Geschichte: Fanfiction / Anime & Manga / Bakuman / She

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She

von momomida
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Akito "Shujin" Takagi Kaya Takagi (Miyoshi) Moritaka "Saiko" Mashiro
06.08.2011
06.08.2011
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Wuhu Akito/Kaya! :D Ich liebe das Pairing! Ich finde Kaya einfach klasse. Sie ist eine starke Frau, zeigt wo es lang geht, ist nett und unterstützt ihren Mann so gut es geht. Ich finde, sie hätte viel mehr Anerkennung und Dankbarkeit verdient. Schliesslich tut sie so viel für Muto Ashirogi. Akito arbeitet immer nur und doch jammert sie nie, dass sie zu kurz komme. Ich schweife ab, aber wie bereits erwähnt, finde ich sie richtig toll (am Anfang mochte ich sie noch nicht, aber das ist Nebensache ;D).
Zurück zum Thema. Ich finde das Pair einfach süss und wollte unbedingt etwas dazu schreiben.
Es ist vielleicht etwas kitschig geworden, aber deswegen bleibt es auch ein One Shot ^.^ Sonst häuft sich der Fluff und das ist mit der Zeit nur noch langweilig und nervend.
Meine kleine Story spielt irgendeinmal in der Zeit nach Akito und Kayas Hochzeit. Ihr könnt es so ziemlich überall hin platzieren, wo ihr wollt. Am besten passt es in Zeit als Muto Ashirogi bereits PCP am laufen haben (also ziemlich aktuell), aber es könnte auch noch in die Tanto Zeit passen (haha, jetzt werden Zeitspannen schon nach Mangas benannt ^^).
Spoileralarm herrscht nur für das, was ich bereits im Vorwort verraten habe -.- (Hochzeit, PCP …) tut mir echt leid, falls ihr das noch gar nicht wissen wolltet … =/
Das ganze ist nur ausgedacht, doch ich wünschte mir, es würde tatsächlich eintreten :3
So, genug gelabert! Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen =)

She

„Morgen“, murmelte Moritaka etwas verschlafen, als er das Atelier betrat und war erstaunt, dass Akito schon hier war. Das Storyboard für das nächste Kapitel war klar und so ging es noch ums Manuskript. Akito konnte sich eigentlich einen freien Tag nehmen.
„Tag“, erwiderte Shujin nüchtern und sah kurz von seiner Arbeit auf, senkte den Kopf jedoch sogleich wieder. Es war jedoch lange genug, um ablesen zu können wie lange er geschlafen hatte. Scheinbar war es nicht lange gewesen. Unter seinen Augen zeichneten sich tiefe Ringe ab.
„Shujin, was machst du denn schon hier?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Ich arbeite an der nächsten Folge. Ich will nächste Woche keinen Stress damit haben.“
„Äh, okay.“
Saiko glaubte ihm kein Wort und Akito wusste das. Doch keiner der beiden sagte etwas. Es war wie ein stilles Abkommen, dass, wenn jemand Probleme hatte und darüber reden wollte, dieser selbst darauf zu sprechen kam. Sagte er jedoch nichts, wollte er nicht darüber reden und dem anderen stand es nicht zu, danach zu fragen.
Als Akito jedoch nach über einer Stunde schweigsamen Arbeitens immer noch nichts gesagt hatte (Saiko wusste, dass er entweder darüber sprechen wollte oder musste), begann Moritaka langsam ins Grübeln zu geraten, was wohl los war.
Am wahrscheinlichten war wohl, dass Kaya der Auslöser war. Vielleicht hatten sie sich gestritten. War sie vielleicht sogar fremdgegangen? Nein! Saiko schüttelte den Kopf. Wie kam er nur auf solch einen Gedanken? Kaya würde Akito niemals verraten. So wie er sie kannte. Und er kannte sie doch ziemlich gut. Glaubte er zumindest …
Vielleicht hatte Akito auch schlicht und einfach Angst, um ihre Serie und arbeitete deswegen schon an der nächsten Folge. Möglicherweise hatte er einen Albtraum deswegen gehabt. Oder so in der Art.
Irgendwie wäre es noch nachvollziehbar. Es würde auch zu Shujin passen.
Was wenn aber jemand aus seiner Familie krank oder gestorben war? Aber würde er in diesem Fall wirklich arbeiten? Um sich abzulenken vielleicht…
Moritaka musste sich auf die Zunge beissen um nicht zu fragen, was los war.
Sein Blick wanderte zu der Uhr. Wenn Shujin noch reden wollte, musste er sich beeilen, die Assistenten würden bald kommen.
Schliesslich sah er zu Akito und ihm fiel auf, dass dieser gar nicht mehr arbeitete, sondern nur auf den Schreibtisch starrte und einen Bleistift mit der rechten Hand krampfhaft umklammert hielt. Er schien Moritakas Blick nicht zu bemerken und schliesslich schloss er die Augen, regte sich sonst jedoch kein bisschen.
Saiko wandte sich wieder seiner Arbeit zu und als er nach zwei Minuten wieder zu seinem Teampartner sah, sass er immer noch genau so regungslos wie zuvor da.
Die Stimmung im Atelier war echt drückend und sie zwang Moritaka dazu einmal tief durchzuatmen.
„Vergiss es, Saiko. Ich werde nicht darüber reden.“
Akito hatte gesprochen, ohne die Augen zu öffnen oder sich sonst in irgendeiner Weise zu rühren.
„Hab ich mir schon gedacht… Ich hoffe, es ist nichts Schwerwiegendes…“
„Lass es einfach, ja?“
„Okay…“
Da stimmte etwas ganz und gar nicht.
Sie wechselten kein Wort mehr. Die Assistenten kamen. Sie arbeiteten. Der Tag ging vorbei. Die Assistenten gingen. Und wieder sassen Moritaka und Akito alleine im Atelier.
Saiko arbeitete noch das Manuskript aus und Shujin sass wie am Morgen da, ohne viel zu tun. Manchmal gab er vor zu arbeiten, doch Moritaka wusste, dass dies nicht der Fall war.
„Willst du nicht einmal nach Hause? Kaya wartet bestimmt bereits. Ich gehe auch glei-…“
„Nein. Ich beende noch das Kapitel“, unterbrach er ihn bevor er zu Ende gesprochen hatte.
„Willst du nicht kurz Kaya Bescheid sagen?“
Akito schwieg und hatte sich tief über das Storyboard gebeugt. Saiko konnte so keinen Blick auf sein Gesicht erhaschen, doch er bekam mit, wie er kurz und flüchtig den Kopf schüttelte.
Also doch Kaya.
Moritaka wartete darauf, dass Shujin weiter sprach, doch dies war nicht der Fall. Scheinbar wollte er wirklich nicht darüber reden. Oder er hatte einfach keine Lust sich bei ihm auszuheulen. Saiko seufzte. Was sollte er auch dagegen tun? Er konnte Akito nicht zum reden zwingen. Wahrscheinlich war es das Beste, wenn er jetzt ging.
Also erhob er sich und begann seine Sachen zusammen zu packen.
„Ich gehe mal. Schlaf wenigstens ein bisschen, okay?“
Shujin nickte und gab schliesslich noch ein leises und kaltes Danke von sich. Saiko wusste, dass er damit die Tatsache meinte, dass er nicht weiter nachgebohrt hatte. Auch wenn er es vielleicht hätte tun sollen.
Er verliess das Atelier, schloss die Tür hinter sich und bat inständig, dass Shujin es sich noch anders überlegen würde und die Tür wieder öffnete. Saiko blieb stehen und wartete darauf. Doch es passierte nichts. Er biss sich auf die Lippen. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Doch was sollte er auch tun, wenn Akito nicht darüber reden wollte? Und es ihm aus der Nase ziehen wollte er auf keinen Fall. Es war einfach nicht seine Art. In diesem Moment verfluchte er sich dafür. Er konnte jetzt doch nicht einfach so gehen!
Moritaka schloss die Augen. Sollte er vielleicht Kaya anrufen? Aber Shujin würde es bestimmt nicht gutheissen, wenn er es herausfand.
Er schüttelte den Kopf. Er ging jetzt erst einmal nach Hause und schlief eine Nacht darüber. Akito würde ihm am nächsten Tag schon sagen, was los war. Wer weiss, vielleicht war dann ja alles wieder in Ordnung.
Saiko öffnete die Augen wieder und setzte zögernd einen Fuss vor den anderen.
Es war recht kühl und aus Gewohnheit wollte er seine Jacke weiter zuziehen, bemerkte jedoch, als er ins Leere griff, dass er gar  keine trug. Er hatte sie im Atelier gelassen.
Sofort drehte er sich um und ging die wenigen Schritte, die er gegangen war wieder zurück und öffnete am Ziel angekommen die Tür und trat ohne zu Zögern ein.
„Sorry, hab meine Jacke …“
Er verstummte als er sah, wie Akito mit dem Kopf auf der Tischfläche dalag.
Als dieser jedoch Saiko bemerkte hob er sofort den Kopf. Sein Blick war verwirrt und müde, doch es waren keine Tränen in seinen Augen zu erkennen, wie Moritaka bereits befürchtet hatte. Zum Glück. Er wusste nicht, wie er hätte reagieren sollen.
„Saiko.“
Moritaka sagte nichts. Er blieb bloss wie angewurzelt stehen und sah zu Akito, ohne recht zu realisieren, dass er ihn regelrecht fordernd anstarrte.
Schliesslich seufzte Akito und stützte den Kopf mit beiden Armen auf dem Tisch ab, wobei er die Hände verzweifelt und schon fast gewaltsam in den Haaren vergrub.
„Saiko, ich pack das nicht!“
Er schüttelte den Kopf, als könnte er so die Last, die er nicht packte, abwerfen.
„Was packst du nicht?“
Moritaka hob eine Augenbraue und war sich nicht ganz sicher, ob er erleichtert darüber sein sollte, dass Akito nun doch auszupacken schien, was los war.
Shujin antwortete nicht und schüttelte noch energischer den Kopf.
„Ich kann das einfach nicht. Ich bin nicht dafür geschaffen!“
Was? Wovon sprach er? Doch nicht etwa von Manga? Er war für Manga geboren worden!
„Red keinen Scheiss!“
„Ich mein es Ernst!“
Akito sah wieder zu Saiko auf und in sein Gesicht war pure Verzweiflung geschrieben.
„Ich pack das nicht!“
Er betonte jedes Wort ausdrücklich und sein Atem begann immer schneller zu rasen, so dass es schon fast in einem Röcheln überging.
„Beruhige dich!“
Moritaka kam ein paar Schritte auf ihn zu, wusste jedoch nicht genau, was er tun sollte.
Akito schluckte einmal gezwungen und schien sich tatsächlich wieder ein wenig zu beruhigen.
Mit der rechten Hand hielt er sich den Kopf, als würde dieser sonst zerspringen.
„Shujin, jetzt noch einmal ganz ruhig. Was ist los?“
„Kaya“, sagte er leise und Saiko vergass einen Moment zu atmen. War es wirklich so schlimm? Sie wollten sich doch nicht etwa trennen? Hatten sie sich so schlimm zerstritten?
„Sag nicht, dass…“
Er antwortete nicht.
„Ich kann das einfach nicht.“
Das durfte doch nicht wahr sein!
„Shujin! Du gehst jetzt nach Hause und biegst alles wieder gerade! Du und Kaya liebt euch doch!“
Und wieder schüttelte er den Kopf.
„Das ist nicht so einfach.“
„Was ist daran denn nicht einfach?“
Moritaka realisiert nun, wie laut er geworden war, doch er dachte nicht daran seine Stimme zu senken. Akitos Verhalten war doch einfach feige. Was sollte denn auch so schlimm sein, dass man es nicht wieder gerade biegen könnte?
„Verdammt! Ich wollte doch nicht darüber sprechen!“
„Jetzt hast du damit begonnen, jetzt rückst du auch noch den Rest raus!“
Saiko raste nun vor Wut und kam energisch weiter auf Akito zu.
„Ich pack das echt nicht, Saiko.“
„Du hast es bis jetzt auch gepackt, also schaffst du das jetzt auch!“
„Nein, niemals.“
„Was ist daran, dich mit deiner Frau zu vertragen, denn bitteschön so schwer?“
Akito schwieg eine Weile und hielt sich nun wieder mit beiden Händen den Kopf.
Schliesslich entfuhr ihm ein Schluchzer und er sagte mit heiserer Stimme: „Kaya ist schwanger.“
Moritaka öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch sogleich wieder, da er nicht wusste was. Darauf war er nicht gefasst gewesen und so fehlten ihm erst einmal die Worte.
„Ich pack das nicht. Ich vernachlässige ja schon Kaya, wie soll ich mich denn bitte noch um ein Kind kümmern?“
„Du …“, die ganze Aggressivität, die bis eben noch in seiner Stimme mitgeschwungen war, war verschwunden, „du wirst … Vater?“
„Sag es nicht! Verdammt, sag es nicht!“
Shujin war nun aufgestanden und drehte sich von Saiko weg, so dass dieser nur seinen Rücken zu Gesicht bekam.
„Ich wäre ein schlechter Vater.“
Saiko wollte ihm widersprechen, doch ihm fehlten die passenden Worte. Was sollte man in solch einer Situation auch sagen? Sollte er ihm gratulieren? Aber dazu waren die Umstände wohl nicht entsprechend.
„Ich kann mich nicht um ein Baby kümmern. Ich bin nicht dazu bestimmt Vater zu sein. Ich bin Mangaka.“
„Wie … wie lange schon?“
„Wie lange?“ Akito lachte kurz auf, „ich weiss es seit gestern. Sie selbst hat es auch erst erfahren. Nur wir zwei wissen es bis jetzt. Also jetzt drei …“
Das konnte doch nicht sein … Saiko wusste nicht genau, was er von der Sache halten sollte.
„Gott, wie konnte das nur passieren?“
Nun war Saiko derjenige, der lachte.
„Wie wohl … Du glaubst nicht, was ich dafür geben würde, ich und Miho wären schon soweit.“
„Das ist nicht witzig! Und ich würde liebend gerne mit dir tauschen!“
Der angehende Vater hatte sich nun wieder zu Moritaka gedreht und bemühte sich sichtlich, sich wieder zu beruhigen. Das Gesicht hatte er dabei zu einer leidenden Grimasse verzogen.
„Ich kann diese Verantwortung nicht tragen. Und du reisst noch Witze.“
„Tut mir leid.“
Akito sah nun zu Saiko und seine Augen waren weit aufgerissen, als wäre ihm wieder etwas eingefallen.
„Aber noch ist es nicht zu spät! Sie kann das Kind immer noch abtreiben!“
Im ersten Moment war Saiko schockiert über diese Worte. Doch was, wenn Akito recht hatte? Wenn er mit dem Kind wirklich nicht klar kam? Wäre es dann nicht besser?
„Wenn Kaya das auch so sieht …“
„Das ist ja das Problem …“
Shujin fuhr sich mit der Hand durch die Haare, was sie noch unordentlicher werden liess, als dass sie schon waren.
„Sie will das Kind um jeden Preis behalten. Ich habe ihr erklärt, dass ich nicht bereit dafür bin, dass ich nur ein schlechter Vater sein würde … doch sie will nicht hören! Wir haben uns deswegen ziemlich heftig gestritten. Schliesslich ist sie in Tränen ausgebrochen und hat behauptet, ich würde sie nicht lieben. Wie kann sie nur so etwas sagen, Saiko? Wie kann sie das sagen?! Ich liebe sie doch so sehr! Und gerade deswegen will ich noch kein Kind. Ich vernachlässige sie ja schon. Wie soll das denn erst noch mit einem Baby werden? Bitte, Saiko, hilf mir!“
Akito hatte ununterbrochen am Stück geredet und war immer schneller geworden. Schliesslich war er auf Moritaka zu gekommen und hatte ihn an den Schultern gepackt.
Er schien wirklich verzweifelt zu sein.
„Bitte hilf mir“, sagte er noch einmal leiser und nun traten ihm tatsächlich Tränen in die Augen, was Saiko stark irritierte, sodass er erstmal nichts sagte.
„Verdammt, jetzt heule ich hier auch noch rum! Was soll ich nur tun?“
„Shujin …“
Moritaka wich Akitos Blick aus. Diese Verzweiflung im Gesicht des anderen brachte ihn sonst noch aus der Fassung.
„Ich sage dir, was du tun solltest. Geh zu Kaya und nimm sie in den Arm. Sie braucht dich jetzt. Beweiss ihr das Gegenteil. Beweiss ihr, dass du sie liebst.“
Shujin schluckte.
„Und das Kind?“
„Darüber sprecht ihr später in aller Ruhe, wenn ihr zwei euch wieder vertragen habt.“
Akito schien nun zu bemerken, dass er Moritaka immer noch an den Schultern festhielt. Er liess ihn nun los und drehte sich um, doch Saiko bemerkte trotzdem, wie er sich die Tränen aus den Augen strich.
„Und du verspricht ihr und mir hier, dass du, egal, was passiert, immer für deine Frau da sein wirst. Ob du nun Vater wirst oder nicht. Okay?“
Shujin atmete tief durch und drehte sich schliesslich wieder zu Moritaka.
„Okay.“

~.♥.~


Akito stand vor seiner eigenen Wohnungstür und überlegte sich, ob er anklopfen sollte. Oder sollte er einfach eintreten bevor Kaya die Chance hatte zu widersprechen? Er entschied sich schliesslich doch dafür anzuklopfen. Er wartete, dass Kaya die Tür öffnete, doch als dies nach einer Minute immer noch nicht der Fall war, drückte er die Türklinke herunter, um  sich selbst Einlass zu gewähren. Doch falsch gedacht. Die Tür war verschlossen.
Akito atmete einmal tief ein.
„Kaya, ich bins.“
Keine Reaktion.
„Bitte, es tut mir leid.“
Tatsächlich schien sich etwas in der Wohnung zu rühren.
Jemand hantiere an der Tür herum und schliesslich wurde diese geöffnet.
Kaya stand in der Tür und hatte den Blick wütend und vorwurfsvoll zugleich auf ihren Mann gerichtet, während sie die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
Sein Blick fiel unvermeidlich auf ihren flachen Bauch, dem noch nichts von der Schwangerschaft anzusehen war. Akito schluckte und stellte sich vor, wie er in einigen Monaten wohl aussehen würde.
„Kaya, es tut mir leid.“
„Ich treibe nicht ab“, meinte sie nüchternd und bestimmt.
Sie kam also gleich zum Punkt.
Akito atmete noch einmal tief durch und rückte sich die Brille zurecht.
„Kaya…“
„Du betrittst diese Wohnung erst, wenn du dies akzeptierst.“
Ihr Blick war immer noch vernichtend auf ihn gerichtet, was Akito schlucken liess.
„Lass uns bitte in aller Ruhe darüber reden.“
„Es gibt nichts, worüber wir zu reden hätten. Entweder du unterstützt mich, oder du gehst. Ich dachte, dass sei bereits klar gewesen, als du dich gestern Nacht aus dem Staub gemacht hast.“
Er drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen, da er ihren Blick nicht mehr ertragen konnte.
„Ich wäre ein schlechter Vater.“
„Das bist du jetzt schon.“
Akito hielt die Luft an und riss die Augen auf. Er war unfähig etwas zu sagen. Er wollte es nicht wahrhaben, doch er wusste, dass sie recht hatte.
Schliesslich drehte er den Kopf wieder zu ihr, während sich in seinem Hals ein Kloss bildete.
„Dass du dein eigenes Kind ablehnst, macht dich bereits zu einem schlechten Vater.“
Kayas Stimme war nicht mehr so beherrscht wie zuvor, stattdessen bebte sie und Akito konnte heraushören, wie schwer es ihr fiel die Worte auszusprechen. Doch sie waren die pure Wahrheit. Nun wurde ihm auch klar, dass Moritaka recht damit hatte, er müsse Kaya unterstützen, egal was passierte.
„Das tut mir leid“, meinte er schuldbewusst und mit heiserer Stimme.
In ihren Augen bildeten sich nun Tränen und er selbst hatte damit zu kämpfen.
Und da wurde es ihm bitter klar. Er war nicht nur ein schlechter Vater, sondern auch ein schlechter Ehemann.
Wie konnte er von seiner Frau nur verlangen, ihr eigenes Fleisch und Blut abzulehnen? Wie konnte er von ihr verlangen, eine schlechte Mutter zu sein? Und wie konnte er sie jetzt so leiden lassen?
Kaya schloss die Augen, wobei sie die Lippen stark aufeinanderpresste, und strich sich die Tränen, die doch den Weg auf ihre Wangen gefunden hatten, aus dem Gesicht. Ihr entfuhr ein Schluchzer und schliesslich vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Sie weinte, auch wenn sie es zu verhindern versuchte.
Akito stand erst wie angewurzelt da, doch dann verschleierten ebenfalls Tränen seinen Blick. Es tat so weh Kaya weinen zu sehen. Dass er der Grund dafür war, schmerzte noch mehr.
„Es tut mir so leid.“
Er legte die Arme um sie und drückte sie an seine Brust. Zuerst wehrte sie sich und versuchte seine Arme abzuschütteln, doch er hielt sie fest umklammert. Er schwor sich, sie nie mehr loszulassen.
„Es tut mir so leid, Kaya! Ich verspreche dir, ich werde mein Bestes geben. Ich liebe dich doch!“
Sie erstarrte und hörte auf, sich aus Akitos Umarmung zu winden.
„Darf… darf ich es behalten?“
Konnte er es ihr den überhaupt verbieten? Er wusste, dass er nicht das Recht dazu hatte. Es war schliesslich ihr Kind.
„Ich darf gar nichts dagegen sagen. Tut mir leid, dass ich erst etwas anderes geglaubt habe.“
Sie beruhigte sich langsam wieder und sah schliesslich zu ihm auf. Akito erwiderte den Blick.
„Es tut mir leid, Kaya. Ich verspreche dir, ich werde immer für dich da sein.“
Sie senkte langsam den Kopf wieder und legte ihn schliesslich gegen seine Brust, während sie seine Umarmung erwiderte.
„Ich liebe dich“, nuschelte sie leise und ihre Worte liessen seine Sorgen mit einem Mal verfliegen. Ein warmes Gefühl durchflutete ihn und er war sich sicher, dass er in diesem Moment die Kraft hatte Bäume auszureissen.
Er begann zu Lächeln und umarmte Kaya so stark, dass sie erschrocken nach Luft schnappte.
„A… Akito!“
Er hievte sie in die Luft, worauf sie einen kurzen Schrei ausstiess.
„Weisst du eigentlich, dass du die tollste Frau bist, die man sich wünschen kann?“
Akito setzte sie wieder auf den Boden, löste die Umarmung auf, hielt sie jedoch an den Schultern und grinste sie an.
Kaya sah ihn überrascht an und ihr Gesicht nahm einen leichten Rotschimmer an.
Nun konnte er sich nicht mehr länger zurückhalten und küsste sie.
Sie erwiderte den Kuss überrascht, doch schon nach wenigen Sekunden löste Akito ihn wieder.
Er grinste sie noch breiter als zuvor an.
„Okay, das war überzeugend“, meinte sie leise und lächelte ebenfalls.
„Ich liebe dich.“
„Na, hoffentlich auch!“, erwiderte sie drohend und beide begannen sogleich zu lachen.
Akito nahm ihr Gesicht in seine Hände und strich ihr eine Träne von der Wange.
Auch wenn Kaya manchmal etwas anstrengend und eigensinnig war, so musste er sich eingestehen, dass sie das Beste war, was ihm je passiert war. Zu keimen Preis würde er sie her geben. Dieses Mädchen war das einzige. Da gab es niemand anderes. Sie war die einzige. Er wollte, dass sie glücklich war und so wie jetzt lachte. Denn nur dann konnte er es auch.
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