiden unterwasser gesehen hatten. Dadurch bekommt die Unterwasserhöhle was Mystisches.

   „Hat sich doch gelohnt. Oder etwa nicht?“, meinte er gelassen.

Offenbar war er auch von diesem Anblick begeistert, oder er war immer so.
Ihre erste Begegnung war in Miami vor zwei Jahren. Als er auf einem Tauchausflug war. Der erste Blick auf sie traf ihn wie ein Blitz. Es war wie die Liebe auf den ersten Blick und wusste daher sofort, dass sie seine Frau des Lebens war.

Dass sie fünf Jahre jünger war störte ihm gar nicht. Die beiden hatten sich auf Anhieb gut verstanden. So als wären sie Seelenverwandte.

Wie jetzt war sie damals schon dieses Vollblut-Weib. Ihre tiefgrünen Augen und ihre Brünette Mähne hatten es Francis angetan. Von vielen Männern war sie heiß begehrt. Und gerade er hatte sie gekriegt. Was für ein Glückstag. Er war sogar so glücklich darüber, dass er den Hochzeitstag in seiner Schulter eintätowiert hatte. Dass ihre Ehe scheitern würde bezweifelte er. Dafür hatten sie zu viele Gemeinsamkeiten. Und gerade er war es, der sie aus ihrer schlimmen Phase herausgeholt hatte. Und das war vor zwei Jahren auf Miami gewesen.

Gale wuchs in den Bronx auf. Um sich die Familie zu finanzieren ging sie damals auf dem Strich. Von ihrem Vater hatte sie keinen Kontakt gehabt. Bestimmt weil er einer ihrer Freier war. Als Gale vierzehn war wurde ihrer Mutter das Sorgerecht entzogen und wuchs dann bei ihrer Tante auf. Mit achtzehn zog sie dann aus und stand auf ihren eigenen Beinen.

Um sich ihr Lebenstraum zu erfüllen ging sie jobben. Schon ihr ganzes Leben wollte sie Taucherin werden. Aber auch nur um aus ihren tristen Leben heraus zu kommen. Sie fing die Ausbildung erst mit zweiundzwanzig an. Während die meisten in dem Alter alles hinter sich hatten, hatte sie alles noch vor sich gehabt.

Als sie die Ausbildung abgeschlossen hatte, wollte sie das Bestehen mit ihren Freundinnen feiern und war mit ihnen nach Florida geflogen. Eigentlich wollte sie ja nicht tauchen, aber ihr Hobby ging mit ihr durch. Und bei einem dieser Taucherausflüge hatte sie Francis kennengelernt. Wie er war sie auch sofort in ihm verschossen. Wahrscheinlich auch nur weil die beiden ein gemeinsames Hobby haben und weil wegen dem Alter sehr viel reifer war, als die anderen Männer, die Gale bisher kennengelernt hatte.

Um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen hatte sie bei der Hochzeit den Nachnamen von Francis angenommen. Seit der Hochzeit heißt sie nicht mehr Gale Turner, sondern Gale Drake.

Francis lebte im Gegensatz zu ihr im Saus und Braust. Aufgewachsen war er in Los Angeles. Seine Eltern waren stinkreich. Ihr Vermögen ging ins sechsstellige. Francis bekam alles, was er wollte. Seine Eltern waren Schauspieler gewesen. Kein Wunder hatten sie dann Kohle ohne Ende gehabt. Als Francis sieben war, wurden sie nach einem Besuch ins Theater erschossen und sein Großvater hatte ihn adoptiert.

Seinen Abenteuertrip hatte er durch ihn bekommen. Er war so angetan von den Geschichten, die ihm sein Großvater von seinen Reisen erzählt hatte. Seine ersten Erfahrungen mit Abenteuern hatte er schon in seine Kindheit gehabt. Schon damals ist er in Höhlen gekrochen, oder ging nachts in dem Wald hinein und kletterte an jedem Baum hoch. Und gerade das Tauchen gab ihm den Kick. Vor allem seit er Gale kennengelernt hatte.

Francis ging zu einer Wand und betrachtete sich die Diamanten, die in jeder Farbe funkelten. Er griff zu seinem Messer und stocherte in der Wand herum, um den Diamanten zu lockern. Wie auf einmal fiel er raus und Francis fing ihn mit der linken Hand auf.

Er verstaute das Messer wieder in die Scheide und betrachtete den Diamanten genauer. Francis hielt den Stein gegen das Licht. Das rot erstrahlte noch heller als vorhin schon.

   „Wow.“, sagte er begeistert.

Nach der Betrachtung verstaute er den Diamanten in seine Hüfttasche. Wenigstens ein Andenken von diesem Tauchgang was sie hatten. Die beiden hatten schon zig Schiffwracke und Höhlen abgetaucht, aber diese Höhle stellte alles in den Schatten.

Gale stand währenddessen vor einem Durchgang. Sie nahm ihre Taschenlampe in die Hand und durchleuchtete ihn. Von der Decke tropften vereinzelte Tropfen herunter und auf dem Boden bildeten sich Pfützen. Ein salziger Geruch lag in der Luft. Wahrscheinlich vom Wasser. Oder die Wände hatten einen sehr hohen Salzgehalt.

Im Taschenlampenstrahl huschte plötzlich eine schwarze Gestalt umher.
Ihr Atem stockte bei dem Anblick und ihr Herz übersprang einen Takt.

   „Francis.“, sagte sie.
Er drehte sich zu ihr um und ging. Er blieb neben ihr stehen.
   „Was ist?“, fragte er ihr und blickte in den Tunnel.
   „Da war was.“, antwortete sie ihm.
   „Es immer wieder dasselbe mit euch Frauen.“

Darauf sagte sie nichts. Stattdessen boxte sie ihn in die Schulter. Francis drehte sich zu ihr um.

   „Du bleibst hier.“, sagte er. „Mir wird schon nichts passieren. Ich verspreche es.“ Danach küsste er sie auf dem Mund.

Nach dem Kuss nahm er ebenfalls seine Taschenlampe in die Hand und ging in dem Tunnel.
Noch ahnte sie nicht, dass das ihr letzter Kuss war.

Francis durchleuchtete den Tunnel und achtete auf jede Bewegung und auf jedes geräusch. Was gar nicht so einfach war. Denn die Höhle war so verwinkelt gewesen, dass jedes Geräusch von den Wänden widerhallte und weiß Gott woher kam.

Als er verdächtige Einkerbungen in den Wänden sah griff er zu Pistole. Vorsichtig ging er weiter. Als er vorhin bei Gale war, hatte er noch ein gutes Gefühl bei der Sache gehabt. Jetzt allerdings nicht mehr.

Ganz egal was mit uns passieren wird, Nate wird’s gut gehen, dachte er.

Mit der Pistole im Anschlag ging Francis weiter. Er schwenkte die Taschenlampe hin und her. Vor ihm war eine Spalte. Er drückte sich mit dem Rücken gegen die nasse Wand und zwängte sich durch den Spalt. Mit seiner schmalen Statur hatte er kein Problem. Wenn er paar Kilos mehr auf dem Rippen hätte, hätte er ein allerdings  ein Problem gehabt.

Nach dem er sich durch den Spalt gezwungen hatte, erreichte er einen weiteren Tunnel. Francis schwenkte den Taschenlampenstrahl erneut hin und her. Die Einkerbungen häuften sich in diesem Tunnel. Jetzt verstand er auch ihre Angst.

Wir zwei sind hier nicht alleine, dachte er düster.

Ganz egal was in dieser Höhle war, es hatte den Untergang Atlantis geführt. Darüber konnte man allerdings nur spekulieren. Es muss tausende Menschen auf dem Gewissen haben. Francis wünschte sich, dass sie nicht zu ihnen gehören werden. Leider hatte er sich dabei geirrt.

Das einzige was Gale in der Stille war nahm sind die heruntergefallenen Wassertropfen. Sie bückte sich und nahm einen Kieselstein in die Hand. Als sie ihn gerade schmeißen wollte hörte sie einen Schrei, der nur von Francis kommen konnte. Kurz darauf hörte sie Schüsse.

   „Francis!“, schrie sie.

Wie im Reflex ließ sie den Stein zu Boden fallen und lief in dem Tunnel rein. Im Gegensatz zu ihm musste sie sich durch den Spalt quetschen. Und das war nur wegen ihrer Oberweite. Kaum hatte sie den nächsten Tunnel erreicht blieb sie mitten in der Bewegung stehen.

Ihr stockte wieder der Atem. Sie hatte den Taschenlampenstrahl gesenkt und hatte die Blutspur entdeckt. Sie schluckte hart. Mit erhobenem Lichtstrahl ging sie weiter.

Nach ein paar Metern sah sie Francis an einer Wand. Er lag auf der Seite und hatte eine Hand auf seinem Bauch gedrückt. Zwischen den Fingern sickerte das Blut. Sie ging neben ihm in die Hocke.

   „Oh mein Gott, Francis. Was ist passiert?“

Er spuckte Blut und sie schluckte wieder hart.

   „Halte bitte durch.“, bat sie ihm.
   „Du muss aufpassen, Gale.“
   „Sag schon was passiert war.“
Er spuckte wieder Blut. „Wir sind hier unten nicht alleine.“
   „Wie meinst du das?“

Von den Wänden hallte ein hundeähnliches Knurren wider. Wie im Reflex drehte sich Gale um.
Aber dort war nichts zu sehen.

Sie wandte sich wieder ihrem Mann zu. Sein Kopf hatte sich auf dem feuchten Boden gesenkt und die Augen waren geschlossen. Gale drückte zwei Finger an seinem Hals, um den Puls zu fühlen. Sie fühlte nichts mehr. Francis Drake starb nehmen ihr.

Als sie gerade um ihn weinen wollte, hallte wieder dieses Knurren wider. Diesmal kam es direkt über ihr. Sie hob den Kopf und sah nur blutrote Augen. Wie aus dem Nichts sprang die Kreatur auf Gale zu.
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