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The Winner takes it all

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / Gen
12.11.2011
18.12.2011
14
45.424
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12.11.2011 1.983
 
Sie konnte es immer noch nicht so richtig glauben. Sie hatte es wirklich geschafft. Sie war die Nummer 1. Die Mannschaft feierte den Sieg bei der Weltmeisterschaft gemeinsam mit der Herrennationalmannschaft in einer Bar in der Nähe des Stadtparks von Sofia. Yushima kam zu ihr und fragte: „Was ist denn los? Du bist die Nummer Eins, du hast es geschafft deinen Traum zu verwirklichen  und jetzt sitzt du hier und siehst dabei gar nicht glücklich aus.“ „Ach, ich kann das alles noch gar nicht so recht glauben. Und außerdem frage ich mich, was nun so alles kommen wird.“ „Mach dir doch darüber noch keine Gedanken. Genieß einfach den Abend, denn das hast du dir verdient. Über alles andere kannst du auch noch nachdenken, wenn wir wieder zurück in Japan sind. Nun komm schon, lass uns feiern.“ „Ich feier aber nicht gerne. Ich möchte lieber allein sein.“ „Zum allein sein hast du noch genug Zeit. Jetzt hab dich nicht so.“ „Aber…“ „Kein Aber, jetzt wird gefeiert und damit ist diese Diskussion beendet.“ Diese Worte machten Sie wütend und Sie verließ die Feier mit den Worten: „Dann viel Spaß. Ich gehe jetzt.“ Kaori, die die beiden beobachtet hatte kam zu Yushima und fragte was los war. „Das kann ich dir auch nicht sagen. Sie hat anscheinend keine Lust zu feiern.“ „Vielleicht hat es ja was mit damals zu tun…“ Kaori hatte damals mitbekommen, wie damals dieses kleine Mädchen während einem Meisterschaftsspiel aufs Feld gelaufen und hat Mila von dem Unfall erzählt hatte. Seitdem hatte Mila sich verändert. Auch wenn Kaori nicht genau wusste, was der Grund für diese Verhaltensänderung war. Und sie wollte Yushima nichts davon erzählen, denn Sie fand es besser, wenn er das von Ihr selbst hören würde. „Was meinst du damit?“, wollte er wissen. „Das fragst du sie am besten selbst. Du weißt doch, dass Sie nicht gerne über sich spricht.“ „Ja, das weiß ich. Allerdings wüsste ich gerne mehr über sie.“ „Warum? Könnte es vielleicht so sein, dass du dich ein wenig in sie verguckt hast?“ „Wovon sprichst du?“ „Na, so wie du sie ansiehst und nun noch dein Interesse an ihrer Vergangenheit, da kommt man schnell auf die Idee, dass du mehr für Sie empfindest.“ „Das geht dich gar nichts an.“ „Warum denn plötzlich so gereizt?“ „Entschuldige, ich weiß im Moment selbst nicht genau, was mit mir los ist. Ich gehe mal nach ihr schauen.“ „Ja, mach das und vielleicht kannst du sie ja doch noch überreden den Abend mit uns gemeinsam zu verbringen.“ „Mal sehen…“ Auch er verließ nun die Feier und machte sich auf die Suche nach Ihr. ‚Ich möchte zu gern wissen, was mit ihr los ist. So habe ich sie noch nie erlebt. Dass sie launisch sein kann, das habe ich ja bereits gemerkt, aber so wie gerade habe ich sie noch nie erlebt. Hoffentlich ist es nichts Ernstes. Dieses Verhalten passt gar nicht zu ihr…‘ Noch ganz in seinen Gedanken versunken spazierte er in den Park von Sofia und fand Sie auf einer Bank sitzen. „Hey, darf ich dir Gesellschaft leisten?“ „Was machst du denn hier? Ich hatte dir doch bereits gesagt, dass ich gerne allein sein möchte.“ Er schaute sie an und erkannte, dass sie geweint haben musste. „Was ist denn los? Warum hast du geweint?“ „Das geht dich nichts an. Es ist allein meine Sache.“ „Aber ich möchte es gerne wissen. …“ „Warum?“ „Ich mache mir Sorgen um dich, wenn du so still bist und allein sein willst.“ „Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“ Sicher kannst du das. Aber ich kann nicht behaupten, dass mir das gefällt. Ich möchte gerne den Grund wissen, warum du geweint hast und für dich da sein, falls du jemanden zum Reden brauchst. Hör mal, niemand kann alles in sich hinein fressen. Das macht einen kaputt und das kann ich nicht zulassen. Also, was ist der Grund für deine schlechte Stimmung?“ „Ich habe mich an etwas aus meiner Vergangenheit erinnert und das ist der Grund, warum mir nicht nach Feiern zu Mute ist.“ „Das muss ja etwas Schlimmes gewesen sein, wenn du dir dadurch die Feierlaune verderben lässt.“ „Ich weiß nicht, ob ich dir das Erzählen soll.“ „Hey, du kannst mir alles sagen und mir vertrauen. Ich werde es niemanden sagen.“ „Es ist schwer jemandem zu vertrauen, der einen bereits einmal enttäuscht hat.“ „Du meinst damals im Trainingslager…“ „Ja, genau das meine ich. Ich konnte es damals einfach nicht glauben, dass du unseren Gegner trainierst und wolltest, dass wir uns nicht mehr treffen. Das hat verdammt weh getan.“ „Was meinst du damit?“ „Kannst du dir das denn nicht denken? Ich war total am Ende. Das Vertruaen, was ich zu dir bis dahin gewonnen hatte ist plötzlich zusammen gebrochen. Ich habe angefangen an mir selbst zu zweifeln. Einzig und allein der Sport und die Aussicht darauf dir beweisen zu können was ich zu leisten im Stande bin, hat mich nicht zusammenbrechen lassen. Also, bitte lass mich allein.“ Er verstand sie nicht und ließ nicht locker. „Aber das ist doch nicht der Grund, warum du jetzt allein sein möchtest.“ „Nein, der Grund dafür geht noch weiter zurück… Wir kannten uns damals noch nicht.“ „Möchtest du mir nicht erzählen, was dich bedrückt? Vielleicht fühlst du dich dann besser.“ „Ich weiß nicht, ich habe bisher noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Selbst Midori, die mich besser kennt als sonst jemand, weiß nichts davon.“ Er blickte ihr liebevoll in die Augen und hoffte sie so zum weiterreden zu bringen. Sie erwiderte seinen Blick und in Ihr kamen all die bisher verdrängten Gefühle wieder hoch. ‚Wie macht er das bloß? Er schaut mich nur kurz an und ich habe das Gefühl, dass ich ihm alles sagen kann und dass er mich versteht. So war es auch damals in den Bergen von Nara. Er hat mich nur kurz angeschaut und ich hatte das Gefühl, ich kann ihm alles sagen und ihm vertrauen…‘  „Also gut, du lässt mich ja eh nicht in Ruhe. Ich hatte damals einen guten Freund. Er hieß Tsutomu. Er war meine erste große Liebe. Er hatte einen Unfall, den er nicht überlebt hat. Ich habe lange gebraucht darüber hinweg zu kommen. Ich dachte eigentlich, ich bin endlich darüber hinweg. Ich meine, dass er nicht mehr da ist, aber heute ist alles wieder da. Wie ich damals zu spät ins Krankenhaus kam und es nicht mehr rechtzeitig geschafft habe mich von ihm zu verabschieden und dass ich selbst daran Schuld bin….“ Wieder fing sie an zu weinen und Yushima griff instinktiv ihre Hand und strich mit seinen Fingern darüber um sie zu ermutigen weiter zu sprechen. Vorsichtig fragte er, weshalb sie Schuld an dem Unfall sei. Schluchzend antwortete sie: „Er wollte damals zu einem unserer Meisterschaftsspiele kommen und hat sich deswegen beeilt. Er hatte die Kontrolle über seinen Wagen verloren und der Unfall war nicht mehr zu vermeiden. Währen dem letzten Satz kam eine gemeinsame Bekannte von uns einfach so auf das Feld gelaufen und hatte mir vom Umfall erzählt…“ Sie hielt kurz inne, da sie bei der Erinnerung an diesen Moment das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, fuhr sie fort. Yushima hielt die ganze Zeit über ihre Hand und streichelte mit der anderen ihre Wange. „Die anderen wollten, dass ich sofort ins Krankenhaus fahre, aber ich wollte erst das Spiel beenden. Ich hatte damals das Gefühl, dass ich ihm das Schuldig war… Als das Spiel dann endlich vorüber war, machte ich mich direkt auf den Weg. Aber ich kam zu spät. Seine Eltern sagten mir, dass er kurz vor meinem Eintreffen gestorben ist. In mir brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Ich war wochenlang nicht in der Lage mit jemandem zu reden und habe mich komplett zurück gezogen. Auch dass Volleyball spielen habe ich aufgegeben. Einmal, als der Schmerz zu groß wurde, hatte ich  sogar daran gedacht, ihm einfach zu folgen. Mein Leben hatte seinen Sinn verloren. Von seiner Mutter habe ich zu dieser Zeit sein Tagebuch erhalten und dadurch habe ich erfahren, dass er mich auch geliebt hat. Wir hatten noch nie zuvor über unsere Gefühle gesprochen… Aber er hat geschrieben, dass er es mir erst sagen wollte, wenn ich es geschafft habe die Nummer Eins zu sein. Und heute ist dieser Moment da und mit ihm auch die Erinnerung.“ „Das tut mir leid. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich dich vorhin nicht so gedrängt zu feiern. Ich kann dich ja so gut verstehen. Ich habe vor einigen Jahren meine kleine Schwester verloren. Und ich habe bis heute damit zu kämpfen…“ Er strich ihr vorsichtig über die Wangen um die Tränen aus ihrem Gesicht zu wischen. Er hatte Angst davor, dass sie es nicht zulassen würde. Sie schloss ihre Augen und genoss seine sanfte Berührung. Sie fühlte sich tatsächlich erleichtert, weil sie ihre trüben Gedanken jemandem mitgeteilt hatte und gleichzeitig spürte sie bei seiner Berührung ein Kribbeln im Bauch, welches sie bisher nur in Tsutomus Nähe gefühlt hatte. Als ihre Tränen getrocknet waren, schaute er ihr noch einmal in die Augen und löste seine Hand von Ihrer Wange. „Möchtest du noch ein wenig spazieren gehen? Ich denke, dass könnte uns jetzt gut tun.“ Sie schaute ihn an und nahm die Einladung zu einem Spaziergang an. Als sie ihren Weg durch den Park fortsetzten, wurde es setzte bereits die Dämmerung ein und der Wind frischte auf. Da sie keine Jacke dabei hatte fing sie an zu frösteln. Er bemerkte das und bot ihr seine Jacke an, welche er beim Verlassen der Feier mitgenommen hatte. Er legte ihr die Jacke um die Schultern und seine Hände verweilten kurz auf ihren Schultern. ‚Sie ist wirklich wunderschön und im Moment wirkt sie so zerbrechlich. Ich möchte sie nie mehr gehen lassen und einfach nur für sie da sein‘, dachte er in diesem Moment. Sie drehte sich zu ihm um und schaute ihm in die Augen. „Es ist gleich dunkel und wenn du ohne Jacke herum läufst, dann wirst du dich noch
erkälten.“ „So lange du nicht krank wirst ist mir das egal. Du bist mir sehr wichtig geworden und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert und sei es auch nur eine harmlose Erkältung.“ Er nahm seine Hände von Ihren Schultern und erwiderte Ihren Blick. In diesem Moment, als beide so voreinander standen und sich still in die Augen schauten wusste Yushima, dass er sich unsterblich in Mila verliebt hatte. Er wusste aber nicht, wie Sie für ihn fühlte und wie er damit umgehen sollte, vor allem, nachdem was er gerade von ihr erfahren hatte. Dennoch nahm er all seinen Mut zusammen und näherte sich Ihrem Gesicht um Sie zu küssen. ‚Jetzt werde ich gleich wissen, ob sie etwas für mich empfindet oder ob meine Hoffnung umsonst ist‘. Er schloss seine Augen und berührte ganz leicht Ihre Lippen. Auch Mila schloss Ihre Augen und erwiderte seinen vorsichtigen Kuss. ‚Ich kann nicht glauben, dass er mich wirklich küsst. Ich habe zwar schon irgendwie gehofft, dass es einmal geschieht, aber daran geglaubt habe ich nicht. Kann es sein, dass er wirklich etwas für mich empfindet? Oder tut er das jetzt nur aus Mitleid…‘ Er konnte sein Glück kaum fassen, er küsste die Frau, die er liebte und Sie ließ es zu. Ihre Lippen lösten sich wieder und beide schauten sich in die Augen. „Ich… ich weiß nicht, was mit mir los ist…“, sagte er und kam sich wie ein kleines Kind vor, dass etwas angestellt hatte und dem Ärger drohte. Aber Mila hatte nicht vor Ihm Vorhaltungen zu machen. Im Gegenteil, sie wollte in diesem Moment einfach nur bei ihm sein und seine Nähe genießen. „Ich weiß was du meinst. Mir geht es genauso.“ Schüchtern legte er einen Arm um Ihre Schultern und sie setzten Ihren Weg durch den Park fort. Beide waren tief in Gedanken versunken und genossen den Abend zu zweit.
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