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Nur eine Nacht ... doch nicht!

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / Gen
25.10.2011
13.03.2012
24
34.990
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25.10.2011 1.551
 
Da wieder einer dieser Momente: wir sahen uns einfach nur an und verloren uns in den Augen des anderen. Ich musste schlucken. Ich hätte weinen können. Was tat ich hier? Es war falsch und das wusste ich. Er hatte noch eine Zukunft und ich kein Recht ihm diese kaputt zu machen. Ich hingegen hatte keine Zukunft und vor allem keine Hoffnung mehr. Egal was alle sagten, ich musste mich damit abfinden. Es zu vertuschen macht es nicht besser. Ich musste mich zwingen nicht zu weinen, dass konnte ich auch nicht verstecken. Logan sah mich besorgt an. „OMG was ist los?, Julia, was hast du denn? Nein, nein nicht weinen!“ ich nehme an ihr kennt das, wenn jemand so mit einem redet muss man dann direkt noch mehr weinen, aber ihn traf ja keine Schuld, ich war ja schließlich diejenige, die das alle zugelassen hat!, das war falsch. Ich fing natürlich an zu weinen und als er mich in den Arm nehmen wollte rannte ich raus, auf den Balkon. O Gott was tat ich da? Ich war ihm wohl eine Erklärung schuldig. Ich drehte mich um und wollte rein renne um ihn zu suchen als ich gegen jemanden stieß. Ich blickte hoch und es war Daniel. Er hatte offenbar ziemlich viel getrunken. Er stank aus dem Mund konnte sich kaum halten und es fiel mir schwer ihn zu verstehen. „Na?.. ist dein kleiner Loverboy weg?“ Er nahm mich in den Arm und drückte sich an sich. Ich versuchte mich zu befreien, aber er hielt mich noch fester. „Daniel, lass mich los du tust mir weh!“ - „Süße, du musst dich mal entspannen, komm ich zeig dir was dir fehlt.“ Er zog mit der einen Hand mein Gesicht näher an seines. Ich konnte mich kaum wehren, er war viel stärker. „Lass mich, NEIN! Lass mich ich will nicht.“ Er versuchte mich zu küssen. Mir kamen die Tränen und ich hatte Angst. Ich erkannte ihn gar nicht wieder und hier oben war niemand der uns sehen konnte. Bei einem erneuten Versuch von mir mich zu befreien, schaffte ich es nur dass wir beide zu Boden stürzten. Er lag neben mir und ich versuchte mich von ihm weg zu drücken in der Zeit in der er noch ein wenig benommen war, wegen des Sturzes. Doch ich war nicht schnell genug und er packte mich wieder. Ich schrie um Hilfe, ich weinte und zitterte vor Angst. Daniel fing an meinen Hals zu küssen. Doch da ging die Tür zur Disco auf und Musik drang her raus.
Jemand zog Daniel von mir runter und schlug ihn, Daniel ging zu Boden und blieb liegen. Ich starrte ihn entsetzt und geschockt an. Ich konnte gar nicht glauben was gerade passiert war. Schließlich blickte ich hoch zu meinem Retter der mir auch schon seine Hand hin hielt. Es war Logan, Weiß vor Schock. Nach dem er mir hoch geholfen hatte ging er sich mit der Hand durch die Haare. Er sah so aus wie ich mich fühlte: einfach nur schockiert über das was da gerade passiert ist und was er da gerade getan hat. Ich fing an zu zittern und drohte umzukippen. Logan nahm mich in den Arm und ging mit mir rein, da setzte er mich auf eine der Sessel und ging weg. Ich war zu erschöpft um ihn zu fragen wo er hin ging. Als ich gerade dachte er würde nicht mehr wiederkommen, kam er mit einem Security Typen und zeigte ihm anscheinend Daniel. Dieser ging nach draußen. Logan kam zu mir und erklärte mir das sie Daniel raus schmeißen würden und ich sollte entscheiden ob sie auch die Polizei rufen sollen. Ich musste nicht allzu lange überlegen und schüttelte den Kopf. Logan hob die Augenbrauen. Ich sagte das Daniel sonst nie so wäre, ich kenne ihn schön etwas länger und er war einfach frustriert und hatte zu viel getrunken. Logane meinte, dass das kein Grund wäre. Ich sah ihn an, wollte ihm sagen dass ich nicht sein ganzes Leben zerstören wollte, da mein Leben schon zerstört ist. Aber ich konnte nicht, konnte ihm nicht sagen was mit mir war, dass er mich wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Ich sah diese unglaublich blauen Augen und wollte sie nicht verletzt, besorgt geschweige denn traurig sehen. Wollte das Strahlen in seinen  Augen nicht zerstören. Ich musste weinen, bei dem Gedanken dass ich diese Augen wahrscheinlich nie wieder sehen würde. „O nein Julia, alles wird gut, er wird dir nichts mehr tun.“ Das machte mich noch trauriger, es ihm nicht sagen zu können war eine Quälerei, aber er sollte lieber sauer auf mich sein als sein Leben für mich schon längst aufgegebene zu zerstören. Nein. Das durfte nicht passieren, er durfte mich einfach nicht bis in alle Ewigkeit vermissen. Ich stand auf und löste mich ziemlich grob aus seiner Umarmung. Ich versuchte ihn mit kalten Augen anzusehen, es fiel mir schwer nicht wieder los zu weinen. Er sah mich verdutzt an, kein Wunder wie sollte er sich das auch erklären können. „Ich … ich … ich muss gehen!“ stammelte ich. „Warum?“, fragte Logan. Als ich nicht antwortete fügte er hinzu: „ Warte ich begleite dich.“ Ich wollte eigentlich wieder sprechen aber ich war noch immer nicht sicher auf den Beinen und es war keiner den ich kannte zu sehen. Er begleitete mich, oder besser gesagt stütze mich nach unten. Dort half er mir mich auf einen Stuhl zu setzten und ging meine Freunde zu suchen. Ich saß da wie ein Häufchen Elend und konnte nicht fassen was ich gleich tun musste. Als er mit Mario, Nina und Laura ankam wusste ich was zu tun war. Ich schluckte und fragte sie ob es ok wäre wenn wir gehen würden. „Natürlich gehen wir, keine Frage, nach dem was passiert ist.“ ich war nicht sauer das Logan es ihnen gesagt hatte, ich war eigentlich ganz froh darüber, ich hätte es nicht geschafft, noch nicht. Ich sah Logan an, und ich konnte nicht anders, ich musste einfach wissen wie es sich anfühlen würde. Es war falsch und genau das was ich auf keinen Fall tun wollte, aber ich konnte nicht wieder stehen.  Ich ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn, es war unglaublich wie ein riesiges Feuerwerk. Meine Beine drohten weg zu knicken und mein ganzer Körper kribbele so dass es beinahe weh tat. Wir lösten uns und er sah mich an, er lächelte und küsste mich zurück, er legte ein einen Arm um meine Hüfte und seine andere Hand streifte über mein Gesicht. Ich drückte ihn weg, es war das letzte mal das ich ihn sehen würde, ich sah mir sein Gesicht ganz genau an, ich lächelte unter Tränen. „Leb wohl!“ ich drehte mich um und wollte gehen als er meine Hand fest hielt. „So willst du mich einfach stehen lassen? Wie soll ich dich denn so wieder sehen?“ er lächelte , dachte wohl ich hätte das verschlafen. Mein Blick wurde noch trauriger, so war es auch für mich nicht gerade einfacher: „.. gar nicht..!“ - „WAS? Das kannst du mir nicht antun, und was sollte das dann gerade.“  Ich konnte nicht mehr ich rannte einfach raus. Laura und Nina waren direkt hinter mir. Doch Mario war nicht dabei, wir warteten draußen auf ihn. In meine Kopf flogen die Gedanken wild durcheinander, ich wollte weg, am liebsten wäre ich einfach los gerannt, ich wollte nicht sehen bleiben. Schließlich kam Mario raus und wir stiegen in ein Taxi ein und fuhren los. Wir schwiegen alle, keiner fragte wieso er erst so spät raus kam, wir schwiegen nur. Nach einer Weile brach Mario das Schweigen und sagte: „Ich hab ihm gesagt das ich dass nicht erklären könnte dass wenn er wollte mir aber seine Nummer geben sollte.“ - „WAS? Mario du weißt ganz genau dass-“ „Ich weiß, ich hatte nicht vor sie dir zu geben, aber ich finde wenn du es schaffst sollte er es erfahren!“ Ich sah ihn an und wusste das er Recht hatte. Er hatte mich noch nicht aufgegeben. Das hab nur ich. Sogar die Ärzte sagten dass ich noch eine Chance hatte. Und wenn das stimmen sollte, dachte die letzte noch hoffnungsvolle Teil in mir, dann muss ich diesen Jungen unbedingt wieder sehen. Das Taxi fuhr mich hoher Geschwindigkeit auf die Autobahn. „Meine Eltern sind nicht da, könnt ihr vielleicht bei mir schlafen, ich will nicht alleine sein, nicht heute Nacht!“ Sie lächelten und nickten.  Als wir bei mir angekommen sind machten wir uns ein Betten Lager in unserem Wohnzimmer und redeten, machten uns eine Pizza und redeten weiter. Es tat gut. Seit ich von meiner Lage wusste, konnte ich nicht mehr so richtig mit ihnen reden, aber heute Nacht, nach dem was passiert war, schien es als habe sich eine Blockade gelöst. Ich wusste nicht wann aber irgendwann tauchten auch Gina und Conni auf, ich nahm an das Mario sie angerufen hat.
Ich hatte Darm-Krebs. Ich sollte zwei Tage später operiert werden und dann mit der Chemotherapie anfangen!

Tut mir leid dass das jetzt ein wenig deprimierend ist! Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende und um ehrlich zu sein in meinem Leben und dem Leben der Leute um mich herum ist es im Moment so und ich bin ein Wasser Mensch und kann die Stimmung der Umgebung nicht abstreichen oder verdrängen.

Noch Fragen:
Wie stellt ihr euch Julia vor?
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