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Ich und Du

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / MaleSlash
05.08.2011
05.08.2011
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716
 
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05.08.2011 716
 
Mein Beitrag zum "Niemals stattfindende Gespräche" - Projekt
Es ist mal wieder Slash, weil ich in der letzten Zeit irgendwie nix anderes mehr zusammen. Auch wenn man ihn hier fast shcon mit der Lupe suchen muss, denn wirklich aufdringlich ist er nicht^^
Die beiden Schulen, von denen die Rede ist gibts tatsächlich, die auftauchenden Personen jedoch allesamt nicht.
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Es ist Dienstag, morgens, meine Armbanduhr zeigt viertel vor acht, als ich die U-Bahnstation verlasse. Es muss, in den zwanzig Minuten die ich in der U-Bahn saß, angefangen haben, zu regnen, denn schon als ich die Treppe an die Oberfläche hoch laufe, höre ich das gleichmäßige Plätschern der Regentropfen. Nasse Fußabdrücke sind auf den Stufen, und als ich draußen ankomme, fährt mir ein Windstoß entgegen. Beißende Kälte bohrt sich in meine Arme und frisst sich ihren Weg durch meinen Körper. Ich fluche leise, als ich meinen Weg zur Schule antrete. Einen Schirm habe ich natürlich nicht dabei, also ziehe ich mir die Kapuze meines dünnen Sweatshirts über den Kopf. Nicht dass es viel Schutz gegen den Regen bieten würde.
In diesem Moment kommst du die Treppe nach oben. Du kommst immer zwei Minuten nach mir an, wenn deine U-Bahn kommt, aus der anderen Richtung. Wir sind uns schon häufiger über den Weg gelaufen, auch in der Pause. Du bist auf der Schule nebenan, soweit ich weiß.
Wortlos spannst du deinen Regenschirm auf.
„Morgen“, murmele ich schüchtern. „Darf ich...?“Ich deute auf den Regenschirm, verfluche mich innerlich selbst dafür, dass mir schon wieder die Worte im Hals stecken bleiben. Immer noch wortlos schiebst du den Schirm ein Stück zu mir und ich flüchte vor dem Regen darunter. „Danke“, gebe ich leise von mir.
Schweigend laufen wir durch den regen, mein Herz pocht laut, hämmert förmlich gegen meinen Brustkorb.
Immer wieder werfe ich dir Seitenblicke zu, hoffe, ein Thema für ein wenig Smalltalk zu finden.
„Warst du beim Frisör?“ bringe ich schließlich über die Lippen, nachdem mir aufgefallen ist, dass deine braunen Locken heute viel kürzer sind, als noch vor ein paar Tagen.

"Ja", antwortest du mit einem Lächeln. Du scheinst dich darüber zu freuen, dass es mir aufgefallen ist.
"Steht dir gut!" erwidere ich, ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht.
"Du bist doch am Dante, oder?" fragt er jetzt. Ich nicke. "Ist die Hölle dort, in meiner Klasse sind außer mir nur noch zwei Jungs!"
Du lachst. "Das klingt unglaublich schrecklich!" Ich höre den ironischen Unterton in deiner Stimme.
"Du glaubst nicht, was das für Zicken sein können!" verteidige ich mich.
"Ich bin übrigens Fabian!"
"Moritz", erwiderst du.
"Ich weiß."
Du wirfst mir einen verdutzen Blick zu.
"Du bist mir schon vor einer Weile aufgefallen", erkläre ich.


„Ja“, antwortest du mir einsilbig, wirfst mir einen abschätzigen Blick zu und richtest deinen Blick dann wieder nach vorne.
Ich beiße mir auf die Lippe und sehe verlegen zur Seite. Es ist offensichtlich, dass du nicht mit mir reden willst.
Den ganzen Weg bis zur Schule quäle ich mich selbst damit, dir immer wieder verstohlene Blicke zuzuwerfen, bis du schließlich einen davon auffängst.
Zwischen deinen Augenbrauen bildet sich eine steile Falte, als du ihn zu interpretieren versuchst. Schließlich zeichnet sich ein Ausdruck auf deinem Gesicht ab, der mich irritiert, verschlossen, wütend und verwirrt zugleich.
„Glotz mich nicht an wie ein verliebtes Mädchen!“ kommt es schließlich von dir.
Ein Satz, der klarer nicht hätte sein können. Ich habe keine Chancen, absolut nicht.
Wir sind jetzt auf dem Schulhof und du gehst einfach wortlos zu deiner Schule, die Treppen nach unten. Ich bleibe stehen und sehe dir nach.
Der Regen trifft mich mit voller Wucht und gleichzeitig auch die Erkenntnis. Ein richtiges Gespräch wird zwischen uns nie stattfinden. Ich werde dir nie sagen, dass ich in dich verliebt bin.
„Hey, Fabi!“ höre ich eine mir wohlbekannte Stimme. „Was stehst du hier im Regen?“ Hinter mir taucht mein bester Freund Niko auf. „Brauch ich eine Brille, oder hast du grad echt mit...wie heißt er...Moritz?...geredet?“
Ich schüttele den Kopf. „Wir werden wohl nie miteinander reden“, seufze ich und starre auf das Schulgebäude, in dem du soeben verschwunden bist.
Ich muss einfach aufhören, mir falsche Hoffnungen zu machen.
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