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Adam und die Hexe

von Gileth
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P6 / Gen
17.07.2011
17.07.2011
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613
 
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„Hexe! Hexe! Hexe!“
Adam Scattergood sprang um Maddy Smith herum, schnitt Grimassen und rief immer und immer wieder dieselben Worte.
Im Grunde ärgerte Maddy die ganze Sache nicht besonders, denn die Kinder aus Malbry hatten ihr schon schlimmere Streiche gespielt, aber Adam gehörte zu den Personen, die sie aufregten. Jedes Mal, wenn sie ihn sah oder nur seine Stimme hörte, fühlte sie brodelnde Wut in ihrem Bauch und wünschte sich, ihr Lehrer Einauge hätte ihr schon beigebracht, wie sie den Sohn der Schankwirtin mit einer kleinen Handbewegung und den richtigen Worten in einen quakenden Frosch verwandeln könnte…
„Hexe! Hexe! Hexe!“
Maddy verdrehte die Augen und ballte die Hand zur Faust.
„Hexe! Hexe! Hexe!“
„Adam, musst du nicht zu deiner Mutter und dir deine tägliche Portion Grütze mit Honig und Milch abholen?“, fragte sie gehässig und die Kinder, die um die beiden herumstanden, lachten laut auf, denn es war allgemein bekannt, dass Mrs Scattergood ihren Sohn über die Maßen verhätschelte.
„Und musst du nicht zu deinem stinkenden Fremdländerfreund, der dir Lügenmärchen erzählt?“, konterte dieser feixend und beugte sich über Maddy, die mehr als einen Kopf kleiner war, als er.
„Er heißt Einauge.“, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen zischend hervor.
„Einauge? Das hat er vielleicht, aber das ist doch kein Name! Obwohl – vielleicht haben alle Fremdländer so seltsame Namen. Du siehst doch auch aus wie einer, wie müsstest du dann heißen? Verfilzte Haar-Maddy? Dreckige-kleine-Hexe? Oder wie wär’s mit-?“
„Adam, lass es gut sein!“, fiel ihm ein dunkelhaariger Junge ins Wort und packte seine Schulter. „Hör auf, sie noch weiter zu ärgern, sonst verflucht sie uns noch.“ Eine gewisse Angst sprach aus seinen braunen Augen.
„Hast du Angst vor ihr, Harry?“, krähte Adam laut. „Hast du Angst vor einem kleinen, dummen Mädchen, das sich von einem alten, versoffenen Bettler Flausen in den Kopf setzten lässt?“
„Na, warte, du-!“, schrie in diesem Augenblick Maddy und stürzte sich auf den Schreihals, doch dieser schupste sie einfach weg.
„Oh, setzt du dich für Harry ein? Magst du ihn etwa?“, spottete er und spuckte ihr vor die Füße. „Ist Maddy etwa in Harry verliebt?“
Entgeistert starrte sie ihn an. „Ihh, nein!“
„Ach, und was sollte das dann gerade eben?“, fragte Adam, die Arme überlegen vor der Brust verschränkend.
„Nenn Einauge niemals wieder einen alten, versoffenen Bettler!“, schrie sie. „Wage es nicht noch einmal!“
„Hört ihr das? Sie will mir drohen? Die kleine Hexe will mir drohen!“, spöttelte er und lachte auf. „Geh zurück zu deinem stinkenden Bettlerfreund und seinen erlogenen Ammenmärchen!“, zischte er dann und versuchte, sie wegzuschubsen.
Doch Maddy bewegte sich keinen Millimeter. Sie starrte Adam durch ihren dichten Haarvorhang hindurch unbeirrt grimmig an und ballte die Fäuste. Schließlich stürzte sie sich auf ihn und Adam hob mit einem Schrei schützend die Hände.

Eine halbe Stunde später in den Sieben Schläfern:
„Auuuu!“, wimmerte Adam Scattergood und schniefte, als seine Mutter ihm die Kratzer und Wunden wusch, die dank Maddy Smith‘ Fingernägeln sein Gesicht und Hals zierten. „Auu, Mutter, es tut weh!“
„Mein armer, armer Junge.“, tröstete die Wirtin ihren Sohn und strich ihm mit der Hand über den dichten Haarschopf. „Das wird das Smith-Mädchen noch bereuen, glaub mir! Gleich nachher werd‘ ich zu Pfarrer Parson gehen und dann…“
Adam hörte den Ausführungen seiner Mutter schon gar nicht mehr zu, nein, er saß da und grinste zufrieden. Wieder einmal hatte er seinen Willen bekommen, auch wenn er sich dafür das Nasenbein hatte brechen lassen und aussah, als hätte man ihn mit einem Rudel streunender Katzen beworfen.
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Ja ... das war meine kleine Version von der Kabbelei zwischen Maddy und Adam ^.^
Ich hoffe, ihr hattet eure Freude daran und schreibt Reviews :)
LG,
eure Gesa
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