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Mark Brandis Junior: Eine alte Schuld

Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
John Harris Mark Brandis Mark Brandis Junior Ruth O´Hara
07.10.2011
22.03.2012
9
19.528
 
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07.10.2011 2.813
 
Kapitel 2:     Die neue Mission

Es war ein wirklich zwiespältiges Gefühl, als ich das Büro von Commander Keleos verließ. Die Pilgrim 2000, die Omegron II, das alles konnte ich noch gar nicht wirklich begreifen. Und ich hatte dem Commander nichts vorgeschwindelt. Ich hasste Ratten. Als kleines Kind, allein auf Rettung wartend, die Mutter tot, hatte ich mit diesen Tieren zu tun. Als hätte ich nicht Angst genug gehabt, tauchte auch noch eine Handvoll von diesen haarigen Ungeheuern auf. Sie hatten mich fast erreicht, als die Rettung in Form eines rothaarigen Engels kam. Sie rettete mich vor dem Hunger, aber vor allem vor diesen angsteinflößenden Tieren. Seit dieser Zeit konnte ich keine Ratte sehen, ohne dass sich so etwas wie Panik in mir breit machte. Vater wusste das, warum also wollte er mich bei dieser Mission dabei haben. Sein Bericht war schrecklich genug gewesen. Ich hatte nächtelang die schlimmsten Albträume gehabt. Oder war es gar nicht seine Idee gewesen, war es nur Zufall? Das konnte und wollte ich nicht glauben.

Nichtsdestotrotz hatte ein ganz anderes Gefühl die meiste Zeit Oberhand. Ich, Mark Brandis junior, war mit nicht einmal 21 Jahren zum Captain befördert worden. Wenn das keine steile Karriere war. Ich hoffte nur, dass nicht auch da ein gewisser Commander seine Finger im Spiel hatte. Doch im Grunde meines Herzens glaubte ich das nicht. Dazu war sein Gerechtigkeitsgefühl zu stark ausgeprägt. Protegieren, das gab es bei ihm nicht. Befördert wurde, wer es verdient hatte. Ausgewählt wurde, wer es verdient hatte, alle anderen hatten bei ihm schlechte Karten. Keine Freundschaft, kein Gefallen, auch keine Verwandtschaft zählte da. Berücksichtigte man dies, konnte es nur darauf hinauslaufen, dass ich es alleine - aus eigener Kraft - geschafft hatte.

*** *** ***

Mein erster Weg führte mich zur Kleiderkammer. Dort ließ ich mir, nachdem ich mein neues Patent vorgelegt hatte, meinen zusätzlichen Streifen auf das Jackett nähen. Der Offizier, der die Kleiderkammer unter sich hatte, sah sehr misstrauisch aus. Ich konnte es ihm nicht verdenken.

Danach machte ich mich auf, in meiner Kammer alles zu verpacken. Unterwegs kam mir Steffen entgegen, den Blick gesenkt sah er mich erst, als wir beinahe zusammenstießen, mal wieder. Doch auch da erkannte er mich zuerst nicht, sein Blick fiel auf die Streifen an meiner Uniform und er salutierte, wie es sich einem höheren Offizier gegenüber gehörte.
„Stehen Sie bequem, Lieutenant.“
Ich grinste ihn an und er sah mich an, wie das achte Weltwunder.
„Mark! Weißt du nicht, welche Strafe darauf steht, sich als Captain auszugeben? Zieh lieber die Uniform wieder aus.“
„Lieutenant, Sie vergreifen sich im Ton!“, wies ich ihn mit strenger Stimme zurecht. Dann aber fing ich an zu lachen.
„Mensch, Mark, willst du sagen...?“
„Meine Urkunde habe ich vor knapp einer halben Stunde bekommen. Willst du sie sehen?“
„Ob ich... natürlich will ich. Los zeig her, äh, Sir!“
„Lass den Quatsch, wir sind doch nicht im Dienst.“
Ich zeigte ihm das Patent und er schnallste mit der Zunge.
„Das dürfte ein neuer Rekord sein.“ Dann verfinsterten sich seine Augen.
„Ich habe auch Neuigkeiten, doch keine guten, fürchte ich.“
„Was ist passiert?“
„Man hat mich versetzt. In knapp zwei Stunden geht mein Hopper, ich habe dich gesucht, um es dir zu erzählen.“
„Versetzt? Wohin?“
„Du wirst es nicht glauben! Zurück auf die Omegron II.“
Mein Jubelschrei war vielleicht verständlich, aber alles andere als einem Offizier würdig.
Steffen sah mich an.
„Wie soll ich das denn verstehen? Bist du froh, mich los zu haben?“
Statt einer Antwort, zeigte ich ihm meine Versetzungsorder.
„Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt. Werde ich dich denn niemals los?“
Das gespielt entsetzte Gesicht verwandelte sich in ein Steffen-Spezial-Grinsen.

*** *** ***

Als wir das Hauptgebäude der VEGA betraten, empfing uns eine andächtige Ruhe. Im Foyer waren nur wenige Personen unterwegs. Die Uniformen allein berechtigten uns zum Hiersein. Keiner schenkte uns Beachtung. Ein flüchtiger Blick war schon das Meiste. Wir wandten uns nach rechts, wo ich in Erinnerung hatte, dass sich da die Namenstafeln mit den dazugehörigen Zimmernummern befanden. Wir fanden die Tafeln, allerdings keinen Hinweis auf das Büro von einem Commander Brandis. Ich sah Steffen an und dieser zuckte nur mit den Schultern.
„Wenn er nur vorübergehend zurück ist und nur für diesen einen Einsatz, hat er vielleicht kein Büro zugewiesen bekommen.“
„Da magst du Recht haben. Komm, wir fragen am Empfangsschalter.“
Steffen folgte mir, als ich den Weg zurück in den Eingangsbereich einschlug.

Hinter dem Tresen saß ein Sergeant im mittleren Alter.
„Sir, kann ich Ihnen helfen?“
„Wir suchen Commander Brandis.“
„Den finden Sie in seinem Büro, Zimmer 819.“
„Auf der Tafel hatte ich ihn nicht gefunden.“
„Das konnten Sie auch nicht, eigentlich gehört das Büro Commander Zimmer. Doch der ist längere Zeit nicht da und da Commander Brandis nur vorübergehend ein Büro braucht... warten Sie, ich lasse Sie hinbringen.“
„Oh, wir finden den Weg schon. Vielen Dank!“
„Wie Sie wünschen, Sir.“
Ohne weiteren Kommentar wandten wir uns um und gingen in Richtung Fahrstühle. Ich drückte den Knopf. Schon nach wenigen Augenblicken zeigte das Schlagen einer Glocke an, dass die Kabine bereit war, uns aufzunehmen.
Der Aufzug hatte eine ähnliche Beschleunigung wie meine Zypro, nur dass man nicht bequem in seinem Sessel saß und man keine Gurte hatte, die einem an seinem Platz hielten. Es vergingen nur wenige Sekunden, da öffnete sich die Kabine auch schon wieder und wir betraten die achte Etage. Direkt vor der Tür wartete ein Mann in der schmucklosen Uniform der Kadetten.
„Isaak!“
„Sir?“ Wie immer schaute Isaak zuerst auf die Streifen, dann erst in das Gesicht.
„Mark? Was ist denn mit dir passiert? Captain?“
Ich schluckte. Wir waren in derselben Klasse gewesen, doch Isaak Stern hatte auf einer unserer Trainingsflüge einen Unfall. Es war nicht seine Schuld gewesen, aber es hatte ihn für lange, sehr lange Zeit ins Krankenrevier gebracht. Dennoch hätte ich nicht gedacht, dass er noch immer Kadett war.
„Erst seit Kurzem. Und du? Ich dachte, du wärst auch schon fertig mit der PA.“
„Na ja, nachdem ich wieder diensttauglich geschrieben wurde, durfte ich zuerst nur leichten Dienst machen. Bis man mich wieder hinter einen Steuerknüppel ließ... aber vergessen wir das, wie ist es dir ergangen?“
„Uns ist es recht gut ergangen. Erkennst du diesen Lieutenant nicht?“
Er sah sich meinen Begleiter genauer an.
„Steffen? Mann, jetzt hätte ich dich wirklich beinahe nicht erkannt.“
Steffen grinste.
„Das macht der Schnauzbart und die Uniform.“
„Ich wusste doch, da stimmt was nicht.“
Auch Isaak grinste.
In kurzen Stichpunkten erzählten Steffen und ich abwechselnd, was wir zwischenzeitlich so getrieben hatten. Der Abschied war ein bisschen wehmütig.
„Dann mal Mast- und Schotbruch ihr zwei. Ich fasse es nicht, dass ich noch immer diesen Sack tragen muss, und ihr... na, noch vier Wochen und dann darf ich auch etwas mehr Respekt erwarten.“
Wir klopften uns gegenseitig auf die Schultern. Ein vorbeikommender Lieutenant sah uns erstaunt an. Salutierte, sagte aber nichts, schließlich hatte ich einen Streifen mehr an meinem Ärmel.
Isaak verschwand schließlich im Aufzug und wir machten uns auf den Weg, das Büro unseres Commanders zu finden.

*** *** ***

Es war ein eher kleines Büro. Wir betraten es, nachdem wir angeklopft hatten und dazu aufgefordert wurden.
Vater saß hinter einem Schreibtisch und hatte einen Stapel Personalakten vor sich. Wie begrüßte man einen Mann, mit dem man unter demselben Dach lebte, der aber dennoch der Vorgesetzte war? Ich entschied mich für die offizielle Variante.
„Captain Brandis und Lieutenant Baggins melden sich wie befohlen.“
Vaters Augenbrauen schossen in die Höhe.
„Soviel ich weiß, lautete der Befehl, sich unverzüglich zu melden.“
Unverwandt sah er uns an und wartete auf eine Erklärung.
„Sir, es tut uns leid, wir trafen noch einen Kameraden, mit dem wir die Akademie besuchten. Daher die Verzögerung.“
„Kadett Stern, nehme ich an.“
Gab es etwas, was er nicht wusste?
„Ja, Sir.“
„Nun, für das eine Mal will ich noch darüber hinweg sehen. Doch ich erwarte, dass Befehle wortgetreu ausgeführt werden, verstehen wir uns?“
„Aye, aye, Sir!“, bestätigten wir unisono.
„Nachdem das geklärt ist, will ich noch auf ein anderes Problem eingehen.“
Er machte eine Kunstpause.
„Unumwunden: Auf dieser Mission bin ich der Commander. Sie sind Pilot und Bordingenieur. Nicht Sohn und sein Freund.“
„Das ist uns klar, Sir.“
Gab ich zurück. Vater sah Steffen an.
„Mir auch, Sir. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, dann bin ich das schon gewohnt.“
„So?“
Er sah mich kurz an, sagte aber nichts. Doch seine Gesichtszüge nahmen für einen Augenblick einen zufriedenen Ausdruck an. Fast unmerklich, doch ich wusste, was hinter seiner Stirn vorging. Zu oft hatte ich diese Verhaltensstruktur in seinen Berichten gelesen. Außerdem war es so üblich bei der VEGA. Normalerweise steckte man Familienangehörige auch nicht in dasselbe Schiff. Das brachte mich auf einen anderen Gedanken, den ich geklärt haben wollte.
„Sir, darf ich eine Frage persönlicher Art stellen?“
„Solange sie nicht zu persönlich wird.“
Ich verstand den Hinweis. Dieser war aber sowieso nicht nötig.
„Sir, darf ich fragen, wie es zu meiner Versetzung zu dieser Mission kam?“
„Diese Frage hatte ich erwartet. Sie war wohl unausweichlich. Um eines ganz klar zu stellen, die Frage der Besatzung stand schon fest, bevor ich das Kommando erhielt. Die Herren in der Chefetage wollten wohl nachträglich nichts daran ändern. Direktor Harris hätte da noch anders entschieden. Ist die Frage damit beantwortet?“
„Voll und ganz, Sir. Ich bitte um Verzeihung, ich hatte nichts anderes erwartet, dennoch wollte ich sicher gehen.“
„Verständlich. So, können wir uns jetzt anderen Themen zuwenden?“
„Aye, aye, Sir!“
„Gut, das Ziel der Mission ist, zu erkunden, wie es heute auf der Pilgrim 2000 aussieht. Des Weiteren soll erforscht werden, wie genau es zu der dort stattgefundenen Katastrophe kam.“
„Wird dies nur durch die Besatzung erkundet?“
„Ja, allerdings werden zu unserer Besatzung drei Wissenschaftler gehören, diese werden den wissenschaftlichen Teil übernehmen. Die eigentliche Besatzung wird sie dabei unterstützen, vor allem in Transportfragen. Wir werden zwei Zweimanngleiter an Bord haben, diese sollten Fußmärsche unnötig machen. Das Gelände ist dort sehr unübersichtlich und mit dichtem Pflanzenbewuchs versehen. Die eigentliche Gefahr aber besteht aus den Bewohnern von Pilgrim 2000; den Ratten.“
Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinab. Fast hätte ich diese Tiere vergessen, doch nun standen sie mir wieder plastisch vor Augen.
„Sir, ich kenne den Bericht Ihrer ersten Mission dorthin. Darf ich Lieutenant Baggins diesen ebenfalls zur Verfügung stellen?“
„Das ist eine gute Idee. So gut, dass sie mir bereits gekommen ist.“
Er griff in den Stapel von Personalakten auf dem Schreibtisch und holte einen Ordner heraus, diesen überreichte er Steffen.
„Hier, Lieutenant, das wird Sie interessieren. Allerdings werden Sie vor dem Abflug keine Chance haben, ihn zu lesen. Sie melden sich gleich im Raum 1025. Dort bekommen Sie einen Crashkurs in die technischen Spezifikationen der Omegron II, obwohl Sie damit ja schon – zumindest teilweise – vertraut sein dürften.“
„Das stimmt, Sir. Dennoch wäre eine Einweisung sehr hilfreich. Ich nehme auch an, dass einige Veränderungen vorgenommen worden sind.“
„Richtig, Lieutenant. Einige Umbauarbeiten an der Maschine waren nötig, aber auch die Raumaufteilung wurde geändert. Am besten machen Sie sich gleich damit vertraut. Der Captain und ich haben noch ein paar andere Dinge zu besprechen.“
„Aye, aye, Sir. Ich mache mich sofort auf den Weg. 1025. Richtig, Sir?“
Vater nickte ihm zu und Steffen verschwand. Als er die Tür hinter sich zugemacht hatte, trat Stille im Raum ein. Nach einem Augenblick erhob sich der Commander von seinem Stuhl und kam zu mir um den Schreibtisch herum.
Ich sah ihn erstaunt an.
„Nun, Captain, es ist für mich auch eine Premiere. Mit meinem Sohn war ich noch nie auf einer Mission.
Ich bin froh, dass du da bist und meinen Glückwunsch zur Beförderung. Damit hast du mich um zwei Jahre übertroffen.“
„Ich danke dir. Ich war selbst ganz erstaunt und dann gleich diese Mission? Weißt du, warum man mich so schnell befördert hat?“
„Klar, schließlich habe ich deine Akte gelesen. Ich bin wirklich erstaunt über deine Beurteilungen und deine Leistungen. Du hast es verdient, soweit stimme ich den Herren dort oben zu.“
Er wies an die Zimmerdecke.
„Du wirst es nicht einfach haben und Steffen auch nicht. Aber ich denke, du wirst dich durchbeißen, so wie du es immer gemacht hast. Würde Steffen nicht als Bordingenieur den höchsten Rang bekleiden, wäre auch er befördert worden. Ich bin, wenn ich das so sagen darf, ziemlich stolz auf dich und deine Mutter auch. Obwohl sie sich einige Sorgen macht.“
„Werde ich sie vor der Abreise noch sehen können?“
„Ich fürchte fast nicht. Der Zeitplan ist recht eng. Was mich darauf bringt, dass wir wohl besser weitermachen, Captain.“
„Aye, aye, Sir.“
Es war schon mehr Familienleben, als ich zu hoffen gewagt hatte.

*** *** ***

Mein Commander überreichte mir die Besatzungsliste der Omegron II.

Besatzung Omegron II: Mission Pilgrim 2000

Commander:          Commander (VEGA) Mark Brandis senior
Pilot:               Captain (VEGA) Mark Brandis junior
Bordingenieur:     Lieutenant (VEGA) Steffen Baggins
Navigator:          Lieutenant (VEGA) Tom Bauer
Radarcontroller:     Lieutenant (VEGA) Sergei Kasprow
Funker:          Lieutenant (VEGA) Philippe de Gallion
Koch:               Sergeant (VEGA) John Harris
Biologe:          Doktor (Universität Metropolis) Ida Paulson
Völkerkundler:     Professor Doktor (Universität Moskau) Simone Adrian
Ökologe:          Doktor (Universität Brasilia) Salvatore Bonterrega

Als ich den Namen des Schiffskochs las, stutzte ich einen Moment, sah Vater erstaunt an und stellte die entsprechende Frage.
„Ich habe auch zweimal hingesehen, aber es ist nur eine Namensgleichheit. Was soll’s, ich hatte mal einen Schiffskoch, der auf den Namen Enrico Caruso hörte.“
Ich erinnerte mich an die Beschreibung eines spindeldürren Männchens, dass eine Vorliebe für musikalische Gerichte hatte. Sehr zum Leidwesen für Commander und Besatzung.

Ich sah mir also die Werdegänge der einzelnen Besatzungsmitglieder an. Die ersten drei Namen waren mir nur allzu gut vertraut, ich überblätterte die weiteren Erläuterungen.

Tom Bauer: 2080 in Leipzig geboren. Ausbildung zum Navigator an der VEGA Akademie Metropolis. Lehrer unter anderem Iwan Stroganow.

Sergei Kasprow: 2072 in St. Petersburg geboren. Ausbildung zum Radarcontroller an der VEGA Schule für Astronautik Moskau und an der freien Universität Jerusalem. Veröffentlichte einige Bücher über sein Spezialgebiet und ist der Erfinder einer Verbesserung zur Früherkennung von Kleinstteilen im All.

Philippe de Gallion: 2075 in Metropolis geboren. Besuchte die VEGA Akademie und beschloss seine Ausbildung mit summa cum laude. Inhaber mehrerer Patente und Autor zahlreicher Bücher über das Funkwesen im Laufe der Geschichte.

John Harris: 2069 in London geboren. Ausbildung zum Koch an den Fachschulen für Hauswirtschaft in Salzburg und London. Nach seinem Abschluss Anstellung in mehreren führenden Restaurants in ganz Europa. 2094 Umschulung zum Schiffskoch an der VEGA Schule für Astronautik in London.

Ida Paulson: 2079 in Hamburg geboren. Abitur im Jahr 2089. Studium an der Universität von Metropolis. Abschluss 2091. Doktor in Biologie (summa cum laude) 2092. Doktor in Molekularbiologie (summa cum laude) 2093. Doktor in Biochemie (summa cum laude) 2094. Seit 2094 Chef der biologischen Forschungseinrichtung der VEGA in Metropolis.

Simone Adrian: 2071 in Berlin geboren. 2089 – 2092 Studium an der Universität von Moskau. Doktor in Völkerkunde 2092. Danach Forschungsarbeiten unter Professor Simon Samuel. Ernennung zum Professor an der Universität Metropolis 2095. Viele Veröffentlichungen, die in ihrem Fachgebiet in Fachkreisen mit Lob überschüttet wurden. Autorin der Julia-Romane.

Salvatore Bonterrega: 2055 in Brasilia geboren. Studium der Biologie und Biochemie ab 2074 an der Universität Brasilia. Spezialisierung auf Ökologie 2076. Mehrere bahnbrechende Veröffentlichungen, unter anderem die der sogenannten Bonterregastudie, für die er vom Nobelpreiskomitee nominiert wurde.

Es waren nur wenige Worte pro Person, diese aber waren äußerst beeindruckend.
„Ein bunt gemischter Haufen, Sir. Aber alles Kapazitäten. Da komme ich mir etwas fehl am Platze vor.“
„Es sind mit die Besten der Besten, aber nur keine falsche Bescheidenheit, schlecht sind Sie auch gerade nicht, Captain.“
„Vielleicht nicht, Sir, aber die sind alle wesentlich älter als ich.“
„Das stimmt, aber mein früherer Navigator war dies auch. Solange man vernünftig mit den Leuten umgeht, sollte es keine Probleme geben. Denken Sie nur an die Borddisziplin.“
„Aber sollte Ihnen, was hoffentlich nicht geschieht, etwas passieren, müsste ich nach dem Bordreglement das Kommando übernehmen.“
„Auch da sehe ich keine Probleme. Dann kramen Sie alles hervor, was man Ihnen beigebracht hat. Keiner aus der Besatzung wird Ihnen dann Schwierigkeiten machen.“
Ich war nicht wirklich überzeugt, dennoch brachte ich es fertig, zu nicken. Dies aber war dem Commander nicht genug.
„Sehen Sie Probleme?“
„Nein, Sir!“
„Schon besser. Und es könnte ja auch sein, dass mir nichts passiert.“
„Das hoffe ich auch.“
Irgendwie brachte er es fertig, streng zu gucken und gleichzeitig zu grinsen. Ich fasste ein bisschen Mut, dennoch blieb mir das Herz schwer.
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