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[calling] Die Rückkehr -Chiyo kishibe

Kurzbeschreibung
GeschichteMystery / P12 / Gen
20.09.2011
20.09.2011
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Prolog:

Eine Zeit lang habe ich einfach nur über mein Leben
nachgedacht. Ich wusste nicht, was ich mit diesem Loch
anfangen soll, das sich in meinem Herzen geöffnet hat.
Ich war Take für seine Liebenswürdigkeit noch dankbarer.
Wenn man so lange lebt, gibt es auch schöne Momente
im Leben. Als ich zum ersten Mal meinem Mann begegnete,
musste ich Tage warten, bis seine Briefe endlich
in meinem Briefkasten lagen. Es wäre so schön gewesen,
damals all diese Technologie besessen zu haben.
Vor ein paar Tagen habe ich ein Gerücht gehört...
'Es gibt einen Ort, an dem man die Verstorbenen treffen
kann'. Auch, wenn man die neuesten Technologien hat,
überlebt der Aberglaube doch immer. ...Aber es kann ja
nicht schaden, mal nachzusehen, oder?


Die Rückkehr -- Chiyo Kishibe

Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich an meinem PC
eine Chatraum besucht habe. Mein Telefon klingelte und..
Jetzt bin ich hier. Als ich aufwache, ist eine junge Dame
neben mir. Sie fragt mich, ob ich weiß wie ich hier her
gekommen bin, doch ich weiß es nicht mehr. Unser Gespräch
wird durch ein lautes klingeln unterbrochen. "Ich bin
gleich wieder da" sagt die junge Dame und geht hastig davon.
Als sie weg ist, drehe ich mich um, und plötzlich steht ein
Mann vor mir. Ich kann ihn durch meine alten und müden Augen
kaum sehen. Er öffnet eine Tür und verschwindet darin. Ich
richte mich mühsam auf. 'Ich habe diese Person schon
mal gesehen... Aber wo...?'
Hinter der Tür ist ein heller Lichtschein, so stark, dass
er mich blendet. Der junge Mann steht mitten in einem Wald
und scheint auf mich zu warten. Er führt mich immer weiter
und tiefer in den Wald hinein. Es ist hier sehr nebelig
und hell, so hell. Ich habe das Gefühl, das es sogar noch
heller wird, je tiefer wir in den Wald gehen. Nach einer
Weile sehe ich ihn nicht mehr, doch ein Gefühl sagt mir,
dass ich richtig bin. Ich gehe auf das Licht zu. Es umhüllt
mich, umarmt mich und schließt mich in sich ein. Ich finde
mich in einem Eingangsbereich von einem Krankenhaus. Ich
glaube ich kenne dieses Krankenhaus, aber ich bin nicht
sicher. Vor mir wartet wieder der junge Mann. Auch hier ist
es so hell, ich kann kaum sehen. Als ich weiter den Flur
entlanggehe, höre ich etwas. Ich drehe mich zur Seite.
Auf den aufgereihten Bänken sitzt ein Mädchen.'Was..? Dieses
Kind..?' Und gar plötzlich, ist es wieder weg. War es nur ein Trugbild?
Ich sehe mich um. Ich befinde mich wohl in dem
Eingangsbereich des Krankenhauses. Ich folge dem Flur
weiter, von meinem Gefühl leitend. Etwas zieht mich
vorwärts. Ich sehe verschiedene Türen, doch sie
interessieren mich nicht. Es wird kurz heller und vor
meinen Augen erscheinen Menschen. Das ist wieder dieses
Mädchen. Es rückt zur Seite um dem Arzt platz zu machen,
der gerade mit einer Schwester den Flur entlang rennt.
Eine junge Dame liegt auf dem Bett. 'Ein 'Ein Trugbild?'
Ich gehe weiter, bis ich an eine Treppe gelange. Ich gehe
langsam die Treppen hinauf. Ich betrete die nächste Etage.
Ich bin in der Nähe von Zimmer 204. In diesem Zimmer
lag mein Mann, als er krank war. Es kommt mir so vor wie
damals., als ich ihn  besuchte. Ich sehe jemanden. Einen
alten Mann im Rollstuhl. Ich kneife die Augen leicht
zusammen um etwas sehen zu können. 'Ist das... Michio?!'
Ein kleines Mädchen geht auf ihn zu und spricht mit ihm.
Ich kann es durch den Nebel kaum sehen. Das Bild
verschwindet und sie sind fort. Ich gehe zu Zimmer 204.
Es weckt viele Erinnerungen. Es sieht aus wie das Kranken-
haus in dem mein Mann lag. Ich kehre zurück zum Flur.
Ich gehe hin bis zum Ende entlang. Ich sehe die Theke,
dahinter muss ein Büro oder etwas in der Art sein.
Ich öffne die Tür zum Büro. Es ist ein relativ großer Raum
mit vielen Aktenschränken, doch nichts weiter relevantes.
Ich gehe wieder zurück zu der Treppe. Mein Gefühl zieht mich
irgendwo anders hin. Ich gehe die Treppe hinauf. Auf der
nächsten Etage sehe ich ihn wieder! Der jung Mann. Er deutet
auf eine Tür. Ich betrete den Raum. Es ist der Speisesaal.
Michio und ich haben hier viel Zeit verbracht. Da plötzlich,
ich sehe mich und Michio. Und da ist auch wieder dieses
Mädchen. Er stellte mich ihr vor. 'Meine Güte... Ich muss
träumen... Ich kann es kaum glauben, dass ich dich wiedersehe,
Michio..An diesem Ort kann man wirklich Toten begegnen...
Ich gehe langsam wieder hinaus. Die vielen Erinnerungen kommen
hoch. Als ich den Flur entlang gehe, höre ich ein Telefon.
Es muss aus dem Büro kommen. Ich begebe mich dorthin, um zu
sehen, wer hier anruft. Ich nehme den Hörer ab. "Komm nicht
her... Selbst wenn du her kommst, er ist nicht hier...
Nicht du, du bist zu wichtig..." sagt mir eine kindliche Stimme.
Sie kommt von einem Mädchen. Ich glaube, dass ich diese Stimme
schon einmal gehört habe. 'War das... Reikos Stimme ...?!'
Aber ich habe nicht viel Zeit zum nachdenken, ich muss weiter.
Da, ich spüre wieder was. Er ist hier, ich weiß es. Ich gehe
zum Flur, geleitet von meinem Gefühl. Dann sehe ich ihn. Er
wartet auf mich und geht voran. Ich freue mich ihn wieder
zu sehen. Doch so schnell er kam, ist er wieder weg. Er ist
die Treppe hinunter gegangen, das spüre ich. Und tatsächlich
sehe ich ihn. Er steht vor dem Zimmer 204. Er sieht es an.
Ein Licht erhellt den Raum, so hell, dass ich erst nichts
sehe kann. Auf dem hinteren Bett liegen ein Foto und ein Handy.
Ich sehe das Foto an. Auf dem Foto sind ein junger Soldat und
Mädchen, das neben ihm steht. 'Ja, natürlich... Jetzt weiß ich
es wieder... so schöne Erinnerungen...' Auf dem Foto waren
mein Mann und ich, als wir uns kennen lernten. Ich nahm das
Handy. 'Das Telefon...' Es tippt von alleine eine Nummer ein.
Ich kenne diese Nummer nicht. Es ruft die Nummer an. Ich halte
das Handy an mein Ohr. Um mich herum  wird es hell, das Lich
umhüllt mich mit seiner Wärme und schließt mich in seiner
Geborgenheit ein. Ich höre eine Stimme, die sich am Telefon
meldet. Ich kenne diese Stimme. Es ist die Stimme meines
Mannes, es ist die Stimme von Michio... "Du hättest nicht
herkommen müssen... Aber ich freue mich, dass du es
getan hast... Tut mir Leid, dass ich dir soviel Ärger
bereitet habe...
....Danke."
Ich schließe die Augen. Eine Träne läuft langsam über meine
Wange. Ich falle. Ich falle tief. Es scheint, als würde ich
nie wieder landen.
Als ich aufwache, bin ich in einem Krankenhaus. Take steht auf
und sagt erleichtert "Großmutter?! Ich bin es!! Take! Ich
bin so froh... Warte mal, ich hole die anderen." Er verschwand
hastig aus dem Zimmer. "Papa! Mama! Großmutter ist aufgewacht!"
Ich kann ihn durch den Flur trampeln hören.  Ich richte mich
auf.Neben dem Bett leigt das Telefon. Ich klappe es auf.
"Ein verpasster Anruf: Michio Kishibe" Ich muss lächeln.
Schon wieder, schleicht sich eine leise Träne sanft über
meine Wange...
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