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Zwei, die sich verdienen

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Nessarose Thropp
06.09.2011
06.09.2011
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598
 
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06.09.2011 598
 
Als ein absoluter Fan des bezaubernden Musicals „Wicked“ wollte auch ich mich mal an einem kurzen One- Shot versuchen.
Eine Person, die mich schon immer sehr berührt hat, ist Nessa; verbittert und verletzlich zugleich, stolz und nach Halt suchend. Ich hoffe, ihr mögt meine kurze Geschichte; über Reviews würde ich mich natürlich sehr freuen :)
Die kursiv geschriebenen Textstellen stammen aus dem Musical und gehören nicht mir, sondern Stephen Schwartz!

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Allein und ungeliebt,
Ich und das Mädchen im Spiegel,
Nur sie und ich,
Die böse Hexe des Ostens.
Zwei, die sich verdienen.



Das Wasser glitzerte, wie tausend Diamanten und reflektierte das Licht der untergehenden Sonne in solch vollkommener Schönheit wider, dass es Nessa den Atem verschlug.

Der Garten des prächtigen Anwesens lag friedlich und idyllisch im orangeroten Licht da und sanfte Brisen umspielten hier und dort die Blütenblätter der Blumen.

In Nessas Innern aber tobte ein wütender Sturm.
„Nessa, da es dir ja jetzt viel besser geht, wirst du verstehen, dass ich jetzt fort gehen möcht.“
„Du willst weg?“
„Ja! Man feiert offenbar, dass Glinda sich verlobt und zwar mit Fiyero!“


Glinda!
Wütend ballte Nessa ihre Hände zu Fäusten, bis ihre Fingernägel sich schmerzhaft in ihr Fleisch gruben.
Es war nicht richtig!
Moq gehörte zu ihr, hierher.
Das Wissen, ihn an das wunderschöne, beliebte Mädchen aus der Universität in Glizz verloren zu haben, schmerzte mehr, als die Lüge, die sie all die Jahre mit Moq gelebt hatte.

Sie kam sich hilflos vor, einsam und verlassen.
Was machte sie denn nur falsch?
Sie war schön, hatte Einfluss.. und sie konnte laufen.
Nach all den Jahren, in denen sie an den Rollstuhl gebunden war, konnte sie endlich ihre Beine bewegen.

Ihre verzauberten Edelsteinschuhe.. Elphabas Werk.

Ach, wäre sie doch nur nicht wieder aufgetaucht!
Ihretwegen hatte Moq sie verlassen, endlich Mut gefasst und ihr seine Gefühle für Glinda gestanden, jetzt, wo sie kein Mitleid mehr brauchte und wortwörtlich auf ihren eigenen Beinen stehen konnte.

Aber war es denn so falsch gewesen?
Was war denn falsch daran, einen Menschen so sehr zu lieben, dass man ihn auf keinen Fall verlieren wollte, koste es, was es wolle!
Und sie liebte Moq, noch immer, noch so verzweifelt, obwohl er sein Herz hatte einbüßen müssen..

„Dein Herz verlierst du nur an mich, versteht sich. Ich denk, ich ... ich denk, ich ... zauberschwör dich.“

Ihre Liebe hatte sie blind und wütend gemacht, doch hatte sie es zu spät bemerkt.
Sie hatte ihm geschadet und er war Hals über Kopf geflüchtet, voll Abscheu über ihre Bösartigkeit, voll Abscheu über seine neue Gestalt.

Sie hätte ihn trotzdem geliebt.. doch er war fort..
Nessa konnte nur hoffen, dass er glücklich werden würde.
Vielleicht mit Glinda. Vielleicht würde er sein Glück finden.

Gedankenverloren hob Nessa den zierlichen Handspiegel auf, der neben ihr auf der Marmorbank lag.
Der Glanz aus ihren dunklen Augen war verschwunden, die früher noch geleuchtet hatten, damals, als sie noch behütet und unbesorgt gewesen war, an ihrem ersten Abend mit Moq.
„Oh, Elphaba! Ist das nicht wunderbar? Ich bleib nicht allein heut, endlich lud mich jemand ein heut, dieser Junge den Galinda für mich fand.“
Er hatte sie zum Tanzen aufgefordert, obwohl sie doch gar nicht tanzen konnte.
Nun war er fort.

Nessas Blick wanderte von ihrem Spiegel zum Horizont.
Der Himmel verdunkelte sich und die Wolken zogen sich zusammen, ein Sturm zog auf.
Seufzend stand sie auf und kehrte der Bank den Rücken zu.

Es würde besser sein, alle verzweifelten Gedanken hier draußen im Unwetter zu lassen.


Gib auf
Lass los
Manche Wünsche
Schmerzen bloß
Mich vermisst er kaum
Sie ist sein Traum
Ich bin es nicht.
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