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Zwei Iren und ein Mädchen

von Himeko
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Gen
02.07.2011
02.07.2011
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1.587
 
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Ein kleiner OneShot, der mir vorhin eingefallen ist ;o) Ich hoffe er gefällt euch!
Übrigens: Connor und Murphy gehören mir nicht (leider) und ich verdiene kein Geld damit (nicht, dass einer für sowas bezahlen würde ;o))

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Ich begegnete den Jungs vor der Fleischfabrik.
Ich war dort gerade als Aushilfe in der Verwaltung angefangen, als sie mich schlicht über den Haufen rannten.
Ich landete ziemlich unsanft auf meinem Hinterteil, dass ich mir leise fluchend vorsichtig rieb.
Beim Sturz hatte ich die Augen fest zugekniffen. Nun öffnete ich sie langsam wieder. Vor mir stand niemand. Wer auch immer mich da umgerannt hatte, schien es nicht für nötig gehalten zu haben, mal kurz nach mir zu sehen.
Also begann ich langsam mich an der nächst besten Möglichkeit hochzuziehen. Diese Möglichkeit entpuppte sich als ziemlich dreckiger Mülleimer.
Nun war es um meine Selbstbeherrschung geschehen. Unverblümt keifte ich meinen Ärger vor mir her.
„So eine verdammte Scheiße! Erst lande ich auf meinem Arsch und dann pack ich auch noch nen beschissenen bakterienverseuchten Müllkübel an! Herr im Himmel, was hab ich dir heute eigentlich getan, dass du mich so hasst?“
Vorsichtig versuchte ich mir den Dreck vom Hintern zu klopfen, den mir der <Po-Fall> eingebracht hatte. „Tolle Wurst! Ich komm eh schon zu spät und seh jetzt auch noch aus, als hätte ich mich auf dem Boden gewälzt! VERDAMMTE SCHEIßE!“

Plötzlich kicherte jemand hinter mir. Langsam drehte ich mich um und starrte mit hochrotem Kopf, zwei der Arbeiter aus der Fabrik an. Sie stupsten sich gegenseitig an und kicherten vor sich hin, bis schließlich der blondere der beiden in schallendes Gelächter ausbrach. Zum guten Schluss stimmte auch noch Nummer 2 in den Lachanfall mit ein.
Ich konnte die zwei nur anstarren. Erst einmal war ich von ihrem Verhalten schockiert! Anscheinend hatten mich die beiden umgerempelt und lachten jetzt aus vollem Halse und zum zweiten sahen beide verdammt gut aus.
Ich entschloss mich, meinem Ärger Luft zu machen. „Sagt mal, habt ihr sie noch alle? Ihr tickt doch nicht mehr richtig! Erst rennt ihr mich über den Haufen und zum Dank dafür, dass ich auf meinem Arsch lande, lacht ihr mich noch aus? Verdammte Idioten!“
Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und tappte mit dem Fuß auf. Nebenbei warf ich den beiden Spaßvögeln meinen vernichtensten Blick zu.

Aber anstatt mit der dämlichen Lacherei aufzuhören, gröhlten die beiden noch mehr! Nun entglitten mir erst recht die Gesichtszüge. Unverschämtes Volk! Wenn sie nur nicht so verdammt sexy gewesen wären!

Schließlich wurde es mir zu bunt, als beide anfingen sich die Lachtränen aus dem Gesicht zu wischen und langsam an Schnappatmung zu leiden schienen. Wie Fische auf dem Trockenen schnappten sie nach Luft. Sollten sie doch an dem Lachanfall ersticken!
Ich drehte mich auf dem Absatz um und versuchte einen einigermaßen würdevollen Abgang hinzulegen. Mit hoch erhobenem Kopf schritt ich auf das Gebäude zu. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel und das Lachen der beiden Volldeppen meine Ohren nicht mehr erreichen konnte, lief ich zur nächsten Toilette.

Echt prima, mein erster Tag hier. Ich hatte es geschafft noch vor Arbeitsbeginn meinen Rock zu ruinieren, an einen Mülleimer zu packen und zur Lachnummer zu werden. Ich ärgerte mich dermaßen und war gleichzeitig so gedemütigt, dass mir die Tränen in die Augen schossen.

Die Tür zum Toilettenbereich öffnete sich. „Sam? Bist du hier? Was ist passiert? Geht es dir gut?“
Als ich die Stimme von Elise, meiner besten Freundin hörte, war es um mich geschehen und ich schluchzte laut los. „Oh je, Kindchen, was hast du? He, shhht, es ist alles ok.“
Sie versuchte mich mit leisen Worten zu beruhigen und nahm mich in den Arm. Vorsichtig strich sie mir über den Rücken.
Nachdem ich mir den Frust von der Seele geheult hatte, schaute ich Elise dankbar an.
„Danke, Süße! Diese zwei Idioten! Erst stoßen sie mich um und dann lachen sie mich aus!“

Ich schrie laut und frustriert auf. Scheißegal, was die Leute draußen von mir dachten. Mein Ruf war genauso ruiniert, wie mein Rock.
„Wer sind die beiden Holzköpfe eigentlich? ARGH! Ich fass es einfach nicht!“

In diesem Moment öffnete sich die Toilettentür ein weiteres Mal.
Diesmal war es aber keine Frau, die den Kopf in den Raum streckte, sondern Nummer 2! Der Typ hatte Nerven!
Resolut wischte ich die Tränen aus meinem Gesicht und starrte ihn böse an. Immerhin lachte er nicht mehr. Er schien ziemlich schockiert über mein verheultes Gesicht zu sein.
Er sagte nichts und schaute mich nur an. Wieder platzte mir der Kragen. „WAS WILLST DU?“
Er schien meine Reaktion nicht erwartet zu haben und riss die Augen auf. Ich registrierte, dass er hinter sich griff und den Blonden mit ins Damenklo zerrte.
Das Lachen war den beiden wirklich vergangen. Der Blonde sprach zuerst.
„Ähm, Ma’am. Wir wollen uns entschuldigen. Unser Benehmen war mehr als unangemessen. Es ist nur so: Wir mussten daran denken, dass unsere Mutter ihnen den Mund mit Seife ausgewaschen hätte, hätte sie die Flucherei gehört.“
Nummer 2 nickte. „Genau das hätte sie gemacht. Und dann hätte sie uns vertrümmt. Das war echt unnötig von uns. Es tut uns wirklich leid.“

Elise und mir standen die Münder offen. Elise fand ihre Stimme als erste wieder. Ungläubig starrte sie die Jungs an. „Connor und Murphy McManus! Das ist eine Damentoilette! Was ist los mit euch Iren? Man sollte eure Mutter wirklich mal über euer Verhalten hier informieren! Raus! Ihr habt Sam schon genug gequält!“
Sie schupste die Jungs hinaus.
Ich schluckte trocken und sah Elise an. „Was sollte das denn jetzt? Erst lachen die mich aus und dann kriegen die doch ein schlechtes Gewissen?“
Elise zuckte die Schultern. „Sie verhalten sich heute seltsam. Normalerweise wären sie nie so unhöflich gewesen, wie gerade! Ihre Mutter hat sie gut erzogen. Frauen gegenüber sind eigentlich mehr als höflich. Sie würden Frauen vor allen Gefahren beschützen.“

Ich betrachtete mich im Spiegel, drehte das kalte Wasser auf und schlug mir eine Fuhre davon ins Gesicht. Ich trocknete mir das Gesicht ab. Sah gar nicht mehr so schlimm aus.
Ich straffte die Schultern und ging an einer verdutzt schauenden Elise vorbei, riss die Tür auf und stand genau vor den beiden Iren.
Ich stupste Connor und Murphy abwechselnd mit dem ausgefahrenen Zeigefinger gegen die Brust.
Sie wichen in kleinen Schritten vor mir zurück und  blickten mich ernst an.
„Glaubt ihr zwei wirklich, ich lasse euch mit ner schnöden Entschuldigung davon kommen? Da seit ihr an die Falsche geraten!“
Synchron schüttelten sie die Köpfe. „Nein, Ma’am.“ Ich bemerkte, dass Murphy eine schöne Stimme hatte. Ich holte tief Luft. „Elise gibt euch meine Adresse. Ich erwarte euch um Punkt 20 Uhr bei mir. Und ihr werdet mich abholen und mir den besten Whiskey in einem netten Pub ausgeben.“
Ich drehte mich um, ohne eine Antwort abzuwarten. Elise zwinkerte mir zu und gesellte sich zu den Jungs.

Pünktlich um 20 Uhr klingelte es. Schnell kontrollierte ich meine Kleidung und mein Make-Up. Dann öffnete ich die Tür und begrüßte die beiden mit meinem schönsten Lächeln. „Naja, pünktlich seid ihr wenigstens. Also, wo gehen wir hin?“
Beide grinsten mich breit an und sprachen gleichzeitig. „McGinty’s, Ma’am.“ Ich nickte, verließ meine Wohnung und zog die Tür hinter mir zu. Connor und Murphy standen rechts und links neben mir. Kurzentschlossen hakte ich mich bei beiden ein und zusammen gingen wir in den Pub.
Ich muss zu geben, ich hatte den schönsten Abend seit langem. Ich lachte viel, spaßte mit den Jungs. Wir tranken wirklich guten Whiskey zusammen und sie erzählten mir einige sehr witzige Geschichten aus der Fleischfabrik. Ich hatte seit langem nicht mehr so viel Gelacht und ausgelassen herum geflirtet. Wobei es mir Murphy doch sehr angetan hatte.
Je mehr die beiden tranken, desto deutlicher wurde ihre irische Abstammung.
Auch wenn wir einen mehr als schlechten Start gehabt hatten, der Abend war unbeschreiblich schön.
Die Brüder tanzten abwechselt mit mir. Die restlichen Besucher des Pubs beobachteten uns amüsiert.

Um 3 Uhr morgens wankten wir singend zurück zu meiner Wohnung. Bevor die Brüder sich verabschieden konnten, zog ich sie hinein. „Ihr könnt nicht mehr bis nach Hause laufen. *hicks* Wenn ihr nichts gegen ein ausziehbares Sofa habt, dürft ihr bleiben.“ Beide nickten nur und machten sich volltrunken daran, mein Sofa auszuziehen. Ich hingegen stolperte ins Bad, wusch mich, putzte mir die Zähne und zog mir ein Nachthemd über.
Als ich das Bad verließ, lagen beide in voller Kleidung schlafend auf dem Sofa und schnarchten lautstark.
Ich lächelte kurz und verschwand in meinem Schlafzimmer. Sobald mein Kopf das Kissen berührt hatte, schlief ich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von dem Geruch nach gebratenen Eiern und Kaffee geweckt. Verschlafen rieb ich mir die Augen und schlurfte in die Küche. „Guten Morgen, Sam. Gut geschlafen?“
Murphy kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir deinen Kühlschrank geplündert haben. Wir hatten Hunger.“ Er zuckte die Schultern.
Ich grinste ihn an und drückte ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Nicht im geringsten. Das riecht fantastisch.“
Ich setzte mich an den Tisch und bekam von Connor eine Portion Rührei und eine Tasse Kaffee.
Beides war herrlich und genau richtig. Sie blieben noch den ganzen Vormittag und wuschen sogar das benutzte Geschirr wieder ab.
Wir verabschiedeten uns und die beiden gingen zurück in ihre Wohnung.
Ich seufzte wohlig und lehnte mich gegen die Tür.
Es hätte mir nichts Besseres passieren können. „Herr im Himmel, ich danke dir, dass ich die beiden kennen lernen durfte.“
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